Archiv der Kategorie: Hawai’i 2010

Der Alltag hat uns wieder

Nun sind wir schon fast eine Woche wieder zu Hause. Der Jetlag ist vergessen und so langsam fangen wir an, uns wieder an den Alltag zu gewöhnen. Der viele Sonnenschein der letzten Tage hat dabei sicherlich geholfen. Gewöhnungsbedürftig sind noch die Temperaturen: Für die kommende Nacht ist der erste Nachtfrost in der Lüneburger Heide angekündigt! Es wird also Zeit für ein Fazit:

Unser Gepäck

Wir hatten neben unserem Handgepäck drei Reisetaschen als Gepäck aufgegeben. Die 40 kg Grenze haben wir damit locker überschritten, aber dank Klaus‘ Vielfliegerkarte war das kein Problem. Trotzdem war davon einiges überflüssig:

  • Campingausstattung: Das Zelt, die Isomatte und die Leinenschlafsäcke haben wir nicht gebraucht und würden wir beim nächsten Mal zu Hause lassen. Letztendlich ist Maui so klein, dass man alle Ziele an einem Tag erreichen kann. Da wir in der Nebensaison unterwegs waren, bestand auch kein Mangel an freien Hotelzimmern.
  • Genauso würden wir alles zu Hause lassen, was in einer gut sortierten Ferienwohnung eh vorhanden sein müsste: Handtücher, Besteck, Tassen.
  • Unsere Annahme, dass wir einmal die Woche waschen würden, war viel zu pessimistisch. Es lief ca. alle drei Tage die Waschmaschine, um Strandtücher, Badesachen und Wäsche zu waschen. Dadurch wären wir auch mit weniger Kleidung ausgekommen.

Andere Dinge haben wir jedoch vermisst:

  • Die Zahnpasta ging zwischenzeitig zu Neige. Als ich im Supermarkt vor dem Zahnpastaregal stand, hatte ich die Qual der Wahl.  Leider schien es so etwas wie „normale“ Zahnpasta nicht zu geben. Alle machten noch irgendetwas extra. „Peppermint Zing“ erschien mir noch das Ungefährlichste, aber weit gefehlt: Nach drei Tagen hatte ich Löcher im Zahnfleisch und die Tube wanderte im hohen Bogen in den Mülleimer. Danach haben wir eisern die restliche Zahnpasta rationiert.
  • Auch 2 kurze Hosen waren zu wenig und so kam vor Ort noch eine Dritte hinzu.
  • In Kalifornien haben wir unsere Stirnlampen vermisst. Der nächtliche Weg den Berg hinab war sehr dunkel.
  • In Kihei habe ich mein Kopfkissen vermisst. Das Kissen dort war mir einfach zu dick.

Über einige Neuanschaffungen haben wir uns sehr gefreut:

  • Die EBook-Reader haben uns das Mitschleppen von Büchern und Zeitschriften erspart. Außerdem waren wir so immer auf dem Laufenden.
  • Thermo-Unterwäsche aus Merinowolle war sowohl beim Wandern auf dem Haleakala als auch beim Fliegen sehr angenehm.
  • Die kleinen CXC-300 InEar-Hörer haben uns das Mitnehmen größerer NoiseGard-Hörer erspart und einen ähnlichen Effekt gehabt.
  • Wandersandalen haben es uns erspart, für jeden kleinen Spaziergang durch unebenes Gelände gleich wieder die Schuhe wechseln zu müssen.
  • Mein Strandkleidchen war einfach super für den Weg zwischen Strand und Ferienwohnung und auch sonst.
  • Das eigene Tauchequipment für Klaus, besonders der Atemregler, Adapter und Tauchcomputer.
  • Unsere eigene Schnorchelausrüstung, die außer uns niemand im Mund hatte, die passte und die es uns an vielen Stränden ermöglicht hat, zu schnorcheln
  • der 2fach Telekonverter machte aus einem 300er Tele ruckzuck ein 600er und ermöglichte so die schicken Bilder von den Surfern

Was wir im Urlaub vermisst haben

Eigentlich nichts, wollte ich fast schon schreiben, aber doch da waren ein paar Dinge:

  • guter Kaffee oder Cappuchino
  • richtiger Käse
  • Mettwurst und Schinken
  • die Fahrräder
  • Sport (nächstes Mal nehme ich die Laufschuhe mit, barfuß laufen bin ich doch nicht so gewöhnt)

Was wir zu Hause vermissen

  • Die angenehmen Temperaturen zwischen 25°C und 30°C
  • Die Höflichkeit der Menschen
  • Den Reggae im Radio (als Ersatz vie Internet: Native 92.5)
  • Das Frühstück auf der Terrasse
  • Das Bad im Pazifik
Ein Feuerwehrauto auf Maui

Worüber wir am meisten gestaunt haben

    • Dass Feuerwehrautos in Hawai’i gelb sind
    • Die klimatischen Unterschiede auf Maui
    • Die seltsame Mischung aus Englisch und Hawaiianisch
    • Die wenigen Tier- und Pflanzenarten, die es auf den Inseln gibt
Windkraftanlagen auf Maui
  • Dass man Windkraftanlagen an einem völlig ungeeigneten Ort aufstellen kann.

    Verminderte Sicht durch Rauch von den Zuckerrohrfeldern
  • Dass man zum Ernten des Zuckerrohrs die Felder abbrennen muss.
  • Dass uns ein Mitarbeiter des Nationalparks erzählt, wir sollten Eidechsen und Geckos ruhig platt fahren (keine einheimischen Tiere)
  • Dass in den USA jeder noch so kleine Händler seine Facebook-Seite hat und wir darüber spekuliert haben, was wohl passieren würde, wenn es Facebook mit einem Mal nicht mehr gäbe – ob dann die Wirtschaft zusammenbricht?

Maui County Fair

Unser Tag startet noch einmal mit einem ausgiebigen Frühstück auf der Terrasse und dann passiert das Unwahrscheinliche: es regnet kräftig! Auf Packen haben wir noch keine Lust und so starten wir zum Walinformationszentrum. Dieses stellt sich mehr als Informationszentrum für Schüler heraus und wird kräftig genutzt.

Schüler beim Restaurieren des Fishpond

Draußen vor dem Gebäude ist der Fishpond, den wir am Dienstag schon vom Kanu aus bewundert hatten. Die Kanuten hatten uns bereits erzählt, dass sie helfen, die Mauer zu restaurieren. Dabei sind sie offensichtlich nicht allein, denn hier war eine ganze Schulklasse damit beschäftigt, Steine umzuschichten und hatte offensichtlich Spaß an der Arbeit im Wasser.

Nach dem Packen räumen wir die Wohnung, geben das Mietauto ab und checken am Flughafen unser Gepäck ein. Der Versuch, unser Handgepäck zwischenzulagern schlägt fehl und so steigen wir gut beladen in ein Taxi und lassen uns zur Maui County Fair fahren, um die Zeit bis zum Abflug zu überbrücken. Diese Messe ist eine Mischung aus Landwirtschaftsmesse, Infa und Rummel, wie alle anderen County und State Fairs auch, die wir bereits in Albuquerque und Paso Robles besucht hatten.

„Neu: Auch Plastikflaschen können recycelt werden“ – Schön, dass die das hier auch schon merken!

Wir informieren uns über die aktuellen Recycling-Aktivitäten, das Bus-Netz, Solartechnik (nimmt massiv zu, aber es gibt keine Einspeisemöglichkeit, d.h. nur Selbstversorgung ist möglich), Häuser aus Bali, die Förderung der hawaiianischen Sprache und vieles mehr.

Prämierte Bananen

Darüber hinaus sehen wir viel Schmuck mit deutlich besserer Qualität als auf den Touristenmärkten, wunderschöne Orchideen, prämiertes Obst und Gemüse, Fotografien, Kinderzeichnungen, hören hawaiianische Musik, sehen Hula und lernen viele Menschen kennen, die sehr engagiert dafür arbeiten, den Umweltschutz (siehe auch dieser uns empfohlene BBC-Film) und die Ausbildung der Bevölkerung zu verbessern.

bemalte Surfbretter

Den Abschluss bildete ein langes Gespräch mit einem Biologie-Professor aus Kalifornien, der aus Maui stammt und nun seine Zeit damit verbringt, alte Surfbretter zu bemalen und als Sitzbänke aufzustellen.

Dann wird es um 20 Uhr Zeit zum Flughafen zurückzukehren. Wir laufen zu Fuß zur Queen Ka’ahumanu Mall, wo angeblich die Taxen warten sollen. Dort ist jedoch weit und breit kein Taxi zu sehen. Wir lassen uns vom Kundenservice ein Taxi rufen, das nach spätestens 10 Minuten da sein sollen, aber kein Taxi erscheint. Wir lassen noch mal eins rufen mit dem gleichen Ergebnis. Nun werden wir langsam nervös. Klaus stellt sich an die Straße, um ein Taxi heranzuwinken und ich spreche mit dem Sicherheitsmann, der mit seinem Privathandy den dritten Versuch startet, uns ein Taxi zu rufen. 10 Minuten später ist immer noch kein Taxi da und wir beschließen einfach die Leute anzusprechen, die aus dem Einkaufszentrum kommen und sie zu bitten, uns zum Flughafen zu fahren. Es ist bereit kurs nach 21 Uhr und unser Flug geht um 22:25 Uhr! Bereits der erste Angesprochene ist ohne eine Sekunde zu zögern sofort bereit, uns zum Flughafen zu fahren. In dem Moment biegt doch noch ein Taxi um die Ecke, das wir dann auch nehmen. Aber von dieser großzügigen Hilfsbereitschaft sind wir doch sehr beeindruckt. Das ist wirklich Maui, d.h. nicht nur eine Insel, sondern eine Geisteshaltung.

Badetag

Heute ist der letzte vollwertige Tag für uns in Kihei. Morgen müssen wir bis 15 Uhr die Wohnung verlassen haben. Unser Flieger geht abends um halb elf. Möglicherweise bleibt das Blog morgen kalt.

Der Wecker klingelt wieder um 6 Uhr – Frühsport! Wir fahren erneut zum Kihei Canoe Club zum Auslegerkanu paddeln. Diesmal sitzen wir in einem anderen Boot mit anderer Crew. Ich sitze auf Platz 3,  Klaus wieder auf Platz 5. Wie am Dienstag sehen wir auch heute wieder sehr viele Schildkröten. Anders ist diesmal der Seegang. Es hängen dicke Wolken über der Insel. Es ist noch windstill, aber die Brandung donnert an den Strand. Es gibt deshalb eine Sonderansprache an die Mitglieder, die auf uns Besucher Rücksicht nehmen sollen. Trotz der Brandung klappt alles bestens. Draußen ist der Seegang kaum noch zu merken. Zwischen Klaus und mir sitzt ein einbeiniger Rentner aus Alaska. Ein hühnenhafter Kerl, der uns erzählt, dass er im Staat Washington aufgewachsen sei und seit 1940 in Alaska gelebt habe. 2000 habe er sich ein Haus in Maui gekauft und sei 2003 in Rente gegangen und hierher gezogen. So alt sah er eigentlich gar nicht aus.

Landgang in Makena Beach

Da wir nun schon nass sind, können wir auch anschließend gleich schnorcheln gehen. Unsere Vermieterin hatte uns noch eine E-Mail mit Tips geschickt. Alle empfohlenen Strände liegen in Makena, zwei Orte südlich von Kihei. Wir fahren in die Richtung, halten aber schon vorher an der Makena Slipbahn, die der Tauchführer empfohlen hatte. Es geht eine ziemliche Brandung an den Strand, nichts zum Schnorcheln. Ein Stück weiter ist der Makena Beach. Auch dort ist die Brandung nicht zum Schnorcheln gemacht. Klaus probiert es trotzdem und sieht nichts. Wir bleiben bis Mittags am Strand. Es ist eine ruhige familiäre Atmosphäre dort. Zwischendurch beobachten wir, wie ein sehr großer Katamaran heransegelt, die Segel birgt und dann auf den Strand zuhält. Auf Deck stehen sehr viele Leute. Der Katamaran fährt so dicht auf den Strand, wie er kann. In der Mitte werden zwei Treppen hinuntergelassen und dann steigen die Leute samt Gepäck aus, das sie oftmals auf dem Kopf tragen müssen, wenn es nicht wasserdicht ist, während sie durch die Brandung auf den Strand waten. Ich glaube bei uns würden Urlauber ihren Reisepreis zurück verlangen, wenn sie das tun müssten, aber hier scheint es normal zu sein.

Eine frische Kokosnuss wird für uns „geschlachtet“

Wir gönnen uns nun eine kleine Mittagspause und fahren anschließend los, um noch einen Briefumschlag zu kaufen und mal durch ein paar Kunsthandwerker-Märkte zu schlendern. Dabei erledigen wir gleich auch noch das Wichtigste, was wir hier noch tun wollten: den Saft einer frischen Kokosnuss trinken. Geschmacklich hatte ich das aus Indien besser in Erinnerung, aber dafür hat diese Kokosnuss noch sehr viel Fleisch.

Eigentlich wollten wir auch noch das Walinformationszentrum besuchen, aber das hatte schon um 15 Uhr geschlossen. Wir fahren also wieder an den Strand und folgen dieses Mal der Empfehlung unserer Vermieterin und fahren zum Makena Beach Park.  Auch hier donnert die Brandung an den Strand und viele junge Hawaiianer nutzen das aus, um mit ihren Boogy-Boards wahre Kunststücke zu vollführen. Wir gehen spazieren und finden zum ersten Mal Muscheln und Überreste von Seeigeln.

Surferkunststücke in Makena

Bevor die Sonne untergeht, fahren wir schnell zurück nach Kihei, holen noch einmal die Badesachen und springen zum Sonnenuntergang am Keawakapu-Strand in die Fluten. Wir genießen noch einmal das Wasser und die Wellen. Morgen werden wir das vermutlich nicht mehr schaffen.

Lahaina und die Haustiere

Unser Urlaub auf Maui neigt sich bald dem Ende zu. Es wird also Zeit die Dinge zu tun, die wir noch unbedingt tun wollen. Heute war deshalb der Ausflug nach Lahaina dran.

Schule in Lahaina

Es ging entlang der Küstenstraße oberhalb unseres vorgestrigen Tauch- und Schnorchelplatzes. Lahaina war von 1820 – 1845 Königssitz und Hauptstadt von ganz Hawai’i. Dort lebte auch die Familie Baldwin, Missionare und Ärzte und Eltern eines der Gründer der Zuckerfabrik. Den Namen Baldwin tragen auf Maui viele Einrichtungen, genauso wie den Namen Kamehameha, nach einer Königsdynastie im 19. Jahrhundert. Dass die Schule in Lahaina nach Kamehameha III. benannt ist, fand ich jedoch eher merkwürdig. Schließlich hat er beschlossen, die Hauptstadt von Lahaina nach Honolulu zu verlegen. Aber vielleicht war 1957 bei Schulgründung auch eher ausschlaggebend, dass er erst Grundbesitz in Hawai’i ermöglicht hat und damit letztlich den Reichtum u.a. der Familie Baldwin – wer weiß?

Kopf eines schön verzierten Kanus im Hof des Pioneer Inn

Im Pioneer Inn gönnen wir uns erst einmal einen Kaffee und treffen dort auf einen sprechenden Graupapagei namens Alex, offensichtlich ahmt er seinen Namensvetter nach, denn er hat im zarten Alter von 16 Monaten schon einen beachtlichen Wortschatz. Wir führen eine längere Unterhaltung über Bloody Mary und ich bin hin und weg.

Auf dem katholischen Friedhof von Lahaina, dem ehemaligen Seemannsfriedhof

Im Anschluss machen wir einen Rundgang durch die Stadt. Lahaina war in der Hochphase der Walfänger die Walfängerstadt im Pazifik. Die historischen Stätten haben alle mehr oder weniger damit zu tun, die auf die Insel losgelassenen Matrosen zur Raison zu bringen. Wir besichtigen Gefängnisse, einen Leseraum für Kapitäne, das Haus der Familie Baldwin, mehrere Friedhöfe und den größten Banyan-Baum der USA. Diesmal glaube ich der Angabe.

Der surfende Hund von Lahaina

Natürlich zieht es uns auch wieder ans Wasser. Dort treffen wir auf ein weiteres erstaunliches Haustier: einen surfenden Hund. Er steht auf einem Surfbrett und fährt mit hinaus. Dort läuft er von Surfbrett zu Surfbrett, wenn die Surfer sich dort dicht zusammentreiben zu lassen. Einmal geht der Mensch auf dem Brett baden, einmal geht er selbst mit baden und wird wieder auf das Brett gehoben, bevor der Mensch dazu wieder hinauf klettert. Beim zweiten unfreiwilligen Bad wird er von seinem Surfbrettfahrer durch heftiges Wasserspritzen daran gehindert, wieder auf das Brett zu klettern. Er scheint enttäuscht und wendet sich nur widerwillig dem Strand zu, auf den er lange zu schwimmen muss.

gestrandetes Segelboot vor Lahaina

Wir fahren weiter und wollen auch den Vulkan auf der Westseite der Insel umrunden. Er ist mit 1700 m nicht so hoch wie der Haleakala, aber immerhin. Nördlich von Lahaina erstrecken sich größere Urlaubsorte mit Bettenburgen. Wir sind wieder froh über „unser“ Kihei. So wie hier möchten wir nicht Urlaub machen. Danach wird die Gegend wieder ursprünglicher. In der Honolua Bucht schauen wir erst den Surfern von den Klippen aus zu bevor wir uns auf den Weg zum Strand machen. Auf den Klippen haben wir noch einen sehr schönen alten gepflegten VW-Bus getroffen. Auf vielen Nostalgiekarten sind VW-Busse mit Surfbrettern abgebildet. Ich spreche den Fahrer an. Er erzählt stolz, dass sein Gefährt Baujahr 1972 ist. Bei der salzhaltigen Luft hier, finde ich es eine große Leistung, ein Auto so gut zu erhalten.

Die Nordwestecke Mauis

Der Weg zum Strand führt durch schönen Regenwald. Rechts und links gackert, kräht und raschelt es. Wie überall auf Maui laufen auch hier Hühner und Hähne frei herum. Ob sie jemanden gehören oder verwildert sind, wissen wir nicht. Der Strand besteht aus groben Steinen. Unseren Versuch hier zu schnorcheln, brechen wir schnell ab. Das Wasser ist durch den Seegang sehr trübe. Bei weniger Seegang soll es hier angeblich sehr schön sein. Wir setzen uns zum Trocknen in die Sonne und bekommen Besuch von ein paar Hühnern. Ein Huhn bleibt bei uns sitzen und schließt genüsslich die Augen. Habe ich jetzt auch ein Haustier? Ich versuche es mal mit den Vertragsbedingungen (jeden Tag ein Ei). Bei diesem Leistungsumfang reißt es erschrocken die Augen weit auf, reckt den Hals und ist bald verschwunden. Schade, es war ein schlankes gut durchtrainiertes Huhn…

Der Weg entlang der Nordküste ist wieder ein besonderes Erlebnis. Der Weg führt entlang der Steilküste, die Kurven sind eng und die Straße hat größtenteils nur eine Spur. Jede Begegnung mit einem anderen Fahrzeug ist eine besondere Herausforderung.

Wassersport

Auslegerkanus am Strand von Kihei

Heute morgen werden wir vom Wecker geweckt: Frühsport!

Ich hatte gelesen, dass Dienstags und Donnertags Gäste beim Kanuclub gegen einen kleinen Beitrag in die Clubkasse hawaiische Auslegerkanus mit paddeln dürfen. Auf den letzten Drücker stehen wir am Clubhaus.
Während die Clubmitglieder schon hawaiische Lieder zur Einstimmung singen, werden wir schnell noch registriert, bekommen ein Paddel in die Hand gedrückt und anschließend in die Kunst des Einsteigens und Paddelns eingewiesen. Nachdem wir einem Kanu zugeteilt sind, werden wir auf unsere speziellen Aufgaben vorbereitet.

Insgesamt sitzen 6 Leute im Kanu: vorne sitzt der Schlagmann (ein Klimaanlagenbauer aus Chicago, der noch nie Schlagmann war), dann ich (zusammen mit Platz 4 muss ich in den Pausen das Kanu stabilisieren, d.h. ich muss mich nach Backbord auf die Querstrebe zum Ausleger setzen), Platz 3 und 4 müssen besonders kräftig paddeln, Klaus auf Platz 5 und der Steuermann auf Platz 6. Alle Kommandos werden auf hawaiisch gegeben, also gibt es noch einen kurzen Sprachkurs. Die Kanus liegen am Strand und werden erst einmal zum Wasserrand getragen. Dann stellen wir uns alle auf die Backbordseite und fangen an zu schieben, sobald die Knöchel im Wasser sind muss jeder im vollen Lauf einsteigen. Da ich direkt vor der Querstrebe laufe, darf dabei nichts schief gehen! Vielleicht hätte ich doch das Protemonnaie im Auto lassen sollen, statt in der Hosentasche…

„Unser“ Kanu

Der Schwung reicht, um das Kanu ins Wasser hinaus zu tragen. Nun geht es erst einmal in flotter Fahrt vom Strand weg. Wir müssen versetzt paddeln, alle paar Schläge wechseln wir auf Kommando die Seite. Allzu anstrengend ist es nicht, das Wasser ist glatt, die Sonne hat noch nicht so viel Kraft und es macht enormen Spaß zu sehen, wie schnell das Kanu über das Wasser gleitet. Wir sehen ein paar Schildköten in einiger Entfernung, draußen lassen wir uns einfach treiben. Jemand auf einem anderen Kanu hat Geburstag und eine Dose Donuts wandert von Kanu zu Kanu. Dann fahren wir weiter und treffen eine Gruppe großer Meeresschildkröten, die sich von uns kaum beeindrucken lassen, so dass wir ganz nah herankommen. Auf der Rückfahrt zeigt man uns noch eine alte hawaiische Fischfarm. Damals haben die Polynesier Bereiche vom Strand mit Mauern eingefasst, durch deren Lücken kleine Fische hineinschwimmen konnten. In den Bassins wurden sie gefüttert. Sobald die Fische entsprechend gewachsen waren, konnten sie durch die schmalen Lücken nicht mehr hinaus.

Abschiedszerenomie beim Kanuclub

Das Anlanden am Strand erfolgt rückwärts, unser Schlagmann vor mir springt bereits sehr früh ins Wasser  und versinkt fast bis zur Nasenspitze. Das will ich nicht, schließlich soll doch mein Portemonnaie trocken bleiben! Ich drehe mich um, um zu schauen was die anderen machen und stelle fest, dass ich die Letzte im Kanu bin, also nichts wie raus. Mitlerweile haben schon andere mit zugefasst und das Kanu fährt in solcher Geschwindigkeit den Strand hinauf, dass ich beim Herausspringen das Gleichgewicht verliere und bis zum Bauch im Wasser lande. Das arme Portemonnaie!

Nach dem Paddeln sollen wir noch dableiben. Es gibt eine Abschiedszeremonie und anschließend Geburtstagstorte. Wir beiben eine Weile und erfahren, dass derzeit ein Kanu und eine Crew vorbereitet werden auf eine Weltumpaddelung. Auf der Webseite hatten wir gelesen, dass regelmäßig Rennen zwischen den Inseln stattfinden. Wir sind jedenfalls fest entschlossen, die Sache mit dem Frühsport zu wiederholen und Donnerstag wieder zu kommen.

Schaufensterpuppe vor einem Laden in Paia

Der Wetterbericht hatte für heute gute Wellen an der Nordküste vorhergesagt, also ideales Wetter für Surfer. Wir machen uns auf nach Paia, um am berühmten Surfspot von Ho’okipa den Wellenkünstlern zuzuschauen. Vorher schlendern wir jedoch noch durch Paia, eine ehemalige Stadt der Farmarbeiter auf den Zuckerrohrfeldern, die lange ausgestorben war und nun durch die Surfer belebt wird. Es gibt zahlreiche Restaurants, Modeläden und was der Surfer sonst noch zum Leben braucht.

In Ho’okipa ist viel los. Ich schraube das Tele auf die Kamera und die Ergebnisse seht Ihr hier (bitte die Bilder einzeln anklicken):

Zum Sonnenuntergang begeben wir uns an unseren Hausstrand und können dort noch weitere Formen von Wassersport bewundern:

Paddler vor Keawakapu
Kopfstand am Keawakapu-Strand