Uns steht die Laune wieder einmal nach einem richtig langen Strand Spaziergang. Dafür eignet sich am besten der Park „Montaña de Oro“ bei Los Osos. Hier wird nicht mit dem Auto auf den Strand gefahren, sondern man fährt zu einem Parkplatz hinter den Dünen und geht von dort aus zum Strand.
Auf dem Pfad geht Petra an einer etwa 30 cm hohen Holzplanke entlang und sofort geht eine Rassel los. Bisher haben wir Klapperschlangen nur in Terrarien erlebt und das Geräusch kennen wir von Tonaufzeichnungen, die man sich dort anhören konnte. Nun haben wir unsere erste Begegnung mit einer Klapperschlange in freier Wildbahn. Der Name Klapperschlange ist dabei eher irreführend, denn das Geräusch ist eindeutig ein Rasseln und kein Klappern!
Die Schlange liegt in einem Busch direkt hinter der Planke und versucht uns klarzumachen, dass wir ihr zu nah auf die Pelle gerückt sind. Durch den starken Hell/Dunkel-Kontrast gelingt es mit dem Teleobjektiv nur schwer, einige Bilder von ihr zu machen und näher trauen wir uns an sie nicht heran.
Der Strand liegt vor einer Steilküste und ist gleichzeitig auch Brutgebiet der Snowy Plover, einem Vogel, der in den Steinen und dem angespülten Holz seine Nester baut. Entsprechend sind große Teile der Strandes abgesperrt und nur wegen des ablaufenden Wassers können wir passieren. Dies kennen wir aus der Vergangenheit anders. Es ist deutlich zu sehen, wie stark die vergangenen Stürme den Strand abgetragen haben.
Am Strand sammeln wir etliches Plastik ein, das von See angespült wurde. Hätten wir eine Tüte dabei, wäre unsere Ausbeute noch erheblich größer.
Zum Lunch fahren wir zu Giovanni’s nach Morro Bay. Wir machen wieder den Fehler und bestellen uns je einen Fisch-Burrito. Das ist natürlich wieder einmal viel zu viel und reicht eigentlich für den Rest des Tages.
Für den späten Nachmittag ist ein Besuch bei Natalie und Rob in Atascadero geplant. Die Beiden haben sich dort ein Haus mit ordentlich viel Platz für Garten, Hühner und Pferden zugelegt.
Da sich Stephen gestern die Haut an der Hacke mit einem Fremdkörper im Schuh durchgelaufen hat, ist es heute nichts mit langen Wanderungen. Wir fahren zur Küste nördlich von San Simeon. Dort gibt es einen Strand, der von See-Elefanten bewohnt wird. Sinnvollerweise ist der Strand zum Betreten gesperrt, aber von oben kann man die Tiere direkt beobachten.
Derzeit sind fast nur noch die Jungtiere da, da sich die meisten geschlechtsreifen Tierebereits auf Wanderschaft befinden. Die Jungtiere bringen sich gegenseitig das Schwimmen in der Brandung und das Jagen bei. Als wir ankommen, sind sie am Strand und dösen in der Sonne.
Danach fahren wir weiter nach Norden zum Ragged Point, wo der Küstenbereich beginnt, der Big Sur (großer Süden) genannt wird. Die Küste fällt hier steil zum Wasser ab und der Pazifik ist hier bis an die Küste sehr tief. Das führt aber, da es sich nicht um durchgehenden Felsen handelt, immer wieder zu Erdrutschen, die dann auch den Highway 1 mit in die Tiefe reißen. Dies ist auch wieder im letzten Dezember passiert.
Am Ragged Point, den wir zur Rast nutzen, fahren eine Menge LKWs mit großen Steinen vorbei. Diese werden höchstwahrscheinlich zur Stabilisierung der Küste verbaut.
Wir fahren weiter an Big Sur bis zum Punkt wo es nicht mehr weiter geht. Der Highway 1 ist am Lymekiln State Park wegen Erdrutsch voll gesperrt. Mit uns landen dort auch zwei junge Frauen, die allerdings von der Vollsperrung überrascht sind. Sie hatten wohl die Hinweisschilder ignoriert und wollen eigentlich nach San Franzisco. Nun müssen sie wieder 40 Meilen zurück bis Cambria und dort quer rüber zum Freeway 101.
Wir legen auf der Rücktour noch einen Halt am Mill Creek ein. Am Strand liegt viel Holz und schneeweiße Steine, höchstwahrscheinlich Quarz. Wir kommen erst in der Dämmerung zurück nach Hause und die Tiere müssen dringend gefüttert werden.
Heute sind wir mit der gesamten Familie in Pismo Beach verabredet. Raymond hat seit einiger Zeit einen Ranger Job bei der K9 Suchhunde Staffel. Wir besuchen Raymond und Jessica im Strandhaus, das eigentlich dem K9-Suchhund gehört. Raymond trainiert den Hund und darf mit Jessica in dem Haus wohnen. Das Haus war einige Zeit verwaist und wurde nun von den Beiden wieder in Ordnung gebracht.
Auch die ganze Runde aus Atascadero erscheint und wir gehen mit den Hunden zum Spaziergang an den Strand. Allerdings ist der Umgang mit einem Profihund etwas anders. Schnuppern ist erlaubt aber sonst ist die Kontaktaufnahme mit Fremden nicht erwünscht. Als es am Strand enger wird müssen wir umdrehen, da nicht angeleinte Hunde ein Agressionsrisiko darstellen.
Für das Lunch bilden wir eine große Sushi Runde. Die Auswahl ist für uns Ungeübte gar nicht so einfach. Rob, der schon Zeit in Japan zugebracht hat, kann uns aber gut beraten.
Nach dem Lunch machen wir uns mit Elisabeth und Stephen zur Port San Luis Pier auf, die wir immer wieder gerne besuchen. Hier gibt es Sportboote, Seelöwen und Seeotter. Auf der Pier gab es früher ein Fischrestaurant, das aber derzeit wegen Renovierung der Pier geschlossen ist. Hoffentlich macht es irgendwann einmal wieder auf.
Auch in Kalifornien wollen wir wieder Brot backen und besorgen hierfür die fehlenden Zutaten. Zum Abend wird der Teig, der mindestens 6 Stunden in kühler Umgebung gehen soll, angesetzt. Das Backen wird dannmorgen Vormittag erfolgen.
Heute geht es zum Naviglio della Martesana, der Kanal, der in seinem Konzept auf Leonardo da Vinci zurück geht. Er begann an der alten Stadtmauer, die davor einen wasserführenden Graben hatte und ging bis zum Lago di Como. Heute sind die Gräben der alten Stadtmauer zugeschüttet und dienen als Straßen. Auch der alte Naviglio ist im ersten Stück unter Straßen verschwunden.
Wir fahren mit der Metro Linie 2 bis nach Vimodrone und wollen dem Naviglio von hier in Richtung Mailand folgen. Dabei soll unser Weg den kleinen Fluss Lambro kreuzen, der auch den Kanal mit Wasser speist.
Als wir am Naviglio ankommen, sind wir ziemlich überrascht. Zum einen ist das Kanalbett in Beton gefasst und er ist trocken. Vermutlich führt der Lambro nicht genug Wasser. An den Seiten kann man sehen, dass er einmal etwa 1m Wassertiefe hatte.
Links und rechts des Kanals befinden sich Wohngebiete und ein Grünstreifen. Wir teilen uns den Weg mit Fahrradfahrern, die hier bei bedecktem Wetter ihre Weihnachtsessen abstrampeln. Mit der Annäherung an den Lambro kommen noch einige Gewerbebauten hinzu, die den Naviglio säumen. Gleichzeitig werden die „Ufer“ etwas ungepflegter. Am Lambro sehen wir dann, dass der Fluss tatsächlich zu wenig Wasser führt und man das restliche Wasser im Flussbett belässt. Deshalb ist der Naviglio leer. Neben dem Lambro verläuft noch eine ziemlich laute Autobahn, die diesen Bereich nicht gerade zu einem Kleinod macht.
Wir gehen weiter am trockenen Naviglio entlang, an dessen Ufern sich etwas heruntergekommene Kleingärten breit gemacht haben. Dann wird es immer städtischer und an den Kanal schmiegen sich Villen, die aber ihren Charme verloren haben, da man auf die andere Seite des Kanals eine stark befahrene Straße mit mehrgeschossigen Gebäuden gesetzt hat. Es dominieren Tankstellen, Sex Shops und Body Building Studios. Zwischen Crescenzago und Ponte Nuovo, wo früher die Ovomaltine Fabrik war, ist der Naviglio dicht gesäumt von Bauten. Auf dem Gelände der ehemaligen Fabrik entstehen neue Wohnviertel. Hier fallen uns auf dem Kanalgrund das erste Mal ziemlich große Nagetiere auf, die keine Scheu vor uns haben. Wir googeln und finden heraus, dass es sich um Nutria handelt, die sich hier offensichtlich heimisch fühlen.
Es drängt sich die Frage auf, ob man den nicht mehr gebrauchten Kanal, der eh kein Wasser mehr führt, nicht zu einer Grünzone mit Rad- und Wanderweg machen sollte. Nach Gorla herein begrenzt der Naviglio nördlich einen Park, in dessen angrenzendem Wohngebiet wir eine kleine Cafeteria für eine Pause finden. Danach begeben wir uns in Richtung der Metro Linie 1, die uns zur Porta Venezia am Giardini Indro Montanelli bringen soll. Auf dem Weg kommen wir an einer Gedenkstätte des Fliegerangriffes vom 20.10.1944 vorbei, bei dem eine Schule mit Kindern getroffen wurde. Über dem Mahnmal steht „Das ist Krieg“ und dem ist nichts hinzuzufügen.
Am Giardini Indro Montanelli, der früher einmal einen zoologischen Garten enthielt, sind wir wieder überrascht. Jede Menge Familien strömen dort hin und wir werden gewahr, dass hier ein Wintermarkt mit Buden, Karussells und einer Eislaufbahn aufgebaut wurde. Wir lassen diese Szenerie mit einem „Vin Brulé“, was unserem Glühwein nahe kommt, auf uns wirken.
Danach schlendern wir durch den Park, der abseits des Wintermarktes ziemlich verträumt wirkt. Bei der Statue von Indro Montanelli verlassen wir den Park. Indro Montanelli war übrigens ein ziemlich umtriebiger Journalist, der heftig angeeckt ist und das politische Spektrum sehr weitgehend ausprobiert hat. Entsprechend umstritten ist er.
Mit der Tram-Linie 1 fahren wir wieder in Richtung Duomo und begeben uns zurück in unsere Behausung. Heute Abend wollen wir uns wieder selbst bekochen und dafür sorgen, dass wir keine Reste hinterlassen.
Als wir mit den Kindern Morgens erwachen, beginnt die große Eiersuche. Allerdings waren wie wohl nicht die Einzigen sondern auch einige ‚Ground Squirrels‘ haben sich schon über einige Schokoladeneier hergemacht.
Zusammen mit den Kindern können wir noch den Osterhasen zur Rede stellen, der durch den Garten hoppelt, aber wir bekommen keine Antwort. Er hat die Eier wohl nicht sicher genug versteckt.
An diese Ereignisse schließt sich ein großer Brunch an.
Den beiden Jüngsten haben wir versprochen, ihren Lieblingsgarten, den Elisabeth Park zu besuchen. Heute ist es zwar bedeckt, aber es regnet nicht wirklich. Im Park stellen wir aber fest, dass der Boden überall sehr matschig ist und eine kleine Fußball Einlage endet mit einem kräftigen Ausrutscher in eine große Pfütze. Also gehen wir zurück und legen alle wieder trocken.
Was wäre Ostern ohne einen ordentlichen Kuchen? Die ersten Backversuche eines Apfelkuchens nach meiner Art durch unsere Familie in Connecticut waren leider nicht so erfolgreich. Es bietet sich also an, hier gemeinsam einen neuen Versuch zu starten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und wird noch im warmen Zustand zusammen mit Vanilleeis verputzt.
….oder wo man mit dem Segelboot nicht so schnell hinkommt