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Altstadtbummel zwischen Historie, Revolution und Gegenwart

Blick in den Palacio de los Capitanes Generales aus dem 18. Jahrhundert mit der Kolumbus Statue an der Plaza de Armas
Blick in den Palacio de los Capitanes Generales aus dem 18. Jahrhundert mit der Kolumbus Statue an der Plaza de Armas

Heute ist für uns kein Programm mehr angesagt. Nach dem Frühstück begeben wir uns zur Plaza de Arma. Die Plaza ist sozusagen das Herzstück des alten Havanna und grenzt direkt an das alte Fort, dass die Hafeneinfahrt bewachte. Um den Platz herum befinden sich viele Gebäude aus der Gründungszeit Havannas mit dem Gouverneurspalast. Wir gehen in das Fort mit seiner Ausstellung über die Seefahrt in Havanna. Man lernt ja nie aus. Ihre größten Kriegsschiffe haben die Spanier seinerzeit in Havanna gebaut, da es in Spanien keine Bäume der erforderlichen Größe mehr gab. Also hat man sie von hier nach Europa gesegelt, um sie dann vor Trafalgar durch die englische Flotte versenken zu lassen. So kann es kommen. 

Das Castillo de la Real Fuerza war sicherlich schwer einzunehmen
Das Castillo de la Real Fuerza war sicherlich schwer einzunehmen

In dem Museum finden sich viele Angestellte, die gerne etwas über die Ausstellungsstücke und sonstige historische Geschichten erzählen. Unser Spanisch ist zwar nicht sehr gut, aber es reicht, um den Kern der Erzählungen zu verstehen. In dem Teil der Ausstellung zu den Teilen, die man unter Wasser geborgen hat, können wir unserer Begleitdame sogar noch einiges über Log und Sextant beibringen. Alle freuen sich natürlich über ein kleines Trinkgeld in CUC.

Revolutionsromantik im Museum
Revolutionsromantik im Museum

Zur Mittagszeit treffen wir uns mit unseren Organisatoren, um das Thema Hängestuhl-Transport zu lösen. Er wird den Rückflug als Beipack bei den Beiden antreten. Nach einer ausgedehnten Pause gehen wir in das Revolutionsmuseum. Das Museum ist in dem ehemaligen Präsidentenpalast von Batista untergebracht. Ist es nicht herrlich, wenn man alles in schwarz/weiß darstellen kann? Überall natürlich Fidel, Che, Cienfuegos und andere Revolutionäre. Nachdem man den verhassten Batista verjagt hat, gibt es glücklicherweise einen neuen Feind – die USA/CIA und die Konterrevolutionäre. Wenn man das alles liest, wird man ganz revolutionär high. Bevor wir ganz abheben, besuchen wir noch die höchste revolutionäre Reliquie, die Yacht ‚Granma‘, mit der Fidel, Che und weitere 80 Mitstreiter von Mexico nach Kuba übergesetzt haben.

Fahrzeugreparatur am Malecón
Fahrzeugreparatur am Malecón

Danach benötigen wir erst einmal eine irdische Stärkung im ‚Prado 12’. Das ‚Prado 12‘ ist verkehrsgünstig  am Beginn des Malecón gelegen. Also etwas laut, aber es ist interessant, den Verkehr und die nahe gelegene Baustelle eines neuen Hotels zu beobachten. Gut gestärkt schlendern wir den Malecón am Meer entlang. Die Gischt fliegt übrigens nur bei entsprechender Wetterlage (und in einigen Filmen) auf die Straße. Es ist ziemlich heiß, aber die Bebauung ist interessant. Einige Häuser sind renoviert, andere fallen in sich zusammen. Eigentlich schade, da es eine bessere Lage in Havanna kaum geben kann. Wir setzen uns in das ‚la Abadia‘ und starten das Fotoprojekt, „Wie setzt man die vorbeifahrenden Oldtimer am besten in Szene?“. Dazu gibt es für Petra die schlechteste Limonade Havannas. Ich bin mit meinem Bucanero Bier besser dran. 

Aus alten Ölfässern lässt sich vieles machen...
Aus alten Ölfässern lässt sich vieles machen…

Irgendwann sind genug Fotos geschossen und wir begeben uns in die Straßen von Centro Havanna. Dabei stolpern wir über einen Shop, wo jede Menge Trödel, Schrott und daraus hergestellte Gebrauchskunst zum Verkauf angeboten wird. Wir werden von dem Künstler selbst herumgeführt. Müssten wir nicht mit einem Flugzeug nach Hause zurück, würden wir wahrscheinlich bei einigen Stücken schwach werden. Er freut sich auf jeden Fall riesig, dass uns seine Sachen gefallen.

Das interessante Paladar San Cristóbal
Das interessante Paladar San Cristóbal

In der Straße ‚San Rafael‘ treffen wir zufällig auf das Restaurant, das bereits im Reiseführer empfohlen wurde. Es heißt ‚San Cristóbal‘. Wir entscheiden uns, hier ein total unrevolutionäres Abendessen einzunehmen. Wir erfahren, dass auch Obama bei seinem Besuch hier gespeist hat und auch sonst die Diplomaten das Restaurant sehr gerne nutzen. Das Menü, dass wir bekommen, ist vorzüglich. Am Ende bekommen wir noch eine Führung durch das Erdgeschoss samt Küche. Die Wände sind mit Wanduhrenhren voll gehängt, da der Eigentümer ein leidenschaftlicher Uhrensammler ist. Alles ist bestens gepflegt und weiter zu empfehlen, aber man sollte genug CUC mitbringen. 

Wir schlendern noch durch Havanna Centro und im Gegensatz zu Havanna Vieja empfinden wir diesen Teil als sehr viel entspannter. Nach den vielen alkoholischen Getränken im San Cristóbal brauche wir erst einmal ein Schläfchen. Danach raffen wir uns noch einmal auf, ziehen uns schick an und laufen zum Inglaterra. In der Lobby kaufen wir für 1 CUC einen WLAN-Pass für eine Stunde – ohne Schlange stehen! Oben auf der Terrasse traut sich Petra ins Internet. Es funktioniert, aber sie wird ständig wieder aus dem WLAN geworfen und muss jedes Mal wieder zwei ca. 10stellige Nummern eintippen, um sich wieder einzuloggen. So macht das echt keinen Spaß! Wir tanzen lieber noch einige Salsas und einen Cha-Cha-Cha.

Heute haben wir frei!

Auch vom Frühstück in der Casa haben wir uns frei genommen. Es schmeckt zwar gut, aber ist doch jeden Tag gleich. Wir treffen uns im El Dandy, einem netten Café an der Plaza Del Cristo und essen zum ersten Mal seit einer Woche ein Frühstück ohne zwei Eier. Eine kleine Katze findet uns sympathisch und legt sich auf dem Bücherregal hinter uns schlafen.

Das Capitolio
Das Capitolio

Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Casa geht es zum Capitolio. Der Eingang ist zu, aber es wird uns gesagt, dass in etwa einer halben Stunde eine Führung stattfinden wird. Die Wartezeit vertreiben wir uns im angrenzenden Park im Schatten. in der Führung erfahren wir, dass das Capitolio erst seit heute wieder zugänglich sei. Die letzten 10 Jahre wurde es renoviert. Die Renovierungsarbeiten sind zwar noch nicht abgeschlossen aber das Ergebnis ist schon sehr vorzeigbar und die Kubaner sind mächtig Stolz auf den Bau.

Erst das Gerüst verdeutlicht die Größe der 17m hohen Statue im Eingangsbereich des Capitolio
Erst das Gerüst verdeutlicht die Größe der 17m hohen Statue im Eingangsbereich des Capitolio

Es wird mehrfach betont, dass es sich um keine Kopie des Capitols in Washington handelt. Nur die äußere Form ist sehr ähnlich. Innen ist es total anders aufgebaut und strukturiert. Der Hinweis darauf, dass es etwas höher ist, erfüllt die Kubaner aber mit schelmischer Freude. Allerdings ist der Sitzungssaal für das Parlament zu klein und so können hier leider nur Ausschüsse tagen und natürlich offizielle Empfänge stattfinden. Die Bedeutung des Parlaments ist aber nicht mit unserem Bundestag zu vergleichen. Unter der Kuppel am Haupteingang befindet sich der Punkt Null des Kubanischen Straßennetzes. Hier ist ein beleuchteter Diamant eingelassen. Es handelt sich aber um eine Kopie des ursprüngliche Originals. 

Erst durch die Besuchergruppe werden die Ausmaße des Gebäudes sichtbar
Erst durch die Besuchergruppe werden die Ausmaße des Gebäudes sichtbar

Das Original soll aus der Zarenkrone des letzten russischen Zaren stammen. Er wurde auch schon einmal gestohlen und fand sich danach in dem Büro des amtierenden Präsidenten wieder. – Ein Schelm der Böses dabei denkt – Nun wird er sicher im Tresor der Nationalbank verwahrt. Unsere Führerin war sich sicher, dass er immer noch da ist :-). Im Erdgeschoss darunter befindet sich ein Schrein mit den Gebeinen von drei unbekannten Soldaten, die für die kubanische Unabhängigkeit gestorben sind. Um sie herum stehen Fahnen der Länder Amerikas plus Spanien und Portugal. Raúl Castro schickt regelmäßig einen frischen Kranz für den Schrein. 

Unser Guide vor einem Foto der Mitarbeiter, die für den Verschnitt des Rums verantwortlich sind
Unser Guide vor einem Foto der Mitarbeiter, die für den Verschnitt des Rums verantwortlich sind

Nach der Tour bewegen wir uns wieder zur Casa. Nach einer kleinen Pause machen wir uns auf zum Rum-Museum am Hafen. Diesmal ist es nicht geschlossen. Auch hier wird eine Führung angeboten.

Auch das Ausgangsprodukt, der frisch gepresste Zuckerrohrsaft, ist schon schmackhaft
Auch das Ausgangsprodukt, der frisch gepresste Zuckerrohrsaft, ist schon schmackhaft

Zunächst wird über die Verbreitung des Zuckerrohrs und dessen Weg nach Kuba berichtet. Da die Spanier auf Kuba kein Gold fanden, haben sie schnell auf die Erzeugung des „weißen Goldes“ umgesattelt. Darunter musste zunächst die einheimische Bevölkerung leiden. Nachdem diese fast ausgerottet war, mussten afrikanische Sklaven leiden. Sehr schnell erkannte man, dass man aus dem Zuckerrohr einen Schnaps herstellen kann. Dieser war dann der Renner bei den Seeleuten und den Piraten. Anfangs muss das einen ziemliche Brühe gewesen sein. Dann brachte jemand die Technik des Filters mit und es entstand der Rum, wie wir ihn heute kennen. Der gefilterte Rum wird mindestens drei Jahre in alten Bourbon Fässern gelagert, bevor er auf Trinkstärke verdünnt wird. Zum Abschluss dürfen wir noch einen Schluck 7jährigen Havanna Club Rum probieren. Unser Fall ist er nicht, wir haben schon bessere gekostet.

Das Biest in der Barbie
Das Biest in der Barbie

Nun würden wir gerne eine Kleinigkeit essen, bevor wir uns wieder mit unseren Mitreisenden treffen. Leider finden wir nichts geeignetes und für ein vollständiges Essen reicht die Zeit nicht mehr. In der Casa haben sich die Beiden schon fein gemacht. Wir wollen gemeinsam eine Tour mit einem Oldtimer Cabrio machen. Sie haben bereits einen Fahrer mit Wagen gefunden und einen günstigen Preis verhandelt.

Blick über die Altstadt von Havanna
Blick über die Altstadt von Havanna

Es ist ein Chevrolet Bel Air von 1954 mit V8-Motor, 380PS und in rosa mit weiß lackiert. Der Fahrer David spricht einigermaßen Englisch und ist mächtig stolz auf den Originalmotor. Das Auto gehörte ursprünglich seinem Großvater und er nennt es liebevoll „Barbie-Biest“. Barbie wegen der Farbe und Biest wegen des Motors, der 33 Liter auf 100 km schluckt. Wir vereinbaren eine Tour auf die andere Seite des Hafens. Er startet Musik vom Buena Vista Social Club und dann den Motor. Mit einer schwarzen Rauchwolke hinter uns geht es los. Durch den Tunnel fahren wir auf die andere Seite zur Jesus Statue, dem Che Guevara Haus, dem Militärmuseum und dem alten Fort.

Blick auf den Malecón
Blick auf den Malecón

Zum Abschluss lassen wir uns an der Plazuela del Angel raussetzen. Dort hat eine Modedesignerin ein Restaurant eröffnet. Wir genießen zum Abschluss ein wundervolles Abendessen.

Havanna erleben

Nach unseren heutigen Tanzstunden, von denen die letzte kubanische Rumba war, essen wir zu Mittag heute außer Haus.

Der Reiseführer empfiehlt eine kleine Bar in unserer Straße. Statt Reis mit Bohnen, Avocado, Süßkartoffeln, Kochbananen und Fleisch bzw. Meeresfrüchten haben wir zur Abwechslung mal Tacos und als Begleitmusik nicht Salsa, sondern Musik von Santana bis Reggae. Danach ziehen wir weiter durch die Brasil. Wir stolpern noch über das Pharmazie Museum. Es ist ein altes Jugendstilhaus mit einem prächtigen Verkaufsraum. Der Raum und die Fenster sind liebevoll restauriert und sehr gepflegt. Man kann dort auch heute noch Medikamente kaufen. Wir werden gebeten für den Erhalt eine Spende zu geben, dem wir gerne nachkommen.

An der Plaza Vieja besuchen wir die Fototeca. Die benachbarte Camera Obscura hat wegen Reparaturarbeiten leider geschlossen.

Der Reiseführer empfiehlt auch noch einige Kunst-Galerien am Ende des Platzes. Es ist aber größten Teils naive Malerei oder die üblichen Stadt- und Küstenmotive. Von der Plaza Vieja begeben wir uns noch zur Hafenseite. Dort werden gerade die alten Docks renoviert. Man kann sich sehr gut vorstellen, wie prächtig dies einmal aussehen wird.

Mit Blick auf die Baustelle setzen wir uns in ein Café, in dem mit viel Liebe zum Detail vieles rund um Fahrrad bzw. Motorrad zusammen getragen ist. Danach lassen wir uns noch ein wenig durch die Straßen treiben und landen wieder im Hotel.

Abends geht es auf eine Salsa-Party im Club ‚1830‘. Schnell füllt sich der Club bzw. dessen Garten, der am Wasser liegt und wo Tische aufgestellt sind. Hier spielt die Musik aus der Anlage. Es dauert nicht lange und die Tanzfläche sowie die Gänge zwischen den Tischen füllen sich mit Tänzern. Hier auf Kuba läßt sich niemand lange bitten. 

Auch wir versuchen das Gelernte umzusetzen. Doch Moment – es klappt nicht. Petra hat die ganze Zeit mit einem sehr guten Tanzlehrer geübt und Klaus mit einer sehr guten Lehrerin, die ihm die Führung abgenommen und kleine Fehler sofort ausgeglichen hat. Es kommt großer Frust auf und Klaus verschwindet erst einmal von der Tanzfläche. Petra tanzt derweil mit einem unserer Mitreisenden, der bereits einige Erfahrung hat und es klappt!

Wir stellen fest, dass wir dringend zusammen üben müssen und Klaus muss lernen, beim Salsa richtig zu führen. Im Standard und Latein der europäischen Tänze funktioniert es sonst ja auch. Aber wie kommt man nun über den Abend, wenn man eine totale Blockade hat? Man redet Klaus gut zu, einfach nur das zu machen, was man schon kann und den Rest einfach wegzulassen. Wie heißt es noch, wenn du vom Pferd gefallen bist, einfach wieder aufsteigen und weiter machen. 

Naja, sofort ist es nicht, aber nach einiger Zeit versuchen wir es noch einmal und mit den Gundschritten sind wir einigermaßen zufrieden. Als unsere Mitreisenden sagen, ‚Oh, das ist aber ein ganz schwieriger Salsa’, hören wir sofort eine gute Samba heraus und schon sind wir wieder zu Hause. Der Abend geht also doch sehr versöhnlich zu Ende.

Unser erster Tag in Havanna

Alte Apotheke
Alte Apotheke

Die ersten Stunden der Nacht können wir schlafen, aber dann schlägt der Jetlag zu. Unser Zimmer ist innenliegend und hat somit keine Fenster. Für die nötige Luftbewegung bei der Wärme muss der Ventilator sorgen. Erst als morgens schon der Kaffeeduft durch das Zimmer zieht, schlafen wir noch einmal ein.

Auf der Obispo
Auf der Obispo

Zum Frühstück gibt es frisch gepressten Saft, Obst, helle Brötchen und Omelett. Mir fehlt etwas Herzhaftes, offensichtlich fehlt dem Körper Salz. Wir waren vorgewarnt, dass Tee auf Kuba kaum zu bekommen ist und hatten uns eine große Packung Teebeutel von zu Hause mitgebracht, den wir in der Küche abgeben. Das wird auch anstandslos akzeptiert und wir bekommen unseren Tee serviert.

Im Hotel Florida
Im Hotel Florida

In unserem Zimmer funktioniert der Safe nicht. Wir bitten um Abhilfe. Die Lösung heißt umziehen in ein anderes Zimmer. Das wird aber erst später stattfinden.

Glocken vor der Kathedrale
Glocken vor der Kathedrale

Jetzt geht es erst einmal zu Fuß in die Tanzschule. Sie liegt sehr zentral neben dem Hotel Inglaterra am Parque Central. Von außen ist nicht zu erkennen, dass hier eine Tanzschule ist. Es geht über eine bröckelnde Marmortreppe ins Obergeschoss. Eine Frau wäscht Wäsche. Die Tür daneben führt in eine Privatwohnung, die aus einem einzigen ca. 5m hohen Raum besteht. Einzelne Räume sind durch etwa 2,50m hohe Trennwände abgeteilt und haben keine Decke. Es wirkt ein wenig wie eine Messehalle.

Andenkenladen mit Kleidung
Andenkenladen mit Kleidung

Unsere fünf Tanzlehrer sind bereits versammelt: drei Frauen und zwei Männer, passend zu unserer fünfköpfigen Gruppe. Das ältere Paar, dem die Wohnung gehört, passt während des Unterrichts auf die kleine Tochter der einen Lehrerin auf. Liebevoll wird sie zwischendurch auf eine Matratze gebettet und ihr mit einem großen Fächer Luft zugefächelt.

Ungeplante Balkonbegrünung
Ungeplante Balkonbegrünung

Wir haben etliche Ventilatoren um unsere Tanzfläche stehen. Trotzdem fließt der Schweiß in Strömen. So schnell können wir gar nicht das Wasser wieder in uns hinein schütten. Nach einer Stunde haben wir eine kurze Pause und werden mit frischem Mangosaft und mit würziger Paste bestrichenen Brötchen gestärkt – endlich was Herzhaftes!

Ananas im Obstladen
Ananas im Obstladen

Nach zwei Stunden haben unsere Tanzlehrer Feierabend und zwei neue Tanzlehrer tauchen auf. Im ersten Teil haben wir Schritte gelernt. Im zweiten Teil geht es nun um den Stil, also den Rest des Körpers: Hüften, Schultern und Arme.

In der Kathedrale
In der Kathedrale

Nass geschwitzt treten wir nach 3 Stunden den Heimweg an. Unser Mittagessen haben wir uns verdient! Nach dem Essen bringen wir unser Gepäck in das neue Zimmer. Der Tausch hat sich gelohnt. Wir wohnen nun ganz oben im 3. Stock und haben einen eigenen Balkon.

Jugendstilkneipe mit zahlreichen Graffiti
Jugendstilkneipe mit zahlreichen Graffiti

Nach einer kurzen Dusche ziehen wir uns um und unsere Reiseleiterin macht mit uns einen Rundgang durch die Altstadt von Havanna. Prächtig renovierte Bauten wechseln sich ab mit Häusern in allen Stadien des Verfalls. Kreuz und quer geht es durch die Gassen. Wir besuchen eine alte (nachgebaute) Apotheke, die Bank (um Geld zu tauschen), die Kathedrale in der unsere Reiseleiterin getauft wurde und zum Schluss eine Festung an der Hafeneinfahrt. Das war ursprünglich nicht geplant, aber der Museumswärter kommt extra zu uns heraus und preist so engagiert seine Anlage, dass wir uns überzeugen lassen. Danach geht es über den Prado zurück in die Casa.

Blick über den Hafen von Havanna
Blick über den Hafen von Havanna

Wir haben Pause und schlafen erst einmal zwei Stunden. Gegen 22Uhr machen wir uns fein und gehen zum Hotel Inglaterra, wo es auf der Dachterrasse Lifemusik gibt und die Gelegenheit zum Tanzen, die wir auch nutzen. Wir bleiben aber erst einmal bei Rhumba und Cha-Cha-Cha.

 

Bebende Erfahrung an Sylvester

Statt des Personals begrüßen uns in Nemea nur die Katzen. Die dafür aber umso herzlicher.
Statt des Personals begrüßen uns in Nemea nur die Katzen. Die dafür aber umso herzlicher.

Kurz vor 6 Uhr morgens wachen wir auf, da die Türen scheppern und es sich anfühlt, als wenn jemand an unserem Bett wackelt. Der erste Gedanke ist, es handelt sich wohl um ein Erdbeben. Nach wenigen Sekunden ist der Spuk vorbei. Alles ist heil geblieben und die Diskussionen im Treppenhaus sind auch schnell vorbei. Alle legen sich wieder hin. Wir schalten noch unseren Warmwasserboiler ein und warten darauf, dass das Wasser heiß wir.

Den Zeus-Tempel können wir nur durch den Zaun bewundern. Er gehörte zum antiken Stadion von Nemea.
Den Zeus-Tempel können wir nur durch den Zaun bewundern. Er gehörte zum antiken Stadion von Nemea.

Beim Frühstück googeln wir dann nach dem Erdbeben und siehe da es war tatsächlich eins mit Stärke 4,9 in etwa 30 km Entfernungen. Für uns war es das erste Mal und ein wenig aufregend.

Vor dem Eingang zum antiken Stadion werden gerade Oliven geerntet
Vor dem Eingang zum antiken Stadion werden gerade Oliven geerntet

Gegen späten Vormittag brechen wir noch einmal in Richtung Nemea auf, um gegebenenfalls die antike Sportstätte zu besichtigen. Da es Sonntag und Sylvester ist, haben wir wenig Hoffnung und so sind wir auch nicht allzu enttäuscht, als wir vor dem verschlossenen Museum stehen. Dafür hat zumindest die örtliche Winzerei-Genossenschaft auf und wir machen eine kleine Weinprobe, um eine Flasche guten Wein aus der Gegend zu erstehen. Dazu kommen noch sehr leckere Korinthen.

Weinprobe in Nemea
Weinprobe in Nemea

Was nun? Die Ausgrabungsstätten von Mykene haben bestimmt auch geschlossen. Also entschließen wir uns nach Nafplion zu fahren. Hier soll es einen schönen Hafen und eine nette Altstadt mit vielen kleinen Geschäften und Cafés geben.

Die Türken haben in Nafplion die kleine BourtziFestung hinterlassen, zu der nun Ausflugsboote fahren. Früher beherbergte es ein Gefängnis.
Die Türken haben in Nafplion die kleine BourtziFestung hinterlassen, zu der nun Ausflugsboote fahren. Früher beherbergte es ein Gefängnis.

Wir werden nicht enttäuscht. Unten am Hafen genießen wir bei herrlichem Sonnenschein Tee, Kaffee, ein Crêpe und eine heiße Waffel.
Nach einigen Einkäufen fahren wir weiter nach Korinth. Die Sonne ist mittlerweile untergegangen und wir schlendern noch einmal durch die Einkaufsstraßen, die langsam von Einkaufen auf Feiern umschalten. Die Geschäfte schließen und aus einigen Bars dringt bereits Musik und es wird schon gefeiert. Übrigens findet das Schenken in Griechenland zum Jahreswechsel um Mitternacht statt.

Hoch über der Altstadt von Nafplion thront die von den Venezianern gebaute Palamidi-Festung.
Hoch über der Altstadt von Nafplion thront die von den Venezianern gebaute Palamidi-Festung.

Wir feiern mit der Verwandtschaft. Deshalb fahren wir zurück nach Loutraki. Die Feier ist einfach. Es wird gegessen und danach werden Karten gespielt. Alle haben das Recht mindestens einmal zu gewinnen, auch wenn Junior ungern verliert. Um Mitternacht stoßen wir mit deutschem Sekt an und der Neujahrskuchen wird angeschnitten. In dem Kuchen befindet sich eine Münze, die dem, der sie bekommt Glück bringen soll.

Nach Mitternacht wird der Neujahrskuchen angeschnitten
Nach Mitternacht wird der Neujahrskuchen angeschnitten

Und wer bekommt sie? Die Oma! Danach werden die Geschenke verteilt.

Um ein Uhr, also Mitternacht deutscher Zeit stoßen wir noch einmal an und wünschen uns allen ein Frohes Neues Jahr.