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Newport

Ist der gestrige Tag eigentlich zu toppen? Wir setzen alles daran.

Unser Hotelzimmer - der Himmel auf Erden für Segler :-)
Unser Hotelzimmer – der Himmel auf Erden für Segler 🙂

Beginnen tun wir den Tag mit einem Becher ‚English Breakfast Tea‘ in der Sonne direkt am Steg der zugehörigen Marina. Danach checken wir aus und begeben uns in die Thames Street und finden ein Café mit dem Namen ‚Kaffeologie‘, dies ist Programm! Hier bekommen wir ein Frühstück-Sandwich und einen frisch gemachten English Breakfast Tea, auch sehr gut!

Im ersten Jahr sanieren die Schüler alle einen Beetle Cat
Im ersten Jahr sanieren die Schüler alle einen Beetle Cat

Danach besuchen wir die Newport Yacht Restoration School. Wir haben noch keine Schule erlebt, die man einfach so besuchen kann und den Schülern und Lehrern im Ausbildungsbetrieb über die Schulter schauen kann. Hier ist das möglich. Es gibt vier Ausbildungsprogramme unterschiedlicher Länge.

Auch eine Zeichnung eines Beetle Cat müssen die Schüler anfertigen
Auch eine Zeichnung eines Beetle Cat müssen die Schüler anfertigen

Im längsten Programm ‚Boatbuilding & Restoration‘ wird im ersten Jahr ein altes Beetle Cat Boat komplett vermessen, zerlegt und wieder neu aufgebaut. Im zweiten Jahr bauen die Teilnehmer ein Buzzards Bay 14‘  aus der Feder von Nathan Heereshoff. Dies inclusive aller Planungsunterlagen wie Zeitablauf und Kosten.

Im zweiten Jahr sanieren die Schüler eine Herreshoff Yacht
Im zweiten Jahr sanieren die Schüler eine Herreshoff Yacht

Da im Yachtbau die Technologie nicht stehen geblieben ist, hat man die Ausbildungsprogramme erweitert.

Bevor es an die Boote geht, müssen die Schüler erst ihre Fähigkeiten zur Holzbearbeitung anhand einer solchen Kiste demonstrieren
Bevor es an die Boote geht, müssen die Schüler erst ihre Fähigkeiten zur Holzbearbeitung anhand einer solchen Kiste demonstrieren

Im Programm ‚Marine Systems‘ lernen die Teilnehmer den Umgang mit allen neueren Systemen an Bord, wie Elektrik, Spannungsversorgung, Navigationssystem, Wasser Ver- und Entsorgung und Motorsteuerungen. Hier geht es nicht nur um das richtige Zusammenbauen, sondern auch um die Fehlersuche. Wir haben die Möglichkeit mit einem ehemaligen Soldaten zu sprechen, der nach seinem Ausscheiden hier seine Ausbildung absolviert.

Sanierungsbedürftige Beetle Cats warten auf den nächsten Jahrgang
Sanierungsbedürftige Beetle Cats warten auf den nächsten Jahrgang

Im Programm ‚Composites Technology‘ lernen die Teilnehmer den Umgang mit den Composite Materialien wie GFK und CFK, sowie das Erstellen von Formen.  Als Projekte werden hier SUP-Boards gebaut und auch ein Heavy Duty Quadrocopter ist im Bau. Leider wird er nicht fliegen dürfen, da er eine FAA Zulassung benötigt und man diesen Aufwand scheut.

Auch Kalfaten will gelernt sein
Auch Kalfaten will gelernt sein

Das neueste Programm ist ‚Digital Modeling & Fabrication‘. Hier lernen die Teilnehmer den Umgang mit 3D-Modelierungsverfahren, sowie deren Programmierung.

In einer Halle direkt am Hafen findet die Restaurierung der Coronet, einer 133‘ Schooner-Yacht von 1885, statt. Die Restaurierung läuft eigentlich auf einen kompletten Neubau hinaus. Viele Teile, die dort noch herumstehen sind total verrottet. Die Besten der Ausbildung können nach dem Programm hier noch einmal zeigen, was sie drauf haben. Wenn die Yacht fertig ist, soll sie wieder auf große Fahrt gehen und für die Schule werben.

Wie uns der Ausbilder erzählt, sind die Absolventen von der Industrie heiß begehrt und viele haben sich danach auch erfolgreich selbstständig gemacht. Allerdings ist die Ausbildung nicht ganz billig und die Schule auf Sponsoren angewiesen. In dem Hauptgebäude befindet sich übrigens auch das Headquarter von North Sails, die auch zu den Unterstützern der Schule gehören.

In der Bootslagerung stapeln sich die sanierten Beetle Cats
In der Bootslagerung stapeln sich die sanierten Beetle Cats

Wir verlieben uns in ein kleines blaues Beetle Cat Boot (Baunr. 1531). Ob man so eine Jolle wohl nach Hannover auf den Maschsee für den Feierabend und für die Ausbildung bringen könnte? Die Schule verkauft die Boote nach der Ausbildung zum Materialwert und in einen Container passt es auch…

Im Büro können wir noch ein Modell der Coronet bewundern
Im Büro können wir noch ein Modell der Coronet bewundern

Wir können uns nur schwer von diesem Ort losreißen, fahren dann aber noch die Straße entlang, wo die Reichen und Schönen aus New  York ihre Villen gebaut haben. Einige davon sind heute Museen. Unser Ziel ist eine Unterkunft auf Cape Cod zu finden. Hinter uns zieht leider schlechtes Wetter in Form einer Warmfront auf.

 

 

Unser erster Tag in Havanna

Alte Apotheke
Alte Apotheke

Die ersten Stunden der Nacht können wir schlafen, aber dann schlägt der Jetlag zu. Unser Zimmer ist innenliegend und hat somit keine Fenster. Für die nötige Luftbewegung bei der Wärme muss der Ventilator sorgen. Erst als morgens schon der Kaffeeduft durch das Zimmer zieht, schlafen wir noch einmal ein.

Auf der Obispo
Auf der Obispo

Zum Frühstück gibt es frisch gepressten Saft, Obst, helle Brötchen und Omelett. Mir fehlt etwas Herzhaftes, offensichtlich fehlt dem Körper Salz. Wir waren vorgewarnt, dass Tee auf Kuba kaum zu bekommen ist und hatten uns eine große Packung Teebeutel von zu Hause mitgebracht, den wir in der Küche abgeben. Das wird auch anstandslos akzeptiert und wir bekommen unseren Tee serviert.

Im Hotel Florida
Im Hotel Florida

In unserem Zimmer funktioniert der Safe nicht. Wir bitten um Abhilfe. Die Lösung heißt umziehen in ein anderes Zimmer. Das wird aber erst später stattfinden.

Glocken vor der Kathedrale
Glocken vor der Kathedrale

Jetzt geht es erst einmal zu Fuß in die Tanzschule. Sie liegt sehr zentral neben dem Hotel Inglaterra am Parque Central. Von außen ist nicht zu erkennen, dass hier eine Tanzschule ist. Es geht über eine bröckelnde Marmortreppe ins Obergeschoss. Eine Frau wäscht Wäsche. Die Tür daneben führt in eine Privatwohnung, die aus einem einzigen ca. 5m hohen Raum besteht. Einzelne Räume sind durch etwa 2,50m hohe Trennwände abgeteilt und haben keine Decke. Es wirkt ein wenig wie eine Messehalle.

Andenkenladen mit Kleidung
Andenkenladen mit Kleidung

Unsere fünf Tanzlehrer sind bereits versammelt: drei Frauen und zwei Männer, passend zu unserer fünfköpfigen Gruppe. Das ältere Paar, dem die Wohnung gehört, passt während des Unterrichts auf die kleine Tochter der einen Lehrerin auf. Liebevoll wird sie zwischendurch auf eine Matratze gebettet und ihr mit einem großen Fächer Luft zugefächelt.

Ungeplante Balkonbegrünung
Ungeplante Balkonbegrünung

Wir haben etliche Ventilatoren um unsere Tanzfläche stehen. Trotzdem fließt der Schweiß in Strömen. So schnell können wir gar nicht das Wasser wieder in uns hinein schütten. Nach einer Stunde haben wir eine kurze Pause und werden mit frischem Mangosaft und mit würziger Paste bestrichenen Brötchen gestärkt – endlich was Herzhaftes!

Ananas im Obstladen
Ananas im Obstladen

Nach zwei Stunden haben unsere Tanzlehrer Feierabend und zwei neue Tanzlehrer tauchen auf. Im ersten Teil haben wir Schritte gelernt. Im zweiten Teil geht es nun um den Stil, also den Rest des Körpers: Hüften, Schultern und Arme.

In der Kathedrale
In der Kathedrale

Nass geschwitzt treten wir nach 3 Stunden den Heimweg an. Unser Mittagessen haben wir uns verdient! Nach dem Essen bringen wir unser Gepäck in das neue Zimmer. Der Tausch hat sich gelohnt. Wir wohnen nun ganz oben im 3. Stock und haben einen eigenen Balkon.

Jugendstilkneipe mit zahlreichen Graffiti
Jugendstilkneipe mit zahlreichen Graffiti

Nach einer kurzen Dusche ziehen wir uns um und unsere Reiseleiterin macht mit uns einen Rundgang durch die Altstadt von Havanna. Prächtig renovierte Bauten wechseln sich ab mit Häusern in allen Stadien des Verfalls. Kreuz und quer geht es durch die Gassen. Wir besuchen eine alte (nachgebaute) Apotheke, die Bank (um Geld zu tauschen), die Kathedrale in der unsere Reiseleiterin getauft wurde und zum Schluss eine Festung an der Hafeneinfahrt. Das war ursprünglich nicht geplant, aber der Museumswärter kommt extra zu uns heraus und preist so engagiert seine Anlage, dass wir uns überzeugen lassen. Danach geht es über den Prado zurück in die Casa.

Blick über den Hafen von Havanna
Blick über den Hafen von Havanna

Wir haben Pause und schlafen erst einmal zwei Stunden. Gegen 22Uhr machen wir uns fein und gehen zum Hotel Inglaterra, wo es auf der Dachterrasse Lifemusik gibt und die Gelegenheit zum Tanzen, die wir auch nutzen. Wir bleiben aber erst einmal bei Rhumba und Cha-Cha-Cha.

 

Amman und Kinder, Kinder

Blick von der Zitadelle über die Amman
Blick von der Zitadelle über  Amman

Heute geht es erst einmal darum Amman kennenzulernen. Unsere Unterkunft, das Gästehaus der Schneller-Schule, liegt NO-lich. Von dort fahren wir zunächst am Fluss, der eher ein Rinnsal ist, entlang in die Innenstadt und dann auf die Zitadelle, die über der Altstadt thront. Man hat von hier oben einen schönen Blick auf die Stadt. Die Zitadelle blickt auf eine sehr lange Vergangenheit zurück. Bereits zu aramäischer Zeit war der Hügel bewohnt. Die sichtbaren Ruinen stammen aus der römischen und der islamischen Zeit.

Oben auf der Zitadelle
Oben auf der Zitadelle

Unser Reiseführer versucht uns im Schnelldurchgang einen Überblick von der reichhaltigen Geschichte der Gegend zu geben. Für ihn ist die Gegend Libanon, Syrien, Palästina (Israel und Westjordanland) und Jordanien (Transjordanien) das eigentliche geographische Syrien.

Die Hand des Herkules
Die Hand des Herkules

Die Zitadelle beherbergt auch noch ein kleines archäologisches Museum, dass höheren Maßstäben zwar nicht standhalten kann, aber doch einige schöne Exponate zu bieten hat.

Das Amphittheater
Das Amphittheater

Von der Zitadelle geht es dann hinunter zum Amphittheater und zum Odeon, dass zu römischer Zeit nach griechischem Vorbild erbaut wurde. Zusammen mit uns betritt auch eine Gruppe von Schülerinnen das Theater. Sie lassen sich im Orchestrion zur ausgelassenen Gesang und Tanz inspirieren. Danach versorgen wir uns mit jordanischen Dinaren und haben die Möglichkeit das Zentrum auf eigene Faust zu erkunden. Dabei treffen wir auf dem Markt einen Verkäufer von Süssgebäck. Wir kommen mit ihm mit Petra Brocken Arabisch und viel Zeichensprache ins Gespräch und er erzählt uns, dass er vor 3 Jahren aus Syrien nach Jordanien geflohen ist. Er hatte Angst um sein und seiner Familie Leben. Seither versucht er in Jordanien zu überleben.

Petra versucht eine Unterhaltung mit drei Mädchen aus dem Internat
Petra versucht eine Unterhaltung mit drei Mädchen aus dem Internat

Zurück im Gästehaus, haben wir die Möglichkeit das Internat zu besichtigen. Der -jetzige Leiter, der mit 3 Jahren seine Eltern bei einem Verkehrsunfall verloren hat, ist selbst bereits hier zu Schule gegangen und er führt uns mit Stolz seine Gruppen (Familien genannt) vor.

Der Schlafraum einer  der sechs Jungsfamilien
Der Schlafraum einer der sechs Jungsfamilien

Da es nachmittags ist, sind alle bei Ihren Hausaufgaben. In der Schule wird auch Deutsch und Englisch gelehrt, so dass wir teilweise die Möglichkeit haben, mit den Schülern zu reden. Die Jungen sind überwiegend sehr schüchtern, wo hingegen die Mädchen sehr aufgeschlossen sind.

Die Kleine patscht mir auf die Linse, um zu erreichen, dass ich sie fotografiere
Die Kleine patscht mir auf die Linse, um zu erreichen, dass ich sie fotografiere

Die Erzieher haben einen sehr anstrengenden Job. Sie sind 6 Tage die Woche 24 Stunden mit den Kindern zusammen. Man kann sagen, dass dies wirklich ihre Familie ist. Die Jungen haben nach Klasse 10 die Möglichkeit eine handwerkliche Tätigkeit zu erlernen. Bei den Mädchen weiß man noch nicht so genau, wie man mit Ihnen dann umgehen soll. Offensichtlich traut man sich hier noch nicht die traditionellen Rollenbilder zu durchbrechen.

Für jedes Kind ein Namensschild
Für jedes Kind ein Namensschild

Den Abschluss des Nachmittags bildet ein ausgelassenes Sport, Spiel und Musikfest. Die Erzieher und deren Leiter lassen sich immer wieder neue Spiele einfallen und wenn es bei den Kindern einmal nicht so klappt, wird halt etwas nachgeholfen. Er gibt an diesem Nachmittag nur Gewinner. Wir sind schnell von der Kinderschar umringt und müssen Bilder machen. Petra gibt einigen Mädchen die Möglichkeit mit ihrer Kamera Fotos zu machen. Ich traue mich das bei den Jungen nicht, sie sind doch ganz schön wild. So entstehen hier viele lebenslustige Bilder.