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Ankommen in Las Cruces

Sandsturm bei Las Cruces
Sandsturm bei Las Cruces

Zum Ankommen in Las Cruces gönnen wir uns erst einmal etwas Ruhe mit Ausschlafen, Bilder bearbeiten und Artikel schreiben. Die beiden Hunde haben sich mittlerweile von der Begrüßungsfreude beruhigt und liegen uns zu Füßen.

Großer Kaktus mit gelben Früchten
Kaktus mit Früchten

Um die Gegend einmal wieder zu erkunden, unternehmen wir eine Wanderung an der Straße in Richtung der Berge. Die Temperaturen sind angenehm, aber es weht ein scharfer Wind. In Richtung Nordwest können wir einen Sandsturm sehen. Wir hoffen, dass er sich nicht weiter zu uns ausweitet.

Geöffnete Kaktusfrucht
Geöffnete Kaktusfrucht

Über West Las Cruces sehen wir ein Feuer mit dickem schwarzen Rauch, der dann in weißen Wasserdampf übergeht. Ein sicheres Zeichen, dass die Feuerwehr einen guten Job gemacht hat.

Eine Seifen-Palmlilie mit Früchten
Eine Seifen-Palmlilie mit Früchten. Aus den Wurzeln lässt sich Seife herstellen. Aus den Blättern können Körbe geflochten werden und zur Not dient sie auch als Viehfutter

Entlang der Straße finden wir einige Yucca-Palmen die geblüht haben und nun Samenstände tragen. Auch ein Kaktus ähnlich dem großen „Schwiegermutter Stuhl“ ist in der Wüste an der Straße zu finden und trägt Früchte. Wir können nicht widerstehen und sammeln einige Samen ein.

Yucca-Palme mit Fruchtstand
Noch eine Art Yucca-Palme mit Fruchtstand

Am Abend haben wir eine wunderbare Dinnerparty mit Freunden aus Las Cruces. Einige haben wir bereits vor 5 Jahren kennen gelernt und es ist ein freudiges Wiedersehen. Morgens hatten wir schon Brotteig angesetzt und so tragen wir zwei frische Brote aus Weizenvollkornmehl mit Lein- und Hanfsamen zur Party bei.

Berge im roten Licht des Sonnenuntergangs
Sonnenuntergang in Las Cruces

Twinning Besuch in Bristol, 3.Tag

Auf der Fahrt zum M-Shed Museum staut sich der Verkehr unter der Clifton Suspension Bridge. Drei Yachten verlassen bei Hochwasser den Hafen. Für sie musste die Drehbrücke öffnen.
Auf der Fahrt zum M-Shed Museum staut sich der Verkehr unter der Clifton Suspension Bridge. Drei Yachten verlassen bei Hochwasser den Hafen. Für sie musste die Drehbrücke öffnen.

Nach dem reichlichen Essen vom Vorabend sind wir eigentlich noch nicht wieder hungrig, aber für den heutigen Tag ist ein gemeinsames Frühstück im Hotel an der Clifton Suspension Bridge vorgesehen. Unsere Bristolians konnten keine Reservierung vornehmen, da der Frühstücksraum eigentlich für die Gäste des Hotels vorgesehen ist.

Vor dem M Shed Museum fährt eine Dampflok auf der Kaimauer auf und ab und unter den Hafenkränen hindurch.
Vor dem M Shed Museum fährt eine Dampflok auf der Kaimauer auf und ab und unter den Hafenkränen hindurch.

Als wir dort um 8:30 Uhr auftauchen,  müssen wir leider feststellen, dass es für unsere Gruppe keinen Platz gibt. Kurzerhand wird umdisponiert und ein Café, die „Boston Tea Party“, in der Uni-Gegend angesteuert. Dort finden wir genug Platz, so dass auch einige Mitglieder der Junior Chamber Bristol zu der Gruppe hinzustoßen können.

Neubauten am Hafen von Bristol
Neubauten am Hafen von Bristol

Das Programm geht mit einem Besuch im Museum M-Shed und einem von Bob kommentierten Rundgang an Bristols Floating Harbour weiter. Klar waren die meisten von uns schon einmal da, aber seit dem letzten Mal hat sich vieles weiterentwickelt. Also ist es wieder einmal sehr interessant. Die Hafengegend ist ein beliebtes Wohnviertel geworden und der eher etwas weitläufige Anblick, den wir in Erinnerung hatten, ist verschwunden.

Ein Nachbau des Schiffes Matthew mit dem John Cabot (Giovanni Caboto) im 15. Jahrhundert von Bristol nach Neufundland gesegelt ist
Ein Nachbau des Schiffes Matthew mit dem John Cabot (Giovanni Caboto) im 15. Jahrhundert von Bristol nach Neufundland gesegelt ist

Den Abschluss des offiziellen Programmes bildet ein gemeinsames Lunch im Garten des Pubs „The Old Farmhouse“ in Nailsea. Natürlich haben wir eine Gegeneinladung für 2025 in Hannover ausgesprochen und es gibt bereits Ideen für das Programm.

Blick auf die Seebrücke von Clevedon
Blick auf die Seebrücke von Clevedon

Wir besuchen mit unseren Gastgebern noch Clevedon mit seiner wunderbaren Uferpromenade, dem großen Meerwasserschwimmbecken und der typisch englischen Pier, an der bei Hochwasser auch Ausflugsdampfer festmachen können. Wir sind aber ziemlich genau bei Niedrigwasser dort und können ein weiteres Mal den riesigen Tidenhub bestaunen.

In Bristol zurück schauen wir noch bei einem Graffiti von Banksy vorbei, der aus Bristol stammt. Wie bei Street Art üblich, haben sich natürlich noch andere dort verewigt.

Twinning Besuch in Bristol, 2.Tag

In Bristol stehen derzeit ungefähr ungefähr hundert bunte Einhörner als Teil einer Spendenkampagne. Dieses hier steht vor einem Kunstmuseum.
In Bristol stehen derzeit ungefähr ungefähr hundert bunte Einhörner als Teil einer Spendenkampagne. Dieses hier steht vor einem Kunstmuseum.
Die Bristol Riots von 1831 ist eines der dargestellten Ereignisse auf der Bristol Tapestry im Bristol Museum
Die Bristol Riots von 1831 sind eines der dargestellten Ereignisse auf der 1976 fertiggestellten Bristol Tapestry im Bristol Museum

Der zweite Tag unseres offiziellen Besuches beginnt im Bristol Museum mit einem Vortrag über die „Bristol Tapestry“. Diese Stickerei, die zunächst als eine Art Bürgerinitiative zur Darstellung der Stadtgeschichte startete und danach immer größere, sogar internationale, Anerkennung erlang. Dargestellt sind Szenen aus den über 1000 Jahren Bristols Stadtgeschichte.

Darstellung des karibischen Einflusses im Georgian House Museum, dem ehemaligen Wohnhaus von John Pinney, der sein Geld mit Zuckerplantagen auf den West Indies erlangt hatte.
Darstellung des karibischen Einflusses im Georgian House Museum, dem ehemaligen Wohnhaus von John Pinney, der sein Geld mit Zuckerplantagen auf den West Indies erlangt hatte.

Die erste Ausstellung der Stickereien auf schwerem irischen Leinenstoff führte zu einem großen Desaster, da über Nacht ein Sturm aufkam und die nur durch ein Zelt geschützten Leinenbanner im Matsch landeten, bevor Queen Elisabeth diese in Augenschein nehmen konnte.

Die Konzerthalle St. George’s Brandon Hill mit angebautem Café
Die Konzerthalle St. George’s Brandon Hill mit angebautem Café

Klar, Bristolians wären nicht sie selbst, wenn sie nicht in einem heroischen gemeinsamen Einsatz über Nacht diese wieder in einen vorzeigbaren Zustand gebracht hätten. Danach wollte sogar ein Amerikaner, klar mit viel Geld, diese kaufen, aber ein Bristolian würde sie NIE verkaufen. Stattdessen gingen die Banner auf Tournee durch verschiedene Städte weltweit mit dem Namen Bristol und sind nun an dem ihnen zustehenden Ort im Bristol Museum gelandet, wo sie entsprechend verehrt werden.Aus unserer Sicht zu recht, denn die Stickereien und Applikationenn sind wirklich sehr kunstvoll und gelungen.

Die Konzerthalle St. George’s Brandon Hill lässt noch gut die ehemalige Kirche erkennen
Die Konzerthalle St. George’s Brandon Hill lässt noch gut die ehemalige Kirche erkennen

Nächste Station ist „The Georgian House“, das früher einmal einem Plantagen Besitzer aus den britischen Karibik Kolonien gehörte, der nach Bristol zurück gekehrt war, um in England Lobbyismus für die Plantagenbesitzer und Sklavenhalter zu betreiben. Er selbst hatte bei seiner Rückkehr auch einige Sklaven im „Handgepäck“. Erstaunlicherweise erlangten sie auch in England keine Freiheit, sonder lebten weiter als Sklavenbedienstete in diesem Haus. Das Haus bietet einen guten Blick in die Lebensbedingungen der reichen Oberschicht der georgianischen Zeit. Zeitgleich findet eine Ausstellung statt, in der es um die Darstellung dunkelhäutiger Menschen in der europäischen Kunst geht.

An der Decke der Konzerthalle St. Georges Brandon Hill markiert ein Stern, wo der Splitter einer deutschen Bombe im zweiten Weltkrieg eingedrungen war.
An der Decke der Konzerthalle St. Georges Brandon Hill markiert ein Stern, wo der Splitter einer deutschen Bombe im zweiten Weltkrieg eingedrungen war.

Für das Lunch haben unsere bristolischen Freunde einige Tische im St. George’s Brandon Hill Café reserviert. Nach alter britischer Tradition werden eine Suppe und Sandwiches serviert  beides sehr schmackhaft. Danach bekommen wir eine Tour durch die St. George Concert Hall. Diese war ursprünglich eine Kirche, aber die Zahl der Mitglieder ist deutlich zurückgegangen, so dass die Kirche nicht mehr benötigt wurde. Ein nobler Spender hat dann dafür gesorgt, dass aus der Kirche eine Konzerthalle wurde. Sie wurde so umgebaut, dass ihre typische Kirchenakustik erhalten blieb. Das Café, das bei Veranstaltungen auch als Foyer fungiert, wurde an die Kirche angebaut, um den Hauptbaukörper möglichst unverändert zu lassen.

Wills Tower an der Universität Bristol
Wills Tower an der Universität Bristol

Als nächstes geht es auf den Turm des „Wills Memorial Building“, einem Gebäude der Universität von Bristol. Die Universität wurde 1876 zunächst als Universal College gegründet. Dort nahm es bereits Frauen als Studenten auf, was in damaliger Zeit sehr ungewöhnlich war. In der Zeit bis 1900 wuchs das College stetig vor allem durch Zuwendungen der Familien Frey und Wills.

Decke der Eingangshalle des Wills Memorial Building der Universität Bristol
Decke der Eingangshalle des Wills Memorial Building der Universität Bristol

In 1909 nahm dann H.O. Wills die für damalige Zeit riesige Summe von 100.000 Pfund in die Hand und sorgte dafür, dass das College den Status einer Universität erhielt. Dafür wurde er dann zum Universitätskanzler gemacht. Böse Zungen könnten auch behaupten, er hat sich die Uni gekauft. Auf jeden Fall haben seine Nachkommen dann dafür gesorgt, dass er auch ein Memorial erhält. Dieses wurde 1925 im gotischen Stil erbaut und beherbergt heute den großen Glockenturm, die Bibliothek und vor allem die juristische Fakultät.

Die Halle des Wills Memorial Building der Universität Bristol. Das Dach wurde im zweiten Weltkrieg zerstört kurz bevor Winston Churchill als Kanzler der Universität die Absolventen des Jahrgangs in der Halle ehren sollte.
Die Halle des Wills Memorial Building der Universität Bristol. Das Dach wurde im zweiten Weltkrieg zerstört kurz bevor Winston Churchill als Kanzler der Universität die Absolventen des Jahrgangs in der Halle ehren sollte.

Vom Dach des Turmes hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt und wenn zur vollen Stunde die sehr große Glocke namens Great George läutet, kann man diese  vor allem spüren.

Die Bibliothek im Wills Memorial Building der Universität Bristol
Die Bibliothek im Wills Memorial Building der Universität Bristol

Am Abend findet wie immer die traditionelle Party mit den typisch britisch humoristischen Einlagen, guter Stimmung und guten Gesprächen statt.

Twinning Besuch in Bristol, 1.Tag

Bei unserer Ankunft haben wir uns leider mit den anrüchigen Hinterlassenschaften eines Vierbeiners auf dem weißen Teppich verewigt. Unsere Gastgeber vermuten, dass diese von einem Fuchs stammen und so suchen wir morgens nach dem Häufchen, damit dies nicht wieder passiert.
Bei unserer Ankunft haben wir uns leider mit den anrüchigen Hinterlassenschaften eines Vierbeiners auf dem weißen Teppich verewigt. Unsere Gastgeber vermuten, dass diese von einem Fuchs stammen und so suchen wir morgens nach dem Häufchen, damit dies nicht wieder passiert.

Die Gruppe aus Hannover ist nicht gemeinsam gereist, aber alle Wege führen nach Bristol. Die ganze Gruppe inklusive der Gastgeber trifft sich im Botanischen Garten der Universität von Bristol. Da wir uns zum großen Teil bereits von früheren Austauschbesuchen kennen, ist zwischen vielen auch ein freundschaftliches Band gewachsen. Entsprechend groß ist das Hallo und die Begrüßung.

Im Tropenhaus des Botanischen Gartens der Universität Bristol
Im Tropenhaus des Botanischen Gartens der Universität Bristol

Der Garten besteht erst seit einigen Jahren, da er umziehen musste. Dadurch ergab sich aber auch die Möglichkeit, gleich neue Erkenntnisse in die Gestaltung einfließen zu lassen. In einem Teil des Gartens sind in die Einteilung nach Arten bereits neueste Untersuchungsergebnisse der Pflanzen DNA eingeflossen. Man hat durch die DNA Analyse neue Verwandtschaften feststellen können, aber auch vermutete Artenverwandtschaften verwerfen müssen.

Schachtelhalme und Baumfarne stehen stellvertretend für die Pflanzen aus früheren Erdzeitaltern, in denen auch die Kohle entstand, die wir heute fleißig verfeuern. (Botanischer Garten der Universität Bristol)
Schachtelhalme und Baumfarne stehen stellvertretend für die Pflanzen aus früheren Erdzeitaltern, in denen auch die Kohle entstand, die wir heute fleißig verfeuern.
(Botanischer Garten der Universität Bristol)

Ein weiterer Schwerpunkt des Gartens ist die Darstellung der Pflanzen Entwicklung über die Erdzeitalter von den Algen über Moose und Farne zu den Samenbildenen Pflanzen, die erst mit größerer Trockenheit einen evolutionären Vorteil hatten. Erst sehr spät entstanden Blüten bildene Pflanzen. Diese wurden zuerst, wie die Gräser heute noch vom Wind bestäubt und erst später erst von Käfern, dann von Fliegen, Vögeln, Schmetterlingen, Motten und zuletzt von Bienen. Dabei sind entsprechende Symbiosen zwischen den blütenbildenen Pflanzen und ihren Bestäubern entstanden.

Sternanis findet auch in der traditionellen chinesischen Medizin Verwendung. Erstaunlicherweise gedeiht er auch hier in Bristol(Botanischer Garten der Universität Bristol)
Sternanis findet auch in der traditionellen chinesischen Medizin Verwendung. Erstaunlicherweise gedeiht er auch hier in Bristol
(Botanischer Garten der Universität Bristol)

Ein Forschungsbereich der Universität  betrifft die medizinischen Nutzpflanzen, auch der traditionellen chinesischen Medizin. In einzelnen Beeten, sind die Pflanzen nach ihrer Wirkung zusammengestellt. Je nach Wehwechen können wir uns hier unser passendes Beet aussuchen. Es ist interessant zu sehen, was man alles mit Pflanzen und Kräutern anfangen kann.

Blütenpflanzen entstanden erst in unserem jetzigen Erdzeitalter. Bienen als ihre Befruchter kamen als Letzte hinzu zu anderen Insekten und Vögeln(Botanischer Garten der Universität Bristol)
Blütenpflanzen entstanden erst in unserem jetzigen Erdzeitalter. Bienen als ihre Befruchter kamen als Letzte hinzu zu anderen Insekten und Vögeln
(Botanischer Garten der Universität Bristol)

Zu guter Letzt – wir sind schließlich in Großbritannien – sind sogar Teepflanzen zu sehen, die hier gedeihen. Allerdings reicht der englische Regen für sie nicht aus. Sie müssen zusätzlich bewässert werden. Da das Angebot an Tee auf dem Weltmarkt, die Nachfrage nicht befriedigt, möchte man hier den Anbau von Tee weiter erforschen.

Auf der Straße nach Portishead ist ein Stau. Wir nehmen deshalb den durchaus willkommenen Umweg über die Clifton Suspension Bridge - die Hängebrücke über den Fluss Avon.
Auf der Straße nach Portishead ist ein Stau. Wir nehmen deshalb den durchaus willkommenen Umweg über die Clifton Suspension Bridge – die Hängebrücke über den Fluss Avon.

Nach dem Mittagessen sind wir alle in Portishead bei der neuen Marina verabredet. Auf dem Gelände des alten Kohlekraftwerkes und der alten Phosphor Fabrik, die an einem Hafen mit Schleuse gelegen waren, wurde ein neues Wohn- und Freizeit-Gelände mit einer Marina errichtet. Wir versuchen etwas eher dort zu sein, um den Versuch zu starten, das Haus wieder zu finden, in dem Petra während ihrer Schulzeit bei einem Schulaustausch untergebracht war. Leider gelingt dieser Versuch nicht, da die Zeit dann doch etwas knapp ist, nachdem wir zuvor im Stau gestanden hatten.

Yachten an der Mooring vor Portishead bei Niedrigwasser
Yachten an der Mooring vor Portishead bei Niedrigwasser

Wir landen bei Niedrigwasser an der Schleuse zur Portishead Marina. Eine Zufahrt von See ist bei einem Tidenhub von 12 bis 14 m zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Der Tidenhub ist wirklich beachtlich und einige Yachten, die vor dem Hafen an einer Mooring vertäut sind, stecken mit ihren Kielen im Schlick.

Eine Einfahrt in die Marina von Portishead ist bei Niedrigwasser nicht möglich
Eine Einfahrt in die Marina von Portishead ist bei Niedrigwasser nicht möglich

Hinter der Schleuse ist dann genug Wasser und eine nette Ansammlung von Yachten. Direkt an die Marina schließen sich Neubauten an, die vielfältig und interessant gestaltet sind. Bob, der an der Gestaltung beteiligt war, kann viele Stories zu dem Prozess zum Besten geben.

Portishead Marina mit Neubauten auf dem ehemaligen Gebiet der Phosphorfabrik
Portishead Marina mit Neubauten auf dem ehemaligen Gebiet der Phosphorfabrik

Nachdem wir einiges über die Entstehung der Portishead Marina gelernt haben, geht es zurück zur Schleuse und der dort im Vorhafen gelegenen Lifeboat Station der Royal National Lifeboat Institution (RNLI). Die Aufgaben der RNLI in Großbritannien entsprechen den Aufgaben von DGzRS und DLRG in Deutschland. Bernd, ein Deutscher, den es nach Bristol verschlagen hat und der ehrenamtlich als Safety Officer für die RNLI in Portishead arbeitet, führt uns in die Historie und Arbeit der RNLI, aber auch die Herausforderungen und Gefahren des lokalen Reviers ein. Der RNLI hat dabei auch einen starken Schwerpu

Das Hightech Rettungsboot des RNLI in Portishead
Das Hightech Rettungsboot des RNLI in Portishead

Die Information, dass hier bis zu 8 knt Strom stehen kann, lässt uns aufhorchen. Gegen den Strom zu fahren oder gar zu schwimmen geht gar nicht. Eine Wind gegen Strom Situation bei starkem SW möchten wir hier aber auch nicht erleben. Sollten wir irgendwann einmal ins Auge nehmen, auf eigenem Kiel nach Bristol zu segeln, sollten wir dies berücksichtigen. Innerhalb von etwa 3 Stunden nach Niedrigwasser ist der Wasserstand wieder soweit angestiegen, dass die ersten Yachten in die Schleuse laufen.

Der Abend wird stilvoll im Restaurant „La Marina“ direkt am Schleusen Vorhafen mit vielen Gesprächen verbracht. Da wir uns wegen der Corona-Zeit seit 5 Jahren nicht gesehen haben, gibt es viel zu erzählen.

Mit dem Zug von Amsterdam nach Bristol

In der Vergangenheit sind wir immer irgendwie nach Bristol geflogen oder wir haben von London aus Bus oder Auto genutzt, um nach Bristol zu kommen. Diesmal haben wir bewusst auf das Verkehrsmittel Bahn gesetzt, nachdem wir letztes Jahr gute Erfahrung mit dem Eurostar gemacht haben.

Die Organisation der Reise ist allerdings eine kleine Herausforderung. Die Tickets und Verbindungen müssen in verschiedenen Portalen zusammen gesucht werden. Zu guter Letzt haben wir mit einer EXCEL-Liste gearbeitet und uns einen Zwischenstopp in Amsterdam gegönnt. Dadurch kommt man preislich für zwei Personen auf etwas mehr als bei der Flugvariante

Die Reise von Amsterdam beginnt morgens um 10:11 Uhr. Eurostar und der französische Thalys sind mittlerweile fusioniert, so dass der Eurostar nicht mehr von London nach Amsterdam durchfährt und wir in Brüssel umsteigen müssen. Dazu haben wir in Brüssel 45 Minuten Zeit. Eigentlich reichlich Reserve, aber Thalys verlässt mit etwas Verspätung Amsterdam, die er dann nicht wieder einholen kann.

Das Check-In für den Eurostar verläuft wie auf einem Flughafen. Man kann nicht einfach auf den Bahnsteig und in den Zug einsteigen, sondern muss erst durch verschiedene Kontrollen. Da am letzten Wochenende die Rechner der Flugsicherung in London ausgesetzt haben, ist der Andrang auf den Eurostar massiv. Vor der Sicherheitskontrolle hat sich bei unserer Ankunft auf dem Brüsseler Bahnhof bereits eine lange Schlange gebildet.

Einfahrt in den Eurostar-Tunnel
Einfahrt in den Eurostar-Tunnel

Mit 20 Minuten Verspätung haben es dann alle Passagiere an Bord geschafft und der Zug verlässt bis auf den letzten Platz gefüllt Brüssel Midi Richtung London. Nach dem Halt in Lille kommen wir in den Bereich um Calais. Man erkennt dies daran, dass die ganzen Gleise und Ladezonen für den Schienenverkehr mit Zäunen und Stacheldraht abgesichert sind. Petra gelingt ein Schnappschuss bei Einfahrt der Zuges in den Tunnel unter dem englischen Kanal.

GWR Ticket Office in Paddington
GWR Ticket Office in Paddington

Von dem Rest der Zugfahrt bekommt man eigentlich nicht viel mit, da der Zug entweder im Tunnel oder zwischen Lärmschutzbauten fährt. London St. Pancras ist uns bereits aus dem letzten Jahr bekannt und wir besorgen uns wieder etwas zu Essen auf dem Real Food Market vor dem angrenzenden Bahnhof Kings Cross. Auf den Besuch des Hypes um Harry Potter und das Gleis 9 3/4 verzichten wir diesmal und begeben uns direkt per Underground Ringlinie zur Paddington Station.

Jugendstil Ornamente in der Halle der Paddington Station
Jugendstil Ornamente in der Halle der Paddington Station
Jugendstil Ornamente von Paddington Station
Jugendstil Ornamente von Paddington Station

Die Tickets für die Great Western Railway (GWR) müssen wir uns dort in Papierform abholen. Wir sind sehr rechtzeitig dort und hätten auch einen Zug früher nehmen können, aber unsere Tickets sind an den Zug und die Reservierung eines Sitzplatzes gebunden.

Animal Dinning Table vor Paddington Station
Animal Dinning Table vor Paddington Station

Wir haben noch einige Zeit, um die Umgebung der Paddington Station zu erkunden. Nach weiteren 1,5 Stunden im Zug der Great Western Railway erreichen wir gut gelaunt Bristol Temple Meads und werden dort bereits freudig erwartet.