Archiv der Kategorie: Kuba 2018

Tanzreise im September 2018

Poolparty

Heute steht eine Poolparty auf dem Programm. Zum Frühstück erscheint einer unserer Mitreisenden nicht zum Frühstück – Bauchkrämpfe – Aber zur Party kommt er doch mit. Pünktlich um 10 Uhr steht unser Großraumtaxi vor der Tür und wir quetschen uns mit 14 Erwachsenen, zwei Kleinkindern, zwei Kinderwagen und einem Gettoblaster hinein.
Ächzend setzt sich der Wagen in Bewegung. Nach ungefähr einer halben Stunde Fahrt halten wir in einem Wohngebiet irgendwo auf dem Land. Wir betreten den Garten eines Privathauses. Hinter dem Haus öffnet sich ein tropischer Garten mit Bananenplantage, Swimming Pool, Bar, Tischtennisplatte, Spieltisch mit Dominosteinen und reichlich Sitz und Liegegelegenheiten. Nur die Musik ist noch verkehrt: Reggaeton, aber dass ändern unsere Tanzlehrer schnell. Bis 18 Uhr verbringen wir hier unsere Zeit mit Schwimmen, Plantschen, Spielen, Tanzen, Essen und Trinken.
Baustelle am Malecón
Baustelle am Malecón

Danach geht es zurück zur Casa. Wir erholen uns erst einmal von diesen Anstrengungen und ziehen nach Einbruch der Dunkelheit noch einmal mit den Kameras los zum Malecón, um einige Fotos zu machen und die Stimmung dort zu genießen.

Heute haben wir frei!

Auch vom Frühstück in der Casa haben wir uns frei genommen. Es schmeckt zwar gut, aber ist doch jeden Tag gleich. Wir treffen uns im El Dandy, einem netten Café an der Plaza Del Cristo und essen zum ersten Mal seit einer Woche ein Frühstück ohne zwei Eier. Eine kleine Katze findet uns sympathisch und legt sich auf dem Bücherregal hinter uns schlafen.

Das Capitolio
Das Capitolio

Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Casa geht es zum Capitolio. Der Eingang ist zu, aber es wird uns gesagt, dass in etwa einer halben Stunde eine Führung stattfinden wird. Die Wartezeit vertreiben wir uns im angrenzenden Park im Schatten. in der Führung erfahren wir, dass das Capitolio erst seit heute wieder zugänglich sei. Die letzten 10 Jahre wurde es renoviert. Die Renovierungsarbeiten sind zwar noch nicht abgeschlossen aber das Ergebnis ist schon sehr vorzeigbar und die Kubaner sind mächtig Stolz auf den Bau.

Erst das Gerüst verdeutlicht die Größe der 17m hohen Statue im Eingangsbereich des Capitolio
Erst das Gerüst verdeutlicht die Größe der 17m hohen Statue im Eingangsbereich des Capitolio

Es wird mehrfach betont, dass es sich um keine Kopie des Capitols in Washington handelt. Nur die äußere Form ist sehr ähnlich. Innen ist es total anders aufgebaut und strukturiert. Der Hinweis darauf, dass es etwas höher ist, erfüllt die Kubaner aber mit schelmischer Freude. Allerdings ist der Sitzungssaal für das Parlament zu klein und so können hier leider nur Ausschüsse tagen und natürlich offizielle Empfänge stattfinden. Die Bedeutung des Parlaments ist aber nicht mit unserem Bundestag zu vergleichen. Unter der Kuppel am Haupteingang befindet sich der Punkt Null des Kubanischen Straßennetzes. Hier ist ein beleuchteter Diamant eingelassen. Es handelt sich aber um eine Kopie des ursprüngliche Originals. 

Erst durch die Besuchergruppe werden die Ausmaße des Gebäudes sichtbar
Erst durch die Besuchergruppe werden die Ausmaße des Gebäudes sichtbar

Das Original soll aus der Zarenkrone des letzten russischen Zaren stammen. Er wurde auch schon einmal gestohlen und fand sich danach in dem Büro des amtierenden Präsidenten wieder. – Ein Schelm der Böses dabei denkt – Nun wird er sicher im Tresor der Nationalbank verwahrt. Unsere Führerin war sich sicher, dass er immer noch da ist :-). Im Erdgeschoss darunter befindet sich ein Schrein mit den Gebeinen von drei unbekannten Soldaten, die für die kubanische Unabhängigkeit gestorben sind. Um sie herum stehen Fahnen der Länder Amerikas plus Spanien und Portugal. Raúl Castro schickt regelmäßig einen frischen Kranz für den Schrein. 

Unser Guide vor einem Foto der Mitarbeiter, die für den Verschnitt des Rums verantwortlich sind
Unser Guide vor einem Foto der Mitarbeiter, die für den Verschnitt des Rums verantwortlich sind

Nach der Tour bewegen wir uns wieder zur Casa. Nach einer kleinen Pause machen wir uns auf zum Rum-Museum am Hafen. Diesmal ist es nicht geschlossen. Auch hier wird eine Führung angeboten.

Auch das Ausgangsprodukt, der frisch gepresste Zuckerrohrsaft, ist schon schmackhaft
Auch das Ausgangsprodukt, der frisch gepresste Zuckerrohrsaft, ist schon schmackhaft

Zunächst wird über die Verbreitung des Zuckerrohrs und dessen Weg nach Kuba berichtet. Da die Spanier auf Kuba kein Gold fanden, haben sie schnell auf die Erzeugung des „weißen Goldes“ umgesattelt. Darunter musste zunächst die einheimische Bevölkerung leiden. Nachdem diese fast ausgerottet war, mussten afrikanische Sklaven leiden. Sehr schnell erkannte man, dass man aus dem Zuckerrohr einen Schnaps herstellen kann. Dieser war dann der Renner bei den Seeleuten und den Piraten. Anfangs muss das einen ziemliche Brühe gewesen sein. Dann brachte jemand die Technik des Filters mit und es entstand der Rum, wie wir ihn heute kennen. Der gefilterte Rum wird mindestens drei Jahre in alten Bourbon Fässern gelagert, bevor er auf Trinkstärke verdünnt wird. Zum Abschluss dürfen wir noch einen Schluck 7jährigen Havanna Club Rum probieren. Unser Fall ist er nicht, wir haben schon bessere gekostet.

Das Biest in der Barbie
Das Biest in der Barbie

Nun würden wir gerne eine Kleinigkeit essen, bevor wir uns wieder mit unseren Mitreisenden treffen. Leider finden wir nichts geeignetes und für ein vollständiges Essen reicht die Zeit nicht mehr. In der Casa haben sich die Beiden schon fein gemacht. Wir wollen gemeinsam eine Tour mit einem Oldtimer Cabrio machen. Sie haben bereits einen Fahrer mit Wagen gefunden und einen günstigen Preis verhandelt.

Blick über die Altstadt von Havanna
Blick über die Altstadt von Havanna

Es ist ein Chevrolet Bel Air von 1954 mit V8-Motor, 380PS und in rosa mit weiß lackiert. Der Fahrer David spricht einigermaßen Englisch und ist mächtig stolz auf den Originalmotor. Das Auto gehörte ursprünglich seinem Großvater und er nennt es liebevoll „Barbie-Biest“. Barbie wegen der Farbe und Biest wegen des Motors, der 33 Liter auf 100 km schluckt. Wir vereinbaren eine Tour auf die andere Seite des Hafens. Er startet Musik vom Buena Vista Social Club und dann den Motor. Mit einer schwarzen Rauchwolke hinter uns geht es los. Durch den Tunnel fahren wir auf die andere Seite zur Jesus Statue, dem Che Guevara Haus, dem Militärmuseum und dem alten Fort.

Blick auf den Malecón
Blick auf den Malecón

Zum Abschluss lassen wir uns an der Plazuela del Angel raussetzen. Dort hat eine Modedesignerin ein Restaurant eröffnet. Wir genießen zum Abschluss ein wundervolles Abendessen.

Die Stadtrundfahrt

Heute war eigentlich kein Tanztraining geplant, aber das Programm war kurzfristig umgestellt worden. Das ist Kuba!

Mittags künden bereits die Wolkentürme bevorstehende Gewitter an
Mittags künden bereits die Wolkentürme bevorstehende Gewitter an

Auf dem Weg zur Tanzschule gehen wir an auf halbmast wehenden kubanischen Flaggen vorbei. Wir rätseln, was heute los ist. Nach dem Training klärt es sich auf: Der Präsident der sozialistischen Republik Vietnam ist verstorben und da es sich um einen engen Verbündeten von Kuba handelt, ist Staatstrauer für 2 Tage angesetzt. Unsere Organisatorin sagt uns, dass für die nächsten 2 Tage keine Musik und Tanzveranstaltungen stattfinden.

Einkaufszentrum in Havanna
Einkaufszentrum in Havanna

Weiterhin hat unser Organisatoren Paar endlich ihren Ventilator ergattert. Es ist zwar nicht ganz das Modell, dass sie eigentlich geplant hatten, aber offensichtlich eine Rarität in Havanna. Auf dem Weg vom Geschäft zur Tanzschule wurden sie mehrfach darauf angesprochen, wo es diese gibt. Es war aber ein Einzelstück, dass dem Verkäufer nur über zähe Verhandlungen entlockt worden war. Auch das ist Kuba.

In diesem Leuchtengeschäft wäre doch noch einiges an Platz für mehr Ware. Da versteht es sich von selbst, dass auch nur die ausgestellte Ware verfügbar ist.
In diesem Leuchtengeschäft wäre doch noch einiges an Platz für mehr Ware. Da versteht es sich von selbst, dass auch nur die ausgestellte Ware verfügbar ist.

Nach dem wieder einmal sehr guten Mittag in der Casa (Muuuuy rrrrico!!!) machen wir uns mit dem Großraumtaxi auf eine Stadtrundfahrt.

Gähnende Leere auf dem Platz der Revolution
Gähnende Leere auch auf dem Platz der Revolution

Zunächst fahren wir in ein kubanisches Einkaufszentrum. Hier gibt es eigentlich alles. Wenn es etwas hier nicht gibt, dann vermutlich nirgendwo in Havanna. Im mittleren Bereich befindet sich ein brodelnder Kinderspielplatz mit einigen kubanischen Fastfood-Ständen drumherum. Dann schlängelt sich eine Spirale nach oben, an der sich die Geschäfte aufreihen. Es sind aber keine konkurrierenden Geschäfte, sondern jedes hat sein eigenes Thema und Sortiment. Wenn man also Parfum sucht, geht man in die Parfümerie oder für einen Ventilator geht man in das Elektrogeschäft. Wenn man dort nicht fündig wird, muss man Tage, Wochen oder Monate warten bis die Ware wieder vorrätig ist. Es hat keinen Sinn sich Hoffnungen zu machen, dass ein Konkurrenz-Geschäft noch etwas anderes haben könnte. Aber vielleicht steht ja etwas zum Verkauf, das man schon immer suchte. Dann schnell kaufen! Unsere Organisatoren werden fündig mit einem Überspannungsschutz, der hier sehr sinnvoll ist. Wir hatten unseren von Conrad in Deutschland 🙂

Geier umkreisen das José Marti Denkmal
Geier umkreisen das José Marti Denkmal

Danach geht es zum Platz der Revolution. Wir üblich schön groß und in der Mitte ein Bauwerk, das sich steil in den Himmel reckt. Der Sinn dieser Dinger auf den Plätzen der Revolution dieser Welt hat sich mir nie erschlossen. Hier ist er dem Dichter und Nationalhelden José Marti  (uns meist als Verfasser des Liedes Guantanamera bekannt) gewidmet und wurde bereits vom Diktator Batista errichtet.

Drohnenflug verboten
Drohnenflug verboten

Auf dem Platz befinden sich auch Schilder, die den Flug von Drohnen verbieten. Vor noch gar nicht so langer Zeit hat jemand mit einer Drohne einen Anschlag auf den Venezuelanischen Präsidenten versucht. Um den Platz herum befinden sich auch „sehr geschmackvolle“ Regierungshochhäuser, an denen sich die Konterfeis von Che Guevara  und Camilo Cienfuegos befinden. Wenn man hier nachts entlang fährt, sieht es ganz eindrucksvoll aus, da diese hinterleuchtet sind. Ansonsten macht der Platz in seiner Trostlosigkeit nicht viel her. 

Grab einer Familie, die Kubas erstes Bier gebraut hat: La Tropical
Grab einer Familie, die Kubas erstes Bier gebraut hat: La Tropical

Als Kontrastprogramm besuchen wir den Christoph-Kolumbus-Friedhof. Die Gräber sind immer noch im Privatbesitz und der Staat respektiert dies. Wenn ein Exilkubaner das Eigentum an einem Grab nachweisen kann, könnte das Grab auch heute noch durch ihn genutzt werden. Aber Papiere, Papiere und diese sind höchstwahrscheinlich bei Vielen verloren gegangen.

Grabmahl für alle Feuerwehrleute, die im Einsatz um ihr Leben gekommen sind
Grabmahl für alle Feuerwehrleute, die im Einsatz um ihr Leben gekommen sind

Auf jeden Fall gibt es hier viele eindrucksvolle Beispiele von Grabarchitektur. Hier sind nicht nur Katholiken bestattet, auch ein jüdisches Grab besuchen wir. In der Kapelle finden täglich 40 Zeremonien unabhängig von der Konfession der Verstorbenen statt. Laut unserem Guide sollen hier 2 Millionen Menschen begraben sein. Das wären fast so viele wie Havanna Einwohner hat.

Kühlschrankmagnete in einem Andenkenladen
Kühlschrankmagnete in einem Andenkenladen

Von hier aus fahren wir zurück in die Stadt und wollen das Rum-Museum besuchen. Es hat leider geschlossen. Wir erfrischen uns erst einmal in der uns schon bekannten Zweirad-Bar um die Ecke. Dann nehmen wir einen großen Andenkenmarkt in einer restaurierten Lagerhalle in Angriff. Klaus kommt hier zu zwei neuen T-Shirts, Petra ist von so vielen Ständen, die scheinbar alle das Gleiche verkaufen, überfordert. Es erinnert sie an den Weihnachtsmarkt in Zagreb 1987.

Es schüttet
Es schüttet

Zur Erfrischung gibt es danach ein Kaltgetränk in der Brauerei nebenan, die in einer alten Tabak-Fabrik sitzt, die auch die Ausmaße einer großen Lagerhalle hat. Vom anderen Ufer zieht ein Gewitter auf, das scheinbar direkt über uns zum Stehen kommt. Es gibt eine prächtige Lightshow und Unmengen von Wasser schütten herab. Als der Spuk vorbei ist, begeben wir uns zurück in die Casa.

Tanz und Kunst

Heute geht es daran, in der Tanzschule die Erfahrung von gestern Abend aufzuarbeiten. Wir trennen uns von dem Rest der Truppe, die neue Figuren und Schritte lernen soll und bekommen Powertraining. Immer wieder Grundschritt, 70, 72, Corona und Sombrero bis es klappt. Dabei fallen viele Feinheiten auf, die wir so in den letzten Tagen nicht wahrgenommen haben:

  • auf welchen Takt geht es los
  • wann muss der Mann die Figur einleiten
  • wann gibt es eine Gegenbewegung
  • wie ist die Hand- und Armhaltung in den Figuren

Es ist anstrengend, aber es hilft. Nach 1,5 Stunden haben wir den Bogen einigermaßen heraus. Klaus fühlt sich jetzt sicherer und beginnt zu führen.

Nach dem Mittag, das wir wieder in unserer Casa bekommen, gehen wir auf die Pirsch in die Altstadt. Wir brauchen dringend Bargeld und wollen uns die Kunsthalle ansehen. In der Kunsthalle sind Werke aus verschiedenen Epochen ausgestellt:

  • die Kolonialzeit
  • die zwanziger und dreißiger Jahre
  • die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg 
  • die Zeit nach der kubanischen Revolution 

Die Art der Motive ist schon manchmal etwas unterschiedlich zu dem, was wir so kennen, aber sehr interessant. Das Titelbild dieses Beitrags zeigt einen Ausschnitt aus dem Gemälde „El triunfo de la rumba“ von Eduardo Abela aus dem Jahr 1928.

Irgendwann melden sich aber unsere Beine und heute Abend soll es wieder zum Tanzen gehen. In der kleinen Bäckerei gegenüber unserer Casa kaufen wir Kuchen. 8 Stück in einer Tüte kosten 1,50, aber ob es CUP oder CUC sind, wissen wir nicht. Die Verkäuferin wirkt eher sehr erfreut über die 1,50 CUC. Da 1 CUC ca. 24 CUP entspricht und ein kubanischer Monatslohn bei ca. 25 CUC liegt, sind 1,50 CUC, was ungefähr 1,35 € entspricht, sehr viel Geld. Uns ist es egal, wenn die Verkäuferin hier einen guten Schnitt gemacht hat. Es ist für uns immer noch sehr wenig Geld für 8 Stück Kuchen.

Wir machen bei Tee und Kuchen Pause auf unserem Balkon. Kurz vor 18 Uhr stehen wir fertig zum Tanzen wieder vor der Tür. Zu Fuß geht es zu einer Art arabischen Kulturinstitut am Prado. Dort treffen wir auch unsere Tanzlehrer, die wir für heute Abend einladen, so jedenfalls der Plan.

Wir kommen hinein in den mit billigen Plastikstühlen und Tischen möblierten Jerusalem-Salon. Es gibt einen kleinen Technikraum für den DJ, eine Bar, einen Beamer, eine Leinwand und ein paar Disco-Kugeln. Unsere Lehrer werden erst nicht eingelassen, obwohl unsere kubanische Organisatorin den Eintritt, der auch deutlich höher als erwartet ausfiel, für sie bereits gezahlt hat. Erst nach einer guten Stunde, die bei uns nicht gerade Partystimmung aufkommen lässt und zähen Verhandlungen dürfen auch sie hinein. Hinterher erfahren wir, dass dies offiziell eine Studentenparty war, wo weder wir als Touristen noch die Tanzlehrer erwünscht waren. Die Studenten schienen sich an uns aber nicht zu stören.

Havanna erleben

Nach unseren heutigen Tanzstunden, von denen die letzte kubanische Rumba war, essen wir zu Mittag heute außer Haus.

Der Reiseführer empfiehlt eine kleine Bar in unserer Straße. Statt Reis mit Bohnen, Avocado, Süßkartoffeln, Kochbananen und Fleisch bzw. Meeresfrüchten haben wir zur Abwechslung mal Tacos und als Begleitmusik nicht Salsa, sondern Musik von Santana bis Reggae. Danach ziehen wir weiter durch die Brasil. Wir stolpern noch über das Pharmazie Museum. Es ist ein altes Jugendstilhaus mit einem prächtigen Verkaufsraum. Der Raum und die Fenster sind liebevoll restauriert und sehr gepflegt. Man kann dort auch heute noch Medikamente kaufen. Wir werden gebeten für den Erhalt eine Spende zu geben, dem wir gerne nachkommen.

An der Plaza Vieja besuchen wir die Fototeca. Die benachbarte Camera Obscura hat wegen Reparaturarbeiten leider geschlossen.

Der Reiseführer empfiehlt auch noch einige Kunst-Galerien am Ende des Platzes. Es ist aber größten Teils naive Malerei oder die üblichen Stadt- und Küstenmotive. Von der Plaza Vieja begeben wir uns noch zur Hafenseite. Dort werden gerade die alten Docks renoviert. Man kann sich sehr gut vorstellen, wie prächtig dies einmal aussehen wird.

Mit Blick auf die Baustelle setzen wir uns in ein Café, in dem mit viel Liebe zum Detail vieles rund um Fahrrad bzw. Motorrad zusammen getragen ist. Danach lassen wir uns noch ein wenig durch die Straßen treiben und landen wieder im Hotel.

Abends geht es auf eine Salsa-Party im Club ‚1830‘. Schnell füllt sich der Club bzw. dessen Garten, der am Wasser liegt und wo Tische aufgestellt sind. Hier spielt die Musik aus der Anlage. Es dauert nicht lange und die Tanzfläche sowie die Gänge zwischen den Tischen füllen sich mit Tänzern. Hier auf Kuba läßt sich niemand lange bitten. 

Auch wir versuchen das Gelernte umzusetzen. Doch Moment – es klappt nicht. Petra hat die ganze Zeit mit einem sehr guten Tanzlehrer geübt und Klaus mit einer sehr guten Lehrerin, die ihm die Führung abgenommen und kleine Fehler sofort ausgeglichen hat. Es kommt großer Frust auf und Klaus verschwindet erst einmal von der Tanzfläche. Petra tanzt derweil mit einem unserer Mitreisenden, der bereits einige Erfahrung hat und es klappt!

Wir stellen fest, dass wir dringend zusammen üben müssen und Klaus muss lernen, beim Salsa richtig zu führen. Im Standard und Latein der europäischen Tänze funktioniert es sonst ja auch. Aber wie kommt man nun über den Abend, wenn man eine totale Blockade hat? Man redet Klaus gut zu, einfach nur das zu machen, was man schon kann und den Rest einfach wegzulassen. Wie heißt es noch, wenn du vom Pferd gefallen bist, einfach wieder aufsteigen und weiter machen. 

Naja, sofort ist es nicht, aber nach einiger Zeit versuchen wir es noch einmal und mit den Gundschritten sind wir einigermaßen zufrieden. Als unsere Mitreisenden sagen, ‚Oh, das ist aber ein ganz schwieriger Salsa’, hören wir sofort eine gute Samba heraus und schon sind wir wieder zu Hause. Der Abend geht also doch sehr versöhnlich zu Ende.