Amman und Kinder, Kinder

Blick von der Zitadelle über die Amman
Blick von der Zitadelle über  Amman

Heute geht es erst einmal darum Amman kennenzulernen. Unsere Unterkunft, das Gästehaus der Schneller-Schule, liegt NO-lich. Von dort fahren wir zunächst am Fluss, der eher ein Rinnsal ist, entlang in die Innenstadt und dann auf die Zitadelle, die über der Altstadt thront. Man hat von hier oben einen schönen Blick auf die Stadt. Die Zitadelle blickt auf eine sehr lange Vergangenheit zurück. Bereits zu aramäischer Zeit war der Hügel bewohnt. Die sichtbaren Ruinen stammen aus der römischen und der islamischen Zeit.

Oben auf der Zitadelle
Oben auf der Zitadelle

Unser Reiseführer versucht uns im Schnelldurchgang einen Überblick von der reichhaltigen Geschichte der Gegend zu geben. Für ihn ist die Gegend Libanon, Syrien, Palästina (Israel und Westjordanland) und Jordanien (Transjordanien) das eigentliche geographische Syrien.

Die Hand des Herkules
Die Hand des Herkules

Die Zitadelle beherbergt auch noch ein kleines archäologisches Museum, dass höheren Maßstäben zwar nicht standhalten kann, aber doch einige schöne Exponate zu bieten hat.

Das Amphittheater
Das Amphittheater

Von der Zitadelle geht es dann hinunter zum Amphittheater und zum Odeon, dass zu römischer Zeit nach griechischem Vorbild erbaut wurde. Zusammen mit uns betritt auch eine Gruppe von Schülerinnen das Theater. Sie lassen sich im Orchestrion zur ausgelassenen Gesang und Tanz inspirieren. Danach versorgen wir uns mit jordanischen Dinaren und haben die Möglichkeit das Zentrum auf eigene Faust zu erkunden. Dabei treffen wir auf dem Markt einen Verkäufer von Süssgebäck. Wir kommen mit ihm mit Petra Brocken Arabisch und viel Zeichensprache ins Gespräch und er erzählt uns, dass er vor 3 Jahren aus Syrien nach Jordanien geflohen ist. Er hatte Angst um sein und seiner Familie Leben. Seither versucht er in Jordanien zu überleben.

Petra versucht eine Unterhaltung mit drei Mädchen aus dem Internat
Petra versucht eine Unterhaltung mit drei Mädchen aus dem Internat

Zurück im Gästehaus, haben wir die Möglichkeit das Internat zu besichtigen. Der -jetzige Leiter, der mit 3 Jahren seine Eltern bei einem Verkehrsunfall verloren hat, ist selbst bereits hier zu Schule gegangen und er führt uns mit Stolz seine Gruppen (Familien genannt) vor.

Der Schlafraum einer  der sechs Jungsfamilien
Der Schlafraum einer der sechs Jungsfamilien

Da es nachmittags ist, sind alle bei Ihren Hausaufgaben. In der Schule wird auch Deutsch und Englisch gelehrt, so dass wir teilweise die Möglichkeit haben, mit den Schülern zu reden. Die Jungen sind überwiegend sehr schüchtern, wo hingegen die Mädchen sehr aufgeschlossen sind.

Die Kleine patscht mir auf die Linse, um zu erreichen, dass ich sie fotografiere
Die Kleine patscht mir auf die Linse, um zu erreichen, dass ich sie fotografiere

Die Erzieher haben einen sehr anstrengenden Job. Sie sind 6 Tage die Woche 24 Stunden mit den Kindern zusammen. Man kann sagen, dass dies wirklich ihre Familie ist. Die Jungen haben nach Klasse 10 die Möglichkeit eine handwerkliche Tätigkeit zu erlernen. Bei den Mädchen weiß man noch nicht so genau, wie man mit Ihnen dann umgehen soll. Offensichtlich traut man sich hier noch nicht die traditionellen Rollenbilder zu durchbrechen.

Für jedes Kind ein Namensschild
Für jedes Kind ein Namensschild

Den Abschluss des Nachmittags bildet ein ausgelassenes Sport, Spiel und Musikfest. Die Erzieher und deren Leiter lassen sich immer wieder neue Spiele einfallen und wenn es bei den Kindern einmal nicht so klappt, wird halt etwas nachgeholfen. Er gibt an diesem Nachmittag nur Gewinner. Wir sind schnell von der Kinderschar umringt und müssen Bilder machen. Petra gibt einigen Mädchen die Möglichkeit mit ihrer Kamera Fotos zu machen. Ich traue mich das bei den Jungen nicht, sie sind doch ganz schön wild. So entstehen hier viele lebenslustige Bilder.

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