Von einem Ende der Welt zum Anderen

Blick auf den Atlantik bei Laxe
Blick auf den Atlantik bei Laxe

Das Erwachen ist anders als sonst. Keine Sonne brennt ins Zimmer. Es ist Nebel und Fisterra ist vom Zimmer aus kaum zu sehen. Da es keine direkte Küstenstraße gibt und wir uns etwas schneller Oviedo nähern müssen, schneiden wir durch das Landesinnere ab. Der erste Küstenort den wir ansteuern ist Laxe. Der Nebel ist mittlerweile von der Sonne weg gebrannt und es weht ein erfrischender Wind aus nördlicher Richtung. Hinter dem Ort lassen wir das Auto stehen und gehen das letzte Stück zum Leuchturm zu Fuß. Am Leuchtturm klettern wir ein wenig die Küste hinunter. Wir schauen den Wellen bei der Brandung zu und überlegen, wie es wohl früher den Seglern gegangen ist, wenn sie bei auflandigem Wind hier vor der Küste segelten.

Der nächste Ort an der Küste, den wir anfahren, heißt Malpica de Bergandinios. Wir fahren zur Spitze und schauen auf die Islas Sisargas. An dem Kap ziehen mehrer Segler mir guter Geschwindigkeit vorbei. Der Wind hat etwas aufgefrischt, aber alle haben gute Segelfläche stehen und scheinen sich über den günstigen Wind zu freuen. Wir freuen uns über unsere Essensvorräte und machen ein ausgeprägtes Picknick.

Lass mein Kalb in Ruhe!!
Lass mein Kalb in Ruhe!!

A Coruña und Ferrol lassen wir links liegen und sparen es uns für das nächste Mal auf. Unser Ziel ist Cedeira von wo aus wir die Wallfahrtskirche S. Andrés de Teixido besuchen wollen. Der Reiseführer verspricht uns wild romantische Landschaft mit frei lebenden Pferden. Wir werden nicht enttäuscht, auch Rinder teils mit imposanten Hörnern leben hier frei zusammen mit den Pferden. Der Wind hat mittlerweile eine kräftige Stärke erreicht, so dass wir uns auf einem höher gelegenen Aussichtspunkt schon am Geländer festhalten müssen und sich auf der See Schaumkronen zeigen.

Die Straße endet in Cariño. Der Reiseführer weiß über diesen Ort nicht viel zu berichten. Uns gefällt es hier gut und wir würden hier gerne über Nacht bleiben. Aber wo gibt es ein Hotel? Da wir keine Hinweisschilder finden können, nehmen wir alle unsere spärlichen Spanischkenntnisse zusammen und fragen in einem Zeitschriftenladen nach einem Hotel. Die Inhaberin läßt es sich nicht nehmen, uns persönlich zu einem schönen kleinen Hotel einige Straßen weiter zu führen.

Wild lebende Pferde bei Carino
Wild lebende Pferde bei Cariño

Unser Feierabendbier genehmigen wir uns in der Hafenkneipe und stellen Vermutungen darüber an, wovon Cariño wohl existiert. Tourismus ist es wohl nicht und trotzdem geht es der Stadt sehr gut. Es gibt eine Strandpromenade, ein nagelneues großes Rathaus, jede Menge Bautätigkeit und die Autos sind neu und auch nicht die billigsten. Wenn unsere Spanischkenntnisse besser wären, könnten wir nachfragen, aber so ergehen wir uns in phantasievollen Schmuggelgeschichten.

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