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Kalifornien blüht

Willow - die alte Dame
Willow – die alte Dame

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg, meine Nichte und ihre Pferde zu besuchen, die tägliche Pflege und Beschäftigung benötigen. Also wird erst einmal die alte Dame ‚Willow‘, deren Hufgelenke geschwollen sind, gepflegt. ‚Brego‘, ein junger Wallach, hingegen muss dringend bewegt werden. Er hat über Winter eine Fettschicht angesetzt. Bevor wir gehen, werden beide noch einmal auf dem Geländer herumgeführt.

Bregow braucht Bewegung
Bregow braucht Bewegung

Wie schon berichtet, ist alles derzeit enorm grün hier. Aber es ist nicht nur grün – nein überall, wo es Wiesen gibt, blühen Blumen.

Blühende Wiesen am Shell Creek
Blühende Wiesen am Shell Creek

Die Natur nutzt die Zeit bis alles wieder verdorrt. Ein ganz besonderer Ort, um dies hier zu sehen, ist Shell Creek. Wir kennen diesen Ort bereits aus vorherigen Besuchen. Aber diesmal ist Shell Creek überzogen mit einer farbenfrohen Blütenschicht.

Da heute Sonntag ist, sind wir nicht die Einzigen, die sich dies anschauen wollen. Die Straße am Shell Creek ist gesäumt mit Autos und viele Familien nutzen das schöne Wetter, um hier einen Spaziergang zu machen.

Lupinen und Co
Lupinen und Co

Das Areal ist durchzogen mit kleinen Wegen und im Großen und Ganzen halten sich auch alle daran, die Pflanzen nicht nieder zu trampeln.

Ein Windrad und der Mond am Shell Creek
Ein Windrad und der Mond am Shell Creek

Auf dem Rückweg probieren wir noch eine andere Straße aus, die über Pozo führen soll, aber nach einem kurzen geteerten Stück, dann einer Schlaglochstrecke geht sie in eine unbefestigte Piste über und wir drehen um. Das ist uns mit dem Mietwagen zu heikel.

Ländlich sittlich

Nach den Erfahrungen der letzten Tage, schauen wir heute mal wieder erst zum Himmel hinauf, bevor wir beschließen, was wir machen wollen. Der Wetterbericht lautet eigentlich immer gleich: 18°C und Wind mit ca. 4Bft aus Nordost, gelegentlich leichte Bewölkung, kein Niederschlag. Was die Insel daraus macht, hängt sehr davon ab, wo man sich befindet: zwischen Sonnenschein und 30°C und dichtem Nebel oder sogar Regen mit 10°C ist alles möglich. Im Auto liegt deshalb nicht nur der Badeanzug, sondern auch die dicke Jacke.

Hier werden die Schafe noch liebevoll mit der Handschere geschoren
Hier werden die Schafe noch liebevoll mit der Handschere geschoren

Heute ist etwas diesig und oben an den Bergspitzen hängen Wolken. Der Sonnenschein reicht sogar für ein Frühstück auf der Terrasse. Wir würden zwar gerne mal die oberen Regionen erkunden, aber auf Kälte haben wir keine Lust, also führt unser Weg bergab. Wir lassen das Auto stehen und haben eigentlich vor, der Empfehlung aus einem Wanderführer zu folgen und Richtung Restinga auf dem Wanderweg EH1 den halben Berg herunter zu laufen und uns dann quer durch zum Wanderweg EH1.1 zu schlagen und den halben Berg anschließend auf dem anderen Weg wieder hoch zu laufen.

Diese hübsche junge Stute wird arg von den Fliegen gepiesackt. Wo reitet man solch ein Tier hier? Ein Esel wäre doch viel praktischer - oder?
Diese hübsche junge Stute wird arg von den Fliegen gepiesackt. Wo reitet man solch ein Tier hier? Ein Esel wäre doch viel praktischer – oder?

Wir machen uns auf den Weg. Außer der Kamera packe ich nur das Allernötigste ein, auch der Badeanzug bleibt zu Hause. Der Weg führt durch El Pinar und die angrenzenden Gärten. Wir treffen einen Ziegenhirten, der seine Ziegen in einem Weinberg grasen lässt. Ihre Euter (nennt man das bei Ziegen auch so?) hängen fast bis zum Boden. Ich habe schon viele Ziegen gesehen, aber das habe ich so noch nie gesehen. Ich hatte gelesen, dass es hier noch viele alte spezielle Sorten an Obst und Gemüse gibt, weil fast jeder noch seinen eigenen Nutzgarten bewirtschaftet und eine industrielle Landwirtschaft aufgrund des Geländes nicht möglich ist. Die abgelegene Lage der Insel führt auch dazu, dass die Menschen hier versuchen, Selbstversorger zu sein. Gibt es hier etwa auch spezielle Ziegenrassen?

Schöne Distel am Wegesrand
Schöne Distel am Wegesrand

Auf halber Strecke haben wir wenig Lust, den Berg wieder hoch zu laufen und gehen einfach weiter bis Restinga. Im Hafen befindet sich ein schöner Strand – nur blöd, dass der Badeanzug im Auto geblieben ist, denn ohne geht hier gar nicht! Nachdem wir ein schönes Picknick im Schatten gemacht haben und die Füße im Wasser gekühlt haben, machen wir uns auf die Suche nach einer Transportmöglichkeit zurück nach El Pinar auf unsere Höhe von etwa 850m. Wir haben Glück, es fährt noch ein Bus.

Die Technische Abteilung von Endesa tauscht kurz vor Restinga einen Hochspannungsmast aus. Währenddessen hängt das komplette Dorf an einem brummenden Notstromaggregat.
Die Technische Abteilung von Endesa tauscht kurz vor Restinga einen Hochspannungsmast aus. Währenddessen hängt das komplette Dorf an einem brummenden Notstromaggregat.

Zu Hause warten noch Reste von gestern auf uns zum Abendessen. Wir hatten eine dieser gigantischen Kartoffeln gekauft, die es hier überall gibt. Sie stellte sich dann als sehr leckere Süßkartoffel heraus, von der wir locker eine vierköpfige Familie satt bekommen hätten. Ist wahrscheinlich auch eine der hiesigen Spezialitäten.

Von einem Ende der Welt zum Anderen

Blick auf den Atlantik bei Laxe
Blick auf den Atlantik bei Laxe

Das Erwachen ist anders als sonst. Keine Sonne brennt ins Zimmer. Es ist Nebel und Fisterra ist vom Zimmer aus kaum zu sehen. Da es keine direkte Küstenstraße gibt und wir uns etwas schneller Oviedo nähern müssen, schneiden wir durch das Landesinnere ab. Der erste Küstenort den wir ansteuern ist Laxe. Der Nebel ist mittlerweile von der Sonne weg gebrannt und es weht ein erfrischender Wind aus nördlicher Richtung. Hinter dem Ort lassen wir das Auto stehen und gehen das letzte Stück zum Leuchturm zu Fuß. Am Leuchtturm klettern wir ein wenig die Küste hinunter. Wir schauen den Wellen bei der Brandung zu und überlegen, wie es wohl früher den Seglern gegangen ist, wenn sie bei auflandigem Wind hier vor der Küste segelten.

Der nächste Ort an der Küste, den wir anfahren, heißt Malpica de Bergandinios. Wir fahren zur Spitze und schauen auf die Islas Sisargas. An dem Kap ziehen mehrer Segler mir guter Geschwindigkeit vorbei. Der Wind hat etwas aufgefrischt, aber alle haben gute Segelfläche stehen und scheinen sich über den günstigen Wind zu freuen. Wir freuen uns über unsere Essensvorräte und machen ein ausgeprägtes Picknick.

Lass mein Kalb in Ruhe!!
Lass mein Kalb in Ruhe!!

A Coruña und Ferrol lassen wir links liegen und sparen es uns für das nächste Mal auf. Unser Ziel ist Cedeira von wo aus wir die Wallfahrtskirche S. Andrés de Teixido besuchen wollen. Der Reiseführer verspricht uns wild romantische Landschaft mit frei lebenden Pferden. Wir werden nicht enttäuscht, auch Rinder teils mit imposanten Hörnern leben hier frei zusammen mit den Pferden. Der Wind hat mittlerweile eine kräftige Stärke erreicht, so dass wir uns auf einem höher gelegenen Aussichtspunkt schon am Geländer festhalten müssen und sich auf der See Schaumkronen zeigen.

Die Straße endet in Cariño. Der Reiseführer weiß über diesen Ort nicht viel zu berichten. Uns gefällt es hier gut und wir würden hier gerne über Nacht bleiben. Aber wo gibt es ein Hotel? Da wir keine Hinweisschilder finden können, nehmen wir alle unsere spärlichen Spanischkenntnisse zusammen und fragen in einem Zeitschriftenladen nach einem Hotel. Die Inhaberin läßt es sich nicht nehmen, uns persönlich zu einem schönen kleinen Hotel einige Straßen weiter zu führen.

Wild lebende Pferde bei Carino
Wild lebende Pferde bei Cariño

Unser Feierabendbier genehmigen wir uns in der Hafenkneipe und stellen Vermutungen darüber an, wovon Cariño wohl existiert. Tourismus ist es wohl nicht und trotzdem geht es der Stadt sehr gut. Es gibt eine Strandpromenade, ein nagelneues großes Rathaus, jede Menge Bautätigkeit und die Autos sind neu und auch nicht die billigsten. Wenn unsere Spanischkenntnisse besser wären, könnten wir nachfragen, aber so ergehen wir uns in phantasievollen Schmuggelgeschichten.

The Peak District

Heute schaut das Wetter schon besser aus: Der Himmel hat deutlich mehr Struktur als gestern, gelegentlich scheint sogar etwas Blau hindurch.  Nach einem guten englischen Frühstück starten wir zu einem Ausflug in den Peak District. Die Straße führt zu Beginn durch die übliche englische Landschaft. Ab Matlock wird die Landschaft interessanter, Bäume stehen auf hohen Kliffs und es wird bergiger.

Stockenten, eine Reiherente und zwei Kanadagänse
Stockenten, eine Reiherente und zwei Kanadagänse

In Bakewell parken wir die Autos am Landwirtschaftszentrum und laufen am Fluss entlang. Dort haben sich neben Schwänen, Stockenten, Blässhühnern, Teichhühnern auch Reiherenten und Kanadagänse versammelt und lassen sich füttern.

Im örtlichen Besucherzentrum kaufen wir eine kleine Wanderkarte und suchen uns eine geeignete Strecke aus. Zu Beginn geht es die Straße entlang, hinter der Kirche biegen wir in eine Nebenstraße ab, dann wird es ein Fußweg, an dessen Ende wir über eine Mauer mit einem Durchstieg klettern und den Spuren über eine Wiese folgen. Gelegentlich ist Eis auf den Weiden und es ist glatt. Wir begegnen Schafen, Pferden und Kühen.

Beim Überqueren einer Steinmauer zwischen zwei Weiden
Beim Überqueren einer Steinmauer zwischen zwei Weiden

Zwischen den Weiden sind Steinmauern und wir müssen jedes Mal darüber hinweg klettern. Nur die Pferde sind an uns interessiert. Sie fordern Wegezoll in Form von Streicheleinheiten.

In Ashford in the Water kehren wir im örtlichen Tea Shop ein und wärmen uns bei Tee, Kaffee und viel zu süßer Torte wieder auf. Von dort aus führt der Weg den Fluss entlang nach Bakewell zurück. Als wir dort ankommen, ist es bereits dunkel. Unterwegs gibt es noch nasse Füße an einem Bach, der sich über eine Wiese ergießt und wir treffen drei Lamas, die an uns nicht weiter interessiert sind.