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Reisetag Las Cruces nach Creston

Wir stehen rechtzeitig auf, da wir noch nicht eingecheckt haben und spätestens 1,5 Stunden vor Abflug am Schalter sein wollen. Vom Abend zuvor sind noch soviel leckere Sachen da, dass wir ein Luxusfrühstück haben und uns auch einige belegte Bruder für den heutigen Reisetag machen.

Grüne Felder
Grüne Felder

Nun heißt es Abschied von Romir und den Hunden zu nehmen. Drei Hunde merken es ja genau, wenn es wirklich ein längerer Abschied ist. Sanjay bringt uns zum Flughafen. Der Verkehr ist kein Problem und auch am Check In läuft alles unproblematisch. Nur die Bordkarten für den zweiten Teil des Fluges nach San Luis Obispo können wir nicht bekommen. Wir werden auf Phoenix vertröstet.

Große Solarfarmen westlich von Phoenix
Große Solarfarmen westlich von Phoenix

In Phoenix haben wir etwas Aufenthalt und können am Flughafen wieder einige Kakteensamen erstehen. Das haben wir in der Vergangenheit schon einmal gemacht und die Saguaros wachsen seitdem in einer Schale auf dem Fensterbrett in Laatzen heran.

In den Rocky Mountains sehen wir etwas Schnee liegen
In den Rocky Mountains sehen wir etwas Schnee liegen

Beim Anflug auf San Luis Obispo können wir sehen, dass alles grün ist. Kalifornien hat diesen Winter wieder reichlich Regen abbekommen. So grün haben wir es noch nicht erlebt. Vermutlich wird es demnächst aber schnell trocken.

Den Huer Huero müssen wir zweimal queren.
Den Huer Huero müssen wir zweimal queren.

Elisabeth und Stephen holen uns am Flughafen ab. Wir bekommen ein kostenloses Upgrade auf das Mietauto und aus dem bestellten Ford Fiesta wird ein Mazda-SUV. Ganz praktisch, da reichlich Wasser im Huer Huero ist und wir dort häufiger durch müssen.

Unser Zuhause für die kommende Woche: die renovierte Sattelkammer, ein altes Mobile Home, das im Sturm von einer umgestürzten Eiche getroffen wurde
Unser Zuhause für die kommende Woche: die renovierte Sattelkammer, ein altes Mobile Home, das im Sturm von einer umgestürzten Eiche getroffen wurde

Erstes Kennenlernen von Querétaro

Ein altes Wasserbecken aus Stein mit Wasserhahn. Das "Wasser" ist aus Holz
Das Hotel überrascht uns mit zahlreichen originellen Holzskulpturen

Nach einer kurzen Nacht mit knapp sechs Stunden intensivem Schlaf wachen wir morgens gegen 7 Uhr auf. Den Wecker hatten wir uns eigentlich auf 8 Uhr gestellt, aber der Jetlag sorgt dafür, dass wir bereits früher wach sind. Das Frühstücksrestaurant ist erst ab 9 Uhr besetzt, aber wir bekommen trotzdem einen Chai Latte und können uns vor der Tür auf Stühlen in die Sonne setzen. Es ist herrlich!

Wir haben uns mit Matthias verabredet, um unser Auto von der Vermietung abzuholen. Unsere Spanisch Kenntnisse sind nicht so groß und wir wollen keine Experimente eingehen. Allerdings spricht der Mitarbeiter dort Englisch. Das Auto bringen wir auf einen privaten Parkplatz in der Nähe des Hotels. Das Erkunden der Innenstadt von Querétaro geht zu Fuß besser. Gleich in der Nähe befindet sich eine Kunsthalle für moderne Kunst, die wir besuchen. Matthias muss noch Farbe für die Maler besorgen, die bei ihm zu Hause gerade die Fassade streichen und fährt erst einmal  wieder nach Hause. Hier wird auch am Sonntag gearbeitet.

Wir begeben uns noch einmal zurück zum Hotel, um uns für die Stadterkundung auszurüsten. In unserer Straße gibt es zahlreiche Antiquitätenläden. In einen schauen wir mal rein, aber die anderen müssen wir auch noch unbedingt erkunden.

Danach bummeln wir durch die Altstadt und suchen eine Bank, um uns mit einigen Pesos auszurüsten. Im Zentrum finden wir eine Bank, aber müssen feststellen, dass Geld abheben mit Maestro-Card hier nicht möglich ist. Glücklicherweise hat Klaus eine Visa Card mit PIN, so dass wir nun einige Pesos als Bares haben.

In der Altstadt treffen wir uns wieder mit Matthias und besuchen noch ein Museum über die Geschichte der Unabhängigkeit von Mexiko. Viele Geschichten von Lug und Trug, sowie Mord und Totschlag. Mit begrenzten Spanischkenntnissen ist das schwer zu verstehen. Im Erdgeschoss gibt es noch eine Kunstausstellung, die uns besser gefällt.

Ein großer Berg appetitlicher Papayas in einem Supermarkt
Diese Papayas leuchten uns förmlich an

Danach begeben wir uns zum Auto, um zu ihrem Haus zu fahren und endlich den Rest der Familie zu treffen. Auf dem Weg dorthin kaufen wir noch Obst für uns ein.

Blick über die Stadt bei Sonnenuntergang
Sonnenuntergang in Molino, Querétaro

Auf dem Dach des Hauses schmieden wir Pläne, wie man dort noch ein Gästezimmer mit Dachterrasse bauen könnte und genießen den Sonnenuntergang.

Zu Abend gehen wir noch Essen, was aber gar nicht so einfach ist, da die meisten Restaurants bereits um 20:00 Uhr schließen. Wir finden aber noch einen kleinen Grill, der sich das Geschäft mit uns nicht entgehen lassen will. Auf die Frage, ob es auch etwas ohne Fleisch gibt, ist die Antwort: „Ja, Hühnchen“.

Fazit unserer Englandreise

Unsere Rückkehr aus England ist nun fast einen Monat her. Viel hat sich dort seitdem verändert: Vier Tage nach unserer Rückkehr hatte Großbritannien eine neue Premierministerin, weitere zwei Tage später einen neuen König. Auch wenn wir nicht mehr ganz taufrisch sind, aber unser gesamtes Leben war Elizabeth II die Queen. So fühlt sich dieser Wechsel auch für uns seltsam an und wir hatten viel Mitgefühl mit unseren britischen Freunden.

Was wohl aus der Pappqueen geworden ist, die wir in London scherzhaft begrüßt hatten?
Was wohl aus der Pappqueen geworden ist, die wir in London scherzhaft begrüßt hatten?

Unterwegs ist uns immer wieder aufgefallen, wie wichtig sie insbesondere bei den ehrenamtlichen Organisationen war. Wo immer sie zu Besuch gewesen war, wie z.B. bei den Seenotrettern in Tynemouth oder beim Vindolanda Trust, hingen entsprechende Bilder an der Wand und wurden ganz offensichtlich in Ehren gehalten. Auch bei uns ist natürlich der Besuch des Bundespräsidenten ein Ereignis, aber entweder kommen die Bundespräsidenten nicht so weit rum oder es gerät schnell wieder in Vergessenheit. Jedenfalls ist uns solch eine Verbundenheit in Deutschland noch nirgendwo aufgefallen.

Die Tour

Unser Hotel in Tynemouth im Nebel
Unser Hotel in Tynemouth im Nebel

Angekommen sind wir in Tynemouth, das uns gleich so gut gefiel, dass wir zwei Tage länger geblieben sind.

Das Hauptziel der Reise war der Hadrians Wall, der sich länger als gedacht erwies, da die eigentliche Mauer noch durch Forts an beiden Enden entlang der Küste verlängert wird. So gibt es bereits südlich von Tynemouth in South Shields ein römisches Fort. Das haben wir erst später erfahren und auch das Museum of the Great North in Newcastle haben wir schlicht übersehen. Es gibt also gute Gründe wiederzukommen.

Der Blick aus dem temporär errichteten Tor zeigt, wie sich der Hadrianswall scheinbar schwerelos die Hügel entlang schwingt
Der Blick aus dem temporär errichteten Tor zeigt, wie sich der Hadrianswall scheinbar schwerelos die Hügel entlang schwingt

Wir hätten auch nicht gedacht, dass wir so viel Zeit am Hadrians Wall verbringen würden und dass es so viel zu sehen geben würde. Alle weiteren Ziele haben wir demzufolge entweder ausgelassen oder im Schnelldurchgang erledigt.

Auf dem Weg von Carlisle Richtung Süden haben wir einen Bogen um die großen Städte gemacht, da dies unseren Zeitrahmen gesprengt hätte. Für Städte wie Liverpool, Manchester oder Birmingham sollte man sich etwas Zeit nehmen. Das gleiche gilt für eine Tour durch Schottland, das wir ganz einfach rechts liegen gelassen haben.

Verkehrsmittel

Entspanntes Leben an Deck
Entspanntes Leben an Deck

Die Idee, mit der Bahn nach Amsterdam und von dort mit der Fähre nach Newcastel zu fahren, war klasse. Der Service an Bord der DFDS-Fähre nach Newcastel und der Shuttlebus waren super. Das werden wir das nächste Mal z.B. bei einer Schottland Runde wieder so machen, nur nicht wieder mit dem Auto über London zurück. Autofahren in London ist schwierig und wegen der Maut teuer. Besser wäre es, mit der Fähre auch wieder zurück zu fahren. Am Hadrians Wall gibt es eine eigene Buslinie, wer also sich nur dort aufhalten möchte, kann dies völlig ohne Auto machen.

Wenn wir uns den Ort so anschauen, können wir uns gut vorstellen, wo die fehlenden Teile der Mauer geblieben sind. Die kleine Knutschkugel in der Mitte ist übrigens unserer Mietwagen.
Wenn wir uns den Ort so anschauen, können wir uns gut vorstellen, wo die fehlenden Teile der Mauer geblieben sind. Die kleine Knutschkugel in der Mitte ist übrigens unserer Mietwagen.

Das Auto, ein Fiat 500, war völlig ausreichend und auf den engen Nebenstraßen gut. Das nächste Mal würden wir aber einen Wagen mit Automatik buchen, da die Kombination aus Linksverkehr und links Schalten vor allem in den vielen Kreiseln eine Herausforderung war. Als Deutscher muss man sich zudem daran gewöhnen, das Maut und Parkgebühren über Kennzeichenerfassung mit Kamera abgerechnet werden. Der Bezahlvorgang ist über Internet meist etwas gewöhnungsbedürftig.

Von der Firma Europcar können wir nach mehreren negativen Erfahrungen nur abraten. Die Mietstationen sind nicht besetzt, das Fahrzeug hat Mängel und obwohl es an der Abgabestation liegt, dass das Fahrzeug erst einen Tag später zurück gebucht wird, bucht Europcar noch einen extra Tag von der Kreditkarte, obwohl vorher telefonisch bestätigt wurde, dass alles OK sei.

Die Fahrt mit dem Eurostar funktioniert und ist unspektakulär. Wenn es sich anbietet, kann man es als Alternative zum Flugzeug nutzen, aber es ist kein Highlight. Die Fahrt mit der Fähre war schöner.

Unterbringung

Unsere Unterkunft in Humshaugh
Unsere Unterkunft in Humshaugh

Wir haben in Hotels, Pubs mit Gästezimmern und „Bed and Breakfast“ übernachtet. Die Qualität war sehr unterschiedlich. Im Großen und Ganzen sind wir bis auf Blackpool wegen des Bankholiday überall gut untergekommen, obwohl wir nicht viel vorgeplant und gebucht hatten.

Herausragend waren ganz klar das Grand Hotel in Tynemouth, das B&B in Haltwistle, das Kings Arms Hotel in Lytham und das Harlingford Hotel in London.

Wirtschaft

Wir wurden in England damit empfangen, dass die alten Pfund Noten nicht mehr galten und die Engländer scherzten selbst darüber, dass man nur noch mit Plastik bezahlen würde. Dies um so mehr als Bargeld völlig aus der Mode gekommen ist. Selbst ein Bier im Pub an der Theke wird mit Karte durch Auflegen auf das Kartenlesegerät bezahlt.

Jeder Tag braucht ein Schaf
Jeder Tag braucht ein Schaf

In der Landschaft fiel uns auf, dass es wenig Wald, wenig Ackerwirtschaft und viel Weidewirtschaft gibt. Wir haben dann einmal in Statistiken nachgeschaut. In Deutschland kommen 2 Schafe auf 100 Einwohner, aber in Großbritannien 48 Schafe auf 100 Einwohner – bitte nicht missverstehen!

Die Auswirkungen des Brexit haben wir natürlich an der Grenze erfahren. Was das für die Briten und die Wirtschaft bedeutet, wollen wir hier nicht erörtern. Wir sind allerdings der Meinung, dass Großbritannien zu Europa und in die EU gehört.

Ankommen im Bayern Spaniens

Wenn wir Deutsche ins Ausland reisen, werden wir gern mit den typischen Klischees über Deutschland konfrontiert: Lederhosen, Oktoberfest etc,. „Nein“, sagen wir dann, „dass ist doch nur in Bayern so, wir sind doch ganz anders“. So und nun mal der umgekehrte Test: Woran denken wir, wenn wir an Spanien denken? Kommt da Stierkampf, Flamenco und Sherry drin vor? Na super, wir können das ja genauso. All das kommt aus Andalusien und der Rest der Spanier sagt: „Nein, wir sind doch ganz anders!“ Deshalb haben wir heute kurzerhand Andalusien zum Bayern Spaniens erklärt 😉

Im Landeanflug auf Málaga
Im Landeanflug auf Málaga

Gegen 14 Uhr ist unser Flieger am Flughafen Málaga – Costa del Sol gelandet. Nach einer längeren Diskussion bei der Autovermietung über die Versicherungsbedingungen und einer längeren Suche nach dem Mietwagen im Parkhaus machen wir uns auf den Weg Richtung Innenstadt. Da das Navi etwas braucht, um unsere Position zu finden (Im Parkhaus hatte es schließlich keine Chance), fahren wir erst einmal entlang der Küstenstraße nach Osten. Das kann nicht so verkehrt sein. Hier ist anscheinend viel neu gebaut worden in den letzten Jahren. Es sieht jedenfalls neu aus. Schließlich hat auch unser Navi die Orientierung wieder gewonnen und nach zweimaligen Kreisen um den Block finden wir auch die Einfahrt zum Hotel-Parkhaus. Wir müssen mit dem Auto durch eine Fußgängerzone. Es ist halt Altstadt hier. Das Zimmer ist einfach und sauber.

Die weihnachtlich beleuchtete Einkaufsmeile Calle Marqués de Larios
Die weihnachtlich beleuchtete Einkaufsmeile Calle Marqués de Larios

Wir haben Hunger und Durst und das genau zur falschen Tageszeit. Trotzdem versuchen wir unser Glück in der Stadt. In einem kleinen Café bekommen wir etwas zu trinken und ein Stück Tortilla. Es ist etwas ausgestorben in der Stadt. Gegen 17 Uhr rasselt ein Fensterladen nach dem anderen wieder nach oben und es kommt Leben auf. Eine Gruppe Frauen stellt sich auf den kleinen Platz und singt spanische Weihnachtslieder, inklusive Jingle Bells auf Spanisch.

beeindruckend professionelle Flamencomusik in der Einkaufsstraße
beeindruckend professionelle Flamencomusik in der Einkaufsstraße

Leicht gestärkt machen wir uns wieder auf den Weg und stromern durch die zum Leben erwachende Innenstadt. Es wird von Minute zu Minute voller und lebhafter. Ganze Gruppen ziehen zur gemeinsamen Weihnachtsfeier los. Gut zu erkennen sind sie an einer einheitlichen Kopfbedeckung oder eine Gruppe gar am einheitlich blauen Weihnachtsmannkostüm. An jeder Ecke spielt Musik. Nichts ist getragen, alles eher schmissig. Musikalisch sind wir schon auf halber Strecke in die Karibik. Es macht Spaß. hier durch die Gegend zu laufen.

Pärchen beim Picknick unter den Pomeranzenbäumen vor dem Seiteneingang der Catedral Nuestra Senora de la Encarnación
Pärchen beim Picknick unter den Pomeranzenbäumen vor dem Seiteneingang der Catedral Nuestra Senora de la Encarnación

Auch in die Kathedrale werfen wir einen Blick. Sie ist gigantisch groß. In jeder Nische steht ein Altar. Wahrscheinlich sind es insgesamt etwa ein Dutzend Altäre. Über jeden einzelnen wäre jede normale Kirche schon stolz… Hier müssen wir noch einmal mit Kamera wiederkommen.

Klaus hat Sehnsucht nach Glühwein ;-)
Klaus hat Sehnsucht nach Glühwein 😉

Als wir wieder in der Nähe unseres Hotels vorbei kommen, machen wir einen Abstecher auf unser Zimmer, um uns wärmer anzuziehen und die Kamera zu holen. Alle anderen Taschen bleben auf dem Zimmer. Sie stören bei dem Gedränge nur. Wir lassen uns weiter durch die Gassen treiben. Um halb neun haben wir nun endgültig richtig Hunger und lassen es uns in einem kleinen Fischrestaurants bei leckeren Tapas schmecken. So kann der Urlaub bleiben…

In 8 Stunden vom Hochsommer in den tiefsten Winter

Heute morgen wache ich vor dem Wecker auf, nur um Sekunden später aus der Koje zu springen, weil wieder einer dieser typischen Bahamas-Schauer einsetzt. Kaum habe ich alle Luken zu, ist der Schauer auch schon wieder vorbei. So war es ständig die letzten Tage, manche Schauer dauerten nur Sekunden. Selten war ein Schauer mal länger als eine Minute.

Blick von der Bay Street Marina Richtung Westen zum Kreuzfahrtterminal
Blick von der Bay Street Marina Richtung Westen zum Kreuzfahrtterminal

Zum Frühstück machen wir aus den restlichen Eiern ein Omelett, essen dazu den Rest unseres Graubrots, die restliche Orangenmarmelade und den restlichen Käse. Dazu gibt es außer Tee noch Saft aus der letzten Flasche Cranberry-Saft. Trotzdem ist noch genügend an Lebensmitteln und insbesondere Getränken übrig. Wir hatten vermutet, dass es heißer sein würde und wir mehr trinken würden. Außerdem hatten wir einen soliden Vorrat an Bier eingekauft, um damit gegebenenfalls frischen Fisch einzutauschen. Leider gab es diese Gelegenheit nicht.

Die Insel New Providence von Süden
Die Insel New Providence von Süden

Was machen wir nun mit den Lebensmitteln? Die Charterbasis hatte uns gesagt, sie würden die Reste spenden, aber das werden sie sicherlich nicht mit angefangenen Packungen tun, wie z.B. einer halben Flasche Olivenöl. Ein paar Plätze weiter liegt eine Charteryacht, die heute starten soll. Klaus spricht sie an, ob sie unsere Reste haben wollen. Sie schicken uns den Skipper vorbei. Der kommt aus South Dakota und ist mit 6 Freunden unterwegs auf einer Yacht, die nur wenig größer ist als unsere. Er ist begeistert über das Angebot (insbesondere das Bier) und bekommt von uns gleich noch ein paar Tipps für die Tour hinzu. Und falls wir mal nach South Dakota kommen, sollen wir uns unbedingt melden, dann will er uns auch mit Tipps versorgen…

Die Nordküste von New Providence, links oben Nassau und die Paradies Insel
Die Nordküste von New Providence, links oben Nassau und die Paradies Insel

Anschließend starten wir noch einen kleinen Spaziergang zum nächsten Hafen. Dort hatte ich zu Beginn unserer Tage in Nassau, leere Conch-Schalen liegen sehen und ich hätte gern noch welche. Aber nun ist Hochwasser und das Wasser zu tief, um dort anzukommen. Zwei Fischer stehen im Wasser und sind dabei, ihre Fische zu säubern. Ich frage, ob sie mir welche herausholen können. Einer der beiden tut das gern und reinigt sie sogar noch mit Wäschebleiche (!) für mich. Dafür hätte er natürlich gern einen kleinen Obolus. Ich habe nur gar kein Geld mitgenommen. Ich nehme die Schalen in einem Karton mit und verspreche, mit Geld wiederzukommen.

Als wir zurück in den Hafen kommen, hat die Charterbasis schon mit der Bestandsaufnahme bei uns an Bord begonnen. Die Gruppe aus South Dakota ist gerade kläglich mit ihrem Ableger gescheitert und hängt nun quer vor den Boxen, wo sie von der kräftigen Strömung nun wie festgenagelt liegt. Ich spüle die Schalen noch einmal mit Frischwasser aus und lege sie dann zum Trocknen in die Sonne. Dann stecke ich ein paar Dollar ein und gehe nochmal die Fischer besuchen.

Berry Islands
Berry Islands

Nach der Abnahme unseres Bootes müssen wir das Schiff räumen, weil es heute nachmittag schon wieder übergeben werden soll. Wir setzen uns vor das Büro mit unserem Gepäck in den Schatten. Auf der Baustelle für das neue Marinagebäude finde ich ein paar passende Kartons, um die Conch-Schalen transportsicher zu verpacken. Die Zeit reicht nicht, um noch etwas zu unternehmen. So bleiben wir einfach sitzen, genießen die Wärme und den Ausblick.

Um 12 Uhr holt uns das Taxi ab und bringt uns zum Flughafen. Der Taxifahrer erzählt von Junkanoo-Parade am frühen Morgen des 1. Januar. „Sein“ Club hat gewonnen, die Valley-Boys haben den ersten Platz gemacht. Eine selbstgemachte Rassel liegt noch im Taxi: eine Art Zwille mit quergespannten Drähten, auf die plattgehauene Kronkorken aufgefädelt sind. Er fragt nach den Tempolimits auf deutschen Straßen und erzählt, dass er gern mal Schnee sehen möchte.

Berry Islands
Berry Islands

Acht Stunden später und zwei Zeitzonen weiter landen wir in Albuquerque. Die Temperaturen liegen am Gefrierpunkt – brrr. Nach einer längeren Diskussion mit der Autovermietung über die Konditionen unseres Vertrags mit der TUI bekommen wir auch endlich unser Auto. Das Navi scheitert leider dabei, uns zum Hotel zu führen, aber nach fast 10 Jahren ist meine Ortskenntnis noch gut genug, um das selber hinzubekommen.

Berry Islands - die Seekarte sagt an dieser Stelle wahrscheinlich "Shifting Sands"
Berry Islands – die Seekarte sagt an dieser Stelle wahrscheinlich „Shifting Sands“

Um 23 Uhr sind wir im Hotel. Das Zimmer ist gut, aber kalt. Wir werfen einen laut röhrenden risiegen Heizlüfter udn so eine Art künstlichen Kamin an, um es möglichst schnell warm zu bekommen. Außerdem hätten wir jetzt gern nach all den Erdnüssen, Mandeln, Brezeln, Keksen mal was richtiges zu essen. Also stürzen wir uns nochmal in das Nachtleben von Albuquerque. Das Hotel ist in der Innenstadt neben meinem Lieblingsfrühstückscafé. Außer etlichen Nachtclubs, Discos und Kneipen hat auch noch ein Taco-Laden offen und wir bekommen noch zwei herzhafte Burritos. Von der Kneipe nebenan, wummern während dessen die Bässe herüber. Um 1 Uhr nachts sind wir dann endlich im Bett und versuchen uns unter der dünnen Decke im kalten Bett warme Gedanken zu machen.