Haleakala

Nachdem wir gestern bereits einen Blick in den Krater geworfen hatten, stand schnell fest, hier müssen wir noch rein und wandern. Wir packen heute morgen also Wanderschuhe, Wasser und ein paar Käsebrote ein (das Brot ist vom Ökoladen und ganz ok, der Käse ein scheußliches Imitat der Firma Kraft) und fahren wieder den Berg hinauf. Für die 3000 m Höhenunterschied brauchen wir 60 km und ca. 1,5 Stunden.

Auf dem Weg durch die Wolken

Um 12 Uhr stehen wir wieder oben. Das Wetter ist heute deutlich ruhiger, es geht kaum Wind. Gestern hatten wir hier scheußlich gefroren, trotz dicker Jacke. Heute reichen lange Hose und langes Hemd. Viele sind sogar nur in kurzen Hosen und T-Shirt unterwegs.  Die Sonne steht fast senkrecht über uns und hat enorme Kraft. Die Luft ist jedoch kalt. Bei jedem Lufthauch wechselt innerhalb von Sekunden die Temperatur um mehrere Grad.  Wir nehmen vorsichtshalber unsere Jacken mit auf die Tour.

Sliding Sands Trail

Der Sliding Sands Trail macht seinem Namen alle Ehre und verläuft über lose Asche und Bimsstein. Bei jedem Schritt wirbeln wir eine Staubwolke auf, so dass wir erst einmal mit einigem Abstand voneinander gehen.  Der Krater ist riesengroß. Er ist nicht durch einen Vulkanausbruch entstanden, sondern durch Erosion. In ihm befinden sich viele kleinere Vulkankegel. Wir wollen zum Ka Luu o Ka Oo. Das sind 4 km pro Strecke und fast 500 m Höhenunterschied.

Chukarhühner lieben Pferdäpfel

Der Weg ist gut zu gehen. Vor uns war eine Gruppe mit Ponys auf der Strecke, die den Untergrund gut gedüngt haben. Während ich mir noch so meine Gedanken machen, was dieser Dünger wohl mit dem Ökosystem hier ober macht, tauchen 4 Chukarhühner auf und machen sich über die Pferdeäpfel her. Diese Hühner hatten wir schon gestern an der Straße gesehen. Sie scheinen hier in großer Anzahl zu leben. Unser Vogelbuch verrät uns, dass sie 1923 in Hawai’i eingeführt wurden.

Blick in den Krater des Ka Luu o Ka Oo

Am Ka Luu o Ka Oo machen wir erst einmal Pause. Der Pegel unserer Wasserflaschen sinkt schnell und nach so einem Weg schmeckt sogar Käseimitat… Bevor wir zurück gehen, laufen wir einmal um den Krater des kleinen Vulkans. Er ist innen sehr steil und wechselt auf seinem Umfang mehrfach die Farbe. Wo sind wir hier eigentlich – ist das noch die Erde oder schon der Mars?

Kraterrand des Haleakala von innen

Nun beginnt der anstrengende Teil der Wanderung: wir müssen die fast 500 m wieder hinauf durch losen Untergrund und dünne Luft. Auf unseren zahlreichen Atempausen können wir ausgiebig diese Mondlandschaft bewundern, die sich so vollständig von allem unterscheidet, was sonst hier auf dieser Insel ist. Es ist sehr unwirklich.

Auf dem Highway nach Kihei

Auf der anschließenden Fahrt bergab fühlen wir uns über den Wolken wie im Flugzeug: „Wir befinden uns im Landeanflug auf Kahului.  Bitte schnallen Sie sich an, stellen die Rückenlehnen senkrecht und klappen Sie die Tische hoch.“

Nachdem wir wieder sicher gelandet sind, beschließen wir heute andere für usn kochen zu lassen und probieren das Restaurant der gegenüberliegenden Ferienanlage aus. Dies war das beste Essen, das wir jemals in den USA genießen durften, mit richtigem Brot vorweg!

Falls Ihr in den nächsten Tagen nichts von uns hört, sind wir auf dem Weg nach Hana. Während ich hier auf der Terrasse sitze und blogge, hat Klaus Zelt, Isomatte und Schlafsäcke eingepackt. Spätestens Montag morgen müssen wir zurück sein. Dann geht es auf Tauch- und Schnorchelfahrt wieder hinaus auf’s Wasser.

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