Petra in Petra

Im Besucherzentrum morgens um 9 Uhr
Im Besucherzentrum morgens um 9 Uhr

Wir haben die Nacht in Wadi Musa verbracht und gehen heute nach Petra. Der Eingang zum Gelände liegt nur wenige Minuten zu Fuß vom Hotel entfernt. Eigentlich ist jetzt Hochsaison, aber es ist absolut nichts los. Unser Reiseführer erzählte uns, dass bereits 10 Hotels in Wadi Musa schliessen mussten.

Der Eingang zum Siq, die Schlucht, die zum berühmten Schatzhaus des Pharao führt
Der Eingang zum Siq, die Schlucht, die zum berühmten Schatzhaus des Pharao führt

Die Gründung der Stadt geht zurück auf die Nabatäer, die eigentlich ursprünglich ein Nomaden-Volk waren, aber schnell gemerkt haben, dass man mit Handel zu Reichtum kommen kann. So handelten sie mit allem, was in der damaligen Zeit teuer war, wie Weihrauch, Myrrhe und Gewürzen. Dies brachte viele Einflüsse zum Beispiel aus Griechenland, Rom und Mesopotamien nach Petra.

Im Siq
Im Siq

Als die Macht der Römer im Nahen Osten immer stärker wurde und sie über Ägypten den Zugang zum Roten Meer hatten, drängten sie die Nabatäer zurück und veranlassten diese, die Stadt aufzugeben und wieder in ihr altes Nomaden-Leben zurück zu kehren.

Der berühmte, wirklich atemberaubende Blick auf das Schatzhaus
Der berühmte, wirklich atemberaubende Blick auf das „Schatzhaus“

Die Römer haben die Stadt dann noch einige Zeit genutzt, aber dann fiel sie in Vergessenheit und wurde nur von wenigen Menschen bewohnt,  in den letzten Jahrhunderten vornehmlich von Beduinen, die aus dem nördlichen Sinai stammen. Um 1812 wurde sie von dem Schweizer Johann Ludwig Burckhardt wieder entdeckt und ein englischer Lithograph David Roberts hat um 1840 wunderbare Lithographien von den Überresten angefertigt.

Man nennt Petra auch Raqim (die Farbige). Der Grund ist unschwer zu erkennen.
Man nennt Petra auch Raqim (die Farbige). Der Grund ist unschwer zu erkennen.

Vom Besucherzentrum am Eingang kann man sich per Pferd oder Kutsche direkt bis zum Schatzhaus fahren lassen, aber wir gehen natürlich alle zu Fuß. Vorbei an den Blockgräbern geht es in den Siq, eine enge beeindruckende Schlucht, die der Zugang zu Petra ist. Sie ist gesäumt von zwei Wasserleitungen, die einen Teil der Wasserversorgung darstellten. Am Ende des Siq steht man unvermittelt vor dem ‚Schatzhaus‘. In Wirklichkeit war es ein Königsgrab, aber in den Köpfen der Leute hatte sich die Vorstellung eingenistet, dass es sich um eine Schatzkammer der Pharaonen handeln müsse. Entsprechend wurde natürlich kräftig Schatzsuche betrieben und vieles zerstört.

Ein Tourist wollte diesem Kamel nur einen Schluck Wasser ins Maul gießen. Damit gab sich das Kamel jedoch nicht zufrieden,m schnappte sich die Flasche und trank sie mit großem Geschick komplett leer.
Ein Tourist wollte diesem Kamel nur einen Schluck Wasser ins Maul gießen. Damit gab sich das Kamel jedoch nicht zufrieden,m schnappte sich die Flasche und trank sie mit großem Geschick komplett leer.

Bis 1984 lebten in Petra teilweise auch in den alten Grabkammern die Beduinen. Als Petra dann in das Weltkulturerbe aufgenommen wurde, wurden sie umgesiedelt und erhielten im Gegenzug das Recht mit Eseln/Maultieren, Kamelen und Verkaufsständen hier Geld zu verdienen.

Die Gräber sind innen teilweise sehr geräumig
Die Gräber sind innen teilweise sehr geräumig

Von der ‚Schatzkammer‘ geht es dann durch ein kürzeres Stück Schlucht in die Fassadenstraße. Hier reiht sich eine Grabfassade an die nächste und öffnet sich dann zum Talkessel, in dem die eigentliche Stadt war. Oberhalb der Stadt befinden sich dann noch die sogenannten Königsgräber.

Zwei Beduinenkinder spielen Esel und Reiter
Zwei Beduinenkinder spielen Esel und Reiter

Die Römer haben dann später eine lange Säulenstraße mit mehreren Tempeln und einem Temenostor angelegt.

Auch hier finden wir ein "Giramel" im Mosaikboden
Auch hier finden wir ein „Giramel“ im Mosaikboden

Oberhalb der Säulenstraße wurde zu byzantinischer Zeit auch eine Bischof-Kathedrale angelegt. Sie verfügte über umfangreiche Mosaike, wurde aber durch ein Feuer zerstört.

'Qasr Bint', das letzte noch stehende Gebäude der eigentlichen Stadt Petra
‚Qasr Bint‘, das letzte noch stehende Gebäude der eigentlichen Stadt Petra

Nach dem Mittag löst sich die Gruppe ein wenig auf und wir wandern um die alte Kreuzritterburg, die hoch auf einem Berg gebaut ist herum, um dann langsam zurück zum Besucherzentrum zu bummeln. Dort erstehen wir noch zu einem guten Preis die Nachdrucke der Lithographien, ein Buch darüber und ein kräftig bebildertes Buch über Petra.

Das Tote Meer, Dana Naturreservat und die Kreuzritter

Tja, was hat dies alles miteinander zu tun? Eigentlich nur, dass es auf unserer heutigen Route liegt.

Blick auf das Tote Meer
Blick auf das Tote Meer

Wir fahren zunächst eine ganze Weile am Toten Meer entlang. Man kann deutlich erkennen, dass es jährlich viel Wasser verliert und der Wasserspiegel seit Jahrzehnten gesunken ist. Hotelanlagen, die vor Jahren an den Strand gebaut wurden, liegen jetzt weit vom Wasser entfernt.

Salzkruste am Ostufer
Salzkruste am Ostufer

Am östlichen Ufer, wo es steil abfällt hat sich am Ufersaum eine kräftige Salzkruste gebildet. Ursache dafür ist, dass der Jordan, der eigentlich das Tote Meer speist, schon vorher durch seine Anrainer abgezapft wird und dann noch zusätzlich zur Gewinnung von Pottasche Wasser im flacheren südlichen Teil verdunstet wird.

Verdunstungsbecken im südlichen Teil des Toten Meers
Verdunstungsbecken im südlichen Teil des Toten Meers

Unser Reiseführer berichtet, dass sich jüngst die Anrainer Jordanien, Israel und die Palästinenser auf ein Abkommen geeinigt haben, welches ein Projekt ermöglicht, entsalztes Wasser aus dem Roten Meer über eine Pipeline in das Tote Meer fließen zu lassen. Angeblich gibt es bereits eine Finanzierung über die Weltbank und bereits in 16 Jahren soll das erste Wasser fließen. Wollen einmal sehen wie es weiter geht.

Blick von oben auf Dana
Blick von oben auf Dana

Unser erstes Ziel ist das Dana-Naturreservat. Hier wollen wir eine dreistündige Wanderung machen. Dana selbst ist ein kleines Dorf am Plateau-Hang, dass von seinen Bewohnern in den letzten 50 Jahren aufgegeben wurde, da das Leben oben an der Hauptstraße wesentlich einfacher ist. Heute gibt es in dem Dorf drei Herbergen, die Wanderern im Dana-Naturreservat Unterkunft bieten.

Dana hat das ganze Jahr über Wasser. Über Bewässerungsrinnen werden die Gärten am Hang versorgt.
Dana hat das ganze Jahr über Wasser. Über Bewässerungsrinnen werden die Gärten am Hang versorgt.

Wir machen eine wunderbare Wanderung an dem blühenden Hang entlang. Die Landschaft erinnert uns irgendwie an die Rocky Mountains beim Death Valley.

Unser Wanderführer zaubert einen Teekessel aus seinem Rucksack und kocht uns einen Tee
Unser Wanderführer zaubert einen Teekessel aus seinem Rucksack und kocht uns einen Tee

Nach der Wanderung kräftigen wir uns mit einem Picknick an einem Aussichtspunkt oberhalb von Dana. Allerdings müssen wir alle sehr aufpassen, dass nicht alles wegfliegt, da hier oben ein kräftiger Wind weht.

Die schwarze Iris
Die schwarze Iris

Kurz  hinter Dana halten wir noch einmal an der Straße, da unser Reiseleiter hier die berühmte schwarze Iris entdeckt hat – die Nationalblume Jordaniens. Zur Freude der Kinder eines daneben gelegenen Hauses machen wir uns mit unseren Kameras auf ins Feld, um diese Seltenheit fotografisch zu dokumentieren.

Interessanter Gang in der Kreuzritterburg
Interessanter Gang in der Kreuzritterburg

Die nächste Station unserer Tour ist die Kreuzritterburg in Shobaq. Sie thront auf einem Berg und man kann von ihr weit ins Land schauen und dies war auch ihre Funktion. Des Weiteren verfügte sie über eine gute und belagerungssichere Wasserversorgung. Um die Burg gab es reichlich fruchtbaren Boden. Angelegt wurde sie 1115 AD unter Balduin I von Jerusalem. Allerdings war die Zeit der Kreuzritter bald vorbei und die Burg fiel an die Kalifen. Der Standort der Burg war so gut gewählt, dass sie über die nächsten Jahrhunderte weiter in Betrieb blieb und erst durch die Osmanen bei deren Rückzug zerstört wurde. Heute ist die Gegend leider total ausgetrocknet und man kann sich schwer vorstellen, dass dies einmal fruchtbares Acker- und Plantagenland war.

Blick von der Kreuzritterburg
Blick von der Kreuzritterburg

Wir beschließen den Abend in Wadi Musa, welches der heutige Ort bei der Ausgrabungsstelle ‚Petra‘ ist. Unser Reiseführer erzählt uns, dass hier derzeit Totentanz herrscht. Wegen der politischen Lage im Nahen Osten trauen sich nur wenige Touristen hierher. Aber davon leben die Menschen. Auch er macht sich so seine Gedanken über seine berufliche Zukunft.

Auf den Spuren der Bibel-Geschichten

Bodenmosaik einer Kirche auf dem Berg Nebo
Bodenmosaik einer Kirche auf dem Berg Nebo

Da wir heute wieder ein reichhaltiges Programm mit viel Fahrerei haben, erfolgt der Aufbruch heute wieder früh. Der Verkehr auf den Straßen ist heute Morgen sehr dünn. Klar, der Freitag ist für die Moslems, was der Sonntag für die Christen ist.

Blick vom Berg Nebo
Blick vom Berg Nebo

Unser Fahrer fährt uns zunächst durch das reiche West-Amman an der stark bewachten amerikanischen und der großen saudischen Botschaft vorbei. Dieser Teil von Amman ist ein krasser Gegensatz zu Marka, wo wir gewohnt haben. Man sieht, dass die Schere zwischen Arm und Reich in Jordanien stark auseinander klafft. Weiter geht es Richtung Madaba. Unser Reiseleiter kommt aus Madaba und kann viel über die Gegend berichten.

Mosaikherstellung in einer modernen Werkstatt zwischen dem Berg Nebo und Madaba
Mosaikherstellung in einer modernen Werkstatt zwischen dem Berg Nebo und Madaba

In Madaba waren früher mehrheitlich christliche Beduinen ansässig. In 1967 kamen nach dem zweiten Nah-Ost-Krieg viele palästinensische Flüchtlinge, die das Verhältnis zwischen Christen in Richtung Muslime verschoben haben. Bevor wir in dessen Zentrum fahren, besuchen wir den Berg Nebo.

Erste Blicke auf das Tote Meer
Erste Blicke auf das Tote Meer

Der Bibel nach soll Moses von hier das gelobte Land gesehen haben, allerdings hat er es nicht mehr erreicht, da er hier verstarb. Auf diesem Berg hat zu Zeiten der Byzantiner eine Basilika gestanden. Diese zerfiel dann und wurde 1933 von Franziskaner Mönchen wieder entdeckt, ausgegraben und aufgebaut.

Blick in ein Tal auf dem Weg zum Toten Meer
Blick in ein Tal auf dem Weg zum Toten Meer

In der Basilika befanden sich auch einige Mosaiken. Eines davon zeigt ein eigenartiges Tier, dass aussieht wie eine Kreuzung aus Giraffe und Kamel. Wir taufen es kurzerhand ‚Giramel‘. Hier hatte der Künstler wohl das Problem, dass ihm eine Giraffe beschrieben wurde, er sie aber nie gesehen hat. Deshalb hat er sich bei der Fellzeichnung an die Beschreibung gehalten und beim Körperbau an das Kamel.
Unser Führer erzählt uns, dass Madaba sowohl in der Vergangenheit aus auch heute ein Zentrum für die Mosaik-Kunst war. Wir haben dann auch noch kurz die Möglichkeit eine Fabrikation zu besichtigen, die natürlich auch einen großen Verkaufsraum hat. 😉

Interessante Fels-Strukturen
Interessante Fels-Strukturen

Unser Kaufinteresse hält sich aber in Grenzen, so dass wir bald im Zentrum von Madaba sind und die St. Georgs Kirche mit dem berühmten Palästina-Mosaik besichtigen. Es handelt sich um eine Landkarte, auf der alle wichtigen Pilgerstätten des Nahen Osten verzeichnet sind.

Herodes-Festung
Herodes-Festung

Von Madaba auf fahren wir zur Herodes-Festung. Der Bibel nach soll sich hier auch die Enthauptung von Johannes des Täufers abgespielt haben.

Überreste der Herodes Festung
Überreste der Herodes Festung

Die Festung wurde später von den Römern belagert und nach deren Einnahme dem Erdboden gleich gemacht. Heute sieht man nur noch zwei Säulen, eine Zisterne und viele Grundmauern. Von dort hat man einen weiten Blick über das Tote Meer und bis nach Ost-Jerusalem mit seinen Hochhäusern.
Die Fahrt ins Jordan-Tal zu unserem Hotel führt uns durch eine dramatische Landschaft mit vielen tollen Ausblicken.

Kleine Ziege am Weg zur Herodes Festung
Kleine Ziege am Weg zur Herodes Festung

Den späten Nachmittag nutzen wir dann zu einem Bad im Toten Meer. Da das Tote Meer jedes Jahr erheblich an Wasser verliert, sind die Hotels, die vor einigen Jahren an das Ufer gebaut wurden, heute weit von Wasser entfernt.

Treiben auf der Wasseroberfläche
Treiben auf der Wasseroberfläche

Wir bevorzugen es trotzdem zu Fuß zum Wasser zu gehen und einen Eindruck über den Wasserverlust zu bekommen. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl in dem sehr salzhaltigen Wasser zu schwimmen. Arme und Beine wollen ständig zur Wasseroberfläche und es ist einfacher auf dem Rücken zu schwimmen.

Landsend

Heute geht es wieder auf einige Besichtigungen in den Norden. Als wir das Gästehaus verlassen merken wir, dass es  kalt und sehr windig ist. Also decken sich alle mit Pullover und Jacke ein.

Kinder der 1. Klasse führen uns mit viel Begeisterung einen Tanz vor
Kinder der 1. Klasse führen uns mit viel Begeisterung einen Tanz vor

Erster Programmpunkt ist ein Besuch des anglikanischen Kindergartens und Schule in Irbid, in der Sehende und Blinde, Jungen und Mädchen sowie Muslime und Christen gemeinsam unterrichtet werden. Geleitet wird die Einrichtung von dem Pastor, seiner Frau und einem ehemaligen Lehrer, die 2003 mit einem Kindergarten für Sehbehinderte angefangen haben. Es arbeiten auch drei junge Deutsche dort, die hier ein freiwilliges soziales Jahr ableisten.

Wir werden herum geführt und können einige Klassen besuchen. Der Unterricht in den Klassen mit blinden und sehenden Kindern bedeutet natürlich einen zusätzlichen Aufwand an Lehrkräften. Vom Zustand und von der technischen Ausrüstung ist die Schule auf einem guten Stand.

Läden und Reste eines Amphittheaters  in Umm Quais
Läden und Reste eines Amphittheaters in Umm Quais

Man spürt, dass alle mit sehr viel Herzblut bei der Sache sind. Jedes Jahr arbeiten sie daran, die Schule um eine Klasse zu erweitern. Die Schüler, die 2003 im Kindergarten waren, sind nun am Ende der gesetzlichen Schulzeit angekommen. Man versucht nun, einen gymnasialen Zweig und eine praktische Berufsausbildung zu starten. Der Pastor ist traurig, dass er immer noch nicht das Geld für den notwendigen Neubau zusammen hat. Immerhin müssen mindestens 300.000 JD (etwa 380.000€) zusammen gebracht werden.

Nach einem Lunch und einigen begleitenden Gesprächen, brechen wir auf nach Umm Qais. Dort gibt es wie in Jerash die Ruinen einer alten römischen Stadt. Der Name bedeutet „Mutter aller Steuern“. Hier saßen zu osmanischen Zeiten wohl die Steuereintreiber.

Blick von Umm Quais auf den See Genezareth und rechts davor die Golan-Höhen
Blick von Umm Quais auf den See Genezareth und rechts davor die Golan-Höhen

Das besondere dieses Ortes ist aber der Aussichtspunkt auf das Dreiländereck Israel, Syrien und Jordanien. Man blickt von hier direkt auf die Golan-Höhen und den See Genezareth.

Die gründlich gesicherte Grenze zu den israelisch besetzten Golan-Höhen
Die gründlich gesicherte Grenze zu den israelisch besetzten Golan-Höhen

Die Atmosphäre erinnert uns an die Aussichtspunkte an der Deutsch-Deutschen Grenze in den 80er Jahren. Während wir auf die Golan-Höhen schauen, ziehen im Südwesten dicke schwarze Wolken auf. Wir sehen zu, dass wir wieder zum Bus kommen. Dort fängt es dann kräftig zu regnen an.

Regenschauer auf dem Heimweg nach Amman
Regenschauer auf dem Heimweg nach Amman

Wir machen uns auf dem Rückweg, da für den Abend ein Treffen mit der Hauptdarstellerin des Filmes von Gestern arrangiert ist. Der Weg ist begleitet von heftigen Schauern, die sich mit Sonne abwechseln. Dies gibt natürlich phantastische Regenbögen.

Schafherde neben der Straße
Schafherde neben der Straße

Wir nutzen die Zeit bis zum Treffen mit der Schauspielerin für einen kleinen Ausflug auf die Straße vor der Schule. Der Wind hat mittlerweile fast Sturmstärke.

Eingang zur Schneller Schule
Eingang zur Schneller Schule

Der Müll fliegt durch die Gegend. Auf der anderen Straßenseite brennt ein Müllhaufen und wir versuchen den Rauch nicht einzuatmen. Die Gegend wirkt ziemlich chaotisch.

Tierhandlung an der Straße vor der Schule
Tierhandlung an der Straße vor der Schule

Wir kaufen ein kleines Sieb für den Tee, den wir vor ein paar Tagen in Amman gekauft haben und finden noch einen sehr netten Gewürzladen. Der Inhaber erzählt uns stolz, dass er drei Jahre in Bremen gelebt habt und verspricht uns, Gewürze nach Deutschland zu schicken, falls unser Vorrat zur Neige gehen sollte.

Das Treffen mit der Schauspielerin liefert uns einen interessanten Einblick in die jordanische Gesellschaft und die Stellung der Frauen.

Soviel Grün in Jordanien!

Nach so vielen Steinen gestern haben wir uns heute eine Wanderung in der Natur verdient. Bereits um 8:00 Uhr verlassen wir unser Domizil und fahren wieder nach Jerash, um uns dort mit unseren Wanderführern zu treffen. Von dort geht es dann noch weiter nach Norden in die Berge. Petra hat heute einen Platz in der ersten Reihe ergattert und nutzt die Chance, ein paar Straßenszenen zu fotografieren.

Wir sind überwältigt von dem Grün hier, damit hatten wir nicht gerechnet. Von einer Höhe, auf der sich auch alte Steine türmen, steigen wir an einem trockenen Bachbett hinunter ins Tal. Es geht durch einen lichten Wald aus Steineichen mit vielen Blumen, die die Fotografen unter uns zu vielen Detailaufnahmen animieren.

Für unser Mittag sind wir bei einer Frau in einem nahe gelegenen Ort angemeldet. Leider merkt unser Busfahrer erst als er in sehr engen Kurven bereits zweimal aufgesetzt hat, dass wir den kürzesten Weg nicht hinunter kommen. Wir steigen alle aus und der Fahrer fährt rückwärts bis zur nächsten Möglichkeit den Bus zu wenden. Hier können wir wieder zusteigen und fahren in einem großen Bogen zum Ort. Das Essen entschädigt dann für die ganze Aufregung. Gut gesättigt treten wir die Rückfahrt nach Amman an und die Hälfte der Gruppe versinkt ins Suppen-Koma.

Abends sehen wir noch den Film einer jungen Regisseurin, die sich mit der Situation von Frauen in Jordanien auseinander gesetzt hat. An den Film schließt sich eine angeregte Diskussion über die Situation in Jordanien und in Deutschland an.