Archiv der Kategorie: Hawai’i 2010

Haleakala

Nachdem wir gestern bereits einen Blick in den Krater geworfen hatten, stand schnell fest, hier müssen wir noch rein und wandern. Wir packen heute morgen also Wanderschuhe, Wasser und ein paar Käsebrote ein (das Brot ist vom Ökoladen und ganz ok, der Käse ein scheußliches Imitat der Firma Kraft) und fahren wieder den Berg hinauf. Für die 3000 m Höhenunterschied brauchen wir 60 km und ca. 1,5 Stunden.

Auf dem Weg durch die Wolken

Um 12 Uhr stehen wir wieder oben. Das Wetter ist heute deutlich ruhiger, es geht kaum Wind. Gestern hatten wir hier scheußlich gefroren, trotz dicker Jacke. Heute reichen lange Hose und langes Hemd. Viele sind sogar nur in kurzen Hosen und T-Shirt unterwegs.  Die Sonne steht fast senkrecht über uns und hat enorme Kraft. Die Luft ist jedoch kalt. Bei jedem Lufthauch wechselt innerhalb von Sekunden die Temperatur um mehrere Grad.  Wir nehmen vorsichtshalber unsere Jacken mit auf die Tour.

Sliding Sands Trail

Der Sliding Sands Trail macht seinem Namen alle Ehre und verläuft über lose Asche und Bimsstein. Bei jedem Schritt wirbeln wir eine Staubwolke auf, so dass wir erst einmal mit einigem Abstand voneinander gehen.  Der Krater ist riesengroß. Er ist nicht durch einen Vulkanausbruch entstanden, sondern durch Erosion. In ihm befinden sich viele kleinere Vulkankegel. Wir wollen zum Ka Luu o Ka Oo. Das sind 4 km pro Strecke und fast 500 m Höhenunterschied.

Chukarhühner lieben Pferdäpfel

Der Weg ist gut zu gehen. Vor uns war eine Gruppe mit Ponys auf der Strecke, die den Untergrund gut gedüngt haben. Während ich mir noch so meine Gedanken machen, was dieser Dünger wohl mit dem Ökosystem hier ober macht, tauchen 4 Chukarhühner auf und machen sich über die Pferdeäpfel her. Diese Hühner hatten wir schon gestern an der Straße gesehen. Sie scheinen hier in großer Anzahl zu leben. Unser Vogelbuch verrät uns, dass sie 1923 in Hawai’i eingeführt wurden.

Blick in den Krater des Ka Luu o Ka Oo

Am Ka Luu o Ka Oo machen wir erst einmal Pause. Der Pegel unserer Wasserflaschen sinkt schnell und nach so einem Weg schmeckt sogar Käseimitat… Bevor wir zurück gehen, laufen wir einmal um den Krater des kleinen Vulkans. Er ist innen sehr steil und wechselt auf seinem Umfang mehrfach die Farbe. Wo sind wir hier eigentlich – ist das noch die Erde oder schon der Mars?

Kraterrand des Haleakala von innen

Nun beginnt der anstrengende Teil der Wanderung: wir müssen die fast 500 m wieder hinauf durch losen Untergrund und dünne Luft. Auf unseren zahlreichen Atempausen können wir ausgiebig diese Mondlandschaft bewundern, die sich so vollständig von allem unterscheidet, was sonst hier auf dieser Insel ist. Es ist sehr unwirklich.

Auf dem Highway nach Kihei

Auf der anschließenden Fahrt bergab fühlen wir uns über den Wolken wie im Flugzeug: „Wir befinden uns im Landeanflug auf Kahului.  Bitte schnallen Sie sich an, stellen die Rückenlehnen senkrecht und klappen Sie die Tische hoch.“

Nachdem wir wieder sicher gelandet sind, beschließen wir heute andere für usn kochen zu lassen und probieren das Restaurant der gegenüberliegenden Ferienanlage aus. Dies war das beste Essen, das wir jemals in den USA genießen durften, mit richtigem Brot vorweg!

Falls Ihr in den nächsten Tagen nichts von uns hört, sind wir auf dem Weg nach Hana. Während ich hier auf der Terrasse sitze und blogge, hat Klaus Zelt, Isomatte und Schlafsäcke eingepackt. Spätestens Montag morgen müssen wir zurück sein. Dann geht es auf Tauch- und Schnorchelfahrt wieder hinaus auf’s Wasser.

Die Gärten von Kula und ein Blick in Haleakalas Krater

Heute wollen wir unserer sonnengeplagten Haut eine Pause gönnen und mal wieder unser Spielmobil beschäftigen. Wir fahren den Westhang des Haleakala hinauf. Der Haleakala ist der Vulkan, der die westliche Hälfte der Insel Maui bildet. Er ist über dem Wasserspiegel über 3000 m hoch. Da er aber vom Meeresgrund emporgewachsen ist, hat er insgesamt eine Höhe von fast 10000 m. Das heißt, zwei Drittel sind unter Wasser.

Blue Jade Vine

Zu Beginn fahren wir nach Kula auf eine Höhe von ungefähr 1000 m. Kula ist bekannt für seine Gärten. Unser Reiseführer listet insgesamt 4 Gärten auf. Wir kapitulieren nach dem dritten Garten, aber der Reihe nach:

Wir starten mit den Enchanting Floral Gardens. Der Reiseführer spricht von akkuraten Beeten. Das muss zu einer anderen Zeit gewesen sein. Obwohl zwei Gärtner am arbeiten sind, wirkt der Garten eher etwas vernachlässigt. Er hat, wie die Dame am Eingang, wohl schon bessere Zeiten gesehen. Trotzdem beeindruckt er uns durch seine Vielzahl an Pflanzen. Etliche davon sind schon sehr alt, wie ein ca 20 m hoher Benjamini und einige Rankpflanzen, die zusammen mit ihren Rankgittern dunkle Tunnel gebildet haben.

Protea-Knospe

Als nächstes biegen wir in eine kleine Seitenstraße, die unser Navi schon nicht mehr kennt und besuchen das Landwirtschaftliche Forschungsinstitut von Maui. Unser Reiseführer empfiehlt uns einen Besuch, da dort Proteas gezüchtet werden.  Was bitte sind Proteas? Egal, wir werden es herausfinden.

blühende Protea

Als erstes liegt jedoch ein großer Hund vor dem Eingangstor und knurrt uns an.  Da gehe ich nicht durch! Wir wenden uns ab, da kommt der Hund schwanzwedelnd auf uns zu gelaufen, schmeißt sich vor uns auf den Rücken und möchte offensichtlich am Bauch gekrault werden. Das versteh‘ wer will. Ein großer Pick-Up hält an und der Fahrer erklärt uns ungefragt, dass der Hund Chika heißt. Na gut, nun trauen wir uns doch durch das Eingangstor.

Auch vertrocknete Proteas sind noch schön

Im Büro müssen wir uns anmelden.  Der Mann ist sehr erstaunt über unseren Besuch. Offensichtlich kommen nicht so häufig Leute vorbei. Der letzte Eintrag im Gästebuch ist schon 9 Tage alt. Er freut sich sehr. Wir erhalten einen Wegeplan und eine Einweisung: Wir dürfen überall heraumlaufen, nur Gewächshäuser und Garagen sind tabu. Außerdem entschuldigt er sich,  dass ihnen bei der Trockenheit einige Pflanzen eingegangen sind. Aber was bitte, sind denn nun Proteas: Er zeigt uns ein Plakat und nun endlich sind wir schlauer, wir kennen bereits aus Australien die schönen Banksias. Sie gehören zur Familie der Protea und dieses Institut züchtet neue Sorten, um die Farmer auf Hawai’i mit entsprechenden Sorten zu versorgen, die sie anbauen und als Schnittblumen verkaufen können.

geschnittene Proteas

Im Anschluss an den Gang über das Gelände schauen wir neugierig in eine Halle, in der die Pflanzen als Schnittblumen verpackt werden. Wir sollen reinkommen, heißt es. Die Frauen, die hier arbeiten, freuen sich anscheinend sehr: Wir sollen alles angucken, alles anfassen und alles fotografieren und alles fragen was wir wollen. Hund und Katze fordern noch ihre Streicheleinheiten.  Die Blumen werden ohne Wasser in Pappkartons verpackt. So halten sie den Transport aus und werden am Zielort nur angeschnitten und wieder in Wasser gestellt. Von hier aus werden Blumenmärkte in den USA, Kanada, Japan und Holland beliefert.

Danach überspringen wir einen Garten und fahren weiter bergan zur Lavendel-Farm. Unser Resieführer verspricht hier Lavendel-Tee und Scones. Die bekommen wir hier auch. Natürlich schauen wir auch noch den Lavendel-Garten an. Als wir den Parkplatz verlassen, sehe ich im Augenwinkel einen kleinen grünen Drachen auf dem Zaunpfahl sitzen. Wir halten an. Der kleine Kerl bewegt sich im Zeitlupentempo den Zaun entlang und fängt dabei mit seiner langen Zunge eine Fliege. Bei jedem Schritt schaukelt er wie ein Blatt im Wind vor und zurück. Als er mich genauer beschauen will, rutscht er fast vom Zaun und schaut mich vorwursvoll an.

Unser rotes Spielmobil im Nebelwald

Nun wollen wir erst einmal weiter die Straße hinauf. Es geht in Serpentinen bergauf bis auf 2000 m in die Wolken.  Unser Auto darf mal zeigen, was es kann,  Hier beginnen ein paar Wanderwege, aber auf Nebel haben wir keine Lust. Wir drehen wieder um und fahren zurück, um den offiziellen Weg zum Gipfel zu nehmen.

Blick in den Krater von Haleakala

Erneut geht es in Serpentinen bergauf, aber diesmal auf einer besser ausgebauten Straße weit über die Wolken hinaus bis auf über 3000 m zu einem atemberaubenden Blick in den Krater. Außerdem lassen sich hier die Wolken von obern begucken und auch die über 4000 m hohen Vulkane  Mauna Lea und Mauna Koa auf Big Island sind von hier aus zu sehen.

Eine Bildergeschichte

Heute wird es eine Bildergeschichte. Wir haben mit der Pacific Whale Foundation eine Schnorchel-Tour nach Molokini und Lanai gebucht. Das UW-Gehäuse von Klaus Kamera kommt massiv zum Einsatz und bringt eine Menge schöner Bilder.

Angelfish ???
2 Angelfish ???

Auf dem Weg von Molokini nach Lanai begegnen wir einer Schule Spinner Dolphins. Sie machen ihrem Namen alle Ehre und vollführen ettliche Sprünge mit Drehungen. Leider läßt sich dies wegen der Auslöseverzögerung der Kamera nur schlecht fotografieren.

Spinner Dolphins

Vor Lanai geht es wieder zum schnorcheln ins Wasser. Vom Wasser aus sieht unser Boot sehr anders aus als auf den Broschüren, wo die Boote meist vom Hubschrauber zu sehen sind.

Die Ocean Voyager
Achilles Tang
Blue Parrot Fish
Yellow Tang's beim Korallen knabbern
Blue Parrot Fish Portait
Fisch in einer Putzerstation
Ein Schwarm Convict Tangs

Zm Schluß sind alle zufrieden und lassen es sich auf dem Weg zurück gut gehen. Einige mit dem einen oder anderen Mai Tai, wir aber begnügen uns mit Fruchtsaft.

Die Heimfahrt auf der Ocean Voyager

Auf dem Weg zurück nach Kihei finden wir noch einen freundlichen Polsterer, der uns unsere Tasche wieder mit einem stärkeren Reißverschluß versehen will.

Schnorcheln und Lava

Heute wollten wir erst einmal einige Sachen ausprobieren, bevor wir ernst machen. Da es morgen zum Schnorcheln auf Molokini und Lanai’i geht probieren wir an unserem ‚Hausstrand‘ erst einmal unsere Ausrüstung aus. Die neuen Schnorchel T-Shirts, die vor Sonnenbrand schützen bewähren sich gut allerdings schützen sie weder Füße noch Beine. Hier zeigen sich die ersten Schäden. Der Rest der ABC Ausrüstung ist OK. Direkt vor dem Strand befindet sich ein Riff, das ettliche Fische und Korallen beherbergt. Da es auf Mittag geht legt der Wind kräftig aus NNO zu. Am Strand entsteht eine Brandung, in der das Schnorcheln etwas mühselig wird.

Mit dem Auto fahren wir ein Stück weiter zu einer Stelle, die uns von der Dame von der Pacific Whale Foundation empfohlen wurde. Dort steht zwar auch etwas Brandung aber hinter dem Riff ist es etwas ruhiger. Hier sehen wir einen großen Doktorfisch, viele Kofferfische und eine Moräne. Die Anzahl der Fische ist hier größer und da sie scheinbar von Schnorchlern gefüttert werden, kommen sie sehr nah heran und man schwimmt in einem Fischschwarm.

Lavafeld

Den späten Nachmittag wollen wir noch unser ‚feuerrotes Spielmobil‘ ausprobiern. Wir folgen der Küstenstraße bis es nicht mehr weitergeht. Die Straße wir immer enger und führt zum Schluß über ein Lavafeld, das bis zum Meer reicht. Für unser Gefährt stellt diese Straße keine Herausforderung dar.

Lavaunterhöhlung

Am Ende der Straße befindet sich ein kleiner Parkplatz und wir setzen den Weg zu Fuß fort. Wie üblich sind wir nach wenigen Metern die einzigen, obwohl es schön und interessant ist.

Die Lava ist an einigen Stellen hohl und die Wellen spritzen durch Löcher nach oben.

Die Sonne geht nun schnell unter und wir begeben uns zurück, da hier, wie in den Tropen üblich, kaum Dämmerung herrscht.

Unser feuerrotes Spielmobil

Als die Sonne fast untergegangen ist kommen wir am Auto an und es steht einsam auf dem Parkplatz.

Ankommen…

Als wir gestern hier landeten, überfiel mich ein spontaner Inselkoller: Wir sind auf einer Insel mitten im Pazifik – Hilfe! Die aufregende Suche nach der Wohnung tat ein übriges. Deshalb ist heute erst einmal Ankommen angesagt.

In Kalifornien hatte ich keinen Jetlag, aber hier bin ich um 4 Uhr morgens wach. Die Vögel melden sich mit ungewohnten Geräuschen. Der Ventilator rotiert zu schnell, es ist kühl geworden.

Wir frühstücken auf der Terrasse, entdecken als erstes einen sehr vertraut aussehenden Sperling. Irgendwann nachts ging die Gartenbewässerung an, auf den herabgefallenen Blüten eines der großen Bäume glitzern noch die Tropfen. Ich hole zwei davon auf unsere Terrasse. Sie sehen so schön aus.

Warnschilder an der Slipbahn

Als nächstes erkunden wir das Stück Küste vor unserer Wohnung und starten an der Slipbahn. Einige Tauchboote kommen von ihren Touren zurück, ein Schild warnt vor Buckelwalen und die örtliche Motorradgruppe hat sich hier zum Sonntagsausflug getroffen.

Der Strand bei unserer Ferienwohnung

Wir schlendern weiter auf einem Fußweg an der Küste entlang. Schroffe Lava wechselt sich ab mit schönem ockerfarbenem Sand. Die Küste ist zwar dicht bebaut, aber der Strand ist glücklicherweise öffentlich. An vielen Stellen ist er zu schmal, um dort zu liegen, aber mit den Füßen im Wasser kann man dort laufen.

Als wir anschließend auf unserer Terrasse Kaffee trinken, fliegen etliche Fregattvögel vorbei. Glücklicherweise gibt es in der Wohnung ein Buch über die Vögel Hawai’is. So klärt sich auch das Rätsel, wieso uns die Vögel, die hier in großer Anzahl durch die Büsche turnen, so vertraut vorkommen: Es sind Hirtenstare, die im 19. Jahrhundert aus Indien eingesiedelt wurden, um Insekten zu fressen. Auch die Sperlinge gibt es erst seit dem 19. Jahrhundert hier. Spannend ist auch, dass es nur eine einheimische Säugetierart gab: eine Fledermaus. Alle anderen Säugetiere wurden von Menschen angesiedelt, erst von den Polynesiern, dann von den Europäern und Amerikanern.

Regenbogen über den Zuckerrohrfeldern

Wir schreiben eine Einkaufsliste: Obst, Gemüse, Brot, Käse und T-Shirts, um uns beim Schnorcheln nicht den Rücken zu verbrennen. Selbst bei dem kurzen Strandspaziergang haben wir schon gemerkt, wie kräftig die Sonne hier ist. Wir setzen uns ins Auto und fahren Richtung Kahului. Ein Stück die Straße hinauf ist ein Einkaufszentrum, indem wir schon mal T-Shirts bekommen, außerdem überkommt uns der Hunger und wir gönnen uns leckeren Fisch zum Mittag. Zwischendurch geht ein kurzer Schauer nieder – der erste Regen seit 9 Monaten auf dieser Seite der Insel. Es dampft kräftig und nach kurzer Zeit sind Straße und Wege wieder trocken. Dafür bekommen wir einen wunderschönen Regenbogen zu sehen.

Nachdem wir uns verproviantiert haben, buchen wir im Hafen für Dienstag unsere erste Schnorcheltour.