Archiv der Kategorie: Jordanien 2015

Reise mit der evangelischen Akademie Bad Boll vom 19.4.-30.4.2015

Auf den Spuren der Bibel-Geschichten

Bodenmosaik einer Kirche auf dem Berg Nebo
Bodenmosaik einer Kirche auf dem Berg Nebo

Da wir heute wieder ein reichhaltiges Programm mit viel Fahrerei haben, erfolgt der Aufbruch heute wieder früh. Der Verkehr auf den Straßen ist heute Morgen sehr dünn. Klar, der Freitag ist für die Moslems, was der Sonntag für die Christen ist.

Blick vom Berg Nebo
Blick vom Berg Nebo

Unser Fahrer fährt uns zunächst durch das reiche West-Amman an der stark bewachten amerikanischen und der großen saudischen Botschaft vorbei. Dieser Teil von Amman ist ein krasser Gegensatz zu Marka, wo wir gewohnt haben. Man sieht, dass die Schere zwischen Arm und Reich in Jordanien stark auseinander klafft. Weiter geht es Richtung Madaba. Unser Reiseleiter kommt aus Madaba und kann viel über die Gegend berichten.

Mosaikherstellung in einer modernen Werkstatt zwischen dem Berg Nebo und Madaba
Mosaikherstellung in einer modernen Werkstatt zwischen dem Berg Nebo und Madaba

In Madaba waren früher mehrheitlich christliche Beduinen ansässig. In 1967 kamen nach dem zweiten Nah-Ost-Krieg viele palästinensische Flüchtlinge, die das Verhältnis zwischen Christen in Richtung Muslime verschoben haben. Bevor wir in dessen Zentrum fahren, besuchen wir den Berg Nebo.

Erste Blicke auf das Tote Meer
Erste Blicke auf das Tote Meer

Der Bibel nach soll Moses von hier das gelobte Land gesehen haben, allerdings hat er es nicht mehr erreicht, da er hier verstarb. Auf diesem Berg hat zu Zeiten der Byzantiner eine Basilika gestanden. Diese zerfiel dann und wurde 1933 von Franziskaner Mönchen wieder entdeckt, ausgegraben und aufgebaut.

Blick in ein Tal auf dem Weg zum Toten Meer
Blick in ein Tal auf dem Weg zum Toten Meer

In der Basilika befanden sich auch einige Mosaiken. Eines davon zeigt ein eigenartiges Tier, dass aussieht wie eine Kreuzung aus Giraffe und Kamel. Wir taufen es kurzerhand ‚Giramel‘. Hier hatte der Künstler wohl das Problem, dass ihm eine Giraffe beschrieben wurde, er sie aber nie gesehen hat. Deshalb hat er sich bei der Fellzeichnung an die Beschreibung gehalten und beim Körperbau an das Kamel.
Unser Führer erzählt uns, dass Madaba sowohl in der Vergangenheit aus auch heute ein Zentrum für die Mosaik-Kunst war. Wir haben dann auch noch kurz die Möglichkeit eine Fabrikation zu besichtigen, die natürlich auch einen großen Verkaufsraum hat. 😉

Interessante Fels-Strukturen
Interessante Fels-Strukturen

Unser Kaufinteresse hält sich aber in Grenzen, so dass wir bald im Zentrum von Madaba sind und die St. Georgs Kirche mit dem berühmten Palästina-Mosaik besichtigen. Es handelt sich um eine Landkarte, auf der alle wichtigen Pilgerstätten des Nahen Osten verzeichnet sind.

Herodes-Festung
Herodes-Festung

Von Madaba auf fahren wir zur Herodes-Festung. Der Bibel nach soll sich hier auch die Enthauptung von Johannes des Täufers abgespielt haben.

Überreste der Herodes Festung
Überreste der Herodes Festung

Die Festung wurde später von den Römern belagert und nach deren Einnahme dem Erdboden gleich gemacht. Heute sieht man nur noch zwei Säulen, eine Zisterne und viele Grundmauern. Von dort hat man einen weiten Blick über das Tote Meer und bis nach Ost-Jerusalem mit seinen Hochhäusern.
Die Fahrt ins Jordan-Tal zu unserem Hotel führt uns durch eine dramatische Landschaft mit vielen tollen Ausblicken.

Kleine Ziege am Weg zur Herodes Festung
Kleine Ziege am Weg zur Herodes Festung

Den späten Nachmittag nutzen wir dann zu einem Bad im Toten Meer. Da das Tote Meer jedes Jahr erheblich an Wasser verliert, sind die Hotels, die vor einigen Jahren an das Ufer gebaut wurden, heute weit von Wasser entfernt.

Treiben auf der Wasseroberfläche
Treiben auf der Wasseroberfläche

Wir bevorzugen es trotzdem zu Fuß zum Wasser zu gehen und einen Eindruck über den Wasserverlust zu bekommen. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl in dem sehr salzhaltigen Wasser zu schwimmen. Arme und Beine wollen ständig zur Wasseroberfläche und es ist einfacher auf dem Rücken zu schwimmen.

Landsend

Heute geht es wieder auf einige Besichtigungen in den Norden. Als wir das Gästehaus verlassen merken wir, dass es  kalt und sehr windig ist. Also decken sich alle mit Pullover und Jacke ein.

Kinder der 1. Klasse führen uns mit viel Begeisterung einen Tanz vor
Kinder der 1. Klasse führen uns mit viel Begeisterung einen Tanz vor

Erster Programmpunkt ist ein Besuch des anglikanischen Kindergartens und Schule in Irbid, in der Sehende und Blinde, Jungen und Mädchen sowie Muslime und Christen gemeinsam unterrichtet werden. Geleitet wird die Einrichtung von dem Pastor, seiner Frau und einem ehemaligen Lehrer, die 2003 mit einem Kindergarten für Sehbehinderte angefangen haben. Es arbeiten auch drei junge Deutsche dort, die hier ein freiwilliges soziales Jahr ableisten.

Wir werden herum geführt und können einige Klassen besuchen. Der Unterricht in den Klassen mit blinden und sehenden Kindern bedeutet natürlich einen zusätzlichen Aufwand an Lehrkräften. Vom Zustand und von der technischen Ausrüstung ist die Schule auf einem guten Stand.

Läden und Reste eines Amphittheaters  in Umm Quais
Läden und Reste eines Amphittheaters in Umm Quais

Man spürt, dass alle mit sehr viel Herzblut bei der Sache sind. Jedes Jahr arbeiten sie daran, die Schule um eine Klasse zu erweitern. Die Schüler, die 2003 im Kindergarten waren, sind nun am Ende der gesetzlichen Schulzeit angekommen. Man versucht nun, einen gymnasialen Zweig und eine praktische Berufsausbildung zu starten. Der Pastor ist traurig, dass er immer noch nicht das Geld für den notwendigen Neubau zusammen hat. Immerhin müssen mindestens 300.000 JD (etwa 380.000€) zusammen gebracht werden.

Nach einem Lunch und einigen begleitenden Gesprächen, brechen wir auf nach Umm Qais. Dort gibt es wie in Jerash die Ruinen einer alten römischen Stadt. Der Name bedeutet „Mutter aller Steuern“. Hier saßen zu osmanischen Zeiten wohl die Steuereintreiber.

Blick von Umm Quais auf den See Genezareth und rechts davor die Golan-Höhen
Blick von Umm Quais auf den See Genezareth und rechts davor die Golan-Höhen

Das besondere dieses Ortes ist aber der Aussichtspunkt auf das Dreiländereck Israel, Syrien und Jordanien. Man blickt von hier direkt auf die Golan-Höhen und den See Genezareth.

Die gründlich gesicherte Grenze zu den israelisch besetzten Golan-Höhen
Die gründlich gesicherte Grenze zu den israelisch besetzten Golan-Höhen

Die Atmosphäre erinnert uns an die Aussichtspunkte an der Deutsch-Deutschen Grenze in den 80er Jahren. Während wir auf die Golan-Höhen schauen, ziehen im Südwesten dicke schwarze Wolken auf. Wir sehen zu, dass wir wieder zum Bus kommen. Dort fängt es dann kräftig zu regnen an.

Regenschauer auf dem Heimweg nach Amman
Regenschauer auf dem Heimweg nach Amman

Wir machen uns auf dem Rückweg, da für den Abend ein Treffen mit der Hauptdarstellerin des Filmes von Gestern arrangiert ist. Der Weg ist begleitet von heftigen Schauern, die sich mit Sonne abwechseln. Dies gibt natürlich phantastische Regenbögen.

Schafherde neben der Straße
Schafherde neben der Straße

Wir nutzen die Zeit bis zum Treffen mit der Schauspielerin für einen kleinen Ausflug auf die Straße vor der Schule. Der Wind hat mittlerweile fast Sturmstärke.

Eingang zur Schneller Schule
Eingang zur Schneller Schule

Der Müll fliegt durch die Gegend. Auf der anderen Straßenseite brennt ein Müllhaufen und wir versuchen den Rauch nicht einzuatmen. Die Gegend wirkt ziemlich chaotisch.

Tierhandlung an der Straße vor der Schule
Tierhandlung an der Straße vor der Schule

Wir kaufen ein kleines Sieb für den Tee, den wir vor ein paar Tagen in Amman gekauft haben und finden noch einen sehr netten Gewürzladen. Der Inhaber erzählt uns stolz, dass er drei Jahre in Bremen gelebt habt und verspricht uns, Gewürze nach Deutschland zu schicken, falls unser Vorrat zur Neige gehen sollte.

Das Treffen mit der Schauspielerin liefert uns einen interessanten Einblick in die jordanische Gesellschaft und die Stellung der Frauen.

Soviel Grün in Jordanien!

Nach so vielen Steinen gestern haben wir uns heute eine Wanderung in der Natur verdient. Bereits um 8:00 Uhr verlassen wir unser Domizil und fahren wieder nach Jerash, um uns dort mit unseren Wanderführern zu treffen. Von dort geht es dann noch weiter nach Norden in die Berge. Petra hat heute einen Platz in der ersten Reihe ergattert und nutzt die Chance, ein paar Straßenszenen zu fotografieren.

Wir sind überwältigt von dem Grün hier, damit hatten wir nicht gerechnet. Von einer Höhe, auf der sich auch alte Steine türmen, steigen wir an einem trockenen Bachbett hinunter ins Tal. Es geht durch einen lichten Wald aus Steineichen mit vielen Blumen, die die Fotografen unter uns zu vielen Detailaufnahmen animieren.

Für unser Mittag sind wir bei einer Frau in einem nahe gelegenen Ort angemeldet. Leider merkt unser Busfahrer erst als er in sehr engen Kurven bereits zweimal aufgesetzt hat, dass wir den kürzesten Weg nicht hinunter kommen. Wir steigen alle aus und der Fahrer fährt rückwärts bis zur nächsten Möglichkeit den Bus zu wenden. Hier können wir wieder zusteigen und fahren in einem großen Bogen zum Ort. Das Essen entschädigt dann für die ganze Aufregung. Gut gesättigt treten wir die Rückfahrt nach Amman an und die Hälfte der Gruppe versinkt ins Suppen-Koma.

Abends sehen wir noch den Film einer jungen Regisseurin, die sich mit der Situation von Frauen in Jordanien auseinander gesetzt hat. An den Film schließt sich eine angeregte Diskussion über die Situation in Jordanien und in Deutschland an.

Die Spur der Steine

Einige Gegenstände, die in der Ausbildungswerkstatt für die Schreiner hergestellt werden
Einige Gegenstände, die in der Ausbildungswerkstatt für die Schreiner hergestellt werden

Da am Tag zuvor die Schule und das Ausbildungszentrum nachmittags bereits geschlossen waren, besuchen wir morgens die Schreinerei und ganz kurz eine Mathematik-Klasse in der Schule.

Mathematik Unterricht in der Schneller Schule
Mathematik Unterricht in der Schneller Schule

Danach starten wir mit dem Bus nach Jerash, das berühmt für seine Ruinen aus römischer Zeit ist. Unser Führer erzählt uns, dass derzeit viele Schüler zu Exkursionen unterwegs sind und so ist es dann auch. Die Ausgrabungsstätte ist bevölkert von Jugendlichen, fast nur Jungs. Mädchen sind kaum zu sehen. Die Anzahl der Touristen soll um etwa Zweidrittel zurückgegangen sein.

Hadrian Tor
Hadrian Tor

Die Besichtigung der Ruinen beginnt beim Hadrian-Tor, das zu Ehren des Besuches von Kaiser Hadrian erbaut wurde.

Jugendliche reiten im Hippodrom
Jugendliche reiten im Hippodrom

Hinter dem Tor befindet sich ein Hippodrom, in dem Pferde und Wagenrennen stattgefunden haben müssen.

Als ich den ovalen Platz und die Ruinen der Kirchen und des Artemis Tempels fotografieren will, wollen diese Jugendlichen unbedingt mit auf's Bild
Als ich den ovalen Platz und die Ruinen der Kirchen und des Artemis Tempels fotografieren will, wollen diese Jugendlichen unbedingt mit auf’s Bild

Von dort aus führt ein längerer Weg zum Südtor der eigentlichen Römerstadt, die mit einem ovalen Platz beginnt.
Diese Römerstadt ist etwas ungewöhnlich. Der Zeus Tempel steht neben der Stadtmauer fast außerhalb der römischen Stadt.

Aufgang von der Hauptstraße zum Artemis Tempel
Aufgang von der Hauptstraße zum Artemis Tempel

Das Zentrum bildet der Artemis Tempel, die hier offensichtlich mit einer arabischen Fruchtbarkeitsgöttin identisch ist. Die Ruinen sind nur zu einem kleinen Teil aus gegraben, der Rest ist noch von Schutt bedeckt.

Einfahrt zum Kraftwerk
Einfahrt zum Kraftwerk

Das nächste Ziel ist ein Wüstenschlösschen. Auf dem Weg kommen wir an einem Kraftwerk in Zarqa vorbei. Es wird mit Öl und Gas betrieben. Die Umweltbelastung durch dieses Kraftwerk ist enorm.  Jordanien selbst hat keine nennenswerten Vorkommen an Öl und Gas. Vor dem zweiten Golfkrieg wurden sie fast kostenlos damit aus dem Irak beliefert. Die Zeiten sind vorbei.

Einfahrt zum neuen Flüchtlingslager inklusive Straßenschild
Einfahrt zum neuen Flüchtlingslager inklusive Straßenschild

Auf dem weiteren Weg kommen wir an vielen Kasernen des jordanischen Militärs vorbei. Unser Reiseführer erzählt uns, dass alle Rekruten der Armee hier ihre Grundausbildung durchlaufen. Etwas später kommen wir an dem neuen noch fast leeren UNHCR Flüchtlingslager vor Azraq vorbei. Mitten in der Wüste ist ein riesiges Lager aus Wellblech-Hütten neu gebaut worden. Man geht hier offensichtlich von einem längeren Andauern und vielen weiteren Flüchtlingen aus.

Qasr 'Amra: Das rote Wüstenschlösschen
Qasr ‚Amra: Das rote Wüstenschlösschen

Das rote Wüstenschlösschen aus dem 8. Jahrhundert ist eigentlich ein Badehaus für die Umajiaden Fürsten gewesen. Sie haben hier die Tiere gejagt, die zu den nahe gelegenen Wasserstellen kamen und Feste gefeiert, die sie so in der Stadt nicht haben feiern können. Die Wandbemalungen spiegeln diese ausschweifenden Feste wieder. Die Darstellungen von unbekleideten Menschen haben die Muslime späterer Zeit stark schockiert und so sind zahlreiche Malereien beschädigt.


Den Abend beschließen wir mit einer angeregten Diskussion über die politischen Hintergründe der Situation in Jordanien mit Dr. Otmar Öhring von der Konrad-Adenauer-Stiftung, Büro Amman.

Amman und Kinder, Kinder

Blick von der Zitadelle über die Amman
Blick von der Zitadelle über  Amman

Heute geht es erst einmal darum Amman kennenzulernen. Unsere Unterkunft, das Gästehaus der Schneller-Schule, liegt NO-lich. Von dort fahren wir zunächst am Fluss, der eher ein Rinnsal ist, entlang in die Innenstadt und dann auf die Zitadelle, die über der Altstadt thront. Man hat von hier oben einen schönen Blick auf die Stadt. Die Zitadelle blickt auf eine sehr lange Vergangenheit zurück. Bereits zu aramäischer Zeit war der Hügel bewohnt. Die sichtbaren Ruinen stammen aus der römischen und der islamischen Zeit.

Oben auf der Zitadelle
Oben auf der Zitadelle

Unser Reiseführer versucht uns im Schnelldurchgang einen Überblick von der reichhaltigen Geschichte der Gegend zu geben. Für ihn ist die Gegend Libanon, Syrien, Palästina (Israel und Westjordanland) und Jordanien (Transjordanien) das eigentliche geographische Syrien.

Die Hand des Herkules
Die Hand des Herkules

Die Zitadelle beherbergt auch noch ein kleines archäologisches Museum, dass höheren Maßstäben zwar nicht standhalten kann, aber doch einige schöne Exponate zu bieten hat.

Das Amphittheater
Das Amphittheater

Von der Zitadelle geht es dann hinunter zum Amphittheater und zum Odeon, dass zu römischer Zeit nach griechischem Vorbild erbaut wurde. Zusammen mit uns betritt auch eine Gruppe von Schülerinnen das Theater. Sie lassen sich im Orchestrion zur ausgelassenen Gesang und Tanz inspirieren. Danach versorgen wir uns mit jordanischen Dinaren und haben die Möglichkeit das Zentrum auf eigene Faust zu erkunden. Dabei treffen wir auf dem Markt einen Verkäufer von Süssgebäck. Wir kommen mit ihm mit Petra Brocken Arabisch und viel Zeichensprache ins Gespräch und er erzählt uns, dass er vor 3 Jahren aus Syrien nach Jordanien geflohen ist. Er hatte Angst um sein und seiner Familie Leben. Seither versucht er in Jordanien zu überleben.

Petra versucht eine Unterhaltung mit drei Mädchen aus dem Internat
Petra versucht eine Unterhaltung mit drei Mädchen aus dem Internat

Zurück im Gästehaus, haben wir die Möglichkeit das Internat zu besichtigen. Der -jetzige Leiter, der mit 3 Jahren seine Eltern bei einem Verkehrsunfall verloren hat, ist selbst bereits hier zu Schule gegangen und er führt uns mit Stolz seine Gruppen (Familien genannt) vor.

Der Schlafraum einer  der sechs Jungsfamilien
Der Schlafraum einer der sechs Jungsfamilien

Da es nachmittags ist, sind alle bei Ihren Hausaufgaben. In der Schule wird auch Deutsch und Englisch gelehrt, so dass wir teilweise die Möglichkeit haben, mit den Schülern zu reden. Die Jungen sind überwiegend sehr schüchtern, wo hingegen die Mädchen sehr aufgeschlossen sind.

Die Kleine patscht mir auf die Linse, um zu erreichen, dass ich sie fotografiere
Die Kleine patscht mir auf die Linse, um zu erreichen, dass ich sie fotografiere

Die Erzieher haben einen sehr anstrengenden Job. Sie sind 6 Tage die Woche 24 Stunden mit den Kindern zusammen. Man kann sagen, dass dies wirklich ihre Familie ist. Die Jungen haben nach Klasse 10 die Möglichkeit eine handwerkliche Tätigkeit zu erlernen. Bei den Mädchen weiß man noch nicht so genau, wie man mit Ihnen dann umgehen soll. Offensichtlich traut man sich hier noch nicht die traditionellen Rollenbilder zu durchbrechen.

Für jedes Kind ein Namensschild
Für jedes Kind ein Namensschild

Den Abschluss des Nachmittags bildet ein ausgelassenes Sport, Spiel und Musikfest. Die Erzieher und deren Leiter lassen sich immer wieder neue Spiele einfallen und wenn es bei den Kindern einmal nicht so klappt, wird halt etwas nachgeholfen. Er gibt an diesem Nachmittag nur Gewinner. Wir sind schnell von der Kinderschar umringt und müssen Bilder machen. Petra gibt einigen Mädchen die Möglichkeit mit ihrer Kamera Fotos zu machen. Ich traue mich das bei den Jungen nicht, sie sind doch ganz schön wild. So entstehen hier viele lebenslustige Bilder.