Die Gärten von Kula und ein Blick in Haleakalas Krater

Heute wollen wir unserer sonnengeplagten Haut eine Pause gönnen und mal wieder unser Spielmobil beschäftigen. Wir fahren den Westhang des Haleakala hinauf. Der Haleakala ist der Vulkan, der die westliche Hälfte der Insel Maui bildet. Er ist über dem Wasserspiegel über 3000 m hoch. Da er aber vom Meeresgrund emporgewachsen ist, hat er insgesamt eine Höhe von fast 10000 m. Das heißt, zwei Drittel sind unter Wasser.

Blue Jade Vine

Zu Beginn fahren wir nach Kula auf eine Höhe von ungefähr 1000 m. Kula ist bekannt für seine Gärten. Unser Reiseführer listet insgesamt 4 Gärten auf. Wir kapitulieren nach dem dritten Garten, aber der Reihe nach:

Wir starten mit den Enchanting Floral Gardens. Der Reiseführer spricht von akkuraten Beeten. Das muss zu einer anderen Zeit gewesen sein. Obwohl zwei Gärtner am arbeiten sind, wirkt der Garten eher etwas vernachlässigt. Er hat, wie die Dame am Eingang, wohl schon bessere Zeiten gesehen. Trotzdem beeindruckt er uns durch seine Vielzahl an Pflanzen. Etliche davon sind schon sehr alt, wie ein ca 20 m hoher Benjamini und einige Rankpflanzen, die zusammen mit ihren Rankgittern dunkle Tunnel gebildet haben.

Protea-Knospe

Als nächstes biegen wir in eine kleine Seitenstraße, die unser Navi schon nicht mehr kennt und besuchen das Landwirtschaftliche Forschungsinstitut von Maui. Unser Reiseführer empfiehlt uns einen Besuch, da dort Proteas gezüchtet werden.  Was bitte sind Proteas? Egal, wir werden es herausfinden.

blühende Protea

Als erstes liegt jedoch ein großer Hund vor dem Eingangstor und knurrt uns an.  Da gehe ich nicht durch! Wir wenden uns ab, da kommt der Hund schwanzwedelnd auf uns zu gelaufen, schmeißt sich vor uns auf den Rücken und möchte offensichtlich am Bauch gekrault werden. Das versteh‘ wer will. Ein großer Pick-Up hält an und der Fahrer erklärt uns ungefragt, dass der Hund Chika heißt. Na gut, nun trauen wir uns doch durch das Eingangstor.

Auch vertrocknete Proteas sind noch schön

Im Büro müssen wir uns anmelden.  Der Mann ist sehr erstaunt über unseren Besuch. Offensichtlich kommen nicht so häufig Leute vorbei. Der letzte Eintrag im Gästebuch ist schon 9 Tage alt. Er freut sich sehr. Wir erhalten einen Wegeplan und eine Einweisung: Wir dürfen überall heraumlaufen, nur Gewächshäuser und Garagen sind tabu. Außerdem entschuldigt er sich,  dass ihnen bei der Trockenheit einige Pflanzen eingegangen sind. Aber was bitte, sind denn nun Proteas: Er zeigt uns ein Plakat und nun endlich sind wir schlauer, wir kennen bereits aus Australien die schönen Banksias. Sie gehören zur Familie der Protea und dieses Institut züchtet neue Sorten, um die Farmer auf Hawai’i mit entsprechenden Sorten zu versorgen, die sie anbauen und als Schnittblumen verkaufen können.

geschnittene Proteas

Im Anschluss an den Gang über das Gelände schauen wir neugierig in eine Halle, in der die Pflanzen als Schnittblumen verpackt werden. Wir sollen reinkommen, heißt es. Die Frauen, die hier arbeiten, freuen sich anscheinend sehr: Wir sollen alles angucken, alles anfassen und alles fotografieren und alles fragen was wir wollen. Hund und Katze fordern noch ihre Streicheleinheiten.  Die Blumen werden ohne Wasser in Pappkartons verpackt. So halten sie den Transport aus und werden am Zielort nur angeschnitten und wieder in Wasser gestellt. Von hier aus werden Blumenmärkte in den USA, Kanada, Japan und Holland beliefert.

Danach überspringen wir einen Garten und fahren weiter bergan zur Lavendel-Farm. Unser Resieführer verspricht hier Lavendel-Tee und Scones. Die bekommen wir hier auch. Natürlich schauen wir auch noch den Lavendel-Garten an. Als wir den Parkplatz verlassen, sehe ich im Augenwinkel einen kleinen grünen Drachen auf dem Zaunpfahl sitzen. Wir halten an. Der kleine Kerl bewegt sich im Zeitlupentempo den Zaun entlang und fängt dabei mit seiner langen Zunge eine Fliege. Bei jedem Schritt schaukelt er wie ein Blatt im Wind vor und zurück. Als er mich genauer beschauen will, rutscht er fast vom Zaun und schaut mich vorwursvoll an.

Unser rotes Spielmobil im Nebelwald

Nun wollen wir erst einmal weiter die Straße hinauf. Es geht in Serpentinen bergauf bis auf 2000 m in die Wolken.  Unser Auto darf mal zeigen, was es kann,  Hier beginnen ein paar Wanderwege, aber auf Nebel haben wir keine Lust. Wir drehen wieder um und fahren zurück, um den offiziellen Weg zum Gipfel zu nehmen.

Blick in den Krater von Haleakala

Erneut geht es in Serpentinen bergauf, aber diesmal auf einer besser ausgebauten Straße weit über die Wolken hinaus bis auf über 3000 m zu einem atemberaubenden Blick in den Krater. Außerdem lassen sich hier die Wolken von obern begucken und auch die über 4000 m hohen Vulkane  Mauna Lea und Mauna Koa auf Big Island sind von hier aus zu sehen.

Ein Gedanke zu „Die Gärten von Kula und ein Blick in Haleakalas Krater“

  1. Der kleine grüne Drache ist ein Dreihornchamäleon. Laut Wikipedia kommen Chamäleons in Afrika und in Indien vor.

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