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Es klart auf zum Wolkenbruch

Das grandiose Treppenhaus im Grand Hotel. Wie auf einer Rennbahn, sind alle Stufen nach innen geneigt.
Das grandiose Treppenhaus im Grand Hotel. Wie auf einer Rennbahn, sind alle Stufen nach innen geneigt.

Nach einer erholsamen Nacht genießen wir ein eines „Grand Hotel“ würdiges Frühstück. Das Wetter ist heute eher nass angesagt. Da es noch nicht regnet, entscheiden wir uns, der Tynemouth Priory einen Besuch abzustatten. Es ist ein ganz altes Kloster, dass im 7. Jahrhundert auf einem vorgelagerten Felsen gegründet wurde. Davor wurde der Platz, wie Funde auf dem Gelände belegen, auch von der römischen Armee genutzt. Nach der Übernahme der Kirche durch die englische Krone unter Henry VIII wurde das Kloster aufgegeben, aber weiter militärisch genutzt. Es ist einfach ein Ort, an dem man die Tynemündung sehr gut überblicken und kontrollieren kann.

Während dieser Nutzung als Batterie und Beobachtungspunkt verfielen die alten aus Sandstein gebauten Kirchenbauten. Sie waren aber so monumental, dass selbst die heutigen Überbleibsel die gewaltigen Dimensionen erahnen lassen. Auch die Grabsteine des im 17. Jahrhundert angelegten Friedhofes sind kaum noch lesbar. Die militärische Nutzung dauerte bis in die 70er Jahre an. Im zweiten Weltkrieg befand sich hier eine Flug- und Seeabwehrstellung, um die Industrie und den Hafen von Newcastle vor Angriffen zu schützen. Heute wird die Priory vom „English Heritage“ als historische Stätte betrieben. Da wir noch weitere Sehenswürdigkeiten des „English Heritage“ auf unserer Tour besuchen wollen, erstehen wir den „Overseas Visitors Pass“ für 16 Tage. Während wir die Priory besichtigen, wird der Nebel wieder dichter und geht in Regen über. Am Ende retten wir uns in ein Café in Tynemouth.

Aussichtsturm der T.V.L.B. (Freiwillige Seenotretter Tynemouth)
Aussichtsturm der T.V.L.B. (Freiwillige Seenotretter Tynemouth)

Nachdem der Regen wieder so gut wie aufgehört hat, statten wir dem kleinen privaten Museum der „Tynemouth Volunteers Lifeguard Brigade“ einen Besuch ab. Die T.V.L.B. wurde 1865 nach einem Schiffsunglück in der Tyne-Mündung mit vielen Toten gegründet. Vor den Augen der Bevölkerung waren in einem schweren SO-Sturm zwei Schiffe auf den Felsen gestrandet und man musste hilflos mit ansehen, wie diese Schiffe zerschellten und die Besatzungen mit Passagieren ertranken. Es war einfach keine Ausrüstung zur Hilfe vorhanden. Seither gibt es diese regierungsunabhängige Rettungsorganisation ähnlich der DGzRS, die auch 1865 aufgrund schwerer Schiffsunglücke an der Deutschen Nordsee Küste als unabhängige Organisation gegründet wurde.

Wildes Sammelsurium im Museun
Wildes Sammelsurium im Museun

Das Museum der T.V.L.B. wird mit viel Herzblut betrieben, aber stellt museumspädagogisch eine ziemlich bunte Mischung aus Exponaten dar, deren Zusammenhang mit dem Thema „Rettung aus Seenot“ sich nicht immer erschließen lässt. Aus einigen Berichten von Havarien und Seekarten wird uns langsam klar, warum die Mündung der Tyne bei SO-Sturm eine ziemliche Mausefalle darstellt und immer wieder zu Schiffsunglücken an der gleichen Stelle geführt hat.

Wieder draußen gehen wir die Promenade entlang in Richtung Fischereihafen und können bei Niedrigwasser die Felsausläufer „bewundern“, die so vielen Schiffen zum Verhängnis geworden sind.

Auf dem Weg statten wir noch Queen Victoria einen Besuch ab, die wir schon auf so vielen Reisen gesehen haben.
Auf dem Weg statten wir noch Queen Victoria einen Besuch ab, die wir schon auf so vielen Reisen gesehen haben.

Vom Fischereihafen gehen wir über North Shields zurück nach Tynemouth, um etwas Obst und sonstige Verpflegung einzukaufen und dann zurück in unser Grand Hotel. Hier in der Gegend gibt es noch so viel zu entdecken, dass wir unseren Aufenthalt im Hotel noch um weitere zwei Nächte verlängern.

Afternoon Tea im Drawing Room
Afternoon Tea im Drawing Room

Im Hotel genehmigen wir uns dann noch den legendären „Afternoon Tea“ mit Scones, Gebäck und Sandwichen. Danach sind wir so satt, dass wir definitiv kein Abendessen mehr benötigen.

Da es nun aufgehört hat zu regnen und ein steifer Wind weht, machen wir noch einen Strandspaziergang. Kräftiger Seegang bricht sich am alten Meerwasser-Schwimmbecken und am Strand schlägt nun die Stunde der Surfer. Zum Absacker verholen wir uns anschließend in das dem Hotel angeschlossene Pub. Dort kommen wir mit dem Betreiber eines Tonstudios ins Gespräch, der ganz fasziniert von Petras professionellen Hintergrund ist.

Cape Cod

Niedrigwasser
Niedrigwasser

Als wir morgens erwachen, regnet es in Strömen. Der Wetterwechsel hatte sich bereits gestern angekündigt. Als wir nach NO fuhren, stand hinter uns eine kräftige Wolkenfront.

Das Wetter verlockt uns nicht dazu, Provincetown noch zu Fuß zu erkunden
Das Wetter verlockt uns nicht dazu, Provincetown noch zu Fuß zu erkunden

In unserem Motel gibt es kein Frühstück, aber eine Empfehlung  für eine kleine Bäckerei. Dort bekommt man einen Tee und die üblichen Backwaren in einer sehr warmherzigen Atmosphäre.

Im Besucherzentrum gibt es eine interessante Ausstellung über die Geschichte von Cape Cod und einen sehr schönen Ausblick über den Salzsee
Im Besucherzentrum gibt es eine interessante Ausstellung über die Geschichte von Cape Cod und einen sehr schönen Ausblick über den Salzsee

Wir fragen uns, ob es sich bei dem Wetter lohnt, bis nach Provincetown zu fahren. Wir machen uns trotz Regen auf den Weg, nur den Ausflug zum Strand sparen wir uns. An der Spitze von Cape Cod weht uns ein unangenehm nasskalter Wind um die Ohren, so dass es uns nicht lange in Provincetown hält und wir uns auf den Weg zurück machen.

Die umgenutzte Kirche in Sandwich
Die umgenutzte Kirche in Sandwich

Wir suchen konsequent die Nebenstrecken (HYW 6A) und rollen so durch das mit niedrigen Bäumen bewachsene Cape Cod und durch Ortschaften mit mehr oder weniger teuren Anwesen.

Über all auf Cape Cod begegnen uns wilde Truthähne und -hennen
Über all auf Cape Cod begegnen uns wilde Truthähne und -hennen

Gegen frühen Nachmittag landen wir in der Ortschaft  Sandwich. Unser Magen knurrt und wir suchen uns ein Restaurant. Es wird die ‚Next Door Burger Bar‘, die tatsächlich hervorragende Kreationen anbietet. Mit dem Besitzer kommen wir zu der Überzeugung, dass es sich um ein ‚Linner‘ (Lunch und Dinner) gehandelt hat. Er gibt uns auch den Tipp einmal in dem Nachbargebäude vorbeizuschauen. Er sagt, wir sollen schön von Chris grüßen.

Ein Glasbläser demonstriert sein Handwerk im Museum in Sandwich
Ein Glasbläser demonstriert sein Handwerk im Museum in Sandwich

Dies tun wir dann auch. Es handelt sich um eine ehemalige Kirche, in der nun ein Top-Restaurant mit einigen Gästezimmern eingezogen ist. Im ehemaligen Altarraum befindet sich nun die Bar. Die Kirchengemeinde hat den Bau übrigens aufgegeben, da es nicht genug Parkplätze gibt. Tja eine interessante Nachnutzung einer Kirche.

Im Reiseführer hatten wir gelesen, das Sandwich bekannt für seine Glasbläserei ist und das es hier immer noch ein Museum gibt. Wir kommen 30 Minuten vor Schluss an und bekommen für einen reduzierten Eintritt die Möglichkeit, noch an der letzten Vorführung teil zunehmen und noch die Ausstellung im Schnelldurchlauf anzuschauen.

Die Übernachtung haben wir eigentlich in Plymouth geplant. Dort liegt normalerweise die Mayflower II, aber hier bekommen wir zu spüren, war es bedeutet in der Wintersaison unterwegs zu sein. Keine der angepeilten Unterkünfte hat auf oder sie sind so mangelhaft, dass wir es vorziehen weiter zu fahren.

In einem Motel am HYW 3 finden wir eine vernünftige Unterkunft und verbringen einen amüsanten Abend in einer Karaoke Show. Einige Gäste können richtig gut singen und für die anderen gibt es einen Schluck Bier…

Heute: Petralogie

Für alle die es noch nicht wissen, Petra bedeutet der Fels bzw. Stein. Da heute morgen ein heftiger Sturm mit viel Staubverwehung eingesetzt hat, haben wir heute keine Wanderung im Freien vor.

Die Welt versinkt im Grau des Sandsturms

Stattdessen besuchen wir das Zuhl Museum. Dort erwartet uns eine überragende Ausstellung versteinerter Baumstämme und anderer Fossilien. Die Schnitte durch die Versteinerungen sind poliert, so dass man auch noch feinste Strukturen erkennen kann.

Die Versteinerungen entstehen, wenn die Baumstämme ohne Sauerstoff in silikathaltigen Schlamm fallen. In dem nachfolgenden Prozess werden die organischen Substanzen durch die Mineralien ersetzt. Das Silikat ist normalerweise farblos. Die vielen Farben entstehen durch Verunreinigungen mit anderen Mineralien. So entstehen wundervolle Strukturen, die wir hier bewundern können.

Mittlerweile hat der Wind auf satte Sturmstärke aufgefrischt und wir besuchen nach dem Mittag ‚Old Mesilla‘ und bummeln, nein fliegen, von einem Shop zum nächsten. Dabei fühlen wir uns wie in einem alten Western. Es ist kaum jemand auf der Straße und die Schilder über den Shops quietschen im Wind.

Die Stadtrundfahrt

Heute war eigentlich kein Tanztraining geplant, aber das Programm war kurzfristig umgestellt worden. Das ist Kuba!

Mittags künden bereits die Wolkentürme bevorstehende Gewitter an
Mittags künden bereits die Wolkentürme bevorstehende Gewitter an

Auf dem Weg zur Tanzschule gehen wir an auf halbmast wehenden kubanischen Flaggen vorbei. Wir rätseln, was heute los ist. Nach dem Training klärt es sich auf: Der Präsident der sozialistischen Republik Vietnam ist verstorben und da es sich um einen engen Verbündeten von Kuba handelt, ist Staatstrauer für 2 Tage angesetzt. Unsere Organisatorin sagt uns, dass für die nächsten 2 Tage keine Musik und Tanzveranstaltungen stattfinden.

Einkaufszentrum in Havanna
Einkaufszentrum in Havanna

Weiterhin hat unser Organisatoren Paar endlich ihren Ventilator ergattert. Es ist zwar nicht ganz das Modell, dass sie eigentlich geplant hatten, aber offensichtlich eine Rarität in Havanna. Auf dem Weg vom Geschäft zur Tanzschule wurden sie mehrfach darauf angesprochen, wo es diese gibt. Es war aber ein Einzelstück, dass dem Verkäufer nur über zähe Verhandlungen entlockt worden war. Auch das ist Kuba.

In diesem Leuchtengeschäft wäre doch noch einiges an Platz für mehr Ware. Da versteht es sich von selbst, dass auch nur die ausgestellte Ware verfügbar ist.
In diesem Leuchtengeschäft wäre doch noch einiges an Platz für mehr Ware. Da versteht es sich von selbst, dass auch nur die ausgestellte Ware verfügbar ist.

Nach dem wieder einmal sehr guten Mittag in der Casa (Muuuuy rrrrico!!!) machen wir uns mit dem Großraumtaxi auf eine Stadtrundfahrt.

Gähnende Leere auf dem Platz der Revolution
Gähnende Leere auch auf dem Platz der Revolution

Zunächst fahren wir in ein kubanisches Einkaufszentrum. Hier gibt es eigentlich alles. Wenn es etwas hier nicht gibt, dann vermutlich nirgendwo in Havanna. Im mittleren Bereich befindet sich ein brodelnder Kinderspielplatz mit einigen kubanischen Fastfood-Ständen drumherum. Dann schlängelt sich eine Spirale nach oben, an der sich die Geschäfte aufreihen. Es sind aber keine konkurrierenden Geschäfte, sondern jedes hat sein eigenes Thema und Sortiment. Wenn man also Parfum sucht, geht man in die Parfümerie oder für einen Ventilator geht man in das Elektrogeschäft. Wenn man dort nicht fündig wird, muss man Tage, Wochen oder Monate warten bis die Ware wieder vorrätig ist. Es hat keinen Sinn sich Hoffnungen zu machen, dass ein Konkurrenz-Geschäft noch etwas anderes haben könnte. Aber vielleicht steht ja etwas zum Verkauf, das man schon immer suchte. Dann schnell kaufen! Unsere Organisatoren werden fündig mit einem Überspannungsschutz, der hier sehr sinnvoll ist. Wir hatten unseren von Conrad in Deutschland 🙂

Geier umkreisen das José Marti Denkmal
Geier umkreisen das José Marti Denkmal

Danach geht es zum Platz der Revolution. Wir üblich schön groß und in der Mitte ein Bauwerk, das sich steil in den Himmel reckt. Der Sinn dieser Dinger auf den Plätzen der Revolution dieser Welt hat sich mir nie erschlossen. Hier ist er dem Dichter und Nationalhelden José Marti  (uns meist als Verfasser des Liedes Guantanamera bekannt) gewidmet und wurde bereits vom Diktator Batista errichtet.

Drohnenflug verboten
Drohnenflug verboten

Auf dem Platz befinden sich auch Schilder, die den Flug von Drohnen verbieten. Vor noch gar nicht so langer Zeit hat jemand mit einer Drohne einen Anschlag auf den Venezuelanischen Präsidenten versucht. Um den Platz herum befinden sich auch „sehr geschmackvolle“ Regierungshochhäuser, an denen sich die Konterfeis von Che Guevara  und Camilo Cienfuegos befinden. Wenn man hier nachts entlang fährt, sieht es ganz eindrucksvoll aus, da diese hinterleuchtet sind. Ansonsten macht der Platz in seiner Trostlosigkeit nicht viel her. 

Grab einer Familie, die Kubas erstes Bier gebraut hat: La Tropical
Grab einer Familie, die Kubas erstes Bier gebraut hat: La Tropical

Als Kontrastprogramm besuchen wir den Christoph-Kolumbus-Friedhof. Die Gräber sind immer noch im Privatbesitz und der Staat respektiert dies. Wenn ein Exilkubaner das Eigentum an einem Grab nachweisen kann, könnte das Grab auch heute noch durch ihn genutzt werden. Aber Papiere, Papiere und diese sind höchstwahrscheinlich bei Vielen verloren gegangen.

Grabmahl für alle Feuerwehrleute, die im Einsatz um ihr Leben gekommen sind
Grabmahl für alle Feuerwehrleute, die im Einsatz um ihr Leben gekommen sind

Auf jeden Fall gibt es hier viele eindrucksvolle Beispiele von Grabarchitektur. Hier sind nicht nur Katholiken bestattet, auch ein jüdisches Grab besuchen wir. In der Kapelle finden täglich 40 Zeremonien unabhängig von der Konfession der Verstorbenen statt. Laut unserem Guide sollen hier 2 Millionen Menschen begraben sein. Das wären fast so viele wie Havanna Einwohner hat.

Kühlschrankmagnete in einem Andenkenladen
Kühlschrankmagnete in einem Andenkenladen

Von hier aus fahren wir zurück in die Stadt und wollen das Rum-Museum besuchen. Es hat leider geschlossen. Wir erfrischen uns erst einmal in der uns schon bekannten Zweirad-Bar um die Ecke. Dann nehmen wir einen großen Andenkenmarkt in einer restaurierten Lagerhalle in Angriff. Klaus kommt hier zu zwei neuen T-Shirts, Petra ist von so vielen Ständen, die scheinbar alle das Gleiche verkaufen, überfordert. Es erinnert sie an den Weihnachtsmarkt in Zagreb 1987.

Es schüttet
Es schüttet

Zur Erfrischung gibt es danach ein Kaltgetränk in der Brauerei nebenan, die in einer alten Tabak-Fabrik sitzt, die auch die Ausmaße einer großen Lagerhalle hat. Vom anderen Ufer zieht ein Gewitter auf, das scheinbar direkt über uns zum Stehen kommt. Es gibt eine prächtige Lightshow und Unmengen von Wasser schütten herab. Als der Spuk vorbei ist, begeben wir uns zurück in die Casa.

Zum Baden an den Strand

Nach einer Pause geht es gegen 14:00 Uhr an den Strand im Osten von Havanna mit etwa 30 Minuten Fahrzeit. Am Strand beginnt erst einmal das übliche Verhandeln über irgendwelche Dinge. Wieviele Liegen, wieviele Schirme, wo soll das Ganze aufgestellt werden, kann man sonst noch irgendein Geschäft mit uns machen? Nein!

In verlockender Entfernung werden dann noch Kokosnüsse vorbereitet für den Verzehr aufgestellt. Vielleicht ändern wir ja doch noch unsere Meinung. Dann kehrt Ruhe ein. Der Strand hat wunderbaren feinen Sand, aber mit der Sauberkeit und dem Müll wegräumen haben die Leute es hier nicht so. Somit ist der Strand leider auch übersät mit Flaschen, ausgetrunkenen Kokosnüssen, Plastikhalmen und sonstigen Verpackungen. Als ich nach Gewohnheit einigen Müll aufsammle und zum geeigneten Müllbehälter bringen will, muss ich feststellen, dass dieser dafür auch nicht geeignet ist, da die Zwischenräume viel zu groß sind und keine Sammeltüte drinnen hängt, fällt alles wieder auf den Strand.

Das Wasser hat eine sehr angenehme Badetemperatur. Wir schätzen um die 29°C und nutzen die Gelegenheit zum ausgiebigen Schwimmen. Es weht ein mäßiger bis kräftiger östlicher Wind. Ein Stück weiter am Strand könnte man ein Hobie Cat leihen und wir kommen auf den Gedanken, dies eventuell zu tun.

Allerdings ziehen von Land aus Südosten einige dicke Regenwolken auf, die sich dann zu Gewitterwolken entwickeln. Vielleicht doch nicht der richtige Zeitpunkt für eine Spritztour mit einem Cat. Die Gewitter ziehen zunächst links und rechts an uns vorbei auf See. Draußen auf See vereinigen sie sich dann und ziehen langsam wieder auf uns zu. Wir bleiben aber bis auf einen kurzen Schauer mit warmem Regen beim Baden verschont. Es bleibt Theaterdonner und schwarze Wolken. Zum Schluss warten wir unter einem Dach bis unser Taxi kommt. 

Zurück in Havanna und schon auf dem Weg dorthin ist die Lage eine Andere. Es stehen riesige Pfützen auf der Straße und die Wäsche, die wir auf dem Balkon gehängt hatten, durchlief einen weiteren Spülgang und ist pitschnass. Wir spülen Sand und Salz unter der Dusche ab und ziehen zu viert noch einmal los, um einigen der Bands zu lauschen, die hier in den Bars und Restaurants spielen. In unserer Nähe spielt eine Band, die wir im Zimmer hören können. Wir laufen den Ohren nach und finden sie um die Ecke in einem leeren Restaurant. Während es draußen weiter regnet, spielen sie nur für uns von ‚My Way‘ bis ‚Guantanamera‘. Wir sind begeistert und kaufen eine CD, die sie uns noch ganz liebevoll mit einer Widmung versehen.

Nach unserem ersten Bier ziehen wir weiter. Der nächste Laden ist ein Restaurant mit 5-6m hohen Decken, unter denen Ventilatoren kreisen. Die Hauptattraktion der Band ist die Querflötenspielerin. Ansonsten wird durchgehend Salsa gespielt. Auch hier sollen wir CDs kaufen, aber wir haben ja schon eine.

Im dritten Laden sitzen wir auf der Straße und die Band spielt auf dem Gehsteig. Die erste Reihe spielt nicht nur, sondern tanzt auch dazu in Formation – sehr eindrucksvoll!

Mehr können wir nun nicht mehr trinken und gehen nach Hause.