Sinai 2008

31. März 2008

3 Tage vor dem Abflug

So, zu guter Letzt gibt es doch noch ein Blog unserer Sinai-Reise. Ein paar technische Schwierigkeiten hatte ich noch zu überwinden, aber so sollte es nun funktionieren.

In der Küche stapeln sich schon die Sachen, die mit in die Reisetasche wollen. Heute ist noch hinzugekommen:

  • eine Flasche für unseren Lieblingsrum,
  • zwei kleine Büchlein mit Liedern, am Lagerfeuer zu singen,
  • ein Täschchen voller kleiner Gastgeschenke (Creme, Seife, Lippenglanz, Kugelschreiber…)
  • die Kurbeltaschenlampe

Vom Reiseveranstalter kam heute noch eine E-mail mit den Bibelstellen zum Sinai. Ich habe gleich mal die digitale Bibliothek kontrolliert und noch einiges Interessantes mehr gefunden. Nun muss ich nur noch einen Drucker quälen, um dies alles mit auf die Reise nehmen zu können. So einiges davon ist auch online verfügbar und hier über die Sinai Links unter der Überschrift „Sinai, Moses und die Folgen“ zugänglich.

1. April 2008

Kein Aprilscherz: Letzter Arbeitstag vor dem Urlaub

Warum ist bloß der letzte Arbeitstag vor dem Urlaub immer der Anstrengendste? – Egal, nun ist Urlaub, auch wenn es sich noch nicht so anfühlt 😉

Nun erst einmal zu unserer nächsten to-do-Liste. Was muss noch eingepackt werden? Im Januar gab es ein Vorbereitungstelefonat. Ich hole die Notizen wieder hervor und ergänze noch unsere Überlegungen:

  • Es ist sonnig, also:
    • Sonnenbrille
    • Sonnenhut
    • Sonnencreme
    • dünnes Tuch
    • Hosen mit langen Beinen speziell für die Kamelritte, damit die Füße nicht verbrennen
  • tagsüber ist es heiß, also
    • stabile Wasserflasche
    • leichte Kleidung
  • Nachts ist es in der Wüste sehr kalt und wir übernachten draußen, also
    • warmen Schlafsack
    • Kopfkissen
    • Isomatte
    • Nachtmütze
    • Merino-Unterwäsche
    • dicke Socken
    • warmer Pullover
    • Windjacke
    • Schal
  • Waschgelegenheiten sind spärlich, also
    • Einmal-Waschlappen
    • normalen Waschlappen
    • schnell trocknendes Treckinghandtuch
    • Kulturtasche zum Aufhängen
    • Tasse zum Wasserschöpfen
  • wir gehen zu Fuß und mit Kamelen, also
    • Tagesrucksack für uns
    • alte weiche Reisetasche für das Kamel
    • halbhohe Wanderschuhe
    • passende Socken
  • Wir gehen jeweils 2-3h vormittags und nachmittags, abgesehen von der Besichtigung von Sehenswürdigkeiten und Zeiten für Essen etc, bleibt vermutlich einiges an Freizeit, also:
    • Lektüre
    • Fotoausrüstung
    • Zeichenblock
    • Liederbuch
    • Reisetagebuch
  • Eventuell werden wir in ein Beduinenzelt eingeladen, also Gastgeschenke:
    • Wollkleidung
    • Kugelschreiber, Taschenmesser etc.
    • Creme etc.
  • Nach der Treckingtour wollen wir noch Tauchen und Schnorcheln, also
    • Tauch- und Schnorchelausrüstung
    • Badeanzug / Badehose
    • alte Schuhe mit fester Sohle gegen Steinfische
    • Unterwassergehäuse für die Kamera
  • Außerdem muss noch mit, was immer gebraucht wird:
    • Wäsche
    • Wäscheleine
    • Waschmittel
    • Sandalen
    • Pass
    • Geld
    • Tickets

2. April 2008

Haare kurz geschoren und alles gepackt

Es ist geschafft: wir haben alles eingepackt und ein paar Dinge auch wieder ausgepackt. Die Kamele werden sich an unseren Taschen nicht verheben!

Die Sinai-Lektüre ist ausgedruckt und zu einem Ringbuch gebunden, dem Kopierladen sei Dank. Nun können wir unterwegs der Frage nachgehen, welche Gedanken sich Philosophen und Schriftsteller im Laufe der Jahrhunderte über die Geschichte mit Moses und dem Sinai gemacht haben. Wir werden berichten…

Ein Besuch beim Friseur war auch noch drin.

Nun steht vor uns noch ein Teller mit den Resten aus dem Kühlschrank und je einem Glas Rotwein und es ist Zeit zu Bett zu gehen. Morgen müssen wir um halb sechs aufstehen. Was wir nun noch vergessen haben, müssen wir unterwegs kaufen, leihen oder drauf verzichten!

4. April 2008

Gut angekommen in Sharm El Sheikh

Ich sitze jetzt in einem kleinen Internet-Cafe in Sharks Bay, Sharm El Sheikh. Wenn ich den Kopf hebe schaue ich auf einen kleinen Andenkenladen. Dahinter scheint das Rote Meer hindurch. Draussen liegt ein grosses Boot vor Anker.

Wir tragen kurze Hosen und T-shirt. Die Temperaturen sind sehr angenehm, wie bei einem schoenen Sommertag bei uns. Heute morgen schien die Sonne, aber nun hat sich der Himmel bezogen. Fuer uns sonnenungewohnte Nordeuropaeer ist das sicherlich besser, um uns an die Sonne zu gewoehnen.

Unsere Hütte
Unsere Hütte

Der Flug gestern war zwar etwas verspaetet, aber sonst ruhig. Gegen 21 Uhr waren wir im Hotel. Wir bewohnen eine kleine Huette. Nach 10 Schritten sind wir am Strand. Dichter geht es nicht. Die Huette hat zwar Klimaanlage, aber sie war uns dann heute Nacht doch zu laut. Erst nachdem wir sie ausgeschaltet hatten, haben wir dann gut geschlafen.

Das Fruehstueck gab es auf der Holzterrasse mit Blick auf das Wasser. Es gab Obst, Joghurt, Kaese, Brot, Oliven, Bohnen. Alles war sehr lecker. Um 10 Uhr kam Mayo unsere Wuestenfuehrerin zu einem Briefing am gleichen Ort. Uebermorgen geht es dann los mit drei Jeeps, aber erst einmal geniessen wir Wasser und Strand. Nach dem Briefing haben wir uns an unserem ersten Schnorchelgang versucht. Das klappt soweit, ein kleines Riff und bunte Fische gibt es hier auch. Danach brauchten wir erst einmal eine Mittagspause.

Nun wuerden wir gern einen Kaffee trinken, mal schauen, ob wir das hier bekommen. Bislang habe ich nur Nescafe gesehen.

5. April 2008

Süßes Nichtstun

Auch dieser zweite Tag im Beduinen Huetten Hotel ist ein fauler Tag fuer uns zum Akklimatisieren und so schlafen wir aus, schnorcheln sehr ausgiebig, bewundern die bunten Fische und liegen am Strand auf der faulen Haut. Die Korallen hatte ich mir bunter vorgestellt. Sie sind an den meisten Stellen eher grau. Dazwischen sind einige blaue und gelbe Korallen.

Deshalb nutze ich die Zeit am Rechner, um etwas ueber den Ort zu schreiben, an dem wir sind. Shark’s Bay liegt etwas ausserhalb von Sharm El Sheikh. Hier gibt es mehrere Hotels und Tauchbasen. Wir haben ein Hotel, das direkt am Strand liegt, andere liegen weiter den Berg hoch und deren Gaeste, darunter viele Russen, kommen in Gruppen am Vormittag zum Strand runter. Nachmittags gehen sie wieder und wir haben den Strand fuer uns. Um die Zeit kommen auch die Einheimischen an den Strand, darunter auch ein paar Frauen, die teilweise verschleiert ins Wasser gehen. Ein sehr merkwuerdiger Anblick wenn wenige Schritte weiter einige Touristinnen oben ohne auf der Liege liegen.

Wer versucht, das Hotel zu verlassen, kann dies nur ueber einen bewachten Eingang tun und eine Strasse die Wueste entlang laufen. Wir bleiben also hier und fuehlen uns ein wenig eingesperrt. Fuer laengere Zeit waere dies kein Urlaubsort fuer uns. Zwischen den Hotels gibt es ein paar kleine Laeden mit Postkarten und was man sonst so am Strand braucht.

Heute abend packen wir dann unsere Taschen um und werden morgen mit drei Jeeps abgeholt, um in die Wueste zu fahren.

6. April 2008

Aufbruch

18. April 2008

Zurück in Sharm El Sheikh

Seit zwei Tagen sind wir zurueck im alten Hotel. Gestern war der Webserver nicht erreichbar. Heute ist er erreichbar, aber furchtbar langsam. Vorgestern lag ich danieder mit Pharaos Rache, heute hat es Klaus erwischt. Eigentlich freue ich mich mal wieder auf ein schoenes Abendessen, aber das muss ich wohl allein geniessen. Nach dem Brief an Euch werde ich mal sehen, ob Klaus mitkommen mag.

Aber, der Reihe nach, denn Ihr habt lange nichts von uns gehoert. Der Grund ist ganz einfach: in der Wueste haben wir kein Internetcafe gefunden, hatten das aber auch nicht erwartet.

Wir sind am 1. Tag mit 3 Jeeps in die Wueste gefahren und konnten erst einmal alle Abenteuer einer Jeepsafari geniessen: Reifen geplatzt, in der Sandduene festgefahren, an der falschen Sandduene abgebogen. Waehrend wir auf der Sandduene auf die Loesung der Probleme warten, faengt einer unser Mitreisender bereits eine grosse Echse, einen Dornschwanzagar. Ausgekocht gaebe das sicherlich eine gute Suppe fuer uns alle. Wir sind beruhigt…

Kameltrecking

Schliesslich finden wir doch die richtige Akazie unter der unsere Beduinen mit ihren Kamelen lagern. Nach dem Mittagessen geht es ans Kamelreiten. Es ist nicht allzu schwer und wir geniessen die Landschaft und die Rueckenmassage im Sattel. An einer grossen Duene muessen wir absteigen und selber laufen: Erster Konditionstest in der Hitze.

Die Nacht verbringen wir unter freiem Himmel, aber das Wetter haelt was es tagsueber schon angedroht hatte: Wir bekommen Sandsturm und ein wenig Regen. Schlafen kann dabei kaum jemand. Klaus und ich brechen unser Lager ab und ziehen zu den Beduinen. Hinter einem Kamelsattel finden wir ein wenig Schutz.

Am naechsten Morgen ist alles diesig. Der Staub haengt in der Luft. Wir kaufen unserem Koch Beduinentuecher ab und machen uns dick vermummt auf den Weg. (So ein Tuch haette ich mir mit ins Internetcafe nehmen sollen. Der Ventilator zieht gewaltig, aber ein bisschen schreib ich noch)

Die folgenden drei Tage haben wir auf aehnliche Art verbracht, nur dass uns das Wetter dann wieder gut gesonnen war und wir nachts auch schlafen konnten. Danach haben wir unseren Beduinen, in meinem Fall Salim und unseren Kamelen, in meinem Fall ein weisses etwas faltiges Kamel namems Michael, Lebewohl sagen muessen.

Auf Jeeps ging es dann in den Hochsinai, wo wir in St. Katharin das Besucherzentrum des Naturparks besuchen konnten, uns bei Tee erfrischen und auch ein wenig einkaufen konnten. Klaus hat in eine echte Beduinenkaffeekanne und Mokka investiert, da wir uns mit Nescafe nicht anfreunden konnten. Beim Sheikh mussten wir unsere Paesse abgeben und sind dann die naechsten Tage im Gebirge auf Hoehen um die 2000m unterwegs gewesen. Beduinen und Kamele gab es hier auch, aber die haben uns nicht direkt begleitet, sondern nur unser Gepaeck von Schlafplatz zu Schlafplatz getragen. Hier ging es auch los mit des Pharaos Rache. Einer nach dem anderen hing durch mit Durchfall etc. Wir wissen bis jetzt nicht, was der Ausloeser ist. Das Essen kann es nicht sein, dann haetten wir es gleichzeitig haben muessen. Unsere Guidin meint, es waere die Hize kombiniert mit zu wenig Fluessigkeit, aber ich vermute inzwischen einen Virus…

Geschlafen haben wir im Gebirge in kleinen Gaerten, die fuer diese Zwecke offen sind. Manche haben sogar Klo, Dusche und Swimmingpool, was fuer ein Luxus! Aber das Wasser ist notorisch knapp. Wir besteigen den Abbas Pasha, den Katharinenberg (der hoechste) und den Mosesberge (am lautesten und vollsten). Zum Abschluss besichtigen wir noch das Katharinenkloster und wollen endlich zurueck in unsere Wueste!

Nach drei Stunden Jeepfahrt, einkaufen in El Tur und einem weiteren geplatzten Reifen kommen wir endlich in Ras Mohammed am Meer an. Hier haben wir zwei Tage zum Schnorcheln und Abschied nehmen.

Gestern ist dann der Rest der Gruppe wieder nach Deutschland geflogen. Wir sind also nun allein in Sharm. Ich hoere jetzt auf, sonst kann ich morgen den Kopf nicht mehr drehen.

19. April 2008

Seegurke mit Mittelscheitel

Juhu, wir sitzen zusammen vor dem Rechner, Klaus ist wieder fit. Wir haben zusammen zu Abend gegessen nach einem ganzen Tag auf dem Tauchschiff. Klaus hat nun alle Freitauchgaenge zusammen fuer seinen Tauchschein. Ich habe gestern einen Schnuppertauchkurs gemacht und war nicht so angetan. Deshalb bin ich beim Schnorcheln geblieben. Dazu hatte ich heute auch reichlich Gelegenheit. Dabei habe ich so ein seltsames Wesen mit Mittelscheitel entdeckt. Klaus vermutet, dass es sich um eine Seegurke handelte. Kurz und gut: uns geht es prima!p1020925_bearbeitet-1


Aber eigentlich wollten wir noch ein wenig ueber unsere Wuestentour berichten. Den groben Verlauf hatte ich gestern erzaehlt. Vorgestern hatten wir, als wir im Internet erfolglos waren, ueberlegt, was wir in der Wueste so gelernt haben:

Der Sinai
– gehoert politisch zu Afrika und geografisch zu Asien
– ist im Wesenlichen von Beduinen bevoelkert
– war lange Zeit von Israel besetzt, das auch die Strassen gebaut hat, auf denen wir gefahren sind
– wird nach den zahlreichen Kriegen von der UN beobachtet und ist in zahlreiche Zonen unterteilt, militaerische, touristische, Naturparks etc., an deren Grenzen Kontrollen stattfinden
– besteht ausschliesslich aus Wueste

Die Wueste
– hier zaehlt Wasser, Wasser und Sonnenschutz
– Mangel kann auch durchaus zu akutem Durchfall fuehren
– hier gibt es im Allgemeinen keine Klos oder wenn man so will ein ganz grosses, das aber nur solange attraktiv ist, wie man allein ist und bald weiterzieht….
– hat nur bei Neumond einen schoenen Sternenhimmel
– ist nur bei wenig Wind zum Schlafen unter freiem Himmel geeignet

Die Beduinen
– sind urspruenglich samt Kamelen (eigentlich Dromedare) und Akazien aus Arabien eingewandert
– sprechen im Gegensatz zu den Aegyptern hocharabisch
– kleiden sich anders als Aegypter
– haben praktische Tuecher, die vor Sonne, Wind und Sand schuetzen
– sind bei den Aegyptern unbeliebt
– lieben die Freiheit und sind als Knechte denkbar ungeeignet, ihre bevorzugten Berufe sind Kameltreiber, Haendler, Bootsfahrer, Jeepfahrer, LKW-Fahrer
– arbeiten nur bis sie ausreichend Geld haben (also Beduinen immer erst nach der Arbeit bezahlen!)
– sind in Staemme unterteilt, die jeweils einen Sheikh als „gewaehlten“ Sprecher haben. Dieser uebernimmt auch das Amt des Richters, was jedoch selten benoetigt wird, da die Ehre des einzelnen sehr wichtig ist (also keine Gefahr fuer die Wertsachen)
– schreiben nichts auf, koennen sich aber viel merken
– leben nicht mehr in Zelten, sondern in festen Haeusern und Dorfgemeinschaften
– haben einen Stamm, die Jebelaya, die schon seit Jahrhunderten sesshaft sind, da sie aus SO-Europa stammen und von Kaiser Justinius zum Schutz des Kahtharinenklosters im Katharinengebirge angesiedelt wurden. Sie unterscheiden sich auch aeusserlich von den anderen Beduinen und haben auch heute noch andere Sitten, wie de facto einen Sozialismus, der dafuer sorgt, dass es viele nicht fuer noetig erachten, sich bei der Arbeit anzustrengen

Ausbildung
– Lehrer, die auf den Sinai geschickt werden, betrachten das als Strafversetzung
– oeffentliche Schulen sind so schlecht, dass ein Unizugang ohne Privatunterricht unmoeglich ist
– viele ersetzen im spaeteren Leben mangelnde Ausbildung durch Geschrei und Grosstuerei
– mangelnde Qualitaet der Ausbildung zeigt sich in vielem: wackelnde Fliesen auf neugebauten Balkons, schlechter Fahrstil auf dem Wasser und auf der Strasse, schlechter Wartungszustand von Fahrzeugen, gruselige Elektroinstallationen etc.

Die Kamele
– heissen mit einem Buckel Dromedare
– ihr Buckel verschwindet durch den Sattel und ist kein Wasserspeicher
– fressen mit Genuss Pappkartons und alle anderen organischen Kuechenabfaelle
– sind Wiederkaeuer, machen also nachts Geraeusche und Gerueche
– haben Hornhaut am Bauch und an den Knien
– haben ein durchsichtiges zusaetzliches Augenlid, das sie vor Sand schuetzt
– sind notwendig fuer die Fortpflanzung von Akazien
– haben praktische Reitsaettel, die auch als Rueckenlehne und als Windschutz zu gebrauchen sind
– sehen alle unterschiedlich aus und haben einen eigenen Charakter
– werden zur Rente in die Wueste geschickt

20. April 2008

Fressen Kamele Klopapier?

Heute waren wir wieder einen ganzen Tag auf einem Tauchboot unterwegs. Klaus hat seinen Nitroxkurs gemacht und ich habe geschnorchelt. Beim zweiten Mal haben wir Stroemungstauchen bzw. -schnorcheln gemacht. Ein bisschen aufregend war es schon, einzeln vom Boot wieder abgeborgen zu werden. Die seltsamen Wesen von gestern habe ich heute am Tauchplatz Temple in mehreren Exemplaren gesehen, aber eines hatte einen sich gabelnden Mittelscheitel. Nun bin ich verwirrt: ist das wirklich eine Seegurke?

Von unserer Wuestentour wollte ich heute noch eine Anekdote erzaehlen, bei der Ihr gern ueber mich lachen duerft. Ich habe es auch getan 🙂

Wir hatten unser Nachtlager vor einem Berg aufgeschlagen, der fast senkrecht aus dem Wuestensand aufragte und hatten unsere Schlafstellen am Fuss des Berges entlang verteilt. In einigem Abstand von uns lagerten die Kamele. Um auf Klo zu gehen, war tagsueber ein laengerer Spaziergang noetig. Abends war es einfacher: mit der Stirnlampe mussten wir nur ein Stueck von unseren Schlafplaetzen weglaufen und irgendwo zwischen den Kamelen die Lampe wieder ausmachen. Dann konnte einen niemand mehr sehen. Das hatte ich getan und meine Tuete fuer das gebrauchte Klopapier und die Klopapierrolle vor mich hingestellt. Als ich fast fertig war, kam eine Windboe parallel zum Berghang und erfasste meine Klopapierrolle, die mit grosser Geschwindigkeit davonrollte und sich dabei abrollte. Das Ende landete einem Kamel fast direkt vor der Nase, das sehr interessiert daran herumschnupperte.

Kamel in NahaufnahmeWie ich schon berichtet hatte, moegen Kamele Pappe, also fuerchtete ich, dass ihnen auch Klopapier schmeckt. Ich beeilte mich also, meine Hose wieder hoch zu ziehen, um meinem kostbaren Klopapier hinterher zu jagen. Dazu musste ich meine Stirnlampe wieder einschalten. Die Rolle bekam ich zu fassen, als eine weitere Boee kam. Ich stand also da und wickelte im Schein meiner Stirnlampe zwei wild flatternde Lagen meines Klopapiers wieder auf die Rolle. Als ich ueberlegte, dass dies von den Schlafplaetzen aus gut zu sehen sein muesste, musste ich sehr grinsen.

Zwei Abende spaeter kam das Gespraech am Lagerfeuer auf die Nahrung der Kamele und ich stellte die Frage, die mich seitdem beschaeftigt hatte: Fressen Kamele Klopapier? Als ich sie stellte, wurde ich erst einmal angefaucht, ich solle mein kostbares Klopapier nicht an die Kamele verfuettern! Es half also nichts, ich musste die Geschichte erzaehlen, was zu erheblicher Heiterkeit fuehrte. Dies erinnerte eine Teilnehmerin daran, dass sie vor zwei Abenden so eine seltsame Szene in der Wueste gesehen haette, wo ein Teilnehmer im Schein einer Stirnlampe zwei flatternde weisse Baender aufwickelte. Sie haette sich gefragt, ob dies eine Kunstperformance gewesen sei. Diese Frage konnten wir nun beantworten. Aber ich weiss immer noch nicht, ob Kamele Klopapier fressen. Naechstes Mal bringe ich eine extra Rolle fuer die Kamele mit – versprochen!

21. April 2008

Interkulturelle Erfahrung auf einer ägyptischen Polizeistation

Keine Angst, wir haben keine Probleme hier, aber wir wollen auch heute wieder eine kleine Anekdote zum besten geben. Dazu bin ich, Klaus, heute an der Reihe einige Zeilen zu schreiben, da ich sie erlebt habe.

Zunaechst ein kurzer Bericht vom heutigen Tag. Nachdem ich erfolgreich meinen Open Water Diver abgeschlossen habe, beschaeftigte ich mich getsern mit dem Thema Tauchen mit erhoehtem Sauerstoffgehalt (Nitrox Tauchen). Im zweiten Tauchgang wurde ich dabei erhablich herausgefordert, da ich in einer Gruppe mit einem Berufstaucher und einem erfahrenen Taucher mit 280 Tauchgaengen mit halten musste und wollte.

Heute ging es dann fuer das Thema Tieftauchen zur Strait of Tiran. Zusammen mit einer Ausbilderin absolvierte ich einen Tauchgang jenseits des normalen Sportauchlimits. Der Tauchgang nach der Mittagspause ging nicht ganz so tief und fuehrte am Ende in eine Stroemungsdrift, be der man in erheblicher Geschwindigkeit am Riff entlang getrieben wird. Das ist dann wie Fernsehen schauen 🙂 .

Nun aber zu der versprochenen Anekdote:

Zur Vorgeschichte: In Ras Mohamed war jemand bei unserer Gruppe zu Besuch gewesen, der aus nicht ganz verstaendlichen Gruenden Streit mit unserem Koch suchte. Unser Koch bleib sehr ruhig und lies sich nicht provozieren. Es eskalierte als er beten wollte. Die Gruppenleitung und die Gruppe bestand darauf, dass der Besucher sich entfernt und unseren Koch in Ruhe laesst. Der Besucher raeumte dann auch das Feld benahm sich aber noch bei der Kontrollstation des Militaers daneben, die sich dann beim Veranstalter, Hashem, beschwerten.

Am naechsten Tag schlug Hashem vor, diesen Vorfall bei der Polizei anzuzeigen. Damit startete die folgende Episode.

In einem der Gelaendefahrzeuge fuhren drei von uns, Hashem und unser Koch zur Polizeistation in Neaama Bay. Dort angekommen schilderte Hashem dem Posten am Eingang den Fall. Dieser war offensichtlich ueberfordert und rief nach Verstaerkung. Nacheinander kamen immer ranghoeherer Polizisten und liessen sich immer wieder den Fall schildern, bis dann der Vierte uns erklaerte, dass dies die Touristenpolizei sei und in diesem Fall Touristen lediglich als Zeugen auftreten und deshalb fuer diesen Fall die Polizeistation in Sharm El Sheikh zustaendig ist.

In der Polizeistube
In der Polizeistube

In dieser Station gelang es uns dann auch in das Innere vorzudringen. Die Gaenge waren dunkel und der Boden dreckig. In der Polizeistube sassen zwei Polizeibeamte hinter einem Tresen und machten eine geschaeftigen Eindruck. Dahinter stand ein Polizeioffizier, der sich krampfhaft an seiner Zigarette festhielt. Vor dem Tresen standen einige Leute, die sich mit einem der Polizeibeamten ueber einen anderen Fall unterhielten. Desweiteren wuselte in dem Raum ein Mann herum, der mit einem abgenutzten Besen einen heldenhaften Kampf gegen den Dreck auf dem Boden fuehrte.

Hashem begruesste den freien Polizeibeamten, als wenn man sich bereits seit Generationen kenne. Um den Fall zu schildern senkte er die Stimme. Mit dem Erfolg, dass alle in der Stube anwesenden ganz still wurden und die Ohren spitzten. – Nun wird es bestimmt spannend! –

Unser Polizeibeamter fuehlte sich diesem komplizierten Fall ebenfalls nicht gewachsen und ueberliess die Entscheidung was zu tun sei dem Offizier hinter Ihm, der dafuer kurzeitig das Rauchen einstellte. Die Entscheidung lautete, dass dieser Fall auf jeden Fall dem „oberen Management“ vorzulegen ist. Also wurden wir durch eine verspiegelte Glastuer geschickt.

Hinter dieser Tuer war es erheblich sauberer und auf dem Boden lag ein Teppichlaeufer. Ueber den Gang erreichten wir ein Buero, in dem offensichtlich der Chef residierte. Die Waende waren mit Holz vertaefelt und an ihnen hingen einige Bilder und Auszeichnungsurkunden. Im Raum stand ein grosser schwerer Schreibtisch auf dem alle moegliche lag, nur kein Papier bzw. Akten. Hinter diesem Schreibtisch sass ein Herr mittleren Alters in Zivil mit einem Fenster im Ruecken. Er fuehlte sich durch uns sichtlich gestoert.

Im Büro des Offiziers
Im Büro des Offiziers

In dem Raum befanden sich noch zwei weitere Herren in Zivil, die ihren Unmut wegen der Stoerung auch durch ihren Gesichtsausdruck zum Ausdruck brachten und staendig an mir vorbeischauten, auch als Hashem den Fall dem Chef schilderte. Ein Blick zur Seite brachte mir die Erklaerung. In der Regalwand neben der Tuer, die dem Schreibtisch gegenueber Stand befand sich ein Fernseher in dem gerade ein Fussballspiel uebertragen wurde. Der Cheff wollte sich durch uns nicht lange stoeren lassen und haemmerte auf die Tasten seines Telefons. Ein energisches Telefonat ebnete den Weg fuer die schriftliche Aufnahme der Anzeige. Die drei Herren konnten sich nun wieder wichtigeren Dingen zuwenden.

Zur Anzeigenaufnahme mussten wir wieder in die Polizeistube zurueckkehren. Dort war besagter Polizeibeamter mittlerweile zur Aufnahme bereit und mit Blankopapier bewaffnet. Was fehlte war ein Kugelschreiber. Dieser wurde, allerdings nur als Leihgabe, von uns gestellt. Der Polizeibeamte hatte ihn sicher gerne behalten, murrte aber nicht. Die ganze Geschichte wurde von Hashem und unserem Koch ncoh einmal geschildert und von dem Polizisten fein saeuberlich aufgeschrieben. Zur Bekraeftigung wurden unsere Name ins Arabische uebersetzt und unter dieses Dokument geschrieben. Unsere Paesse mussten wir nicht vorlegen.

Uns wurde erklaert, dass der Besucher nun von der Polizei Besuch bekommen wuerde, zu dem Vorfall vernommen werde und eine Ermahnung erhalten wuerde sich besser zu verhalten. Was immer dies auch heissen moege. Inch’allah wird er sich dies zu Herzen nehmen!

22. April 2008

Tauchen beendet

Hach ist das nieeeeedlich! Hier draussen vor dem Internet Cafe tobt der Katzennachwuchs, also die, die in einem halben Jahr im Restaurant auf die Stuehle huepfen werden, um mit treuherzigem Blick um Futter zu betteln. Es sind fuenf kleine Katzen. Also liebe Restaurantbesucher macht Euch auf was gefasst hier!

Heute war unser letzter Tag in der Tauchbasis und Klaus meint, ich soll hier mal meine gesammelten Beobachtungen zum Besten geben. Also zum einen kann man dort relativ ungestört bleiben, im Gegensatz zu diesem Internetcafe. Hier wissen wir langsam die Lebensgeschichte des Inhabers. Sein Computer spielt gerade deutsche Fussballmusik und er erzaehlt nebenbei von seinem Frust mit dem Hotelinhaber und fragt, was wir von der Idee halten sein Internetcafe nach Berlin zu verlegen. Wir raten ihm ab: zu kalt. Seine einfache Holzhuette in der Groesse einer zu klein geratenen Garage, die gleichzeitig als seine Wohnung dient, wird dort nicht reichen. Er fragt noch nach den Internetgebuehren. Wir erzaehlen ihm, es wuerde in Deutschland auch 2 Euro die Stunde kosten im Internetcafe. Schliesslich wollen wir hier nicht die Preise hochtreiben. Er beteuert, er wuerde uns sehr vermissen, wenn wir in 2 Tagen nach Hause fliegen. Das glaube ich sogar, denn meistens sind wir alleine bei ihm….

So, jetzt ist es wieder still, wo war ich stehengeblieben? Oh neee, wie suess: Mama Katze mit zwei schwarzen Kaetzchen und einem rotbraun getigerten. Klaus lockt sie an und sie gucken hier durch die Tuer.

Ok, also tauchen. Wir waren in Na-ama Bay bei der Tauchbasis Werner Lau, einem groesseren Laden, der weltweit Filialen hat. Morgens werden die Kunden, die weiter weg wohnen, mit zwei Bussen aus den Hotels abgeholt. So gegen 8:30 Uhr sind dann ca. 40 Leute jeden Tag versammelt. Diese werden auf zwei Schiffe verteilt. Einige bleiben fuer Tauchunterricht vor Ort zurueck. Die restlichen machen sich nach einer Weile, wenn alle da sind und die Ausruestung kontrolliert ist, auf den Weg zum Anleger. Dort findet sich die Gruppe zusammen. Ein Tauchlehrer muss bei den Offziellen vor Ort die Passagierliste schriftlich abgeben. Damit wird kontrolliert, dass kein Boot mehr als die zulaessige Anzahl an Passagieren an Bord hat.

Dann geht es durch eine Personenschleuse und eine Taschenkontrolle, die aber beide nicht ernst zu nehmen sind (Oh nee, jetzt spielt der hier die Hiphop-Version von „Im Wagen vor mir faehrt ein junges Maedchen – brrrrr!) auf den Steg. Oft hat das Boot noch gar nicht angelegt, da nicht Platz fuer alle Boote gleichzeitig ist: also, Gedraengel, Dieselqualm, Geschrei und dazwischen Karren mit der Tauchausruestung. Dann geht es an Bord, Schuhe ausziehen, Platz suchen. Wenn man schon ein paar Tage dabei ist, hat man spaetestens hier gemerkt, wer von den bekannten Gesichtern wieder dabei ist.

Das Boot legt ab, auch wenn scheinbar klar ist, wo es hingeht, kann sich das unterwegs noch aendern, denn das letzte Wort hat die Crew. Die Ausbildungsgruppen finden sich zusammen. Die Neulinge an Bord bekommen ein Bootsbriefing. Insgesamt sind meist drei Tauchlehrer und drei Mann von der Crew dabei. Die Tauchlehrer kommen in dieser Tauchbasis aus ganz Europa: Deutschland, Niederlande, Daenemark, Belgien, Frankreich, Ungarn. Es sind insgesamt etwa ein Dutzend Tauchlehrer, die teilweise schon seit mehreren Jahren in Sharm El Sheikh leben und alle mehrere europaeische Sprachen sprechen und ein zumindest gebrochenes Arabisch. Wir haben jedoch keinen einzigen Tauchlehrer gesprochen, der schon einmal die Wueste besucht hat, die doch direkt hinter den Hotels am Strand beginnt. Unsere Tour wurde als ziemlich exotisch empfunden und wir mussten viele Fragen beantworten.

Mit den anderen Tauchern Kontakt anzuknuepfen erweist sich als eher muehsam. Ich lasse es bald bleiben und lese viel. Kurz bevor das Boot den ersten Ankerplatz erreicht, beginnt die Nervositaet an Bord: Alles tuedelt sich an, Buddy-Check (gegenseitige Kontrolle der Ausruestung) und vorher noch ein Briefing ueber den Tauchplatz und den Ablauf des Tauchgangs. Ich mit meinem bisschen Schnorchelausruestung bin viel schneller fertig, hoere mir das Briefing mit an und gehe dann nach den Tauchern ins Wasser, da ich meist auch eher wieder da bin. Von oben kann ich zuschauen, was die da unten treiben.

Wenn dann alle im Wasser sind, hat die Crew Zeit , das Mittagessen zuzubereiten und das Boot zu saeubern. Allerspaetestens nach einer Stunde sind alle wieder an Bord. Meist geht es danach weiter zum naechsten Tauchplatz. In der Zwischenzeit haben sich an einem Tauchplatz meist mehrere Tauchboote versammelt, die oft aneinander festmachen und sich freundlich begruessen. Dehalb ist die erste Lektion beim Bootsbriefing, den Namen des Tauchbootes auswendig zu wissen, um nicht in das falsche Boot zu steigen. Das Ablegemanoever kann sich dann komplizierter gestalten, wenn man in so einem Paeckchen gelegen hat. Die Taucher der anderen Boote, die noch im Wasser sind muessen aufpassen, nicht dazwischen zu geraten. Wer auftaucht, tut dies am Besten am Riff und schaut dann, wo das eigene Boot geblieben ist. Auf dem Weg muss er an manchen Stellen aufpassen, nicht von Glasbodenbooten und kleinen Motorflitzern uebergemangelt zu werden. Gestern habe ich an unserem ersten Tauchplatz 17 Tauchboote gleichzeitig gezaehlt, jedes mit 15-20 Tauchern an Bord! Da wurde es auch unter Wasser schon eng. Als Schnorchler bin ich da nicht mehr reingesprungen. Das war mir zuviel.

Nach dem Mittagessen, einem meist sehr leckeren Buffet und etwas Pause geht es dann zum Nachmittagstauchgang und danach wieder zurueck zum Anleger. Der Nachmittagstauchgang ist des oefteren ein etwas anspruchsvollerer Stroemungstauchgang, den ich als Schnorchlerin vor der Kueste auch mitgemacht habe. Draussen am Riff in der Strait of Tiran habe ich mich das nicht getraut. Heute habe ich mir fuer diesen Zweck eine Feststoffschwimmweste geliehen und konnte dann ganz in Ruhe abwarten vom Tauchboot wieder aufgesammelt zu werden.

Taeglich sind in Sharm El Sheikh ca. 5000 Taucher im Wasser. Selbst wenn mein Fischbuch meint, hier wuerden keine Abwaesser ins Meer geleitet (stimmt, damit werden auf den Baustellen die frisch gepflanzten Hecken gegossen, pffffft). Dann ist das nur bedingt richtig, denn die Tauchboote haben keine Faekaltanks, sodern einen direkten Abfluss ins Meer. Fuer das Klopapier gibt es freundlicherweise einen Eimer…. Inch’allah ist die Verduennung gross genug, aber wie war das mit den homoeopathischen Mitteln?

24. April 2008

Letzter Tag

Es ist zu heiss und das schon seit drei Tagen. Ich habe zwar kein Thermometer, aber die Aegypter sagen, es waere wie im August. Das Wasser hat mittlerweile 26 Grad. Gestern wurde berichtet, dass es schon morgens 38 Grad Lufttemperatur gab. Mir reicht es, ich will nach Hause!!!!

Unsere Sachen stehen gepackt im Hotelzimmer, wir duerfen das Zimmer noch bis 17 Uhr behalten. Ein Kuesschen (natuerlich nur virtuell) fuer das Hotel!

Es ist also Zeit fuer einen Rueckblick:

Richtig gut gefallen hat uns:

  • das Hotel: hier steigen viele Leute ab, die auf Durchreise sind und man hat nicht ganz so den Eindruck hinter Mauern zu leben. Alle Leute sind ausgesprochen freundlich, auch wenn sie immer Pommes bringen obwohl wir Reis bestellt hatten und sie dann wieder in die Kueche laufen muessen.
  • die Wuestentour und hier speziell der erste Teil in der Sandwueste: die Landschaft ist atemberaubend und Kamelreiten war richtig nett
  • die Betreuung durch unsere Reiseleiterin, mit der wir sogar gestern abend noch einmal unterwegs waren
  • Unsere Reisegruppe, in der niemand aus der Rolle gefallen ist und alle jederzeit hilfsbereit waren.
  • das Singen abends am Lagerfeuer. Ich habe schon lange nicht mehr so viel gesungen und so viele Lieder aus der ex-DDR kennen gelernt.
  • die Tauchbasis Werner Lau. Hier haben wir uns zu jeder Zeit sicher aufgehoben gefuehlt. Die Ausbildung hat ein gutes Niveau.

Nicht so gut hat uns gefallen:

  • Die kuenstliche Atmosphaere von Sharm El Sheikh
  • Die Hitze in den letzten Tagen und die damit verbundene Appetitlosigkeit
  • Russische Reisegruppen, die um 9:15 Uhr im Dauerlauf den Strand stuermen, um sich eine Liege zu reservieren
  • Am Old Market staendig (auf Russisch) angesprochen zu werden
  • Zerstoerte Korallenriffe durch willentliches Sprengen, so wie in Na-ama Bay oder auch durch gedankenlose Touristen. Hier wuerde sicherlich Aufklaerung teilweise weiterhelfen, denn am Strand steht nur ein Schild mit der Aufschrift „Rettet die Korallen“ aber niemand verraet den Touristen wie das geht!
  • Fehlende Informationen und Aufklaerung ueber die Natur und die vorhandenen Oekosysteme. Hier sind fuer uns die USA leuchtendes Vorbild.

Fazit: Strand- oder Tauchurlaub muss nicht sein, schon gar nicht bei der Hitze, aber eine Wuestentour wuerden wir jederzeit gern wieder machen.

25. April 2008

Wieder zu Hause

Wir sind gut zu Hause angekommen. Nichts ist unterwegs verloren gegangen, sogar der Wanderstock ist mit gekommen, sehr zur Belustigung des Personals am Check-In und der Crew 🙂

Die Sachen sind mittlerweile ausgepackt und wir müssen nun „nur noch“ unseren Kulturschock verdauen.

Nachtrag:

Die Sache mit dem Wanderstock muss ich noch erklaeren. Ich hatte Sorge, dass meine Knie beim bergab laufen im Hochsinai streiken wuerden, so wie sie das in der Vergangenheit schon so oft gemacht haben. Ich wuenschte mir deshalb sehnlich einen Wanderstock. Klaus fand schliesslich einen Stock aus Feigen- oder Olivenholz (genau haben wir das nicht klaeren koennen) und hat daraus unter der sachkundigen Anleitung der erfahrenen Bergsteiger einen Wanderstock fuer mich geschnitten. Dieser Stock wurde in den darauffolgenden Tagen noch ein wenig nachgeschnitzt und war der perfekte Wanderstock fuer mich. Zum Dank habe ich alle erklommenen Gipfel namentlich eingeritzt, denn meine Knie haben alle Gipfel tapfer ueberstanden.

Wir hatten jedoch grosse Sorge, ob ich diesen Stock auch mit nach Hause nehmen koennte. Ich habe ihn deshalb am letzten Tag noch kraeftig mit Nivea eingerieben. So sah er deutlich hochwertiger und sauberer aus. Am Flughafen habe ich ein wenig gehumpelt und mich kraeftig auf den Stock gestuetzt. Am Check-In haben sie sich amuesiert, mir den Stock abgenommen und ihm eine eigene Boardingcard verschafft. Nach der Landung in Frankfurt tauchte er nach etwas telefonieren unter den amuesierten Crewmitgliedern auch zuverlaessig wieder auf 🙂

Schreibe einen Kommentar