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Street Art in Amsterdam

Nach den COVID Jahren kommt dieses Jahr das Twinning Treffen des Wirtschaftskreises Hannover mit den 39ern in Bristol zustande, das eigentlich 2020 stattfinden sollte.

Fahrräder am Amsterdamer Hauptbahnhof - wie gut, dass die nicht alle mit dem Auto in die Stadt gefahren sind...
August 2022: Fahrräder am Amsterdamer Hauptbahnhof – wie gut, dass die nicht alle mit dem Auto in die Stadt gefahren sind…

Wir haben uns entschieden, mit dem Zug nach Bristol zu reisen. Die Reise von Hannover geht über Amsterdam, also einmal wieder eine gute Gelegenheit, einen Zwischenstopp in Amsterdam einzulegen.

Der gesperrte Fahrradständer vor dem IBI Hotel in Amsterdam
August 2023: Wo sind all die Fahrräder geblieben? Ein neues unterirdisches Fahrradparkhaus soll am Centraal Bahnhof eröffnet haben. Nun werden die riesigen Fahrradständer am Bahnhof abgebaut.

Alle Sachen sind gepackt und wir machen uns bereits früh auf den Weg, um den Zug um 8:40 Uhr zu bekommen. In der Straßenbahn fällt Klaus auf, dass ihm sein Portmonnaie fehlt. Also nächste Station wieder raus und schnell zurück nach Hause und das Teil holen. Dabei kann Klaus gleich einmal ausprobieren, ob er noch laufen kann (Er kann!). Die Zeit ist leider nun ziemlich knapp. Zu guter Letzt bekommen wir den Zug.

Mir der kostenlosen Fähre geht es ruck zuck über die Ej nach Nord-Amsterdam
Mir der kostenlosen Fähre geht es ruck zuck über die Ej nach Nord-Amsterdam

Amsterdam empfängt uns wie üblich mit gutem Wetter. Zum Check-In im Hotel ist es noch zu früh, aber wir können unser Gepäck im Hotel lassen. Als wir das letzte Mal in Amsterdam waren, war der Platz vor dem Hotel und auch das angrenzende Fahrradparkhaus randvoll mit Fahrrädern. Diese sind nun alle verschwunden. Auf Nachfrage im Hotel wird uns berichtet, dass es ein neues Fahrradparkhaus „unter Wasser“, also als Tiefgarage geben soll.

Auf dem alten Werftgelände entstehen die nun in vielen Hafenstädten emporwachsenden Häuser im Schachteldesign. Das sieht in der Hamburger Hafencity und Göteborg auch nicht viel anders aus.
Auf dem alten Werftgelände entstehen die nun in vielen Hafenstädten emporwachsenden Häuser im Schachteldesign. Das sieht in der Hamburger Hafencity und Göteborg auch nicht viel anders aus.

Wir wollen heute auf dem alten NDSM Werft-Gelände eine Ausstellung im STRAAT-Museum zum Thema Street Art und Graphik anschauen. Dazu nehmen wir die kostenlose Fähre über die Ij in den nördlichen Teil von Amsterdam.

Das Museum ist in einer alten Lagerhalle der Werft untergebracht. Ein sehr passendes Umfeld für diese Kunst, die uns beeindruckt und mitreißt. Allerdings wirken einige Stücke ein wenig entrückt, da es je eben keine Straße ist und Street Art lebt ja auch davon, dass sich die Werke weiter entwickeln. Dies lässt sich dann im Außenbereich nachvollziehen, wo fleißig an Graffitos gearbeitet wird.

In einer anderen alten Halle haben sich eine Menge kleine Firmen mit Büros und Ateliers angesiedelt. Da es aber bereits später Nachmittag ist, ist da nicht mehr viel los.

Hier stapeln sich die Leihfahrräder in einer Halle
Hier stapeln sich die Leihfahrräder in einer Halle

Im Film-Museeum „EYE“ legen wir nach unserer Wanderung durch die sich wandelnden Docks von Amsterdam eine Pause ein und erstehen Karten für den Film „Oppenheimer“, den wir eigentlich in Hannover schon sehen wollten.

Etwas unkonventionelle Vorgartenpflanze im Neubauviertel
Etwas unkonventionelle Vorgartenpflanze im Neubauviertel

Von dem Film sind wir beide ziemlich enttäuscht, da er eigentlich eher eine Nabelschau der Kommunisten-Phobie der Amerikaner darstellt. Die Auswirkungen der Entwicklung, die Gewissensprobleme und auch die anderen Sichten z.B. der Russen,der Japaner, der Europäer und dem Rest der Welt kommen nur als Fußnoten vor. Stattdessen werden die politischen Ränkespiele in den USA dargestellt, aber auch diese nicht wirklich erklärt.

Fast lautlos fährt dieses kommunale Boot unter der Brücke hindurch, auf der wir gerade stehen. Es hat offensichtlich einen Elektroantrieb.
Fast lautlos fährt dieses kommunale Boot unter der Brücke hindurch, auf der wir gerade stehen. Es hat offensichtlich einen Elektroantrieb.

Auf in den Süden

Nein, nein nicht so wie ihr denkt – Flughafen, Flugzeug und dann Sonne. So weit in den Süden soll es nicht gehen.

Der Blick aus unserem Hotelfenster geht in einen interessanten Innenhof
Der Blick aus unserem Hotelfenster geht in einen interessanten Innenhof

Wir haben beide beruflich in der Gegend um Mailand herum zu tun gehabt und wollen uns endlich diese außergewöhnliche Stadt einmal genauer anschauen. Um dahin zu kommen, wollen wir die Bahn benutzen. Also nehmen wir den ICE 73 in Richtung Basel.

Die netten Lokale lassen wir links liegen. Wir wollen lieber an den Rhein.
Die netten Lokale lassen wir links liegen. Wir wollen lieber an den Rhein.

Petra macht sich mit dem Italienisch Sprachkurs im DB Reiseportal schon ein wenig fit für Mailand. Klaus schnupft und hustet vor sich hin, ist aber glücklicherweise reisetauglich!

In der Altstadt von Basel faszinieren uns die an fast jeder Ecke leise plätschernden Brunnen mit ihrem klaren Wasser. Uns erinnert das an eine Bergwanderung.
In der Altstadt von Basel faszinieren uns die an fast jeder Ecke leise plätschernden Brunnen mit ihrem klaren Wasser. Uns erinnert das an eine Bergwanderung.

Vor über 35 Jahren war Petra als Studentin in ihren ersten Semesterferien mit der Bahn von Jugendherberge zu Jugendherberge gereist. Die Tour ging damals von Karlsruhe durch das Elsass nach Basel und Zürich. Von dort ging es dann wieder zurück nach Stuttgart. Unterwegs hat sie Freunde und Familie besucht, sowie neue Freunde gefunden. Mit der damaligen Reise sind viele besondere Erinnerungen verbunden, eine davon ist das Kunstmuseum in Basel. Deshalb wird Basel unsere Zwischstation.

Eine Seilfähre! Das müssen wir uns genauer ansehen!
Eine Seilfähre! Das müssen wir uns genauer ansehen!

Wir genießen die Reise und den Blick aus dem Zugfenster: In den Tälern der Mittelgebirge hängt ein wenig dekorativer Nebel. Ein Stück weiter südlich verschönert noch ein klein wenig Schnee die Landschaft. Kurz vor Freiburg kommt die Sonne raus, der Schnee ist weg und die Sonnenstrahlen glitzern auf den Pfützen. Im Hintergrund ist der Schwarzwald zu sehen.

Wir steigen auf die weihnachtlich geschmückte Seilfähre und machen es uns unter dem Vordach gemütlich.
Wir steigen auf die weihnachtlich geschmückte Seilfähre und machen es uns unter dem Vordach gemütlich.

In Basel SBB kann man in den Zug nach Mailand umsteigen, der gleich auf den Bahnsteig gegenüber steht. Wir wollen aber noch in Basel bleiben und haben uns für zwei Nächte ein Zimmer im IBIS am Bahnhof reserviert. Es ist ein Standard IBIS Zimmer mit einem Blick auf den Innenhof, das sehr ruhig ist, wenn die Bauarbeiter drei Häuser weiter Feierabend gemacht haben.

Unser Kapitän hat nicht viel zu tun. Zum Ablegen muss er nur das Ruder auf die andere Seite legen. Den Rest macht die Fähre von selbst und wir gleiten lautlos nur mit leise plätscherndem Wasser über den Rhein - fast wie Segeln!
Unser Kapitän hat nicht viel zu tun. Zum Ablegen muss er nur das Ruder auf die andere Seite legen. Den Rest macht die Fähre von selbst und wir gleiten lautlos nur mit leise plätscherndem Wasser über den Rhein – fast wie Segeln!

Wir nutzen das restliche Tageslicht und machen uns gleich auf den Weg Richtung Altstadt. Wir wollen zum Rhein, solange es noch hell ist. Auffällig ist auf jeden Fall schon einmal die freundliche Behandlung durch die Autofahrer. An jeder Straßenecke gibt es einen Zebra-Überweg und sowie man dort ankommt, stoppt der Verkehr, um einen hinüber zu lassen.

Aus dieser alten Kaserne ist ein Spiel- und Sportclub geworden
Aus dieser alten Kaserne ist ein Spiel- und Sportclub geworden

Als wir bei dem ersten Maronen-Stand die Maronen mit unseren mitgebrachten Scheinen bezahlen, werden wir dezent darauf hingewiesen, dass die Scheine bereits seit gut einem Jahr nicht mehr im Verkehr sind und wir sollten sie schleunigst bei einer Bank umtauschen. Trotzdem nimmt der Verkäufer unseren alten Schein an. Auch hier unheimliche Freundlichkeit. Die nächste Bank, die wir finden, ist die Baseler Kantonalbank. Dort werden wir erst einmal gefragt, ob wir Kunden sind, was wir verneinen müssen. Alte Scheine könne man nur auf ein Konto einzahlen wird uns von der Mitarbeiterin gesagt, aber sie könne ja einmal den Chef fragen. Dieser berichtigt und sagt, es ginge auch mit einer Bankcard. Es stellt sich heraus, dass dies nur für eine Schweizer Bankcard gilt. -Hmm- Wenig später ist er mit einer anderen Karte da und löst das Problem.

Ein Fahrgastschiff fährt in der Dämmerung stromaufwärts an den hell erleuchteten Türmen von Roche vorbei
Ein Fahrgastschiff fährt in der Dämmerung stromaufwärts an den hell erleuchteten Türmen von Roche vorbei

Während dessen flirtet Klaus mit dem Roboter am Eingang mit humanoiden Zügen. Es stellt sich heraus, dass es sich um Klara handelt, deren Hauptaufgabe es ist, ihren Gegenüber von den tollen Leistungen der Baseler Kantonalbank zu überzeugen und die es toll findet, über den Kopf gestreichelt zu werden. Nun ja, was Kundenservice angeht, haben sie auf jeden Fall eine glatte EINS verdient. Ob man einer Mitarbeiterin, auch einem Roboter über den Kopf streichen sollte, halten wir aber für fragwürdig.

Weihnachtsbäckerei in der Altstadt von Basel
Weihnachtsbäckerei in der Altstadt von Basel

Wie war noch die Strategie, wenn man zum Fluss will? Immer bergab gehen! So finden wir zügig den Rhein. Am Rhein fällt uns eine Fähre auf, die quer über den Fluss setzt und an einem Seil hängt. Der Fährmann braucht dazu nur das Zugseil auf die richtige Seite bringen und das Ruder legen. Den Rest macht die Strömung des Rheins. Das müssen wir natürlich einmal ausprobieren.

Schneekugeln gibt es auf dem Weihnachtsmarkt zu kaufen
Schneekugeln gibt es auf dem Weihnachtsmarkt zu kaufen

Auf der nördlichen Rheinseite angekommen, schlängeln wir uns über die alte Kaserne und dann Rhein aufwärts bis zur Wettsteinbrücke, die uns wieder zurück zur Altstadt und zum Münster führt.

Kunstvoll gearbeitete Schubladen in bizarren Holzstämmen gibt es auch auf dem Weihnachtsmarkt
Kunstvoll gearbeitete Schubladen in bizarren Holzstämmen gibt es auch auf dem Weihnachtsmarkt

Da wir das letzte Mal heute Morgen ordentlich gegessen haben, steht uns gegen 17:00 Uhr der Sinn nach einer handfesten Mahlzeit. Das ist hier in der Schweiz aber gar nicht so einfach. Die meisten Restaurants haben erst ab 18:00 Uhr geöffnet und die Cafés machen meist schon gegen 17:00 Uhr zu. Es muss halt alles seine Ordnung haben! Somit landen wir in einer Brasserie, die von Mövenpick betrieben wird und durchgängig geöffnet hat, sowie warme Speisen serviert. Jetzt wissen wir, wie Mövenpick reich geworden ist….

Nun wissen wir, was man sich auf der Alm zu Weihnachten schenkt
Nun wissen wir, was man sich auf der Alm zu Weihnachten schenkt

Nach der Stärkung schmeißen wir uns noch einmal in das Getümmel der Weihnachtsmärkte und probieren sehr leckeren Kakao und schauen dabei zwei kitschigen sprechenden Elchköpfen zu.

Fazit unserer Englandreise

Unsere Rückkehr aus England ist nun fast einen Monat her. Viel hat sich dort seitdem verändert: Vier Tage nach unserer Rückkehr hatte Großbritannien eine neue Premierministerin, weitere zwei Tage später einen neuen König. Auch wenn wir nicht mehr ganz taufrisch sind, aber unser gesamtes Leben war Elizabeth II die Queen. So fühlt sich dieser Wechsel auch für uns seltsam an und wir hatten viel Mitgefühl mit unseren britischen Freunden.

Was wohl aus der Pappqueen geworden ist, die wir in London scherzhaft begrüßt hatten?
Was wohl aus der Pappqueen geworden ist, die wir in London scherzhaft begrüßt hatten?

Unterwegs ist uns immer wieder aufgefallen, wie wichtig sie insbesondere bei den ehrenamtlichen Organisationen war. Wo immer sie zu Besuch gewesen war, wie z.B. bei den Seenotrettern in Tynemouth oder beim Vindolanda Trust, hingen entsprechende Bilder an der Wand und wurden ganz offensichtlich in Ehren gehalten. Auch bei uns ist natürlich der Besuch des Bundespräsidenten ein Ereignis, aber entweder kommen die Bundespräsidenten nicht so weit rum oder es gerät schnell wieder in Vergessenheit. Jedenfalls ist uns solch eine Verbundenheit in Deutschland noch nirgendwo aufgefallen.

Die Tour

Unser Hotel in Tynemouth im Nebel
Unser Hotel in Tynemouth im Nebel

Angekommen sind wir in Tynemouth, das uns gleich so gut gefiel, dass wir zwei Tage länger geblieben sind.

Das Hauptziel der Reise war der Hadrians Wall, der sich länger als gedacht erwies, da die eigentliche Mauer noch durch Forts an beiden Enden entlang der Küste verlängert wird. So gibt es bereits südlich von Tynemouth in South Shields ein römisches Fort. Das haben wir erst später erfahren und auch das Museum of the Great North in Newcastle haben wir schlicht übersehen. Es gibt also gute Gründe wiederzukommen.

Der Blick aus dem temporär errichteten Tor zeigt, wie sich der Hadrianswall scheinbar schwerelos die Hügel entlang schwingt
Der Blick aus dem temporär errichteten Tor zeigt, wie sich der Hadrianswall scheinbar schwerelos die Hügel entlang schwingt

Wir hätten auch nicht gedacht, dass wir so viel Zeit am Hadrians Wall verbringen würden und dass es so viel zu sehen geben würde. Alle weiteren Ziele haben wir demzufolge entweder ausgelassen oder im Schnelldurchgang erledigt.

Auf dem Weg von Carlisle Richtung Süden haben wir einen Bogen um die großen Städte gemacht, da dies unseren Zeitrahmen gesprengt hätte. Für Städte wie Liverpool, Manchester oder Birmingham sollte man sich etwas Zeit nehmen. Das gleiche gilt für eine Tour durch Schottland, das wir ganz einfach rechts liegen gelassen haben.

Verkehrsmittel

Entspanntes Leben an Deck
Entspanntes Leben an Deck

Die Idee, mit der Bahn nach Amsterdam und von dort mit der Fähre nach Newcastel zu fahren, war klasse. Der Service an Bord der DFDS-Fähre nach Newcastel und der Shuttlebus waren super. Das werden wir das nächste Mal z.B. bei einer Schottland Runde wieder so machen, nur nicht wieder mit dem Auto über London zurück. Autofahren in London ist schwierig und wegen der Maut teuer. Besser wäre es, mit der Fähre auch wieder zurück zu fahren. Am Hadrians Wall gibt es eine eigene Buslinie, wer also sich nur dort aufhalten möchte, kann dies völlig ohne Auto machen.

Wenn wir uns den Ort so anschauen, können wir uns gut vorstellen, wo die fehlenden Teile der Mauer geblieben sind. Die kleine Knutschkugel in der Mitte ist übrigens unserer Mietwagen.
Wenn wir uns den Ort so anschauen, können wir uns gut vorstellen, wo die fehlenden Teile der Mauer geblieben sind. Die kleine Knutschkugel in der Mitte ist übrigens unserer Mietwagen.

Das Auto, ein Fiat 500, war völlig ausreichend und auf den engen Nebenstraßen gut. Das nächste Mal würden wir aber einen Wagen mit Automatik buchen, da die Kombination aus Linksverkehr und links Schalten vor allem in den vielen Kreiseln eine Herausforderung war. Als Deutscher muss man sich zudem daran gewöhnen, das Maut und Parkgebühren über Kennzeichenerfassung mit Kamera abgerechnet werden. Der Bezahlvorgang ist über Internet meist etwas gewöhnungsbedürftig.

Von der Firma Europcar können wir nach mehreren negativen Erfahrungen nur abraten. Die Mietstationen sind nicht besetzt, das Fahrzeug hat Mängel und obwohl es an der Abgabestation liegt, dass das Fahrzeug erst einen Tag später zurück gebucht wird, bucht Europcar noch einen extra Tag von der Kreditkarte, obwohl vorher telefonisch bestätigt wurde, dass alles OK sei.

Die Fahrt mit dem Eurostar funktioniert und ist unspektakulär. Wenn es sich anbietet, kann man es als Alternative zum Flugzeug nutzen, aber es ist kein Highlight. Die Fahrt mit der Fähre war schöner.

Unterbringung

Unsere Unterkunft in Humshaugh
Unsere Unterkunft in Humshaugh

Wir haben in Hotels, Pubs mit Gästezimmern und „Bed and Breakfast“ übernachtet. Die Qualität war sehr unterschiedlich. Im Großen und Ganzen sind wir bis auf Blackpool wegen des Bankholiday überall gut untergekommen, obwohl wir nicht viel vorgeplant und gebucht hatten.

Herausragend waren ganz klar das Grand Hotel in Tynemouth, das B&B in Haltwistle, das Kings Arms Hotel in Lytham und das Harlingford Hotel in London.

Wirtschaft

Wir wurden in England damit empfangen, dass die alten Pfund Noten nicht mehr galten und die Engländer scherzten selbst darüber, dass man nur noch mit Plastik bezahlen würde. Dies um so mehr als Bargeld völlig aus der Mode gekommen ist. Selbst ein Bier im Pub an der Theke wird mit Karte durch Auflegen auf das Kartenlesegerät bezahlt.

Jeder Tag braucht ein Schaf
Jeder Tag braucht ein Schaf

In der Landschaft fiel uns auf, dass es wenig Wald, wenig Ackerwirtschaft und viel Weidewirtschaft gibt. Wir haben dann einmal in Statistiken nachgeschaut. In Deutschland kommen 2 Schafe auf 100 Einwohner, aber in Großbritannien 48 Schafe auf 100 Einwohner – bitte nicht missverstehen!

Die Auswirkungen des Brexit haben wir natürlich an der Grenze erfahren. Was das für die Briten und die Wirtschaft bedeutet, wollen wir hier nicht erörtern. Wir sind allerdings der Meinung, dass Großbritannien zu Europa und in die EU gehört.

Entdeckungstour in Amsterdam

Heute Morgen weckt uns die Sonne. Sie scheint durch das Hotelfenster und bringt uns schon vor dem Wecken aus dem Bett. Nach einem reichhaltigen Frühstück haben wir noch 4 Stunden Zeit für Amsterdam. Das Gepäck wollen wir im Hotel lassen. Es gibt Schließfächer, aber alle großen Fächer sind belegt und bei der ersten Anlage ist der Belegdrucker leer. Endlich haben wir alles verstaut und laufen los.

Auch heute werden es wieder über 30°C werden – also immer schön im Schatten bleiben. Wir laufen zunächst die Herrengracht entlang. Wir wollen die Altstadt erkunden. Hier waren wir vor sehr langer Zeit am Ende einer Radtour schon einmal. Wir können uns kaum noch erinnern, aber langsam kommen doch einige Erinnerungsfetzen hoch.

Im Hausbootmuseum
Im Hausbootmuseum

Nach einem Wechsel an die Prinzen Gracht besuchen wir ein Hausbootmuseum und lernen, was der Unterhalt eines Hausbootes kostet. Die Miete der Wasserfläche fällt mit ~1k€/Jahr recht niedrig aus, aber etwa alle 4 Jahre muss das Hausboot ins Dock und unten gereinigt, von der Versicherung inspiziert, gegebenenfalls repariert und neu beschichtet werden. Dabei können schnell 4-6k€ den Besitzer wechseln. Dazu kommen dann noch die Reparaturen oberhalb der Wasserlinie und natürlich die Anschlussgebühren für Wasser, Abwasser und Strom. Wir können uns vorstellen, dass es im Winter auch unangenehm kalt werden kann, wenn man hier nicht vorsorgt.

Auf dem Blumenmarkt
Auf dem Blumenmarkt

Anschließend legen wir eine kleine Pause ein und gönnen uns ein kaltes Bitter Lemon. Dann geht es weiter. Die nächste Pause legen wir am Blumenmarkt ein. Es gibt frische Waffeln mit Eis und einem Tee. Uns ist nun klar, dass wir Amsterdam noch einmal etwas länger besuchen müssen.

Yellow Sub bauf der Ij
Yellow Sub bauf der Ij

Zurück im Hotel müssen wir erst einmal abkühlen, bevor wir unser Gepäck greifen und zum Shuttle Bus schleppen. Wir sind eine halbe Stunde vor Abfahrt dort und geniessen den Blick auf die Ij und dann fährt doch tatsächlich ein gelbes U-Boot vorbei und das liegt nicht an der Hitze. Petra singt vor Freude spontan „Yellow Submarine“. Nun freuen wir uns auf die Nordsee und hoffentlich ein wenig Abkühlung!

Blick von oben auf den Fähranleger
Blick von oben auf den Fähranleger

Am Fähranleger funktioniert alles reibungslos. Wir stehen nur ganz kurz in der Schlange beim Check In. An Bord steht an jeder Ecke Personal und weist uns freundlich den Weg. Wir haben eine Außenkabine, aber dort ist es noch ziemlich warm und das Fenster lässt sich nicht öffnen.

Also stellen wir nur kurz unser Gepäck in der Kabine ab und sind dann schnell wieder an der frischen Luft an Deck. Von Deck am Fähranleger hat man einen guten Blick auf die Ij mit ihren Industrieanlagen, Öltanks, Kohlehalden, dem Fischereihafen, zwei großen Wartungsschiffen für die Windparks und große Fischtrawler.

Eine halbe Stunde vor der offiziellen Abfahrt ist das Boarding offensichtlich abgeschlossen und die Fähre legt ab. Beim Auslaufen sehen wir noch den großen Yachthafen von Ijmunden mit einer Ferienanlage auf einer künstlichen Düne innerhalb der Mole und einem langen Strand. Wir würden hier keinen Urlaub machen wollen. Dann lieber die Ij hoch zu den Innenstadthäfen von Amsterdam.

Wir suchen uns ein windgeschütztes Plätzchen auf der Backbord-Seite und geniessen jetzt tatsächlich die Sonne und den Ausblick auf die Reede, zwei Windparks, einen Oldtimersegler, der uns entgegen kommt und die Möwen. Die Nordsee ist spiegelblank, nicht einmal Dünung ist vorhanden.

Sonnenuntergang
Sonnenuntergang

Beim Dinner können wir verfolgen, wie wir eine Hauptschiffahrtsroute kreuzen und zum Ausweichen mehrere Male den Kurs ändern. Als Segler navigieren wir doch immer ein wenig mit und merken, wenn sich die Schiffsbewegungen oder das Motorgeräusch ändert.

Bohrinsel bei Nacht
Bohrinsel bei Nacht

Nach Einbruch der Dunkelheit fahren wir noch an zwei Bohrinseln vorbei.

Das lange Warten hat bald ein Ende!

Seit über 2 Jahren lagen bei uns Gutscheine aus dem Jahr 2020 und warteten darauf, eingelöst zu werden. Einer ist leider in der Zwischenzeit verfallen. Bleibt nur die Frage, ob wir Spenden an Eurostar von der Steuer absetzen können…

DFDS war da weitaus kulanter! Nun haben wir die Überfahrt mit der Fähre, das Bahnticket, eine Hotelübernachtung in Amsterdam, ein AirBNB Appartment in Tynemouth, einen Mietwagen, ein Hotelzimmer in London und eine Fahrt mit dem Eurostar gebucht und freuen uns riesig auf die Reise.