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Shell Creek und Santa Margarita Lake

Heute können wir unseren vorletzten Sonnenaufgang hier in Kalifornien bewundern. Also schnappt sich Petra die Kamera und genießt den schönen kalten Morgen draußen bei all den Tieren.

Heute geht es zum Shell Creek. Man könnte nun natürlich meinen, das es sich um einen Strand handelt. Aber nein, es handelt sich um ein Flussbett in den Bergen. Durch die Hebung der amerikanischen Westküste liegen nun ehemalige Meeresgründe oben in den Bergen und es lassen sich jede Menge Muschelversteinerungen finden.

Im Frühjahr blühen auf den Wiesen viele Blumen. Durch die Hitze verdorrt zum Sommer alles. Es ist also gut, wenn man dieses Naturerlebnis zur richtigen Zeit genießt. Zu den Wochenenden kommen dann viele Bewohner aus der Stadt hier her.

Cope tobt sich aus
Cope tobt sich aus

Heute sind wir ziemlich alleine. Cope darf sich auch wieder austoben und zeigen, was ein portugiesischer Wasserhund ist. Er liebt es, geworfenen Stöcken hinterher in den Bach zu springen, aber apportieren tut er nicht. Also muss man immer einen zweiten Stock bereit haben und diesen werfen, da er dann den ersten wieder fallen lässt.

Diese vier jungen Rinder verlassen ihre Herde, um uns mal näher in Augenschein zu nehmen.
Diese vier jungen Rinder verlassen ihre Herde, um uns mal näher in Augenschein zu nehmen.

Am Shell Creek lebt auch eine Rinderherde. Einige der jungen Rinder sind uns nach unserem Geschmack zu anhänglich und neugierig. Wir müssen sie auf dem Rückweg immer mal wieder verscheuchen. Glücklicherweise reagieren sie darauf.

Von Shell Creek fahren wir noch ein Stück weiter nach Osten, in der Hoffnung ein paar Büffel zu sehen, die hier auf einer weitläufigen Weide leben, aber sie sind von der Straße aus nicht zu sehen. Stattdessen gehen wir auf einer weiteren Wiese spazieren, auf der kleine Orchideen blühen.

Blick vom Wanderweg auf den Santa Margarita Lake, ein Stausee des Salinas River, der der lokalen Trinkwasserversorgung dient.
Blick vom Wanderweg auf den Santa Margarita Lake, ein Stausee des Salinas River, der der lokalen Trinkwasserversorgung dient.

Zum Lunch fahren wir nach Hause und man merkt, dass Cope etwas getan hat – es ist deutlich ruhiger im Auto.

Zwei Truthahngeier im Formationsflug am Santa Margarita Lake
Zwei Truthahngeier im Formationsflug am Santa Margarita Lake

Danach fahren wir zum Santa Margarita Lake. Nachdem wir unseren Eintritt bezahlt haben, fahren wir zu dem Parkplatz wo wir 2019 die Hochzeit gefeiert haben und begeben uns auf eine Wanderung, die zunächst über einen breiten Waldweg geht und dann auf einen schmalen Pfad führt. Zum Schluss sind wir uns nicht mehr so ganz sicher, ob wir richtig sind, da wir durch das Unterholz kriechen müssen. Wir finden aber den Waldweg wieder.

Flechten im Abendlicht
Flechten im Abendlicht

Wanderung am Cuesta Grade im Los Padres National Forest

Baumschneidearbeiten jetzt mit Steiger
Baumschneidearbeiten jetzt mit Steiger

Heute ist wieder Wandern in der Natur angesagt. Bevor es losgeht, entdecken wir jedoch unten auf dem Grundstück neben unserer Unterkunft zwei Männer, die in einer der Eichen mit professioneller Kletterausrüstung unterwegs sind. Wie kommen die denn hier rein und was machen die da? Allgemein hält man hier in den USA das Abschließen der Häuser für überflüssig. Es ist ja ein Hund da. Aber unser Hund hier hat nicht angeschlagen. Von oben vom Haus ist das auch nicht zu sehen. Gut, dass wir unser Häuschen immer abschließen!

Um auf den Wanderweg zu kommen, müssen wir ein Gatter überklettern
Um auf den Wanderweg zu kommen, müssen wir ein Gatter überklettern

 

Blick von unserem Wanderweg auf die 101 am Cuesta Grade. Dahinter ist die alte Passstraße zu sehen
Blick von unserem Wanderweg auf die 101 am Cuesta Grade. Dahinter ist die alte Passstraße zu sehen

Es klärt sich dann, dass sie Mitarbeiter des örtlichen Energieversorgers sind und die Bäume schneiden wollen, die die Freileitungen gefährden. Da sie telefonisch niemanden erreichen konnten, sind sie vom Nachbargrundstück über den Zaun geklettert. Allerdings konnten sie ihren Steiger nicht über den Zaun heben und haben es deshalb auf die alpinistische Methode versucht. Nun müssen wir erstmal warten mit unserem Ausflug. Das Tor wird geöffnet und als Entschuldigung für ihr Verhalten schneiden sie gleich noch ein paar Bäume als Wiedergutmachung.

Der Hund freut sich über den Ausflug
Der Hund freut sich über den Ausflug
Auf dem Wanderweg lässt sich bewundern, wie das Aufeinandertreffen der Nordamerikanischen und der Pazifischen Platte hier die Bergketten auffaltet
Auf dem Wanderweg lässt sich bewundern, wie das Aufeinandertreffen der Nordamerikanischen und der Pazifischen Platte hier die Bergketten auffaltet

Mit dem Auto fahren wir mit Hund auf dem südlichen Teil des Cuesta Grade im Los Padres National Forest. Der Cuesta Grade ist Teil des Freeways 101 und ziemlich stark befahren. Trotzdem kann man oben am Pass parken und zu Fuß auf einer unbefestigten Straße in den National Forest gehen.

Blick auf vier der sieben Schwestern im aufziehenden Nebel vom Pazifik
Blick auf vier der sieben Schwestern im aufziehenden Nebel vom Pazifik

Die Straße ist für den allgemeinen Durchgangsverkehr gesperrt und sogar verschlossen. Nach einiger Entfernung hört man von dem Freeway nichts mehr und hat einen herrlicher Blick auf San Luis Obispo und die Küste von Pismo Beach bis Morro Bay mit den sogenannten sieben Schwestern, einer Kette von Vulkanen.

Unser Hund ist glücklich, da er sich heute einmal richtig austoben kann. Von seiner gestrigen Verletzung ist glücklicherweise nichts mehr zu merken. Nach etwa 7 km kommen wir an der Funkstation auf dem Mount Lowe an und gehen ein Stück über den Grade, so dass wir nach Norden in Richtung Pozo schauen können.

Funkstation auf dem Mount Lowe
Funkstation auf dem Mount Lowe

Von hier geht es wieder zurück zum Auto. Die Wolken kommen mittlerweile von See aus rein und wir können die Feuchtigkeit der Wolken spüren. Es wird Zeit wieder nach Hause zurück zu kehren.

Das grüne Kalifornien

Vier Truthahngeier auf einem Ast im Nebel
Truthahngeier
Kater Luis begrüßt uns morgens
Kater Luis begrüßt uns morgens

Der Tag beginnt mit Nebel. In einem der großen Bäume nahe unserer Unterkunft sitzen vier Truthahngeier auf einem Ast und frieren vermutlich. Auch wir trauen uns kaum aus dem Bett. Waschen fällt aus. Es ist zu kalt! Erstmal müssen wir unsere Hütte einheizen.

Zwei alte Futtersilos auf einer Weide
Alte Futtersilos
Das alte Schulhaus in Pozo kann heute für Veranstaltungen gemietet werden.
Das alte Schulhaus in Pozo kann heute für Veranstaltungen gemietet werden.

Wir kennen Kalifornien eigentlich nur als trockenes Land mit verbrannten Hügeln. Wir waren zwar einmal im Winter hier und das letzte Mal im April, aber selbst damals war es sehr trocken. Deshalb ist der aktuelle Status für uns ein starker Kontrast. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg ins Hinterland und fahren die Straße Richtung Pozo, um dort irgendwo ein wenig zu wandern.

Weißer Salbei
An der Straße wachsen beeindruckende Büsche von weißem Salbei, der unter Naturschutz steht. Trotzdem schnuppern wir an den Blättern. Im Gegensatz zum Salbei in unserem Garten riecht dieser im Winter offensichtlich nach nichts.
Erdhörnchen in einem Baum
Erdhörnchen

Leider gibt es hier keine freien Wege in die grünen Hügel. Es ist alles Privatgelände und bei der komischen Einstellung vieler Amerikaner zu Waffen sollte man lieber nicht über fremdes Gelände gehen. Deshalb parken wir an der Straße und laufen an der Straße weiter. An der Straße liegt auch das alte Schulhaus von der Gemeinde Pozo, das renoviert wurde und nun als Veranstaltungsort gemietet werden kann. Es ist leicht schwül, neben der Straßen plätschern kleine Wasserläufe. Erdhörnchen balgen sich und sammeln Nistmaterial.

Rehe am Fluss
Rehe am Fluss
Wasser im Huer Huero Fluss
Der Fluss ist gut gefüllt

Auf dem Rückweg treffen wir direkt am Fluss einige Rehe. Auch auf dem Grundstück treffen wir später noch auf Rehe.

Die Flaschen werden entkorkt. Das Destilliergefäß wartet schon.
Die Flaschen werden entkorkt. Das Destilliergefäß wartet schon.
Klaus kostet Rotwein
Schmeckt der noch?

Zu Hause wartet eine Aufgabe auf uns: Eine Winzerei hat überlagerten (!) Wein aussortiert. Die Flaschen sind nicht etikettiert. Wir sollen nun alle Flaschen dieses ‚Mystery Wine‘ öffnen und verkosten. Flaschen, deren Inhalt noch gut genießbar ist, sollen aussortiert werden. Alle anderen werden in ein Destilliergefäß umgefüllt. Daraus brennen wir gemeinsam Branntwein. Ein Gasbrenner erhitzt das Ganze. Alle Ritzen werden mit einem Mehl-Wasser-Gemisch abgedichtet. Das dünne Rohr, in das der Dampf steigt, wird in einem Wassergefäß in einer Spirale abgekühlt.  Alles Kondesat unterhalb einer bestimmten Temperatur läuft in ein extra Glas und muss weggeschüttet werden. Wir schnuppern mal vorsichtig: riecht wie Nagellackentferner – brrr, das ist das Zeug von dem man blind wird! Erst als die Temperatur stimmt, kommt die alte Rumflasche zum Einsatz.

Ob der kleine Rest in der Rumflasche später noch im Grappa zu schmecken sein wird?
Ob der kleine Rest in der Rumflasche später noch im Grappa zu schmecken sein wird?

Den späten Nachmittag verbringen wir mit einem BBQ auf der Hausauffahrt in der Sonne, während der Branntwein in die alte Rumflasche tropft. Stephen meint absoluter Hill Billy Style.

Später verkosten wir auch noch den Branntwein, aber nur 1:1 mit Wasser verdünnt. Er wäre sonst zu stark. Das schmeckt schon besser, aber jetzt kommen noch Eichenholzstäbchen hinzu, die speziell für diesen Zweck in Frankreich geräuchert werden.

Organ Mountains

Haus in der Wüste
Neubau an der Soledad Canyon Road

In den Organ Mountains östlich von Las Cruces gibt es viele Wandertouren. Heute fahren wir zum Bar Canyon Trail. Dazu fahren wir die Soledad Canyon Road ganz bis zum Ende. Hier sind viele Neubauten entstanden. In Kalifornien sind die Immobilienpreise so hoch, dass Menschen ihre kleinen Häuser dort für eine Dreiviertel Millionen Dollar verkaufen und sich dafür in New Mexiko, wo das Bauland günstiger ist, eine große Villa bauen. Wo wohl das Wasser hier in der Wüste für all die Menschen herkommen soll?

Defektes Windrad am Beginn des Bar Canyon Trail
Defektes Windrad am Beginn des Bar Canyon Trail
Ohne Windrad sind auch die Wasserspeicher am Wanderweg leer
Ohne Windrad sind auch die Wasserspeicher am Wanderweg leer

Auf dem Parkplatz lassen wir das Auto zurück und folgen der Wegmarkierung. Einige Leute kommen hierher, um mit ihren Hunden spazieren zu gehen, andere kommen zum Wandern. Hier oben ist es sehr ruhig und wir haben sehr viel Glück mit dem Wetter, da es heute nicht so warm ist. Am Weg finden wir wieder viele blühende Wüstenpflanzen. Tiere sehen wir hier keine, nur einige Losung von Rehen oder Oryxantilopen.

Nachmittags fahren wir zu den Hot Springs in Truth or Consequences. Dort quillt heißes Wasser aus der Erde und fließt in den Rio Grande. Es gibt dort Badeanstalten mit Hot Pots direkt am Ufer. Alles sehr entspannend.

Unsere Badekabine in Truth or Consequences
Unsere Badekabine in Truth or Consequences

Nach dieser Entspannung fahren wir wieder nach Las Cruces, da Sharbani für ihre bevorstehende Reise packen muss.

Das Flussbett hoch, am Kaktus links, an den Kaktuszwillingen vorbei und dann in die Schlucht

Schäfchenwolken über einem Berg
Heute ist auch der Himmel dekorativ

Wir haben auf der Dinnerparty gestern den Vorschlag für eine gute Wandertour bekommen. Dafür müssen wir einige Meilen nach Norden zum Slot Canyon. Die Straße führt am Rio Grande entlang durch zahlreiche Pekannuss-Plantagen mit ihren Bewässerungsanlagen.  Ursprünglich kommen die Pekannussbäume aus dem Einzugsgebiet des Mississippi.

Ausgetrocknetes Flussbett
Hier beginnt unser Wanderweg flussaufwärts im ausgetrockneten Flussbett

Mit der Kommot App haben wir eine Rundtour zusammen gestellt. Die App hat sich auch hier sehr bewährt und ersetzt die ganzen Wanderkarten, die man früher so mit sich herum geschleppt hat.  Der Wanderweg ist nicht beschildert, auch der Parkplatz lässt nicht vermuten, was sich hinter dem abgeschlossen Gatter verbirgt, was man überklettern muss, um auf den Wanderweg zu gelangen. Es geht erst einmal in einem trockenen Flussbett bergan, an „Pudding-Fels“ vorbei und dann auf einen Geröllrücken.

Felsen mit vielen Einschlüssen
„Pudding-Fels“ nennt unsere Freundin, diese Art von Gestein, in das viele kleinere Steine eingeschlossen sind, wie Rosinen in einem Pudding

Wir sind begeistert von all den Pflanzen, die in dieser trockenen Umgebung überleben können. Der Weg ist mit kleinen Steinhaufen markiert. An einer Stelle verlieren wir etwas die Orientierung, aber die App bringt uns wieder zurück auf den Pfad. Zur besseren Orientierung Anderer setzen wir erst einmal selbst einen neuen Steinhaufen.

Dann geht’s in ein trockenes Flussbett und über einen weiteren Rücken in das Bett, dass in den Slot Canyon führen soll. Wir folgen dem Weg, der immer enger wird. Dann verschwinden wir in einer Schlucht, die immer tiefer und dramatischer wird. An der tiefsten Stelle ist sie geschätzt etwa 20 m tief und nur etwa 1m breit. Danach öffnet sich der Canyon wieder in das Tal.

Unterhalb des Slot Canyon wird das Flussbett wieder breit
Unterhalb des Slot Canyon wird das Flussbett wieder breit
Rio Grande
Rio Grande

Auf dem Rückweg halten wir noch am Rio Grande, der hier noch ein klein wenig Wasser führt. Jetzt haben wir Hunger und Durst. Für einen kleinen Mittagssnack halten wir deshalb am Blue Moon Saloon an der Straße nach Las Cruces und landen mitten in Filmaufnahmen zu irgendeiner Biker Story. Vor dem Saloon stehen jede Menge Harleys. In unserem Outfit geben wir keine guten Statisten ab. Deshalb sind wir uns mit der Saloon Besatzung, die sehr nett ist, einig, dass wir uns etwas anderes suchen.

Werbetafel am Blue Moon Saloon
Jetzt wissen wir warum die Dinosaurier ausgestorben sind…

Zum Lunch fahren wir nun in die Stadt und gehen in das Matteo, einem Diner, der sich auf Mexikanisches Essen und Getränke spezialisiert hat. Alles ist sehr gut, aber wie in USA üblich viel zu viel. Ein großes Getränk ist ein Liter!

Nach dem Lunch besuchen wir den COAS Buchladen, wo es eine riesen Auswahl von neuen aber auch gebrauchten Büchern gibt. In diesem Laden kann man einen ganzen Tag verbringen.

Den Abend verbringen wir gemütlich im Haus.