Naviglio Grande und der Stadtteil Navigli

Da heute nicht viel geöffnet haben wird, lassen wir den Tag ganz gemütlich angehen. Zum Frühstück hören wir einen Podcast über italienische Weihnachtsbräuche. Etwas auf die Schippe genommen zeigt das dieser Film (mit englischen Untertiteln):

Als Ziel haben wir uns einen städtischen Bereich vorgenommen, der durch mehrere Kanäle aufgespannt wird, die Mailand mit dem Lago Maggiore und dem Po verbanden. Über sie wurde insbesondere das Baumaterial herangebracht.

Unsere Tram bringt uns bis zur Porta Ticinese
Unsere Tram bringt uns bis zur Porta Ticinese

Früher war dies ein für die Wirtschaft von Mailand enorm wichtiger Stadtbereich. Nachdem die Industrie sich in andere Gegenden verlagert hat, da Kanäle keine Bedeutung mehr hatten, kam dieser Teil etwas herunter. Danach wurden hier Wohnbauten erstellt, die in einer Mischung aus Grünflächen und mehrgeschossiger Bebauung sehr gelungen sind.

Der Naviglio Grande, der vom „Mailänder Hafen“ abgeht und die Verbindung zum Lago Maggiore darstellte, ist heute auf beiden Seiten in niedriger Bebauung von Restaurants und Bars gesäumt, von denen aber nur wenige heute geöffnet haben. Entlang des Kanals soll es am letzten Sonntag des Monats einen Flohmarkt geben. Heute sind nur die Händler da, die verzweifelt versuchen ihre Fernost-Ware an die wenigen Spaziergänger zu bringen. Alle haben das gleiche Warenangebot.

Urban Gardening im neu angelegten Parco Segantini
Urban Gardening im neu angelegten Parco Segantini

Vor einem Restaurant legen wir eine Teepause ein. Drinnen ist alles belegt. Danach gehen wir durch den Parco Roberto Baden Paul und den Parco Segantini. Die Grünflächen sind offensichtlich erst kürzlich entstanden, da der Baumbestand noch sehr jung ist. Es sieht so aus, als wenn hier alte Industriebrachen entsiegelt wurden. Angrenzend gibt es viergeschossige Wohnbauten. Hier könnte man sich vorstellen zu wohnen, wenn man in Mailand ansässig wäre.

Eine Schleuse am Navigli Pavese
Eine Schleuse am Navigli Pavese

Durch die „Via Carlo Darwin“ – Moment hieß der nicht Charles Darwin? – gelangen wir zum Naviglio di Pavia, der Mailand mit Padua und dem Po verband. Auch dieser Kanal ist von Restaurants und Bars gesäumt, aber die Häuser sind jünger und wesentlich höher. Über den Restaurants und Bars befinden sich mehrere Stockwerke mit Wohnungen. Wir gehen zurück zum Hafen neben der Porta Ticinese. Dort finden wir direkt am Hafen eine nette Bar, in der wir uns einen Punch Arancia und einen Cheese Cake mit Waldfrucht genehmigen. Der Punsch hat es ziemlich in sich für ein Nachmittagsgetränk! Im Internet haben wir ein Rezept gefunden, dass dem in etwa entspricht, falls Ihr mal probieren wollt…

Danach schlendern wir in der Dämmerung den Hafen entlang zum Corso Genova, der uns wieder in Richtung unseres Apartments bringt. Die Bekleidungsgeschäfte hier sind alle geschlossen, aber es handelt sich um kleinere Läden, die um einen eigenen Stil bemüht sind. Der Schaufensterbummel in dieser Straße ist spannender als in den Einkaufsstraßen nördlich des Duomo.

Nun ist es langsam Zeit für unser Menü am 1. Weihnachtsfeiertag. Heute gibt es eine Chicorée Pfanne mit Ei und Olivenbrot – einfach aber gut!

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