Fazit unserer Englandreise

Unsere Rückkehr aus England ist nun fast einen Monat her. Viel hat sich dort seitdem verändert: Vier Tage nach unserer Rückkehr hatte Großbritannien eine neue Premierministerin, weitere zwei Tage später einen neuen König. Auch wenn wir nicht mehr ganz taufrisch sind, aber unser gesamtes Leben war Elizabeth II die Queen. So fühlt sich dieser Wechsel auch für uns seltsam an und wir hatten viel Mitgefühl mit unseren britischen Freunden.

Was wohl aus der Pappqueen geworden ist, die wir in London scherzhaft begrüßt hatten?
Was wohl aus der Pappqueen geworden ist, die wir in London scherzhaft begrüßt hatten?

Unterwegs ist uns immer wieder aufgefallen, wie wichtig sie insbesondere bei den ehrenamtlichen Organisationen war. Wo immer sie zu Besuch gewesen war, wie z.B. bei den Seenotrettern in Tynemouth oder beim Vindolanda Trust, hingen entsprechende Bilder an der Wand und wurden ganz offensichtlich in Ehren gehalten. Auch bei uns ist natürlich der Besuch des Bundespräsidenten ein Ereignis, aber entweder kommen die Bundespräsidenten nicht so weit rum oder es gerät schnell wieder in Vergessenheit. Jedenfalls ist uns solch eine Verbundenheit in Deutschland noch nirgendwo aufgefallen.

Die Tour

Unser Hotel in Tynemouth im Nebel
Unser Hotel in Tynemouth im Nebel

Angekommen sind wir in Tynemouth, das uns gleich so gut gefiel, dass wir zwei Tage länger geblieben sind.

Das Hauptziel der Reise war der Hadrians Wall, der sich länger als gedacht erwies, da die eigentliche Mauer noch durch Forts an beiden Enden entlang der Küste verlängert wird. So gibt es bereits südlich von Tynemouth in South Shields ein römisches Fort. Das haben wir erst später erfahren und auch das Museum of the Great North in Newcastle haben wir schlicht übersehen. Es gibt also gute Gründe wiederzukommen.

Der Blick aus dem temporär errichteten Tor zeigt, wie sich der Hadrianswall scheinbar schwerelos die Hügel entlang schwingt
Der Blick aus dem temporär errichteten Tor zeigt, wie sich der Hadrianswall scheinbar schwerelos die Hügel entlang schwingt

Wir hätten auch nicht gedacht, dass wir so viel Zeit am Hadrians Wall verbringen würden und dass es so viel zu sehen geben würde. Alle weiteren Ziele haben wir demzufolge entweder ausgelassen oder im Schnelldurchgang erledigt.

Auf dem Weg von Carlisle Richtung Süden haben wir einen Bogen um die großen Städte gemacht, da dies unseren Zeitrahmen gesprengt hätte. Für Städte wie Liverpool, Manchester oder Birmingham sollte man sich etwas Zeit nehmen. Das gleiche gilt für eine Tour durch Schottland, das wir ganz einfach rechts liegen gelassen haben.

Verkehrsmittel

Entspanntes Leben an Deck
Entspanntes Leben an Deck

Die Idee, mit der Bahn nach Amsterdam und von dort mit der Fähre nach Newcastel zu fahren, war klasse. Der Service an Bord der DFDS-Fähre nach Newcastel und der Shuttlebus waren super. Das werden wir das nächste Mal z.B. bei einer Schottland Runde wieder so machen, nur nicht wieder mit dem Auto über London zurück. Autofahren in London ist schwierig und wegen der Maut teuer. Besser wäre es, mit der Fähre auch wieder zurück zu fahren. Am Hadrians Wall gibt es eine eigene Buslinie, wer also sich nur dort aufhalten möchte, kann dies völlig ohne Auto machen.

Wenn wir uns den Ort so anschauen, können wir uns gut vorstellen, wo die fehlenden Teile der Mauer geblieben sind. Die kleine Knutschkugel in der Mitte ist übrigens unserer Mietwagen.
Wenn wir uns den Ort so anschauen, können wir uns gut vorstellen, wo die fehlenden Teile der Mauer geblieben sind. Die kleine Knutschkugel in der Mitte ist übrigens unserer Mietwagen.

Das Auto, ein Fiat 500, war völlig ausreichend und auf den engen Nebenstraßen gut. Das nächste Mal würden wir aber einen Wagen mit Automatik buchen, da die Kombination aus Linksverkehr und links Schalten vor allem in den vielen Kreiseln eine Herausforderung war. Als Deutscher muss man sich zudem daran gewöhnen, das Maut und Parkgebühren über Kennzeichenerfassung mit Kamera abgerechnet werden. Der Bezahlvorgang ist über Internet meist etwas gewöhnungsbedürftig.

Von der Firma Europcar können wir nach mehreren negativen Erfahrungen nur abraten. Die Mietstationen sind nicht besetzt, das Fahrzeug hat Mängel und obwohl es an der Abgabestation liegt, dass das Fahrzeug erst einen Tag später zurück gebucht wird, bucht Europcar noch einen extra Tag von der Kreditkarte, obwohl vorher telefonisch bestätigt wurde, dass alles OK sei.

Die Fahrt mit dem Eurostar funktioniert und ist unspektakulär. Wenn es sich anbietet, kann man es als Alternative zum Flugzeug nutzen, aber es ist kein Highlight. Die Fahrt mit der Fähre war schöner.

Unterbringung

Unsere Unterkunft in Humshaugh
Unsere Unterkunft in Humshaugh

Wir haben in Hotels, Pubs mit Gästezimmern und „Bed and Breakfast“ übernachtet. Die Qualität war sehr unterschiedlich. Im Großen und Ganzen sind wir bis auf Blackpool wegen des Bankholiday überall gut untergekommen, obwohl wir nicht viel vorgeplant und gebucht hatten.

Herausragend waren ganz klar das Grand Hotel in Tynemouth, das B&B in Haltwistle, das Kings Arms Hotel in Lytham und das Harlingford Hotel in London.

Wirtschaft

Wir wurden in England damit empfangen, dass die alten Pfund Noten nicht mehr galten und die Engländer scherzten selbst darüber, dass man nur noch mit Plastik bezahlen würde. Dies um so mehr als Bargeld völlig aus der Mode gekommen ist. Selbst ein Bier im Pub an der Theke wird mit Karte durch Auflegen auf das Kartenlesegerät bezahlt.

Jeder Tag braucht ein Schaf
Jeder Tag braucht ein Schaf

In der Landschaft fiel uns auf, dass es wenig Wald, wenig Ackerwirtschaft und viel Weidewirtschaft gibt. Wir haben dann einmal in Statistiken nachgeschaut. In Deutschland kommen 2 Schafe auf 100 Einwohner, aber in Großbritannien 48 Schafe auf 100 Einwohner – bitte nicht missverstehen!

Die Auswirkungen des Brexit haben wir natürlich an der Grenze erfahren. Was das für die Briten und die Wirtschaft bedeutet, wollen wir hier nicht erörtern. Wir sind allerdings der Meinung, dass Großbritannien zu Europa und in die EU gehört.

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