Nein nein, keine Angst. Der Titel ist nicht im übertragenen Sinne gemeint. Heute waren wir erst einmal einkaufen, da sowohl das Geschenk für die anstehende Hochzeit eine entsprechende Verpackung erfordert, als auch die Telekommunikation sicher gestellt werden soll. Für die nächsten Wochen wollen wir nun unter einer US-Mobilnummer (Prepaid) erreichbar sein.
Beim Warten vor der Bank
Zu Hause in Deutschland hatten wir noch einige Travellerschecks von 1997 gefunden, die wir nun endlich einmal wieder zu Barem machen wollten. Schon das Warten in der Schlange war wunderbar mit einigen interessanten Gesprächen. Der Mann hinter mir war als Airforce-Soldat viel in der Welt herumgekommen und hatte sich nun in NM zur Ruhe gesetzt. Die Travellerschecks waren auch in der Bank prähistorische Stücke. Da ich kein Konto dort habe, musste die Managerin geholt werden und es wurde in angenehmer Atmosphäre eine pragmatische Lösung gefunden. Am Ende hatte ich das Geld ohne Gebühren in der Hand und wir haben uns alle sehr fröhlich verabschiedet.
Klaus bastelt in der Werkstatt
Da Petra bislang bei jedem Besuch bei unseren Freunden Brot gebacken hatte, war klar, dass sie das auch diesmal wieder tun wird. Wir gelten hier als die Brotexperten. Gelegentlich gibt es hier zwar auch besseres Brot zu kaufen, aber nur zu horrenden Preisen.
Abendlicher Spaziergang am Fluss (natürlich ohne Wasser)
So und wie verpackt man nun einen Beitrag zur Hochzeitsreise in die Südsee? Man baut eine Schatzinsel! Dafür benötigt man etwas Pappmaché und Farbe. Aber hier gibt es alles und unsere Freundin als Künstlerin hat eine gut ausgerüstete Werkstatt.
Das Thema Prepaid-Mobile Card entpuppte sich dann doch nicht als so einfach, wie es der Verkäufer behauptet hatte. Die neue Telefonnummer ließ sich, anlegen aber nicht das Guthaben. Da muss der gute Mann wohl noch einmal ran…
Kakteen haben viele Formen
Wer genau hinschaut findet viele kleine Blumen
Nicht nur die Kakteen blühen
Zum Ausklang des Abends haben wir dann noch einmal die Flora und Fauna um das Haus unserer Freunde erkundet und Petra hat Vollkornbrötchen gebacken.
Nach einem sehr ruhigen Flug sind wir gut in Atlanta angekommen. Auch die Immigration mit sehr freundlichem Personal hat gut funktioniert, aber eine halbe Stunde Schlange stehen mussten wir natürlich trotzdem.
In der Flughafen Bahn von Atlanta sind wir ganz allein im Waggon
Der Flug von Atlanta nach El Paso war etwas ruppiger, speziell der Landeanflug auf El Paso war unruhig. Über den Bergen hatten sich ziemlich turbulente Cumulus Wolken aufgebaut.
In Las Cruces angekommen, haben wir erst einmal mit einem langen Spaziergang den Jetlag bekämpft und einige Bilder gemacht. Einige Kakteen sind jetzt am blühen und die Temperatur ist angenehm.
Boah ist das früh: 3:00 Uhr aufstehen, da unser Flieger um 6:00 Uhr nach Amsterdam fliegt.
Landeanflug auf Amsterdam im Morgengrauen. Von unten leuchten die Gewächshäuser.
Alles ist gepackt, ESTAS ist klar und die Boarding Passes gedruckt. Jetzt geht es erst einmal zu unseren Freunden in NM mit zweimal Umsteigen. Danach geht es dann nach CA.
Heute ist die Rückreise angesetzt. Nach dem Frühstück begleichen wir erst einmal die Rechnung in der Casa, natürlich mit Bargeld, wie alles hier. Danach sind wir blank und müssen noch einmal zur Bank zum Geld tauschen, um auch noch ein paar Trinkgelder and die Damen des Hauses verteilen zu können: 20 CUC für unser liebes Zimmermädchen und 40 CUC zusammen für die Küchencrew. Um 11:00 Uhr haben wir fertig gepackt und räumen unser Zimmer. Wir lassen das Gepäck in der Casa und machen einen Ausflug. Wir hoffen, im Schokoladenmuseum noch Kakao kaufen zu können, aber Fehlanzeige. Der Titel „Museum“ ist eher ein Marketinggag, um Menschen zum Verzehr eines Kakaos in dem Café zu bewegen. Es gibt dort nur ein paar Vitrinen mit alten Kakaotassen und Formen für Schokofiguren.
Wie ein neuer Kühlschrank in den 3. Stock gelangt…
Interessant ist das Keramikmuseum mit tollen Kunstwerken aus Keramik. Hier verbringen wir unsere Zeit bis wir zurück in die Casa zum Mittagessen müssen. Die Küchencrew gibt noch einmal alles: Überbackene Baguettescheiben als Vorspeise, Reis mit Bohnen, Kartoffeln, Tomaten, Gurken, Avocado und Krabben als Hauptgericht. Zum Nachtisch Fruchtkaltschale und schwarzer Tee von unseren letzten Teebeuteln.
Tiefenentspannte Katze
Um 14:15 Uhr werden wir mit dem Großraumtaxi abgeholt. Am Flughafen geben wir unsere letzten CUC für ein Fotobuch, ein Kochbuch und Kaffeebohnen aus. Mein Versuch ein Klo zu besuchen scheitert an fehlendem Klopapier, habe leider nicht daran gedacht, wenigstens Papiertaschentücher einzustecken…
Blick in den Palacio de los Capitanes Generales aus dem 18. Jahrhundert mit der Kolumbus Statue an der Plaza de Armas
Heute ist für uns kein Programm mehr angesagt. Nach dem Frühstück begeben wir uns zur Plaza de Arma. Die Plaza ist sozusagen das Herzstück des alten Havanna und grenzt direkt an das alte Fort, dass die Hafeneinfahrt bewachte. Um den Platz herum befinden sich viele Gebäude aus der Gründungszeit Havannas mit dem Gouverneurspalast. Wir gehen in das Fort mit seiner Ausstellung über die Seefahrt in Havanna. Man lernt ja nie aus. Ihre größten Kriegsschiffe haben die Spanier seinerzeit in Havanna gebaut, da es in Spanien keine Bäume der erforderlichen Größe mehr gab. Also hat man sie von hier nach Europa gesegelt, um sie dann vor Trafalgar durch die englische Flotte versenken zu lassen. So kann es kommen.
Das Castillo de la Real Fuerza war sicherlich schwer einzunehmen
In dem Museum finden sich viele Angestellte, die gerne etwas über die Ausstellungsstücke und sonstige historische Geschichten erzählen. Unser Spanisch ist zwar nicht sehr gut, aber es reicht, um den Kern der Erzählungen zu verstehen. In dem Teil der Ausstellung zu den Teilen, die man unter Wasser geborgen hat, können wir unserer Begleitdame sogar noch einiges über Log und Sextant beibringen. Alle freuen sich natürlich über ein kleines Trinkgeld in CUC.
Revolutionsromantik im Museum
Zur Mittagszeit treffen wir uns mit unseren Organisatoren, um das Thema Hängestuhl-Transport zu lösen. Er wird den Rückflug als Beipack bei den Beiden antreten. Nach einer ausgedehnten Pause gehen wir in das Revolutionsmuseum. Das Museum ist in dem ehemaligen Präsidentenpalast von Batista untergebracht. Ist es nicht herrlich, wenn man alles in schwarz/weiß darstellen kann? Überall natürlich Fidel, Che, Cienfuegos und andere Revolutionäre. Nachdem man den verhassten Batista verjagt hat, gibt es glücklicherweise einen neuen Feind – die USA/CIA und die Konterrevolutionäre. Wenn man das alles liest, wird man ganz revolutionär high. Bevor wir ganz abheben, besuchen wir noch die höchste revolutionäre Reliquie, die Yacht ‚Granma‘, mit der Fidel, Che und weitere 80 Mitstreiter von Mexico nach Kuba übergesetzt haben.
Fahrzeugreparatur am Malecón
Danach benötigen wir erst einmal eine irdische Stärkung im ‚Prado 12’. Das ‚Prado 12‘ ist verkehrsgünstig am Beginn des Malecón gelegen. Also etwas laut, aber es ist interessant, den Verkehr und die nahe gelegene Baustelle eines neuen Hotels zu beobachten. Gut gestärkt schlendern wir den Malecón am Meer entlang. Die Gischt fliegt übrigens nur bei entsprechender Wetterlage (und in einigen Filmen) auf die Straße. Es ist ziemlich heiß, aber die Bebauung ist interessant. Einige Häuser sind renoviert, andere fallen in sich zusammen. Eigentlich schade, da es eine bessere Lage in Havanna kaum geben kann. Wir setzen uns in das ‚la Abadia‘ und starten das Fotoprojekt, „Wie setzt man die vorbeifahrenden Oldtimer am besten in Szene?“. Dazu gibt es für Petra die schlechteste Limonade Havannas. Ich bin mit meinem Bucanero Bier besser dran.
Aus alten Ölfässern lässt sich vieles machen…
Irgendwann sind genug Fotos geschossen und wir begeben uns in die Straßen von Centro Havanna. Dabei stolpern wir über einen Shop, wo jede Menge Trödel, Schrott und daraus hergestellte Gebrauchskunst zum Verkauf angeboten wird. Wir werden von dem Künstler selbst herumgeführt. Müssten wir nicht mit einem Flugzeug nach Hause zurück, würden wir wahrscheinlich bei einigen Stücken schwach werden. Er freut sich auf jeden Fall riesig, dass uns seine Sachen gefallen.
Das interessante Paladar San Cristóbal
In der Straße ‚San Rafael‘ treffen wir zufällig auf das Restaurant, das bereits im Reiseführer empfohlen wurde. Es heißt ‚San Cristóbal‘. Wir entscheiden uns, hier ein total unrevolutionäres Abendessen einzunehmen. Wir erfahren, dass auch Obama bei seinem Besuch hier gespeist hat und auch sonst die Diplomaten das Restaurant sehr gerne nutzen. Das Menü, dass wir bekommen, ist vorzüglich. Am Ende bekommen wir noch eine Führung durch das Erdgeschoss samt Küche. Die Wände sind mit Wanduhrenhren voll gehängt, da der Eigentümer ein leidenschaftlicher Uhrensammler ist. Alles ist bestens gepflegt und weiter zu empfehlen, aber man sollte genug CUC mitbringen.
Wir schlendern noch durch Havanna Centro und im Gegensatz zu Havanna Vieja empfinden wir diesen Teil als sehr viel entspannter. Nach den vielen alkoholischen Getränken im San Cristóbal brauche wir erst einmal ein Schläfchen. Danach raffen wir uns noch einmal auf, ziehen uns schick an und laufen zum Inglaterra. In der Lobby kaufen wir für 1 CUC einen WLAN-Pass für eine Stunde – ohne Schlange stehen! Oben auf der Terrasse traut sich Petra ins Internet. Es funktioniert, aber sie wird ständig wieder aus dem WLAN geworfen und muss jedes Mal wieder zwei ca. 10stellige Nummern eintippen, um sich wieder einzuloggen. So macht das echt keinen Spaß! Wir tanzen lieber noch einige Salsas und einen Cha-Cha-Cha.
….oder wo man mit dem Segelboot nicht so schnell hinkommt