Milano Verticale

Mit einer schönen alten Tram auf der Linie 1 unterwegs zur Piazza della Repubblica
Mit einer schönen alten Tram auf der Linie 1 unterwegs zur Piazza della Repubblica

Bereits bei unserem Besuch auf dem Dach des Mailänder Doms sind uns die Hochhäuser im Norden aufgefallen und zwar nicht nur als eckige Kästen, sondern als anspruchsvolle Architekturprojekte. Im Reiseführer hieß es, dass auch hier die Industrie Mailand verlassen hat und Raum für Stadtentwicklungsprojekte gegeben hat. Dies wollen wir uns am 2. Weihnachtsfeiertag anschauen.

An der Piazza Repubblica: Denkmal für die italienischen Freiheitskämpfer im 19. Jahrhundert
An der Piazza Repubblica: Denkmal für die italienischen Freiheitskämpfer im 19. Jahrhundert

Der Verkehr auf den Straßen ist selbst am späten Vormittag, als wir uns auf den Weg machen, noch sehr moderat. Wir nehmen die Straßenbahn zur Piazza della Repubblica. Der Platz ist nicht besonders spannend. Er hat einige Grünflächen, auf denen sich ein paar Kunstwerke befinden, die auf vermutlich für die Republik Italien wichtige Persönlichkeiten hinweisen und  ansonsten befinden sich dort das Westin Palace Hotel und das Hotel Príncipe di Savoia.

Hochhausfassade an der Piazza Alvar Aalto - was ist Spiegelung, was ist Durchblick?
Hochhausfassade an der Piazza Alvar Aalto – was ist Spiegelung, was ist Durchblick?

Wir gehen am Príncipe di Savoia vorbei und landen bei einem Hochhauskomplex, der zur Porta Nuova führt. Zwischen dem Torre Diamante, dem Samsung-Hochhaus und einer etwa fünf geschossigen Wohnbebauung findet sich die parkartig Piazza Alvar Aalto, die zur Piazza Gae Aulenti führt.

Die Piazza Gae Aulenti erinnert Klaus ein wenig an das Sony Center am Potsdamer Platz, allerdings wesentlich offener gestaltet. Nördlich davon fällt der Blick auf zwei besondere Häuser, die sich „vertikaler Wald“ nennen. Hier sind die Balkone so gestaltet, dass sie Platz für Bäume bieten.

Jedem Eigentümer ist genau vorgegeben, welche Bäume und Sträucher dort wachsen sollen. So soll an den Gebäuden ein Wald in die Höhe wachsen. Bisher hatten wir davon nur Bilder im Frühling und Sommer gesehen. Nun ist das Laub natürlich winterlich welk oder abgefallen. Auf jeden Fall ist die Bepflanzung immer noch gut in Schuss. Zwischen der Piazza Gae Aulenti und dem Vertikalen Wald erstreckt sich eine größere Grünfläche, die unter sich Straßen und Parkplätze beherbergt. Dadurch ist der ganze Bereich ziemlich autofrei.

Südlich der Piazza Gae Aulenti schließt sich ältere Wohnbebauung mit maximal sechs Geschossen an. Sie wird durch die hohen Gebäude optisch erdrückt.

Mit der Metro fahren wir von der Station Garibaldi zu den Tre Torri mit dem City Life. Hier hat auf dem alten Messegelände unter anderem Zaha Hadid ihren unverkennbaren Baustil hinterlassen. Wir gehen auch in das dazugehörige Einkaufszentrum, das eine Menge gute Ansätze für den öffentlichen Raum bietet. In der oberen Ebene befinden sich viele Cafés und Restaurants, die ihre eigenen Sitzbereiche haben, aber in der Mitte gibt es auch freie Sitzbereiche, die mit Steckdosen und USB-Anschlüssen zum Geräte laden ausgerüstet sind. Wir haben den 26.12.22 und es ist gut besucht.

Östlich der Tre Torri befindet sich eine mittelhohe Wohnbebauung, die auch einen gelungenen Eindruck macht. Negativ wirkt nur der massiv hohe Gitterzaun, der das Areal stark abschottet. Aber auch ältere Bauten wie z.B. unser Palazzo schotten sich zur Straße mit einem bewachten Eingang ab.

Wir wandeln die Straßen entlang zum Piazza Piemonte und fahren mit der Tram-Linie 16 zurück in die Innenstadt. Die Tram-Linie 16 fährt nicht durch unsere Straße, sondern hält etwas weiter östlich an der Metro-Station Misorri. Wir schaffen es, uns auf dem kurzen Stück zu unserer Unterbringung zu verlaufen und landen deutlich weiter südlich. Aber wozu gibt es Google Maps und dadurch sehen wir noch weitere Bereiche der Stadt.

Zurück in unser Mailänder Zuhause geht es wieder mit der Tram. Dem Design nach zu urteilen vermutlich aus den 80er Jahren.
Zurück in unser Mailänder Zuhause geht es wieder mit der Tram. Dem Design nach zu urteilen vermutlich aus den 80er Jahren.

Nun ist es erst einmal Zeit für eine Pause und wir kochen uns etwas. Nachdem wir wieder Kraft geschöpft haben, fahren wir mit der Tram-Linie 3 zum Hafen und gehen in das „Le Trottoir alla darsena“, wo jeden Tag Live Musik sein soll. Mal schauen, ob das etwas für Sylvester ist. Die Band beginnt erst um 22:30 Uhr, aber pünktlich, zu spielen. Es ist eine Cover-Band für verschiedene Boy-Groups ergänzt durch einige italienische Songs. Handwerklich gut gemacht, aber etwas laut für den doch etwas kleinen Raum.

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