Auf der Fahrt zum M-Shed Museum staut sich der Verkehr unter der Clifton Suspension Bridge. Drei Yachten verlassen bei Hochwasser den Hafen. Für sie musste die Drehbrücke öffnen.
Nach dem reichlichen Essen vom Vorabend sind wir eigentlich noch nicht wieder hungrig, aber für den heutigen Tag ist ein gemeinsames Frühstück im Hotel an der Clifton Suspension Bridge vorgesehen. Unsere Bristolians konnten keine Reservierung vornehmen, da der Frühstücksraum eigentlich für die Gäste des Hotels vorgesehen ist.
Vor dem M Shed Museum fährt eine Dampflok auf der Kaimauer auf und ab und unter den Hafenkränen hindurch.
Als wir dort um 8:30 Uhr auftauchen, müssen wir leider feststellen, dass es für unsere Gruppe keinen Platz gibt. Kurzerhand wird umdisponiert und ein Café, die „Boston Tea Party“, in der Uni-Gegend angesteuert. Dort finden wir genug Platz, so dass auch einige Mitglieder der Junior Chamber Bristol zu der Gruppe hinzustoßen können.
Neubauten am Hafen von Bristol
Das Programm geht mit einem Besuch im Museum M-Shed und einem von Bob kommentierten Rundgang an Bristols Floating Harbour weiter. Klar waren die meisten von uns schon einmal da, aber seit dem letzten Mal hat sich vieles weiterentwickelt. Also ist es wieder einmal sehr interessant. Die Hafengegend ist ein beliebtes Wohnviertel geworden und der eher etwas weitläufige Anblick, den wir in Erinnerung hatten, ist verschwunden.
Ein Nachbau des Schiffes Matthew mit dem John Cabot (Giovanni Caboto) im 15. Jahrhundert von Bristol nach Neufundland gesegelt ist
Den Abschluss des offiziellen Programmes bildet ein gemeinsames Lunch im Garten des Pubs „The Old Farmhouse“ in Nailsea. Natürlich haben wir eine Gegeneinladung für 2025 in Hannover ausgesprochen und es gibt bereits Ideen für das Programm.
Blick auf die Seebrücke von Clevedon
Wir besuchen mit unseren Gastgebern noch Clevedon mit seiner wunderbaren Uferpromenade, dem großen Meerwasserschwimmbecken und der typisch englischen Pier, an der bei Hochwasser auch Ausflugsdampfer festmachen können. Wir sind aber ziemlich genau bei Niedrigwasser dort und können ein weiteres Mal den riesigen Tidenhub bestaunen.
Die Seebrücke von Clevedon
Blick auf die Sandbank unter der Seebrücke von Clevedon
Meerwasserschwimmbad von Clevedon mit Blick auf die Seebrücke bei Niedrigwasser
In Bristol zurück schauen wir noch bei einem Graffiti von Banksy vorbei, der aus Bristol stammt. Wie bei Street Art üblich, haben sich natürlich noch andere dort verewigt.
In Bristol stehen derzeit ungefähr ungefähr hundert bunte Einhörner als Teil einer Spendenkampagne. Dieses hier steht vor einem Kunstmuseum.Die Bristol Riots von 1831 sind eines der dargestellten Ereignisse auf der 1976 fertiggestellten Bristol Tapestry im Bristol Museum
Der zweite Tag unseres offiziellen Besuches beginnt im Bristol Museum mit einem Vortrag über die „Bristol Tapestry“. Diese Stickerei, die zunächst als eine Art Bürgerinitiative zur Darstellung der Stadtgeschichte startete und danach immer größere, sogar internationale, Anerkennung erlang. Dargestellt sind Szenen aus den über 1000 Jahren Bristols Stadtgeschichte.
Darstellung des karibischen Einflusses im Georgian House Museum, dem ehemaligen Wohnhaus von John Pinney, der sein Geld mit Zuckerplantagen auf den West Indies erlangt hatte.
Die erste Ausstellung der Stickereien auf schwerem irischen Leinenstoff führte zu einem großen Desaster, da über Nacht ein Sturm aufkam und die nur durch ein Zelt geschützten Leinenbanner im Matsch landeten, bevor Queen Elisabeth diese in Augenschein nehmen konnte.
Die Konzerthalle St. George’s Brandon Hill mit angebautem Café
Klar, Bristolians wären nicht sie selbst, wenn sie nicht in einem heroischen gemeinsamen Einsatz über Nacht diese wieder in einen vorzeigbaren Zustand gebracht hätten. Danach wollte sogar ein Amerikaner, klar mit viel Geld, diese kaufen, aber ein Bristolian würde sie NIE verkaufen. Stattdessen gingen die Banner auf Tournee durch verschiedene Städte weltweit mit dem Namen Bristol und sind nun an dem ihnen zustehenden Ort im Bristol Museum gelandet, wo sie entsprechend verehrt werden.Aus unserer Sicht zu recht, denn die Stickereien und Applikationenn sind wirklich sehr kunstvoll und gelungen.
Die Konzerthalle St. George’s Brandon Hill lässt noch gut die ehemalige Kirche erkennen
Nächste Station ist „The Georgian House“, das früher einmal einem Plantagen Besitzer aus den britischen Karibik Kolonien gehörte, der nach Bristol zurück gekehrt war, um in England Lobbyismus für die Plantagenbesitzer und Sklavenhalter zu betreiben. Er selbst hatte bei seiner Rückkehr auch einige Sklaven im „Handgepäck“. Erstaunlicherweise erlangten sie auch in England keine Freiheit, sonder lebten weiter als Sklavenbedienstete in diesem Haus. Das Haus bietet einen guten Blick in die Lebensbedingungen der reichen Oberschicht der georgianischen Zeit. Zeitgleich findet eine Ausstellung statt, in der es um die Darstellung dunkelhäutiger Menschen in der europäischen Kunst geht.
An der Decke der Konzerthalle St. Georges Brandon Hill markiert ein Stern, wo der Splitter einer deutschen Bombe im zweiten Weltkrieg eingedrungen war.
Für das Lunch haben unsere bristolischen Freunde einige Tische im St. George’s Brandon Hill Café reserviert. Nach alter britischer Tradition werden eine Suppe und Sandwiches serviert beides sehr schmackhaft. Danach bekommen wir eine Tour durch die St. George Concert Hall. Diese war ursprünglich eine Kirche, aber die Zahl der Mitglieder ist deutlich zurückgegangen, so dass die Kirche nicht mehr benötigt wurde. Ein nobler Spender hat dann dafür gesorgt, dass aus der Kirche eine Konzerthalle wurde. Sie wurde so umgebaut, dass ihre typische Kirchenakustik erhalten blieb. Das Café, das bei Veranstaltungen auch als Foyer fungiert, wurde an die Kirche angebaut, um den Hauptbaukörper möglichst unverändert zu lassen.
Wills Tower an der Universität Bristol
Als nächstes geht es auf den Turm des „Wills Memorial Building“, einem Gebäude der Universität von Bristol. Die Universität wurde 1876 zunächst als Universal College gegründet. Dort nahm es bereits Frauen als Studenten auf, was in damaliger Zeit sehr ungewöhnlich war. In der Zeit bis 1900 wuchs das College stetig vor allem durch Zuwendungen der Familien Frey und Wills.
Decke der Eingangshalle des Wills Memorial Building der Universität Bristol
In 1909 nahm dann H.O. Wills die für damalige Zeit riesige Summe von 100.000 Pfund in die Hand und sorgte dafür, dass das College den Status einer Universität erhielt. Dafür wurde er dann zum Universitätskanzler gemacht. Böse Zungen könnten auch behaupten, er hat sich die Uni gekauft. Auf jeden Fall haben seine Nachkommen dann dafür gesorgt, dass er auch ein Memorial erhält. Dieses wurde 1925 im gotischen Stil erbaut und beherbergt heute den großen Glockenturm, die Bibliothek und vor allem die juristische Fakultät.
Die Halle des Wills Memorial Building der Universität Bristol. Das Dach wurde im zweiten Weltkrieg zerstört kurz bevor Winston Churchill als Kanzler der Universität die Absolventen des Jahrgangs in der Halle ehren sollte.
Vom Dach des Turmes hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt und wenn zur vollen Stunde die sehr große Glocke namens Great George läutet, kann man diese vor allem spüren.
Die Bibliothek im Wills Memorial Building der Universität Bristol
Am Abend findet wie immer die traditionelle Party mit den typisch britisch humoristischen Einlagen, guter Stimmung und guten Gesprächen statt.
Bei unserer Ankunft haben wir uns leider mit den anrüchigen Hinterlassenschaften eines Vierbeiners auf dem weißen Teppich verewigt. Unsere Gastgeber vermuten, dass diese von einem Fuchs stammen und so suchen wir morgens nach dem Häufchen, damit dies nicht wieder passiert.
Die Gruppe aus Hannover ist nicht gemeinsam gereist, aber alle Wege führen nach Bristol. Die ganze Gruppe inklusive der Gastgeber trifft sich im Botanischen Garten der Universität von Bristol. Da wir uns zum großen Teil bereits von früheren Austauschbesuchen kennen, ist zwischen vielen auch ein freundschaftliches Band gewachsen. Entsprechend groß ist das Hallo und die Begrüßung.
Im Tropenhaus des Botanischen Gartens der Universität Bristol
Der Garten besteht erst seit einigen Jahren, da er umziehen musste. Dadurch ergab sich aber auch die Möglichkeit, gleich neue Erkenntnisse in die Gestaltung einfließen zu lassen. In einem Teil des Gartens sind in die Einteilung nach Arten bereits neueste Untersuchungsergebnisse der Pflanzen DNA eingeflossen. Man hat durch die DNA Analyse neue Verwandtschaften feststellen können, aber auch vermutete Artenverwandtschaften verwerfen müssen.
Schachtelhalme und Baumfarne stehen stellvertretend für die Pflanzen aus früheren Erdzeitaltern, in denen auch die Kohle entstand, die wir heute fleißig verfeuern. (Botanischer Garten der Universität Bristol)
Ein weiterer Schwerpunkt des Gartens ist die Darstellung der Pflanzen Entwicklung über die Erdzeitalter von den Algen über Moose und Farne zu den Samenbildenen Pflanzen, die erst mit größerer Trockenheit einen evolutionären Vorteil hatten. Erst sehr spät entstanden Blüten bildene Pflanzen. Diese wurden zuerst, wie die Gräser heute noch vom Wind bestäubt und erst später erst von Käfern, dann von Fliegen, Vögeln, Schmetterlingen, Motten und zuletzt von Bienen. Dabei sind entsprechende Symbiosen zwischen den blütenbildenen Pflanzen und ihren Bestäubern entstanden.
Sternanis findet auch in der traditionellen chinesischen Medizin Verwendung. Erstaunlicherweise gedeiht er auch hier in Bristol (Botanischer Garten der Universität Bristol)
Ein Forschungsbereich der Universität betrifft die medizinischen Nutzpflanzen, auch der traditionellen chinesischen Medizin. In einzelnen Beeten, sind die Pflanzen nach ihrer Wirkung zusammengestellt. Je nach Wehwechen können wir uns hier unser passendes Beet aussuchen. Es ist interessant zu sehen, was man alles mit Pflanzen und Kräutern anfangen kann.
Blütenpflanzen entstanden erst in unserem jetzigen Erdzeitalter. Bienen als ihre Befruchter kamen als Letzte hinzu zu anderen Insekten und Vögeln (Botanischer Garten der Universität Bristol)
Zu guter Letzt – wir sind schließlich in Großbritannien – sind sogar Teepflanzen zu sehen, die hier gedeihen. Allerdings reicht der englische Regen für sie nicht aus. Sie müssen zusätzlich bewässert werden. Da das Angebot an Tee auf dem Weltmarkt, die Nachfrage nicht befriedigt, möchte man hier den Anbau von Tee weiter erforschen.
Auf der Straße nach Portishead ist ein Stau. Wir nehmen deshalb den durchaus willkommenen Umweg über die Clifton Suspension Bridge – die Hängebrücke über den Fluss Avon.
Nach dem Mittagessen sind wir alle in Portishead bei der neuen Marina verabredet. Auf dem Gelände des alten Kohlekraftwerkes und der alten Phosphor Fabrik, die an einem Hafen mit Schleuse gelegen waren, wurde ein neues Wohn- und Freizeit-Gelände mit einer Marina errichtet. Wir versuchen etwas eher dort zu sein, um den Versuch zu starten, das Haus wieder zu finden, in dem Petra während ihrer Schulzeit bei einem Schulaustausch untergebracht war. Leider gelingt dieser Versuch nicht, da die Zeit dann doch etwas knapp ist, nachdem wir zuvor im Stau gestanden hatten.
Yachten an der Mooring vor Portishead bei Niedrigwasser
Wir landen bei Niedrigwasser an der Schleuse zur Portishead Marina. Eine Zufahrt von See ist bei einem Tidenhub von 12 bis 14 m zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Der Tidenhub ist wirklich beachtlich und einige Yachten, die vor dem Hafen an einer Mooring vertäut sind, stecken mit ihren Kielen im Schlick.
Eine Einfahrt in die Marina von Portishead ist bei Niedrigwasser nicht möglich
Hinter der Schleuse ist dann genug Wasser und eine nette Ansammlung von Yachten. Direkt an die Marina schließen sich Neubauten an, die vielfältig und interessant gestaltet sind. Bob, der an der Gestaltung beteiligt war, kann viele Stories zu dem Prozess zum Besten geben.
Portishead Marina mit Neubauten auf dem ehemaligen Gebiet der Phosphorfabrik
Nachdem wir einiges über die Entstehung der Portishead Marina gelernt haben, geht es zurück zur Schleuse und der dort im Vorhafen gelegenen Lifeboat Station der Royal National Lifeboat Institution (RNLI). Die Aufgaben der RNLI in Großbritannien entsprechen den Aufgaben von DGzRS und DLRG in Deutschland. Bernd, ein Deutscher, den es nach Bristol verschlagen hat und der ehrenamtlich als Safety Officer für die RNLI in Portishead arbeitet, führt uns in die Historie und Arbeit der RNLI, aber auch die Herausforderungen und Gefahren des lokalen Reviers ein. Der RNLI hat dabei auch einen starken Schwerpu
Das Hightech Rettungsboot des RNLI in Portishead
Die Information, dass hier bis zu 8 knt Strom stehen kann, lässt uns aufhorchen. Gegen den Strom zu fahren oder gar zu schwimmen geht gar nicht. Eine Wind gegen Strom Situation bei starkem SW möchten wir hier aber auch nicht erleben. Sollten wir irgendwann einmal ins Auge nehmen, auf eigenem Kiel nach Bristol zu segeln, sollten wir dies berücksichtigen. Innerhalb von etwa 3 Stunden nach Niedrigwasser ist der Wasserstand wieder soweit angestiegen, dass die ersten Yachten in die Schleuse laufen.
Der Abend wird stilvoll im Restaurant „La Marina“ direkt am Schleusen Vorhafen mit vielen Gesprächen verbracht. Da wir uns wegen der Corona-Zeit seit 5 Jahren nicht gesehen haben, gibt es viel zu erzählen.
In der Vergangenheit sind wir immer irgendwie nach Bristol geflogen oder wir haben von London aus Bus oder Auto genutzt, um nach Bristol zu kommen. Diesmal haben wir bewusst auf das Verkehrsmittel Bahn gesetzt, nachdem wir letztes Jahr gute Erfahrung mit dem Eurostar gemacht haben.
Die Organisation der Reise ist allerdings eine kleine Herausforderung. Die Tickets und Verbindungen müssen in verschiedenen Portalen zusammen gesucht werden. Zu guter Letzt haben wir mit einer EXCEL-Liste gearbeitet und uns einen Zwischenstopp in Amsterdam gegönnt. Dadurch kommt man preislich für zwei Personen auf etwas mehr als bei der Flugvariante
Die Reise von Amsterdam beginnt morgens um 10:11 Uhr. Eurostar und der französische Thalys sind mittlerweile fusioniert, so dass der Eurostar nicht mehr von London nach Amsterdam durchfährt und wir in Brüssel umsteigen müssen. Dazu haben wir in Brüssel 45 Minuten Zeit. Eigentlich reichlich Reserve, aber Thalys verlässt mit etwas Verspätung Amsterdam, die er dann nicht wieder einholen kann.
Das Check-In für den Eurostar verläuft wie auf einem Flughafen. Man kann nicht einfach auf den Bahnsteig und in den Zug einsteigen, sondern muss erst durch verschiedene Kontrollen. Da am letzten Wochenende die Rechner der Flugsicherung in London ausgesetzt haben, ist der Andrang auf den Eurostar massiv. Vor der Sicherheitskontrolle hat sich bei unserer Ankunft auf dem Brüsseler Bahnhof bereits eine lange Schlange gebildet.
Einfahrt in den Eurostar-Tunnel
Mit 20 Minuten Verspätung haben es dann alle Passagiere an Bord geschafft und der Zug verlässt bis auf den letzten Platz gefüllt Brüssel Midi Richtung London. Nach dem Halt in Lille kommen wir in den Bereich um Calais. Man erkennt dies daran, dass die ganzen Gleise und Ladezonen für den Schienenverkehr mit Zäunen und Stacheldraht abgesichert sind. Petra gelingt ein Schnappschuss bei Einfahrt der Zuges in den Tunnel unter dem englischen Kanal.
GWR Ticket Office in Paddington
Von dem Rest der Zugfahrt bekommt man eigentlich nicht viel mit, da der Zug entweder im Tunnel oder zwischen Lärmschutzbauten fährt. London St. Pancras ist uns bereits aus dem letzten Jahr bekannt und wir besorgen uns wieder etwas zu Essen auf dem Real Food Market vor dem angrenzenden Bahnhof Kings Cross. Auf den Besuch des Hypes um Harry Potter und das Gleis 9 3/4 verzichten wir diesmal und begeben uns direkt per Underground Ringlinie zur Paddington Station.
Jugendstil Ornamente in der Halle der Paddington StationJugendstil Ornamente von Paddington Station
Die Tickets für die Great Western Railway (GWR) müssen wir uns dort in Papierform abholen. Wir sind sehr rechtzeitig dort und hätten auch einen Zug früher nehmen können, aber unsere Tickets sind an den Zug und die Reservierung eines Sitzplatzes gebunden.
Animal Dinning Table vor Paddington Station
Wir haben noch einige Zeit, um die Umgebung der Paddington Station zu erkunden. Nach weiteren 1,5 Stunden im Zug der Great Western Railway erreichen wir gut gelaunt Bristol Temple Meads und werden dort bereits freudig erwartet.
Nach den COVID Jahren kommt dieses Jahr das Twinning Treffen des Wirtschaftskreises Hannover mit den 39ern in Bristol zustande, das eigentlich 2020 stattfinden sollte.
August 2022: Fahrräder am Amsterdamer Hauptbahnhof – wie gut, dass die nicht alle mit dem Auto in die Stadt gefahren sind…
Wir haben uns entschieden, mit dem Zug nach Bristol zu reisen. Die Reise von Hannover geht über Amsterdam, also einmal wieder eine gute Gelegenheit, einen Zwischenstopp in Amsterdam einzulegen.
August 2023: Wo sind all die Fahrräder geblieben? Ein neues unterirdisches Fahrradparkhaus soll am Centraal Bahnhof eröffnet haben. Nun werden die riesigen Fahrradständer am Bahnhof abgebaut.
Alle Sachen sind gepackt und wir machen uns bereits früh auf den Weg, um den Zug um 8:40 Uhr zu bekommen. In der Straßenbahn fällt Klaus auf, dass ihm sein Portmonnaie fehlt. Also nächste Station wieder raus und schnell zurück nach Hause und das Teil holen. Dabei kann Klaus gleich einmal ausprobieren, ob er noch laufen kann (Er kann!). Die Zeit ist leider nun ziemlich knapp. Zu guter Letzt bekommen wir den Zug.
Mir der kostenlosen Fähre geht es ruck zuck über die Ej nach Nord-Amsterdam
Amsterdam empfängt uns wie üblich mit gutem Wetter. Zum Check-In im Hotel ist es noch zu früh, aber wir können unser Gepäck im Hotel lassen. Als wir das letzte Mal in Amsterdam waren, war der Platz vor dem Hotel und auch das angrenzende Fahrradparkhaus randvoll mit Fahrrädern. Diese sind nun alle verschwunden. Auf Nachfrage im Hotel wird uns berichtet, dass es ein neues Fahrradparkhaus „unter Wasser“, also als Tiefgarage geben soll.
Auf dem alten Werftgelände entstehen die nun in vielen Hafenstädten emporwachsenden Häuser im Schachteldesign. Das sieht in der Hamburger Hafencity und Göteborg auch nicht viel anders aus.
Wir wollen heute auf dem alten NDSM Werft-Gelände eine Ausstellung im STRAAT-Museum zum Thema Street Art und Graphik anschauen. Dazu nehmen wir die kostenlose Fähre über die Ij in den nördlichen Teil von Amsterdam.
Das STRAAT Musum auf dem alten Werftgelände
Das STRAAT Museum zeigt in einer der alten Werfhallen Kunst diverser Grafittimaler. Dazu kann man natürlich keine Mauern abbauen, also malen die Künstler für das Museum auf Leinwand.
Das Museum ist in einer alten Lagerhalle der Werft untergebracht. Ein sehr passendes Umfeld für diese Kunst, die uns beeindruckt und mitreißt. Allerdings wirken einige Stücke ein wenig entrückt, da es je eben keine Straße ist und Street Art lebt ja auch davon, dass sich die Werke weiter entwickeln. Dies lässt sich dann im Außenbereich nachvollziehen, wo fleißig an Graffitos gearbeitet wird.
Die alten Werfthallen auf dem NSDM Gelände stehen noch
Ein Sprayer bei der „Arbeit“ auf dem altem Werftgelände
In dieser alten Werfthalle haben Künstler und kleine Firmen ihre Gebäude errichtet, so dass ein kleines Indoor-Gewerbegebiet entstanden ist
In einer anderen alten Halle haben sich eine Menge kleine Firmen mit Büros und Ateliers angesiedelt. Da es aber bereits später Nachmittag ist, ist da nicht mehr viel los.
Hier stapeln sich die Leihfahrräder in einer Halle
Im Film-Museeum „EYE“ legen wir nach unserer Wanderung durch die sich wandelnden Docks von Amsterdam eine Pause ein und erstehen Karten für den Film „Oppenheimer“, den wir eigentlich in Hannover schon sehen wollten.
Etwas unkonventionelle Vorgartenpflanze im Neubauviertel
Von dem Film sind wir beide ziemlich enttäuscht, da er eigentlich eher eine Nabelschau der Kommunisten-Phobie der Amerikaner darstellt. Die Auswirkungen der Entwicklung, die Gewissensprobleme und auch die anderen Sichten z.B. der Russen,der Japaner, der Europäer und dem Rest der Welt kommen nur als Fußnoten vor. Stattdessen werden die politischen Ränkespiele in den USA dargestellt, aber auch diese nicht wirklich erklärt.
Fast lautlos fährt dieses kommunale Boot unter der Brücke hindurch, auf der wir gerade stehen. Es hat offensichtlich einen Elektroantrieb.
….oder wo man mit dem Segelboot nicht so schnell hinkommt