Wanderung am Cuesta Grade im Los Padres National Forest

Baumschneidearbeiten jetzt mit Steiger
Baumschneidearbeiten jetzt mit Steiger

Heute ist wieder Wandern in der Natur angesagt. Bevor es losgeht, entdecken wir jedoch unten auf dem Grundstück neben unserer Unterkunft zwei Männer, die in einer der Eichen mit professioneller Kletterausrüstung unterwegs sind. Wie kommen die denn hier rein und was machen die da? Allgemein hält man hier in den USA das Abschließen der Häuser für überflüssig. Es ist ja ein Hund da. Aber unser Hund hier hat nicht angeschlagen. Von oben vom Haus ist das auch nicht zu sehen. Gut, dass wir unser Häuschen immer abschließen!

Um auf den Wanderweg zu kommen, müssen wir ein Gatter überklettern
Um auf den Wanderweg zu kommen, müssen wir ein Gatter überklettern

 

Blick von unserem Wanderweg auf die 101 am Cuesta Grade. Dahinter ist die alte Passstraße zu sehen
Blick von unserem Wanderweg auf die 101 am Cuesta Grade. Dahinter ist die alte Passstraße zu sehen

Es klärt sich dann, dass sie Mitarbeiter des örtlichen Energieversorgers sind und die Bäume schneiden wollen, die die Freileitungen gefährden. Da sie telefonisch niemanden erreichen konnten, sind sie vom Nachbargrundstück über den Zaun geklettert. Allerdings konnten sie ihren Steiger nicht über den Zaun heben und haben es deshalb auf die alpinistische Methode versucht. Nun müssen wir erstmal warten mit unserem Ausflug. Das Tor wird geöffnet und als Entschuldigung für ihr Verhalten schneiden sie gleich noch ein paar Bäume als Wiedergutmachung.

Der Hund freut sich über den Ausflug
Der Hund freut sich über den Ausflug
Auf dem Wanderweg lässt sich bewundern, wie das Aufeinandertreffen der Nordamerikanischen und der Pazifischen Platte hier die Bergketten auffaltet
Auf dem Wanderweg lässt sich bewundern, wie das Aufeinandertreffen der Nordamerikanischen und der Pazifischen Platte hier die Bergketten auffaltet

Mit dem Auto fahren wir mit Hund auf dem südlichen Teil des Cuesta Grade im Los Padres National Forest. Der Cuesta Grade ist Teil des Freeways 101 und ziemlich stark befahren. Trotzdem kann man oben am Pass parken und zu Fuß auf einer unbefestigten Straße in den National Forest gehen.

Blick auf vier der sieben Schwestern im aufziehenden Nebel vom Pazifik
Blick auf vier der sieben Schwestern im aufziehenden Nebel vom Pazifik

Die Straße ist für den allgemeinen Durchgangsverkehr gesperrt und sogar verschlossen. Nach einiger Entfernung hört man von dem Freeway nichts mehr und hat einen herrlicher Blick auf San Luis Obispo und die Küste von Pismo Beach bis Morro Bay mit den sogenannten sieben Schwestern, einer Kette von Vulkanen.

Unser Hund ist glücklich, da er sich heute einmal richtig austoben kann. Von seiner gestrigen Verletzung ist glücklicherweise nichts mehr zu merken. Nach etwa 7 km kommen wir an der Funkstation auf dem Mount Lowe an und gehen ein Stück über den Grade, so dass wir nach Norden in Richtung Pozo schauen können.

Funkstation auf dem Mount Lowe
Funkstation auf dem Mount Lowe

Von hier geht es wieder zurück zum Auto. Die Wolken kommen mittlerweile von See aus rein und wir können die Feuchtigkeit der Wolken spüren. Es wird Zeit wieder nach Hause zurück zu kehren.

Downtown San Luis Obispo

Der Hund ist verletzt
Chope ist verletzt und will nur schlafen

Der Hefeteig vom Brot war über Nacht sehr aktiv und nun ist es Zeit, das Brot zu backen. Wir nutzen die Wartezeit, um mit dem Blog wieder aufzuholen. Gleichzeitig bedauern wir den Hund, der sich heute morgen beim wilden Toben im Garten verletzt hat und nun apathisch in der Ecke hängt.

Bunte Sonnenschirme
Die Sonnenschirme warten auf den Frühling auf einer Restaurantterasse in San Luis Obispo

Elisabeth und Stephen sind heute beide beschäftigt und wir wollen in Downtown San Luis Obispo einen Stadtbummel machen. San Luis Obispo ist eine der wenigen Städte in USA, die ein richtiges urbanes Zentrum haben und zum Bummeln zu Fuß einladen. Außerdem benötigt Petra eine neue Sonnenbrille.

In den kleinen Geschäften wird vornehmlich Kleidung, Schuhe und Sonstiges verkauft. Bei den Optikern gibt es nur sehr hochpreisige Modelle, so dass wir am Ende wieder in der Madonna Plaza landen und dort gibt es Läden von Kohls, Best Buy und so weiter. Neben der neuen Sonnenbrille erstehen wir auch einige Jeans, die hier immer noch um einiges billiger sind und Ladekabel für unsere Apple Geräte mit Lightning Anschluss.

Treffen mit der gesamten Familie in Pismo Beach

Raymonds Suchhund
Raymonds Suchhund

Heute sind wir mit der gesamten Familie in Pismo Beach verabredet. Raymond hat seit einiger Zeit einen Ranger Job bei der K9 Suchhunde Staffel. Wir besuchen Raymond und Jessica im Strandhaus, das eigentlich dem K9-Suchhund gehört. Raymond trainiert den Hund und darf mit Jessica in dem Haus wohnen. Das Haus war einige Zeit verwaist und wurde nun von den Beiden wieder in Ordnung gebracht.

Vogel am Strand
Vogel am Strand

Auch die ganze Runde aus Atascadero erscheint und wir gehen mit den Hunden zum Spaziergang an den Strand. Allerdings ist der Umgang mit einem Profihund etwas anders. Schnuppern ist erlaubt aber sonst ist die Kontaktaufnahme mit Fremden nicht erwünscht. Als es am Strand enger wird müssen wir umdrehen, da nicht angeleinte Hunde ein Agressionsrisiko darstellen.

Auto am Strand
Am Pismo Beach sind Autos auf dem Strand erlaubt

Für das Lunch bilden wir eine große Sushi Runde. Die Auswahl ist für uns Ungeübte gar nicht so einfach. Rob, der schon Zeit in Japan zugebracht hat, kann uns aber gut beraten.

Seelöwen
Damit die Seelöwen nicht auf die Boote klettern, haben sie ihre eigene schwimmende Plattform

Nach dem Lunch machen wir uns mit Elisabeth und Stephen zur Port San Luis Pier auf, die wir immer wieder gerne besuchen. Hier gibt es Sportboote, Seelöwen und Seeotter. Auf der Pier gab es früher ein Fischrestaurant, das aber derzeit wegen Renovierung der Pier geschlossen ist. Hoffentlich macht es irgendwann einmal wieder auf.

Die Pier wird zur Zeit saniert
Die Pier wird zur Zeit saniert

Auch in Kalifornien wollen wir wieder Brot backen und besorgen hierfür die fehlenden Zutaten. Zum Abend wird der Teig, der mindestens 6 Stunden in kühler Umgebung gehen soll, angesetzt. Das Backen wird dann  morgen Vormittag erfolgen.

Das grüne Kalifornien

Vier Truthahngeier auf einem Ast im Nebel
Truthahngeier
Kater Luis begrüßt uns morgens
Kater Luis begrüßt uns morgens

Der Tag beginnt mit Nebel. In einem der großen Bäume nahe unserer Unterkunft sitzen vier Truthahngeier auf einem Ast und frieren vermutlich. Auch wir trauen uns kaum aus dem Bett. Waschen fällt aus. Es ist zu kalt! Erstmal müssen wir unsere Hütte einheizen.

Zwei alte Futtersilos auf einer Weide
Alte Futtersilos
Das alte Schulhaus in Pozo kann heute für Veranstaltungen gemietet werden.
Das alte Schulhaus in Pozo kann heute für Veranstaltungen gemietet werden.

Wir kennen Kalifornien eigentlich nur als trockenes Land mit verbrannten Hügeln. Wir waren zwar einmal im Winter hier und das letzte Mal im April, aber selbst damals war es sehr trocken. Deshalb ist der aktuelle Status für uns ein starker Kontrast. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg ins Hinterland und fahren die Straße Richtung Pozo, um dort irgendwo ein wenig zu wandern.

Weißer Salbei
An der Straße wachsen beeindruckende Büsche von weißem Salbei, der unter Naturschutz steht. Trotzdem schnuppern wir an den Blättern. Im Gegensatz zum Salbei in unserem Garten riecht dieser im Winter offensichtlich nach nichts.
Erdhörnchen in einem Baum
Erdhörnchen

Leider gibt es hier keine freien Wege in die grünen Hügel. Es ist alles Privatgelände und bei der komischen Einstellung vieler Amerikaner zu Waffen sollte man lieber nicht über fremdes Gelände gehen. Deshalb parken wir an der Straße und laufen an der Straße weiter. An der Straße liegt auch das alte Schulhaus von der Gemeinde Pozo, das renoviert wurde und nun als Veranstaltungsort gemietet werden kann. Es ist leicht schwül, neben der Straßen plätschern kleine Wasserläufe. Erdhörnchen balgen sich und sammeln Nistmaterial.

Rehe am Fluss
Rehe am Fluss
Wasser im Huer Huero Fluss
Der Fluss ist gut gefüllt

Auf dem Rückweg treffen wir direkt am Fluss einige Rehe. Auch auf dem Grundstück treffen wir später noch auf Rehe.

Die Flaschen werden entkorkt. Das Destilliergefäß wartet schon.
Die Flaschen werden entkorkt. Das Destilliergefäß wartet schon.
Klaus kostet Rotwein
Schmeckt der noch?

Zu Hause wartet eine Aufgabe auf uns: Eine Winzerei hat überlagerten (!) Wein aussortiert. Die Flaschen sind nicht etikettiert. Wir sollen nun alle Flaschen dieses ‚Mystery Wine‘ öffnen und verkosten. Flaschen, deren Inhalt noch gut genießbar ist, sollen aussortiert werden. Alle anderen werden in ein Destilliergefäß umgefüllt. Daraus brennen wir gemeinsam Branntwein. Ein Gasbrenner erhitzt das Ganze. Alle Ritzen werden mit einem Mehl-Wasser-Gemisch abgedichtet. Das dünne Rohr, in das der Dampf steigt, wird in einem Wassergefäß in einer Spirale abgekühlt.  Alles Kondesat unterhalb einer bestimmten Temperatur läuft in ein extra Glas und muss weggeschüttet werden. Wir schnuppern mal vorsichtig: riecht wie Nagellackentferner – brrr, das ist das Zeug von dem man blind wird! Erst als die Temperatur stimmt, kommt die alte Rumflasche zum Einsatz.

Ob der kleine Rest in der Rumflasche später noch im Grappa zu schmecken sein wird?
Ob der kleine Rest in der Rumflasche später noch im Grappa zu schmecken sein wird?

Den späten Nachmittag verbringen wir mit einem BBQ auf der Hausauffahrt in der Sonne, während der Branntwein in die alte Rumflasche tropft. Stephen meint absoluter Hill Billy Style.

Später verkosten wir auch noch den Branntwein, aber nur 1:1 mit Wasser verdünnt. Er wäre sonst zu stark. Das schmeckt schon besser, aber jetzt kommen noch Eichenholzstäbchen hinzu, die speziell für diesen Zweck in Frankreich geräuchert werden.

Reisetag Las Cruces nach Creston

Wir stehen rechtzeitig auf, da wir noch nicht eingecheckt haben und spätestens 1,5 Stunden vor Abflug am Schalter sein wollen. Vom Abend zuvor sind noch soviel leckere Sachen da, dass wir ein Luxusfrühstück haben und uns auch einige belegte Bruder für den heutigen Reisetag machen.

Grüne Felder
Grüne Felder

Nun heißt es Abschied von Romir und den Hunden zu nehmen. Drei Hunde merken es ja genau, wenn es wirklich ein längerer Abschied ist. Sanjay bringt uns zum Flughafen. Der Verkehr ist kein Problem und auch am Check In läuft alles unproblematisch. Nur die Bordkarten für den zweiten Teil des Fluges nach San Luis Obispo können wir nicht bekommen. Wir werden auf Phoenix vertröstet.

Große Solarfarmen westlich von Phoenix
Große Solarfarmen westlich von Phoenix

In Phoenix haben wir etwas Aufenthalt und können am Flughafen wieder einige Kakteensamen erstehen. Das haben wir in der Vergangenheit schon einmal gemacht und die Saguaros wachsen seitdem in einer Schale auf dem Fensterbrett in Laatzen heran.

In den Rocky Mountains sehen wir etwas Schnee liegen
In den Rocky Mountains sehen wir etwas Schnee liegen

Beim Anflug auf San Luis Obispo können wir sehen, dass alles grün ist. Kalifornien hat diesen Winter wieder reichlich Regen abbekommen. So grün haben wir es noch nicht erlebt. Vermutlich wird es demnächst aber schnell trocken.

Den Huer Huero müssen wir zweimal queren.
Den Huer Huero müssen wir zweimal queren.

Elisabeth und Stephen holen uns am Flughafen ab. Wir bekommen ein kostenloses Upgrade auf das Mietauto und aus dem bestellten Ford Fiesta wird ein Mazda-SUV. Ganz praktisch, da reichlich Wasser im Huer Huero ist und wir dort häufiger durch müssen.

Unser Zuhause für die kommende Woche: die renovierte Sattelkammer, ein altes Mobile Home, das im Sturm von einer umgestürzten Eiche getroffen wurde
Unser Zuhause für die kommende Woche: die renovierte Sattelkammer, ein altes Mobile Home, das im Sturm von einer umgestürzten Eiche getroffen wurde