Tja, was hat dies alles miteinander zu tun? Eigentlich nur, dass es auf unserer heutigen Route liegt.

Wir fahren zunächst eine ganze Weile am Toten Meer entlang. Man kann deutlich erkennen, dass es jährlich viel Wasser verliert und der Wasserspiegel seit Jahrzehnten gesunken ist. Hotelanlagen, die vor Jahren an den Strand gebaut wurden, liegen jetzt weit vom Wasser entfernt.

Am östlichen Ufer, wo es steil abfällt hat sich am Ufersaum eine kräftige Salzkruste gebildet. Ursache dafür ist, dass der Jordan, der eigentlich das Tote Meer speist, schon vorher durch seine Anrainer abgezapft wird und dann noch zusätzlich zur Gewinnung von Pottasche Wasser im flacheren südlichen Teil verdunstet wird.

Unser Reiseführer berichtet, dass sich jüngst die Anrainer Jordanien, Israel und die Palästinenser auf ein Abkommen geeinigt haben, welches ein Projekt ermöglicht, entsalztes Wasser aus dem Roten Meer über eine Pipeline in das Tote Meer fließen zu lassen. Angeblich gibt es bereits eine Finanzierung über die Weltbank und bereits in 16 Jahren soll das erste Wasser fließen. Wollen einmal sehen wie es weiter geht.

Unser erstes Ziel ist das Dana-Naturreservat. Hier wollen wir eine dreistündige Wanderung machen. Dana selbst ist ein kleines Dorf am Plateau-Hang, dass von seinen Bewohnern in den letzten 50 Jahren aufgegeben wurde, da das Leben oben an der Hauptstraße wesentlich einfacher ist. Heute gibt es in dem Dorf drei Herbergen, die Wanderern im Dana-Naturreservat Unterkunft bieten.

Wir machen eine wunderbare Wanderung an dem blühenden Hang entlang. Die Landschaft erinnert uns irgendwie an die Rocky Mountains beim Death Valley.

Nach der Wanderung kräftigen wir uns mit einem Picknick an einem Aussichtspunkt oberhalb von Dana. Allerdings müssen wir alle sehr aufpassen, dass nicht alles wegfliegt, da hier oben ein kräftiger Wind weht.

Kurz hinter Dana halten wir noch einmal an der Straße, da unser Reiseleiter hier die berühmte schwarze Iris entdeckt hat – die Nationalblume Jordaniens. Zur Freude der Kinder eines daneben gelegenen Hauses machen wir uns mit unseren Kameras auf ins Feld, um diese Seltenheit fotografisch zu dokumentieren.

Die nächste Station unserer Tour ist die Kreuzritterburg in Shobaq. Sie thront auf einem Berg und man kann von ihr weit ins Land schauen und dies war auch ihre Funktion. Des Weiteren verfügte sie über eine gute und belagerungssichere Wasserversorgung. Um die Burg gab es reichlich fruchtbaren Boden. Angelegt wurde sie 1115 AD unter Balduin I von Jerusalem. Allerdings war die Zeit der Kreuzritter bald vorbei und die Burg fiel an die Kalifen. Der Standort der Burg war so gut gewählt, dass sie über die nächsten Jahrhunderte weiter in Betrieb blieb und erst durch die Osmanen bei deren Rückzug zerstört wurde. Heute ist die Gegend leider total ausgetrocknet und man kann sich schwer vorstellen, dass dies einmal fruchtbares Acker- und Plantagenland war.

Wir beschließen den Abend in Wadi Musa, welches der heutige Ort bei der Ausgrabungsstelle ‚Petra‘ ist. Unser Reiseführer erzählt uns, dass hier derzeit Totentanz herrscht. Wegen der politischen Lage im Nahen Osten trauen sich nur wenige Touristen hierher. Aber davon leben die Menschen. Auch er macht sich so seine Gedanken über seine berufliche Zukunft.