
Das Frühstück fällt leider ein wenig merkwürdig aus. Da das Hotel derzeit den Restaurantbereich renoviert, hat es mit der benachbarten Schlachterei einen Deal gemacht. So bekommen wir einen Gutschein und können dort ein Frühstück bekommen. Allerdings darf man sich nicht daran stören, dabei auf Fleischauslagen zu schauen und auch nicht daran, dass nebenher noch ein halbes Schwein am Schlachterhaken hängt und gerade zerlegt wird. Darüberhinaus gibt es hier als Heißgetränk nur Kaffee.

Wir sind aber flexibel! Die Sonne scheint und wir können draußen vor der Tür Platz nehmen und einen Tee bekommen wir in unserem Hotel. Also alles klar, wenn dieser doofe Autofahrer endlich seinen Motor abstellen würde, aber auch dieses Stoßgebet wird erhört.


Danach geht es dann zum Mystic Seaport Museum. Dieses Museum ist einfach phantastisch. In einer Museumswerft werden hier alte Schiffe restauriert. Derzeit steht gerade die ‚Mayflower II‘ in einer Zeltdachhalle. Ich habe diesen Nachbau bereits vor einigen Jahren in Plimoth Plantation gesehen. Nun wird sie hier zum Jubiläum der Ankunft der Pilgrims wieder hergerichtet. Ein Mitarbeiter der Werft berichtet uns, dass man dabei aber etwa 80% erneuern musste. Holz hält eben nicht ewig.


Danach soll ab September die ‚L.A. Dunton‘ ein Fischerei Schoner in die Werft. Sie benötigt dringend ein wenig Liebe. Hier in der Werft ist aber das ganze alte Holzschiffbau Know How vorhanden, um solche Projekte durchzuführen.

Kernstück der Sammlung an Schiffen ist die ‚Charles W. Morgan‘, ein Walfangschiff von 1841. Sie ist das älteste noch segelfähige Schiff der USA, wenn nicht sogar der Welt. In 2014, nach ihrer Restaurierung, machte sie ihre 38. Segelreise. Ein Crew-Mitglied von damals berichtet uns mit leuchtenden Augen.


Neben dieser Tätigkeit werden hier auch Kinder und Jugendliche im Segeln unterrichtet. Dies erfolgt in einer Flotte von Dyer Dhow‘s – vergleichbar zum Optimisten aber größer und stabiler. Für die Jugendlichen steht eine Schoner Yacht zur Verfügung.

In vielen kleinen Häusern und Hütten können verschiedene Handwerkskünste rund um die Seefahrt und Fischerei bewundert und teils selbst erprobt werden. In einer Sonderausstellungshalle besuchen wir noch die Ausstellung über die Lösung des Mysteriums der Franklin Expedition (Misslungene NW-Passagen Expedition)

Als das Museum schließt, haben wir immer noch nicht alles gesehen. Hier kann man ohne Weiteres mehrere Tage zubringen und auch Kinder kommen hier voll auf ihre Kosten.

Nun machen wir uns auf den Weg nach Newport/Rhode Island. Als Segler können wir uns dies nicht entgehen lassen und finden ein Hotel direkt am Yachthafen. Wir sind im Siebten Himmel!

Als wir dann noch ein gutes Dinner an den Docks im „The Black Pearl“ bekommen und der Bummel durch die nächtliche Stadt uns viele schöne Eindrücke beschert, sind wir uns einig, dass dies ein gelungener Tag war.