Eduardo Abela: El triunfo de la rumba (ca. 1928)

Tanz und Kunst

Heute geht es daran, in der Tanzschule die Erfahrung von gestern Abend aufzuarbeiten. Wir trennen uns von dem Rest der Truppe, die neue Figuren und Schritte lernen soll und bekommen Powertraining. Immer wieder Grundschritt, 70, 72, Corona und Sombrero bis es klappt. Dabei fallen viele Feinheiten auf, die wir so in den letzten Tagen nicht wahrgenommen haben:

  • auf welchen Takt geht es los
  • wann muss der Mann die Figur einleiten
  • wann gibt es eine Gegenbewegung
  • wie ist die Hand- und Armhaltung in den Figuren

Es ist anstrengend, aber es hilft. Nach 1,5 Stunden haben wir den Bogen einigermaßen heraus. Klaus fühlt sich jetzt sicherer und beginnt zu führen.

Nach dem Mittag, das wir wieder in unserer Casa bekommen, gehen wir auf die Pirsch in die Altstadt. Wir brauchen dringend Bargeld und wollen uns die Kunsthalle ansehen. In der Kunsthalle sind Werke aus verschiedenen Epochen ausgestellt:

  • die Kolonialzeit
  • die zwanziger und dreißiger Jahre
  • die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg 
  • die Zeit nach der kubanischen Revolution 

Die Art der Motive ist schon manchmal etwas unterschiedlich zu dem, was wir so kennen, aber sehr interessant. Das Titelbild dieses Beitrags zeigt einen Ausschnitt aus dem Gemälde „El triunfo de la rumba“ von Eduardo Abela aus dem Jahr 1928.

Irgendwann melden sich aber unsere Beine und heute Abend soll es wieder zum Tanzen gehen. In der kleinen Bäckerei gegenüber unserer Casa kaufen wir Kuchen. 8 Stück in einer Tüte kosten 1,50, aber ob es CUP oder CUC sind, wissen wir nicht. Die Verkäuferin wirkt eher sehr erfreut über die 1,50 CUC. Da 1 CUC ca. 24 CUP entspricht und ein kubanischer Monatslohn bei ca. 25 CUC liegt, sind 1,50 CUC, was ungefähr 1,35 € entspricht, sehr viel Geld. Uns ist es egal, wenn die Verkäuferin hier einen guten Schnitt gemacht hat. Es ist für uns immer noch sehr wenig Geld für 8 Stück Kuchen.

Wir machen bei Tee und Kuchen Pause auf unserem Balkon. Kurz vor 18 Uhr stehen wir fertig zum Tanzen wieder vor der Tür. Zu Fuß geht es zu einer Art arabischen Kulturinstitut am Prado. Dort treffen wir auch unsere Tanzlehrer, die wir für heute Abend einladen, so jedenfalls der Plan.

Wir kommen hinein in den mit billigen Plastikstühlen und Tischen möblierten Jerusalem-Salon. Es gibt einen kleinen Technikraum für den DJ, eine Bar, einen Beamer, eine Leinwand und ein paar Disco-Kugeln. Unsere Lehrer werden erst nicht eingelassen, obwohl unsere kubanische Organisatorin den Eintritt, der auch deutlich höher als erwartet ausfiel, für sie bereits gezahlt hat. Erst nach einer guten Stunde, die bei uns nicht gerade Partystimmung aufkommen lässt und zähen Verhandlungen dürfen auch sie hinein. Hinterher erfahren wir, dass dies offiziell eine Studentenparty war, wo weder wir als Touristen noch die Tanzlehrer erwünscht waren. Die Studenten schienen sich an uns aber nicht zu stören.

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