Lahaina und die Haustiere

Unser Urlaub auf Maui neigt sich bald dem Ende zu. Es wird also Zeit die Dinge zu tun, die wir noch unbedingt tun wollen. Heute war deshalb der Ausflug nach Lahaina dran.

Schule in Lahaina

Es ging entlang der Küstenstraße oberhalb unseres vorgestrigen Tauch- und Schnorchelplatzes. Lahaina war von 1820 – 1845 Königssitz und Hauptstadt von ganz Hawai’i. Dort lebte auch die Familie Baldwin, Missionare und Ärzte und Eltern eines der Gründer der Zuckerfabrik. Den Namen Baldwin tragen auf Maui viele Einrichtungen, genauso wie den Namen Kamehameha, nach einer Königsdynastie im 19. Jahrhundert. Dass die Schule in Lahaina nach Kamehameha III. benannt ist, fand ich jedoch eher merkwürdig. Schließlich hat er beschlossen, die Hauptstadt von Lahaina nach Honolulu zu verlegen. Aber vielleicht war 1957 bei Schulgründung auch eher ausschlaggebend, dass er erst Grundbesitz in Hawai’i ermöglicht hat und damit letztlich den Reichtum u.a. der Familie Baldwin – wer weiß?

Kopf eines schön verzierten Kanus im Hof des Pioneer Inn

Im Pioneer Inn gönnen wir uns erst einmal einen Kaffee und treffen dort auf einen sprechenden Graupapagei namens Alex, offensichtlich ahmt er seinen Namensvetter nach, denn er hat im zarten Alter von 16 Monaten schon einen beachtlichen Wortschatz. Wir führen eine längere Unterhaltung über Bloody Mary und ich bin hin und weg.

Auf dem katholischen Friedhof von Lahaina, dem ehemaligen Seemannsfriedhof

Im Anschluss machen wir einen Rundgang durch die Stadt. Lahaina war in der Hochphase der Walfänger die Walfängerstadt im Pazifik. Die historischen Stätten haben alle mehr oder weniger damit zu tun, die auf die Insel losgelassenen Matrosen zur Raison zu bringen. Wir besichtigen Gefängnisse, einen Leseraum für Kapitäne, das Haus der Familie Baldwin, mehrere Friedhöfe und den größten Banyan-Baum der USA. Diesmal glaube ich der Angabe.

Der surfende Hund von Lahaina

Natürlich zieht es uns auch wieder ans Wasser. Dort treffen wir auf ein weiteres erstaunliches Haustier: einen surfenden Hund. Er steht auf einem Surfbrett und fährt mit hinaus. Dort läuft er von Surfbrett zu Surfbrett, wenn die Surfer sich dort dicht zusammentreiben zu lassen. Einmal geht der Mensch auf dem Brett baden, einmal geht er selbst mit baden und wird wieder auf das Brett gehoben, bevor der Mensch dazu wieder hinauf klettert. Beim zweiten unfreiwilligen Bad wird er von seinem Surfbrettfahrer durch heftiges Wasserspritzen daran gehindert, wieder auf das Brett zu klettern. Er scheint enttäuscht und wendet sich nur widerwillig dem Strand zu, auf den er lange zu schwimmen muss.

gestrandetes Segelboot vor Lahaina

Wir fahren weiter und wollen auch den Vulkan auf der Westseite der Insel umrunden. Er ist mit 1700 m nicht so hoch wie der Haleakala, aber immerhin. Nördlich von Lahaina erstrecken sich größere Urlaubsorte mit Bettenburgen. Wir sind wieder froh über „unser“ Kihei. So wie hier möchten wir nicht Urlaub machen. Danach wird die Gegend wieder ursprünglicher. In der Honolua Bucht schauen wir erst den Surfern von den Klippen aus zu bevor wir uns auf den Weg zum Strand machen. Auf den Klippen haben wir noch einen sehr schönen alten gepflegten VW-Bus getroffen. Auf vielen Nostalgiekarten sind VW-Busse mit Surfbrettern abgebildet. Ich spreche den Fahrer an. Er erzählt stolz, dass sein Gefährt Baujahr 1972 ist. Bei der salzhaltigen Luft hier, finde ich es eine große Leistung, ein Auto so gut zu erhalten.

Die Nordwestecke Mauis

Der Weg zum Strand führt durch schönen Regenwald. Rechts und links gackert, kräht und raschelt es. Wie überall auf Maui laufen auch hier Hühner und Hähne frei herum. Ob sie jemanden gehören oder verwildert sind, wissen wir nicht. Der Strand besteht aus groben Steinen. Unseren Versuch hier zu schnorcheln, brechen wir schnell ab. Das Wasser ist durch den Seegang sehr trübe. Bei weniger Seegang soll es hier angeblich sehr schön sein. Wir setzen uns zum Trocknen in die Sonne und bekommen Besuch von ein paar Hühnern. Ein Huhn bleibt bei uns sitzen und schließt genüsslich die Augen. Habe ich jetzt auch ein Haustier? Ich versuche es mal mit den Vertragsbedingungen (jeden Tag ein Ei). Bei diesem Leistungsumfang reißt es erschrocken die Augen weit auf, reckt den Hals und ist bald verschwunden. Schade, es war ein schlankes gut durchtrainiertes Huhn…

Der Weg entlang der Nordküste ist wieder ein besonderes Erlebnis. Der Weg führt entlang der Steilküste, die Kurven sind eng und die Straße hat größtenteils nur eine Spur. Jede Begegnung mit einem anderen Fahrzeug ist eine besondere Herausforderung.

Schreibe einen Kommentar