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Museum und Mesilla

Chuckwalla im Naturkundemuseum Las Cruces
Chuckwalla im Naturkundemuseum Las Cruces

Vormittags besuchen wir in den Las Cruces Museums die Ausstellung von fünf Künstlerinnen aus der Gegend. Sharbani ist eine von ihnen und hat drei Werke dort ausgestellt. Nebenan ist auch noch das Naturkundemuseum. Wir sind neugierig, was es dort zu sehen gibt und starten dem Museum noch einen kurzen Besuch ab.

Dornrand-Weichschildkröte im Naturkundemuseum Las Cruces
Dornrand-Weichschildkröte im Naturkundemuseum Las Cruces

Zum Lunch fahren wir zu Andele`s Dog House. Es ist der Gartenableger eines Guten Restaurants. Es ist sehr nett dort und wir haben Spaß mit einem Jungen, der sich offensichtlich für diese komisch sprechenden Leute interessiert. Die Fisch Takkos, die wir bekommen, schmecken auch sehr gut und diesmal haben wir gelernt, dass wir uns einen Teller für zwei Personen bestellt haben. Nun stimmt auch die Menge.

Gophernatter im Naturkundemuseum Las Cruces
Gophernatter im Naturkundemuseum Las Cruces

Danach bummeln noch ein wenig im historischen Stadtviertel von Mesilla. Klar, die Shops sind teilweise sehr touristisch ausgerichtet, aber manchmal ist es auch lustig, sich den Kram anzuschauen. Zurück im Haus treffen wir Romir. Auch die Hundebande hat sich erweitert und wir werden stürmisch begrüßt.

Vogelspinne im Naturkundemuseum Las Cruces
Vogelspinne im Naturkundemuseum Las Cruces. Sie ernähren sich u.a. von Kakerlaken und Mücken, sind also nützliche Tierchen

Nach so viel Tieren im Museum packen wir unsere GoPro aus und setzen sie im Busch vor dem Küchenfenster vor eine kleine Schale mit Müsli. Schneller als erwartet haben wir Kundschaft. Zwei kleine Kaninchen mit großen Ohren stellen sich ein. Während das erste frisst, wartet das zweite Kaninchen geduldig daneben. Dann ist es auch an der Reihe. Wir sind überrascht. Mit den beiden hatten wir nicht gerechnet. Wir hatten eher auf Helmwachteln spekuliert, die wir hier schon öfter gesehen haben.

Audubon Baumwollschwanzkaninchen
Audubon Baumwollschwanzkaninchen

Für das Dinner hat Romir ein nettes Restaurant, das „Double Eagle“, in Mesilla ausgesucht. Dort erfahren wir auch noch einiges über die Geistergeschichte des Hauses. Das Haus gehörte früher einer Eisenbahnbesitzer Familie. Als der Sohn des Hauses eine Affäre mit einer Angestellten hat und dabei von seinen Eltern erwischt wird, werden er und seine Geliebte von diesen mit einer Schere ermordet. Seit dem soll ein Geist in dem Gebäude umgehen. Es gibt sogar ein verwaschenes Foto.

 

Die Pyramide und der Park

Blick aus dem Auto auf eine mexikanische Pyramide
Von der Pyramide erhaschen wir heute nur einen kurzen Blick aus dem Auto

Heute wollen wir El Cerrito (der kleine Berg) 7 km südwestlich von Querétaro besuchen. Es handelt sich um eine Pyramide. Eigentlich soll das Gelände ab 9:00 Uhr geöffnet haben. Stimmt auch, aber nicht Montag und Dienstag. Also sind wir die ganze Strecke vergeblich gefahren.

Ein junger Mann sitzt auf der Ladefläche eines Pickups und schaut in sein Handy
Handwerker auf dem Weg zur Arbeit

Auf dem Weg zur Pyramide sind wir wieder an dem Park mit den Malflächen am Zaun vorbeigekommen. Wir beschließen,  den Parque Alameda und diese Aktionsflächen zu besuchen. Dort kommen wir mit einigen Künstlerinnen ins Gespräch und erfahren, dass diese Malaktion im Zusammenhang mit dem Weltfrauentag am 8. März steht, der hier auf den ganzen Monat März ausgedehnt ist. Die Künstlerinnen gehören alle zu einer Gruppen und haben sich vorgenommen auf diesen Flächen berühmte Frauen aus Mexiko darzustellen.

Danach schlendern wir durch den Park. Der Park hat die typische symmetrische Struktur eines Barockgartens, ist aber nicht so streng geschnitten, wie der Große Garten der Herrenhäuser Gärten. Er ist quadratisch, die Wege durchziehen ihn in einem diagonalen Muster.  Im Zentrum befindet sich ein Brunnen mit einer Statue von Miguel Hidalgo, ein Priester und Revolutionär. Er wurde von der Spanischen Inquisition zum Tode verurteilt und hingerichtet. Die Kinder lieben den Brunnen, da das Wasser flach ausläuft und sie ungefährdet damit planschen und spritzen können.

Vergoldete Statue von Miguel Hidalgo im Park
Statue des Priesters und Revolutionärs Miguel Hidalgo (1753-1811)

Zum Lunch suchen wir das Restaurant „la Fabrica“ auf. Ein Schweizer Ehepaar, das hier in Querétaro lebt, betreibt es und serviert hier eine sehr kreative Fusion-Küche. Daneben gibt es hier auch Kulturveranstaltungen und auf dem Gelände gibt es auch einige eigenständige Geschäfte und Läden. Als nächstes müssen die Kids aus der Schule geholt werden, aber Matthias setzt uns zusammen mit Sandra an der Markthalle in der Nähe unseres Hotels ab.

Wir bummeln durch die Markthalle „Mercado la Cruz“. Das Angebot ist hier vielfältig. Von Vögeln, in allerdings viel zu kleinen Käfigen, über Kleidung, Kosmetika, Kunstblumen, Haushaltswaren und natürlich Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch gibt es hier eigentlich alles was man zum Leben braucht. Danach begeben wir uns zusammen mit Sandra zurück zum Hotel und warten darauf, dass sie von Matthias wieder aufgepickt wird.

Altes Aquädukt an einer Straße
Unser Weg nach Millenio zum Tanzen führt am historischen Aquädukt von Querétaro entlang

Am Abend sind wir wieder zum Tanzen mit Sandras Gruppe verabredet. Heute Abend ist Bachata das Thema. Der Tanzlehrer begrüßt uns am Eingang und da wir die ersten sind, die da sind, dürfen wir ihm noch ein wenig Cha-Cha-Cha zeigen. Er ist begeistert, aber wir merken, dass wir immer noch nicht an die Höhe von fast 2000m hier gewöhnt sind und sind danach erst einmal kräftig aus der Puste.

Katze mit rotem Schlips
Diese fein gekleidete Katze bewacht das Dodo Café nebenan, wo wir heute unser abendliches Bier bekommen

Erstes Kennenlernen von Querétaro

Ein altes Wasserbecken aus Stein mit Wasserhahn. Das "Wasser" ist aus Holz
Das Hotel überrascht uns mit zahlreichen originellen Holzskulpturen

Nach einer kurzen Nacht mit knapp sechs Stunden intensivem Schlaf wachen wir morgens gegen 7 Uhr auf. Den Wecker hatten wir uns eigentlich auf 8 Uhr gestellt, aber der Jetlag sorgt dafür, dass wir bereits früher wach sind. Das Frühstücksrestaurant ist erst ab 9 Uhr besetzt, aber wir bekommen trotzdem einen Chai Latte und können uns vor der Tür auf Stühlen in die Sonne setzen. Es ist herrlich!

Wir haben uns mit Matthias verabredet, um unser Auto von der Vermietung abzuholen. Unsere Spanisch Kenntnisse sind nicht so groß und wir wollen keine Experimente eingehen. Allerdings spricht der Mitarbeiter dort Englisch. Das Auto bringen wir auf einen privaten Parkplatz in der Nähe des Hotels. Das Erkunden der Innenstadt von Querétaro geht zu Fuß besser. Gleich in der Nähe befindet sich eine Kunsthalle für moderne Kunst, die wir besuchen. Matthias muss noch Farbe für die Maler besorgen, die bei ihm zu Hause gerade die Fassade streichen und fährt erst einmal  wieder nach Hause. Hier wird auch am Sonntag gearbeitet.

Wir begeben uns noch einmal zurück zum Hotel, um uns für die Stadterkundung auszurüsten. In unserer Straße gibt es zahlreiche Antiquitätenläden. In einen schauen wir mal rein, aber die anderen müssen wir auch noch unbedingt erkunden.

Danach bummeln wir durch die Altstadt und suchen eine Bank, um uns mit einigen Pesos auszurüsten. Im Zentrum finden wir eine Bank, aber müssen feststellen, dass Geld abheben mit Maestro-Card hier nicht möglich ist. Glücklicherweise hat Klaus eine Visa Card mit PIN, so dass wir nun einige Pesos als Bares haben.

In der Altstadt treffen wir uns wieder mit Matthias und besuchen noch ein Museum über die Geschichte der Unabhängigkeit von Mexiko. Viele Geschichten von Lug und Trug, sowie Mord und Totschlag. Mit begrenzten Spanischkenntnissen ist das schwer zu verstehen. Im Erdgeschoss gibt es noch eine Kunstausstellung, die uns besser gefällt.

Ein großer Berg appetitlicher Papayas in einem Supermarkt
Diese Papayas leuchten uns förmlich an

Danach begeben wir uns zum Auto, um zu ihrem Haus zu fahren und endlich den Rest der Familie zu treffen. Auf dem Weg dorthin kaufen wir noch Obst für uns ein.

Blick über die Stadt bei Sonnenuntergang
Sonnenuntergang in Molino, Querétaro

Auf dem Dach des Hauses schmieden wir Pläne, wie man dort noch ein Gästezimmer mit Dachterrasse bauen könnte und genießen den Sonnenuntergang.

Zu Abend gehen wir noch Essen, was aber gar nicht so einfach ist, da die meisten Restaurants bereits um 20:00 Uhr schließen. Wir finden aber noch einen kleinen Grill, der sich das Geschäft mit uns nicht entgehen lassen will. Auf die Frage, ob es auch etwas ohne Fleisch gibt, ist die Antwort: „Ja, Hühnchen“.

Castello, die Zweite

Auf unserem Weg zum Castello kommen wir an Überresten des kaiserlichen Palastes aus dem 3. Jahrhundert vorbei. Außer ein paar Mauerresten ist nicht viel zu sehen.
Auf unserem Weg zum Castello kommen wir an Überresten des kaiserlichen Palastes aus dem 3. Jahrhundert vorbei. Außer ein paar Mauerresten ist nicht viel zu sehen.

Da wir beim letzten Besuch nur einen sehr kleinen Teil der Ausstellungen gesehen haben, begeben wir uns nach dem Frühstück direkt in das Castello. Die Ausstellung ist so aufgebaut, dass man noch einmal wieder von Anfang starten muss. Durch das untere Stockwerk gehen wir im Schnelldurchgang. Ein Stockwerk höher bemerken wir, dass wir bei den Möbeln den ganzen Teil von etwa 1800 bis in die Moderne nicht gesehen haben.

Die Entwicklung der Möbel ist immer prunkvoller, ja teilweise schon viel zu überladen. Um 1920 dann der harte Schnitt mit klaren Linien und wenig Schnörkeln. Eine Entwicklung, wie wir sie ja auch aus Deutschland mit der Bauhaus-Bewegung kennen. Danach gibt es noch einige sehr moderne Möbel italienischer Designer, bei denen die Formen nicht mehr eckig sind oder rechte Winkel vermieden werden. Auch die Farbgebung ist sehr gewöhnungsbedürftig.

Ein weiterer Teil, den wir beim letzten Besuch nicht mehr geschafft hatten, ist die Pinakothek. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf religiösen Motiven. Nach einiger Zeit wiederholen sich die Themen. Von der Technik her kann man die Entwicklung mit der Einführung der Perspektive, dem Verschwimmen von Strukturen in der Entfernung und der immer besser werdenden Darstellung von Gesichtern und Körpern erkennen.

Im letzten Teil der Pinakothek ist das Schwinden des Einflusses der Kirche zu erkennen. Themen aus der Antike, sowie Bilder mit weltlichem Inhalt tauchen auf und es gibt sogar schon einige Stilleben. Nach so vielen Bildern brauchen wir erst einmal eine Pause. Wir wissen ja vom letzten Mal, dass das Café im Hof ist.

Heute ist das Café gut gefüllt, aber wir finden einen Tisch für zwei Personen. Auf dem Weg zu den sanitären Anlagen wird Klaus von einem jungen Mann angehalten, der sich als sein Praktikant aus Indien von vor einem Jahr entpuppt. Er ist mittlerweile mit seinem Studium fertig und bei Siemens in Erlangen gelandet. Die Welt ist doch ein Dorf. Allerdings erinnert sich Klaus, dass er eine Tante in Mailand hat. Die Wahrscheinlichkeit ihm über den Weg zu laufen, war dann doch nicht so klein.

Wie eine Geige gebaut wird
Wie eine Geige gebaut wird

Nach der Mittagspause wollen wir uns die Musikinstrumentenausstellung im zweiten Stock anschauen. Aber wie kommt man dahin? Wir gehen zurück in den Eingangsbereich und es findet sich tatsächlich ein Weg mit vielen Treppen, der uns direkt zu den Instrumenten führt. Zu Beginn dieser Ausstellung geht es erst einmal darum, wie ein Saiteninstrument entsteht.

Danach sehen wir Gitarren, Mandolinen und Mischformen, wie wir sie vorher noch nicht gesehen haben. Mit dem Smartphone kann man einen QR-code einlesen und sich einige Klangbeispiele anhören. An die Zupfinstrumente schließt sich ein Raum mit exotischen Instrumenten aus aller Welt an. Dort finden sich dann auch Stehgeigen, Xylophone und ein Didgeridoo.

Rechts ein schlangenartiges Blasinstrument von ca. 1800
Rechts ein schlangenartiges Blasinstrument von ca. 1800

Bei den Geigen ist das älteste Instrument von 1640 und die Sammlung ist riesig. Allerdings dürften einige Stücke keine ordentlichen Töne mehr von sich geben, da sie bereits einige Schäden aufweisen. Die Sammlung von Blasinstrumenten umfasst ebenfalls eine große Menge mittelalterlicher Instrumente, von denen man sich per QR-Code auch einige Klangbeispiele anhören kann.

Ein Giraffen Piano
Ein Giraffen Piano

Der letzte Teil der Musikalien-Sammlung ist dem Piano und dem Cembalo gewidmet. Den verschiedenen Instrumenten ist anzusehen, dass sie immer auch mit dem zur Verfügung stehenden Platz zu kämpfen hatten. Klar mussten irgendwann die Saiten senkrecht an die Wand und das Klavier wie wir es kennen entstand. Da das Piano aber auch den größten Tonumfang bot, haben viele Komponisten für dieses Instrument Musik geschrieben und es zog, bevor es Radios gab, in die Wohnzimmer des Bürgertums ein.

Glaskunst von Vittoria Parinello:Erdanziehungskraft, 2016
Glaskunst von Vittoria Parinello:
Erdanziehungskraft, 2016

Zum Abschluss schauen wir uns noch eine Ausstellung Kunstwerken aus Glas an. Wir sind für den heutigen Tag aber nicht mehr besonders aufnahmefähig und machen uns auf den Heimweg. Auf dem Hinweg hatten wir noch eine Straße mit netten kleinen Läden entdeckt und nutzen deshalb den Rückweg für einen Schaufensterbummel.

Schaufensterbummel in Mailand sind immer interessant: Hier ein Herrenschneider
Schaufensterbummel in Mailand sind immer interessant: Hier ein Herrenschneider

Nach einer Pause in unserer Ferienwohnung haben wir gegen 22 Uhr Lust auf ein Getränk und brechen noch einmal zu einem Spaziergang auf. Die Stadt scheint sich aber in Vorbereitung auf den morgigen Tag noch einmal auszuruhen. Es werden gerade alle Bars und Restaurants geschlossen.

Wie man Stadtentwicklung nicht machen sollte

Neue Wohngebäude an der Via Ignazio Gardella
Neue Wohngebäude an der Via Ignazio Gardella

Etwas weiter entfernt von uns und noch hinter den Gebäuden von Zaha Hadid und Daniel Libeskind am City Life gibt es noch ein Neubaugebiet auf dem ehemaligen Alfa Romeo Gelände. Dies wollen wir uns auch noch anschauen.

Piazza Gino Valle und Fußgängerbrücke
Piazza Gino Valle und Fußgängerbrücke

Mit der Straßenbahn zuckeln wir von unserer Unterkunft im Zentrum nach Nordwesten. An der Haltestelle an der Viale Certosa finden wir erst einmal einen Media Markt. Wir haben die Idee einmal zu schauen, was für Musik man hier in Mailand so hört. Allerdings müssen wir feststellen, dass wir Beiden total veraltet sind. Tonträger wie CDs gibt es heute nicht mehr zu kaufen. Sich wie früher in Paris im FNAC durch die CDs zu hören und damit neue Anregungen für Musik zu bekommen, geht auch nicht mehr.

Figuren auf der Casa Milan
Figuren auf der Casa Milan

Also verlassen wir den Media Markt wieder und gehen weiter die Viale Renato Serra entlang. Neben uns braust der Verkehr und von den Gebäuden, die immer höher werden werden, trennt uns eine Mauer und ein hoher Zaun. Dann finden wir eine Wendeltreppe mit einem Aufzug in der Mitte, den wir aber nicht benutzen mögen, da vor dessen Tür auf dem Boden eine eingetrocknete Blutlache zu sehen ist.

Bloß nicht zu viel Phantasie!

Hügel auf dem ehemaligen Alfa Romeo Gelände namens "Spirals of Time". Die Skulptur auf der Spitze soll eine DNA symbolisieren.
Hügel auf dem ehemaligen Alfa Romeo Gelände namens „Spirals of Time“. Die Skulptur auf der Spitze soll eine DNA symbolisieren.

Wir sehen zu, dass wir nach oben kommen und landen auf einer riesigen leeren Betonfläche, die Piazza Gino Valle. Sie sieht zwar aus der Luft grafisch interessant aus, aber auf uns wirkt sie durch die angrenzende Bebauung abweisend und erinnert ein wenig an das Rollfeld eines Flughafens. In dem ganzen Komplex herrscht kein Leben und die Eingänge der Gebäude sind im Vergleich zu den Fassaden sehr klein. Wir gehen über die Fußgängerbrücke auf die andere Seite der Viale Renato Serra. Dort wurde ein Park angelegt. Die Brücke ist 2m hoch engmaschig vergittert, als wenn die Planer hier von Straßenschlachten ausgehen. Es verdichtet sich immer mehr ein ungutes Gefühl. Auch im Park wird man auf vergitterten Wegen geführt, z.B. auf einen Kegelhügel, auf dessen Spitze ein Doppelhelixweg führt.

Blick vom Spiralenhügel auf das neue Parkgelände und die umliegende Bebauung
Blick vom Spiralenhügel auf das neue Parkgelände und die umliegende Bebauung

Oben steht ein entsprechendes Gebilde in einem traurigen kleinen Teichbecken, das vor sich hin modert. Wir gehen wieder hinunter und landen an dem einzigen gelungenen Element dieses Parks, ein kleiner See, um den herum eine endlose Bank gebaut ist. Er wird auch prompt von der Bevölkerung der angrenzenden Wohnbebauung angenommen. Ansonsten ist der gesamte Park von einem massiven Zaun umgeben und wenig einladend. Nördlich grenzt ein neues Wohngebiet an, das zwar architektonisch interessant gestalltet ist, aber bei genauerem Hinschauen unten herum genauso abweisend wirkt.

Viel Geometrie und viele Zäune im neuen Park
Viel Geometrie und viele Zäune im neuen Park

Daneben befinden sich ein Einkaufszentrum, das dem neuen Wohngebiet und dem Park „den Hintern“ zuwendet. Als wir drin sind erkennen wir, dass es sich zu den älteren Bebauungen öffnet und dort eigentlich ganz nett ist. Hier ist auch viel Leben. Vermutlich hatte es bei seiner Entstehung Alfa Romeo im Rücken und es brauchte auf diesen Bereich keine Rücksicht genommen werden. Bei der Neugestaltung wurde die Öffnung aber versäumt.

Nach der Mittagspause im Einkaufszentrum begeben wir uns wieder zur Straßenbahn und fahren in Richtung Zentrum. Beim alten Friedhof „Monumentale“ steigen wir aus. Aus Erfahrung wissen wir, dass alte Friedhöfe sehr interessant sind. Durch einen imposanten Eingang gelangt man auf den Friedhof, der übersät ist mit genauso imposanten Grabmalen. Das mindeste auf einem Grab ist irgendeine Skulptur oder eine Statue. Viele Gräber sind Familiengräber mit kleinen Kapellen darauf, die häufig Auskunft über die Präferenzen der Familie geben und man hat den Eindruck, dass es einen Wettbewerb „Wer hat das eindrucksvollste Grab?“ gibt.

In Mailands China Town
In Mailands China Town

Nach einem Rundgang wird es Zeit, dass wir uns wieder unter die Lebenden begeben. Zwei Stationen weiter steigen wir in Mailands „China Town“ aus und schlendern durch die Straßen zur Porta Garibaldi, wo wir uns noch mit Tee und Kuchen stärken.

Von dort fahren wir zum Dom, um uns die Künstler des 19. Jahrhunderts im Museo de Novecento anzuschauen. Deutlich ist das Ringen der Künstler um eine eigene Richtung und die Abgrenzung zur Vergangenheit zu erkennen. Hier lassen wir uns kurz vor Schließung der Tore auf die Straße schieben und schließen den Abend in unserem Apartment ab.