Ankommen…

Als wir gestern hier landeten, überfiel mich ein spontaner Inselkoller: Wir sind auf einer Insel mitten im Pazifik – Hilfe! Die aufregende Suche nach der Wohnung tat ein übriges. Deshalb ist heute erst einmal Ankommen angesagt.

In Kalifornien hatte ich keinen Jetlag, aber hier bin ich um 4 Uhr morgens wach. Die Vögel melden sich mit ungewohnten Geräuschen. Der Ventilator rotiert zu schnell, es ist kühl geworden.

Wir frühstücken auf der Terrasse, entdecken als erstes einen sehr vertraut aussehenden Sperling. Irgendwann nachts ging die Gartenbewässerung an, auf den herabgefallenen Blüten eines der großen Bäume glitzern noch die Tropfen. Ich hole zwei davon auf unsere Terrasse. Sie sehen so schön aus.

Warnschilder an der Slipbahn

Als nächstes erkunden wir das Stück Küste vor unserer Wohnung und starten an der Slipbahn. Einige Tauchboote kommen von ihren Touren zurück, ein Schild warnt vor Buckelwalen und die örtliche Motorradgruppe hat sich hier zum Sonntagsausflug getroffen.

Der Strand bei unserer Ferienwohnung

Wir schlendern weiter auf einem Fußweg an der Küste entlang. Schroffe Lava wechselt sich ab mit schönem ockerfarbenem Sand. Die Küste ist zwar dicht bebaut, aber der Strand ist glücklicherweise öffentlich. An vielen Stellen ist er zu schmal, um dort zu liegen, aber mit den Füßen im Wasser kann man dort laufen.

Als wir anschließend auf unserer Terrasse Kaffee trinken, fliegen etliche Fregattvögel vorbei. Glücklicherweise gibt es in der Wohnung ein Buch über die Vögel Hawai’is. So klärt sich auch das Rätsel, wieso uns die Vögel, die hier in großer Anzahl durch die Büsche turnen, so vertraut vorkommen: Es sind Hirtenstare, die im 19. Jahrhundert aus Indien eingesiedelt wurden, um Insekten zu fressen. Auch die Sperlinge gibt es erst seit dem 19. Jahrhundert hier. Spannend ist auch, dass es nur eine einheimische Säugetierart gab: eine Fledermaus. Alle anderen Säugetiere wurden von Menschen angesiedelt, erst von den Polynesiern, dann von den Europäern und Amerikanern.

Regenbogen über den Zuckerrohrfeldern

Wir schreiben eine Einkaufsliste: Obst, Gemüse, Brot, Käse und T-Shirts, um uns beim Schnorcheln nicht den Rücken zu verbrennen. Selbst bei dem kurzen Strandspaziergang haben wir schon gemerkt, wie kräftig die Sonne hier ist. Wir setzen uns ins Auto und fahren Richtung Kahului. Ein Stück die Straße hinauf ist ein Einkaufszentrum, indem wir schon mal T-Shirts bekommen, außerdem überkommt uns der Hunger und wir gönnen uns leckeren Fisch zum Mittag. Zwischendurch geht ein kurzer Schauer nieder – der erste Regen seit 9 Monaten auf dieser Seite der Insel. Es dampft kräftig und nach kurzer Zeit sind Straße und Wege wieder trocken. Dafür bekommen wir einen wunderschönen Regenbogen zu sehen.

Nachdem wir uns verproviantiert haben, buchen wir im Hafen für Dienstag unsere erste Schnorcheltour.

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