Archiv der Kategorie: Nordamerika

Kanada, USA, Mexiko

Der Alltag hat uns wieder

Nun sind wir schon fast eine Woche wieder zu Hause. Der Jetlag ist vergessen und so langsam fangen wir an, uns wieder an den Alltag zu gewöhnen. Der viele Sonnenschein der letzten Tage hat dabei sicherlich geholfen. Gewöhnungsbedürftig sind noch die Temperaturen: Für die kommende Nacht ist der erste Nachtfrost in der Lüneburger Heide angekündigt! Es wird also Zeit für ein Fazit:

Unser Gepäck

Wir hatten neben unserem Handgepäck drei Reisetaschen als Gepäck aufgegeben. Die 40 kg Grenze haben wir damit locker überschritten, aber dank Klaus‘ Vielfliegerkarte war das kein Problem. Trotzdem war davon einiges überflüssig:

  • Campingausstattung: Das Zelt, die Isomatte und die Leinenschlafsäcke haben wir nicht gebraucht und würden wir beim nächsten Mal zu Hause lassen. Letztendlich ist Maui so klein, dass man alle Ziele an einem Tag erreichen kann. Da wir in der Nebensaison unterwegs waren, bestand auch kein Mangel an freien Hotelzimmern.
  • Genauso würden wir alles zu Hause lassen, was in einer gut sortierten Ferienwohnung eh vorhanden sein müsste: Handtücher, Besteck, Tassen.
  • Unsere Annahme, dass wir einmal die Woche waschen würden, war viel zu pessimistisch. Es lief ca. alle drei Tage die Waschmaschine, um Strandtücher, Badesachen und Wäsche zu waschen. Dadurch wären wir auch mit weniger Kleidung ausgekommen.

Andere Dinge haben wir jedoch vermisst:

  • Die Zahnpasta ging zwischenzeitig zu Neige. Als ich im Supermarkt vor dem Zahnpastaregal stand, hatte ich die Qual der Wahl.  Leider schien es so etwas wie „normale“ Zahnpasta nicht zu geben. Alle machten noch irgendetwas extra. „Peppermint Zing“ erschien mir noch das Ungefährlichste, aber weit gefehlt: Nach drei Tagen hatte ich Löcher im Zahnfleisch und die Tube wanderte im hohen Bogen in den Mülleimer. Danach haben wir eisern die restliche Zahnpasta rationiert.
  • Auch 2 kurze Hosen waren zu wenig und so kam vor Ort noch eine Dritte hinzu.
  • In Kalifornien haben wir unsere Stirnlampen vermisst. Der nächtliche Weg den Berg hinab war sehr dunkel.
  • In Kihei habe ich mein Kopfkissen vermisst. Das Kissen dort war mir einfach zu dick.

Über einige Neuanschaffungen haben wir uns sehr gefreut:

  • Die EBook-Reader haben uns das Mitschleppen von Büchern und Zeitschriften erspart. Außerdem waren wir so immer auf dem Laufenden.
  • Thermo-Unterwäsche aus Merinowolle war sowohl beim Wandern auf dem Haleakala als auch beim Fliegen sehr angenehm.
  • Die kleinen CXC-300 InEar-Hörer haben uns das Mitnehmen größerer NoiseGard-Hörer erspart und einen ähnlichen Effekt gehabt.
  • Wandersandalen haben es uns erspart, für jeden kleinen Spaziergang durch unebenes Gelände gleich wieder die Schuhe wechseln zu müssen.
  • Mein Strandkleidchen war einfach super für den Weg zwischen Strand und Ferienwohnung und auch sonst.
  • Das eigene Tauchequipment für Klaus, besonders der Atemregler, Adapter und Tauchcomputer.
  • Unsere eigene Schnorchelausrüstung, die außer uns niemand im Mund hatte, die passte und die es uns an vielen Stränden ermöglicht hat, zu schnorcheln
  • der 2fach Telekonverter machte aus einem 300er Tele ruckzuck ein 600er und ermöglichte so die schicken Bilder von den Surfern

Was wir im Urlaub vermisst haben

Eigentlich nichts, wollte ich fast schon schreiben, aber doch da waren ein paar Dinge:

  • guter Kaffee oder Cappuchino
  • richtiger Käse
  • Mettwurst und Schinken
  • die Fahrräder
  • Sport (nächstes Mal nehme ich die Laufschuhe mit, barfuß laufen bin ich doch nicht so gewöhnt)

Was wir zu Hause vermissen

  • Die angenehmen Temperaturen zwischen 25°C und 30°C
  • Die Höflichkeit der Menschen
  • Den Reggae im Radio (als Ersatz vie Internet: Native 92.5)
  • Das Frühstück auf der Terrasse
  • Das Bad im Pazifik
Ein Feuerwehrauto auf Maui

Worüber wir am meisten gestaunt haben

    • Dass Feuerwehrautos in Hawai’i gelb sind
    • Die klimatischen Unterschiede auf Maui
    • Die seltsame Mischung aus Englisch und Hawaiianisch
    • Die wenigen Tier- und Pflanzenarten, die es auf den Inseln gibt
Windkraftanlagen auf Maui
  • Dass man Windkraftanlagen an einem völlig ungeeigneten Ort aufstellen kann.

    Verminderte Sicht durch Rauch von den Zuckerrohrfeldern
  • Dass man zum Ernten des Zuckerrohrs die Felder abbrennen muss.
  • Dass uns ein Mitarbeiter des Nationalparks erzählt, wir sollten Eidechsen und Geckos ruhig platt fahren (keine einheimischen Tiere)
  • Dass in den USA jeder noch so kleine Händler seine Facebook-Seite hat und wir darüber spekuliert haben, was wohl passieren würde, wenn es Facebook mit einem Mal nicht mehr gäbe – ob dann die Wirtschaft zusammenbricht?

Los Angeles und weiter südlich

Heute morgen um 6 Uhr kalifornischer Zeit (3 Uhr hawaiische Zeit) landen wir sicher in L.A. Alles hat gut geklappt, aber am Mietwagenschalter erleben wir unseren ersten Kulturschock. Die Kunden vor uns verhandeln sehr aggressiv um ein Upgrade. Solch ein Verhalten haben wir die letzten zwei Wochen nicht mehr erlebt.

Wir bekommen ein Chrysler Cabrio. Das sieht zwar sehr nett aus, hat aber eine Straßenlage wie ein altes Sofa. Alles über 100 km/h ist definitiv zu schnell! Die Straßen am Flughafen sind in desolatem Zustand. Im Hotel geben wir unser Gepäck ab, trinken erst einmal einen Tee zum Aufwecken und machen uns dann auf den Weg zu Raymond nach Fullerton. Auf dem Hotelparkplatz werden wir angebettelt. Wir sollen 18,5 Dollar geben, um ein abgeschlepptes Auto zu befreien. Auf Maui haben wir zwar anderes erfahren, aber das ist mir echt zu dreist. Wir lehnen freundlich ab. Unser Navi könnten wir auf dem Weg zu Raymond in diesem Dschungel an 8-spurigen Autobahnen echt knutschen.

Raymond wohnt mit 3 Kommilitonen in einer Wohnung in einem Studentenwohnheim. Wir gehen als erstes zusammen frühstücken bei Starbucks. Als ich für uns drei Plätze am Fenster reserviere, werde ich von einem seltsamen Zeitgenossen wüst beschimpft. Als die mich begleitenden wohlgebauten Herren sich zu mir gesellen, gibt er fluchend auf und verlässt wütend den Laden. Noch von draußen starrt er uns wütend an. Er scheint psychisch krank zu sein und muss sich wohl ohne fachkundige Unterstützung durch’s Leben schlagen.

Olamendis Restaurant

Wir beschließen ans Meer zu fahren – wohin auch sonst? Unser erstes Ziel ist Huntington Beach. Von dort aus fahren wir auf dem Hwy 1 weiter nach Süden und halten des öfteren an, um einen Strandspaziergang zu machen oder einen Hafen zu erkunden. Die Yachthäfen hier sind gigantisch groß. In Capistrano Beach essen wir bei einem sehr originellen mexikanischen Restaurant und machen uns anschließend auf den Rückweg.

Die Fahrerei ist nicht nur wegen unser Müdigkeit und der Dunkelheit sehr stressig. Die Fahrweise ist unserer Meinung nach definitiv aggresiver geworden. Wir sind sehr froh, als wir das Auto wieder abgeben können und beruhigen unsere Nerven in der Hotelbar mit einem Bier.

Maui County Fair

Unser Tag startet noch einmal mit einem ausgiebigen Frühstück auf der Terrasse und dann passiert das Unwahrscheinliche: es regnet kräftig! Auf Packen haben wir noch keine Lust und so starten wir zum Walinformationszentrum. Dieses stellt sich mehr als Informationszentrum für Schüler heraus und wird kräftig genutzt.

Schüler beim Restaurieren des Fishpond

Draußen vor dem Gebäude ist der Fishpond, den wir am Dienstag schon vom Kanu aus bewundert hatten. Die Kanuten hatten uns bereits erzählt, dass sie helfen, die Mauer zu restaurieren. Dabei sind sie offensichtlich nicht allein, denn hier war eine ganze Schulklasse damit beschäftigt, Steine umzuschichten und hatte offensichtlich Spaß an der Arbeit im Wasser.

Nach dem Packen räumen wir die Wohnung, geben das Mietauto ab und checken am Flughafen unser Gepäck ein. Der Versuch, unser Handgepäck zwischenzulagern schlägt fehl und so steigen wir gut beladen in ein Taxi und lassen uns zur Maui County Fair fahren, um die Zeit bis zum Abflug zu überbrücken. Diese Messe ist eine Mischung aus Landwirtschaftsmesse, Infa und Rummel, wie alle anderen County und State Fairs auch, die wir bereits in Albuquerque und Paso Robles besucht hatten.

„Neu: Auch Plastikflaschen können recycelt werden“ – Schön, dass die das hier auch schon merken!

Wir informieren uns über die aktuellen Recycling-Aktivitäten, das Bus-Netz, Solartechnik (nimmt massiv zu, aber es gibt keine Einspeisemöglichkeit, d.h. nur Selbstversorgung ist möglich), Häuser aus Bali, die Förderung der hawaiianischen Sprache und vieles mehr.

Prämierte Bananen

Darüber hinaus sehen wir viel Schmuck mit deutlich besserer Qualität als auf den Touristenmärkten, wunderschöne Orchideen, prämiertes Obst und Gemüse, Fotografien, Kinderzeichnungen, hören hawaiianische Musik, sehen Hula und lernen viele Menschen kennen, die sehr engagiert dafür arbeiten, den Umweltschutz (siehe auch dieser uns empfohlene BBC-Film) und die Ausbildung der Bevölkerung zu verbessern.

bemalte Surfbretter

Den Abschluss bildete ein langes Gespräch mit einem Biologie-Professor aus Kalifornien, der aus Maui stammt und nun seine Zeit damit verbringt, alte Surfbretter zu bemalen und als Sitzbänke aufzustellen.

Dann wird es um 20 Uhr Zeit zum Flughafen zurückzukehren. Wir laufen zu Fuß zur Queen Ka’ahumanu Mall, wo angeblich die Taxen warten sollen. Dort ist jedoch weit und breit kein Taxi zu sehen. Wir lassen uns vom Kundenservice ein Taxi rufen, das nach spätestens 10 Minuten da sein sollen, aber kein Taxi erscheint. Wir lassen noch mal eins rufen mit dem gleichen Ergebnis. Nun werden wir langsam nervös. Klaus stellt sich an die Straße, um ein Taxi heranzuwinken und ich spreche mit dem Sicherheitsmann, der mit seinem Privathandy den dritten Versuch startet, uns ein Taxi zu rufen. 10 Minuten später ist immer noch kein Taxi da und wir beschließen einfach die Leute anzusprechen, die aus dem Einkaufszentrum kommen und sie zu bitten, uns zum Flughafen zu fahren. Es ist bereit kurs nach 21 Uhr und unser Flug geht um 22:25 Uhr! Bereits der erste Angesprochene ist ohne eine Sekunde zu zögern sofort bereit, uns zum Flughafen zu fahren. In dem Moment biegt doch noch ein Taxi um die Ecke, das wir dann auch nehmen. Aber von dieser großzügigen Hilfsbereitschaft sind wir doch sehr beeindruckt. Das ist wirklich Maui, d.h. nicht nur eine Insel, sondern eine Geisteshaltung.

Badetag

Heute ist der letzte vollwertige Tag für uns in Kihei. Morgen müssen wir bis 15 Uhr die Wohnung verlassen haben. Unser Flieger geht abends um halb elf. Möglicherweise bleibt das Blog morgen kalt.

Der Wecker klingelt wieder um 6 Uhr – Frühsport! Wir fahren erneut zum Kihei Canoe Club zum Auslegerkanu paddeln. Diesmal sitzen wir in einem anderen Boot mit anderer Crew. Ich sitze auf Platz 3,  Klaus wieder auf Platz 5. Wie am Dienstag sehen wir auch heute wieder sehr viele Schildkröten. Anders ist diesmal der Seegang. Es hängen dicke Wolken über der Insel. Es ist noch windstill, aber die Brandung donnert an den Strand. Es gibt deshalb eine Sonderansprache an die Mitglieder, die auf uns Besucher Rücksicht nehmen sollen. Trotz der Brandung klappt alles bestens. Draußen ist der Seegang kaum noch zu merken. Zwischen Klaus und mir sitzt ein einbeiniger Rentner aus Alaska. Ein hühnenhafter Kerl, der uns erzählt, dass er im Staat Washington aufgewachsen sei und seit 1940 in Alaska gelebt habe. 2000 habe er sich ein Haus in Maui gekauft und sei 2003 in Rente gegangen und hierher gezogen. So alt sah er eigentlich gar nicht aus.

Landgang in Makena Beach

Da wir nun schon nass sind, können wir auch anschließend gleich schnorcheln gehen. Unsere Vermieterin hatte uns noch eine E-Mail mit Tips geschickt. Alle empfohlenen Strände liegen in Makena, zwei Orte südlich von Kihei. Wir fahren in die Richtung, halten aber schon vorher an der Makena Slipbahn, die der Tauchführer empfohlen hatte. Es geht eine ziemliche Brandung an den Strand, nichts zum Schnorcheln. Ein Stück weiter ist der Makena Beach. Auch dort ist die Brandung nicht zum Schnorcheln gemacht. Klaus probiert es trotzdem und sieht nichts. Wir bleiben bis Mittags am Strand. Es ist eine ruhige familiäre Atmosphäre dort. Zwischendurch beobachten wir, wie ein sehr großer Katamaran heransegelt, die Segel birgt und dann auf den Strand zuhält. Auf Deck stehen sehr viele Leute. Der Katamaran fährt so dicht auf den Strand, wie er kann. In der Mitte werden zwei Treppen hinuntergelassen und dann steigen die Leute samt Gepäck aus, das sie oftmals auf dem Kopf tragen müssen, wenn es nicht wasserdicht ist, während sie durch die Brandung auf den Strand waten. Ich glaube bei uns würden Urlauber ihren Reisepreis zurück verlangen, wenn sie das tun müssten, aber hier scheint es normal zu sein.

Eine frische Kokosnuss wird für uns „geschlachtet“

Wir gönnen uns nun eine kleine Mittagspause und fahren anschließend los, um noch einen Briefumschlag zu kaufen und mal durch ein paar Kunsthandwerker-Märkte zu schlendern. Dabei erledigen wir gleich auch noch das Wichtigste, was wir hier noch tun wollten: den Saft einer frischen Kokosnuss trinken. Geschmacklich hatte ich das aus Indien besser in Erinnerung, aber dafür hat diese Kokosnuss noch sehr viel Fleisch.

Eigentlich wollten wir auch noch das Walinformationszentrum besuchen, aber das hatte schon um 15 Uhr geschlossen. Wir fahren also wieder an den Strand und folgen dieses Mal der Empfehlung unserer Vermieterin und fahren zum Makena Beach Park.  Auch hier donnert die Brandung an den Strand und viele junge Hawaiianer nutzen das aus, um mit ihren Boogy-Boards wahre Kunststücke zu vollführen. Wir gehen spazieren und finden zum ersten Mal Muscheln und Überreste von Seeigeln.

Surferkunststücke in Makena

Bevor die Sonne untergeht, fahren wir schnell zurück nach Kihei, holen noch einmal die Badesachen und springen zum Sonnenuntergang am Keawakapu-Strand in die Fluten. Wir genießen noch einmal das Wasser und die Wellen. Morgen werden wir das vermutlich nicht mehr schaffen.

Lahaina und die Haustiere

Unser Urlaub auf Maui neigt sich bald dem Ende zu. Es wird also Zeit die Dinge zu tun, die wir noch unbedingt tun wollen. Heute war deshalb der Ausflug nach Lahaina dran.

Schule in Lahaina

Es ging entlang der Küstenstraße oberhalb unseres vorgestrigen Tauch- und Schnorchelplatzes. Lahaina war von 1820 – 1845 Königssitz und Hauptstadt von ganz Hawai’i. Dort lebte auch die Familie Baldwin, Missionare und Ärzte und Eltern eines der Gründer der Zuckerfabrik. Den Namen Baldwin tragen auf Maui viele Einrichtungen, genauso wie den Namen Kamehameha, nach einer Königsdynastie im 19. Jahrhundert. Dass die Schule in Lahaina nach Kamehameha III. benannt ist, fand ich jedoch eher merkwürdig. Schließlich hat er beschlossen, die Hauptstadt von Lahaina nach Honolulu zu verlegen. Aber vielleicht war 1957 bei Schulgründung auch eher ausschlaggebend, dass er erst Grundbesitz in Hawai’i ermöglicht hat und damit letztlich den Reichtum u.a. der Familie Baldwin – wer weiß?

Kopf eines schön verzierten Kanus im Hof des Pioneer Inn

Im Pioneer Inn gönnen wir uns erst einmal einen Kaffee und treffen dort auf einen sprechenden Graupapagei namens Alex, offensichtlich ahmt er seinen Namensvetter nach, denn er hat im zarten Alter von 16 Monaten schon einen beachtlichen Wortschatz. Wir führen eine längere Unterhaltung über Bloody Mary und ich bin hin und weg.

Auf dem katholischen Friedhof von Lahaina, dem ehemaligen Seemannsfriedhof

Im Anschluss machen wir einen Rundgang durch die Stadt. Lahaina war in der Hochphase der Walfänger die Walfängerstadt im Pazifik. Die historischen Stätten haben alle mehr oder weniger damit zu tun, die auf die Insel losgelassenen Matrosen zur Raison zu bringen. Wir besichtigen Gefängnisse, einen Leseraum für Kapitäne, das Haus der Familie Baldwin, mehrere Friedhöfe und den größten Banyan-Baum der USA. Diesmal glaube ich der Angabe.

Der surfende Hund von Lahaina

Natürlich zieht es uns auch wieder ans Wasser. Dort treffen wir auf ein weiteres erstaunliches Haustier: einen surfenden Hund. Er steht auf einem Surfbrett und fährt mit hinaus. Dort läuft er von Surfbrett zu Surfbrett, wenn die Surfer sich dort dicht zusammentreiben zu lassen. Einmal geht der Mensch auf dem Brett baden, einmal geht er selbst mit baden und wird wieder auf das Brett gehoben, bevor der Mensch dazu wieder hinauf klettert. Beim zweiten unfreiwilligen Bad wird er von seinem Surfbrettfahrer durch heftiges Wasserspritzen daran gehindert, wieder auf das Brett zu klettern. Er scheint enttäuscht und wendet sich nur widerwillig dem Strand zu, auf den er lange zu schwimmen muss.

gestrandetes Segelboot vor Lahaina

Wir fahren weiter und wollen auch den Vulkan auf der Westseite der Insel umrunden. Er ist mit 1700 m nicht so hoch wie der Haleakala, aber immerhin. Nördlich von Lahaina erstrecken sich größere Urlaubsorte mit Bettenburgen. Wir sind wieder froh über „unser“ Kihei. So wie hier möchten wir nicht Urlaub machen. Danach wird die Gegend wieder ursprünglicher. In der Honolua Bucht schauen wir erst den Surfern von den Klippen aus zu bevor wir uns auf den Weg zum Strand machen. Auf den Klippen haben wir noch einen sehr schönen alten gepflegten VW-Bus getroffen. Auf vielen Nostalgiekarten sind VW-Busse mit Surfbrettern abgebildet. Ich spreche den Fahrer an. Er erzählt stolz, dass sein Gefährt Baujahr 1972 ist. Bei der salzhaltigen Luft hier, finde ich es eine große Leistung, ein Auto so gut zu erhalten.

Die Nordwestecke Mauis

Der Weg zum Strand führt durch schönen Regenwald. Rechts und links gackert, kräht und raschelt es. Wie überall auf Maui laufen auch hier Hühner und Hähne frei herum. Ob sie jemanden gehören oder verwildert sind, wissen wir nicht. Der Strand besteht aus groben Steinen. Unseren Versuch hier zu schnorcheln, brechen wir schnell ab. Das Wasser ist durch den Seegang sehr trübe. Bei weniger Seegang soll es hier angeblich sehr schön sein. Wir setzen uns zum Trocknen in die Sonne und bekommen Besuch von ein paar Hühnern. Ein Huhn bleibt bei uns sitzen und schließt genüsslich die Augen. Habe ich jetzt auch ein Haustier? Ich versuche es mal mit den Vertragsbedingungen (jeden Tag ein Ei). Bei diesem Leistungsumfang reißt es erschrocken die Augen weit auf, reckt den Hals und ist bald verschwunden. Schade, es war ein schlankes gut durchtrainiertes Huhn…

Der Weg entlang der Nordküste ist wieder ein besonderes Erlebnis. Der Weg führt entlang der Steilküste, die Kurven sind eng und die Straße hat größtenteils nur eine Spur. Jede Begegnung mit einem anderen Fahrzeug ist eine besondere Herausforderung.