Wie feiert man Sylvester in Mailand

Die Basilika San Lorenzo wurde im 4. Jahrhundert noch außerhalb der Stadtmauern gebaut. Das römische Amphittheater, der kaiserliche Palast und der Zirkus waren nicht weit entfernt. Es gab also schon viele Gebäude und auch viel Baumaterial, das für den Bau der Basilika recycelt werden konnte.
Die Basilika San Lorenzo wurde im 4. Jahrhundert noch außerhalb der Stadtmauern gebaut. Das römische Amphittheater, der kaiserliche Palast und der Zirkus waren nicht weit entfernt. Es gab also schon viele Gebäude und auch viel Baumaterial, das für den Bau der Basilika recycelt werden konnte.

So, heute ist Sylvester. Wir wollen versuchen herauszufinden, wie es hier in Mailand läuft. Der Reiseführer gibt die Information, dass die Mailänder an diesem Tag gerne gut Essen gehen und richtig schick feiern.

Die Statue von Kaiser Konstantin I. (eine Kopie einer Statue in Rom) vor der Basilika, der so friedlich die Taube auf seinem abgebrochenen Schwert sitzen lässt, steht da noch gar nicht so lange. In den 1930er Jahren war es politisch sehr angesagt, sich für die alten Römer zu interessieren und so landete 1939 diese Statue vor der Basilika
Die Statue von Kaiser Konstantin I. (eine Kopie einer Statue in Rom) vor der Basilika, der so friedlich die Taube auf seinem abgebrochenen Schwert sitzen lässt, steht da noch gar nicht so lange. In den 1930er Jahren war es politisch sehr angesagt, sich für die alten Römer zu interessieren und so landete 1939 diese Statue vor der Basilika

Gut, das kleine Schwarze haben wir nicht dabei und wollen uns auch nichts in dieser Form mehr zulegen, aber wir haben für heute Abend einen Tisch für zwei Personen im nahegelegenen Restaurant reserviert und wollen danach durch die Straßen unserer Gegend streifen.

Der Platz vor der Kirche war ein frühchristliches Atrium, so ähnlich wie es bei St. Ambrosius noch besteht. Hier ist jedoch nur noch die gegenüberliegende Säulenreihe erhalten. Diese Säulen jedoch wurden auch schon recycelt und gehörten vorher zu einem weltlichen römischen Gebäude.
Der Platz vor der Kirche war ein frühchristliches Atrium, so ähnlich wie es bei St. Ambrosius noch besteht. Hier ist jedoch nur noch die gegenüberliegende Säulenreihe erhalten. Diese Säulen jedoch wurden auch schon recycelt und gehörten vorher zu einem weltlichen römischen Gebäude.

Bis dahin ist noch viel Zeit und wir besuchen als erstes die Kirche San Lorenzo bei uns um die Ecke. Sie soll das Vorbild für die Hagia Sofia gewesen sein, die wir in Istanbul besucht haben und die uns sehr beeindruckt hat. Dann können wir das Vorbild natürlich nicht auslassen! Wir sind schon einige Male an ihr vorbei gelaufen auf dem Weg zu den Navigli, aber das war immer im Dunkeln. Heute  sind wir zum ersten Mal bei Tageslicht dort.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Fläche des frühchristlichen Atriums mit normalen Wohngebäuden bebaut und die Säulen müssen irgendwie mitten auf der Straße gestanden haben. Diese Gebäude wurden 1934/35 abgerissen, um die Verbindung zwischen den Säulen und der Kirche wieder sichtbar zu machen. Aber erst im Jahr 2000 wurden die Straßenbahnschienen verlegt. Vorher fuhr die Straßenbahn zwischen Säulen und Kirche hindurch. Nun quält sie sich dicht vor den Häusern hindurch.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Fläche des frühchristlichen Atriums mit normalen Wohngebäuden bebaut und die Säulen müssen irgendwie mitten auf der Straße gestanden haben. Diese Gebäude wurden 1934/35 abgerissen, um die Verbindung zwischen den Säulen und der Kirche wieder sichtbar zu machen. Aber erst im Jahr 2000 wurden die Straßenbahnschienen verlegt. Vorher fuhr die Straßenbahn zwischen Säulen und Kirche hindurch. Nun quält sie sich dicht vor den Häusern hindurch.

Mit einigem Abstand vom Kirchenportal steht eine Reihe alter Säulen dicht an der nächsten Häuserfront. Zwischen Säulen und Häusern quält sich noch die Tram eingleisig hindurch. Auf den alten Steinen sitzen abends gern die Jugendlichen. Ein paar Bars und Restaurants sind auch gleich um die Ecke.

Die Kirche selbst wirkt auf den ersten Blick ein wenig schmucklos, was sicherlich auch daran liegt, dass gerade renoviert wird und viele Bilder abgenommen wurden. Trotzdem beeindruckt die lange Geschichte und einige Mosaike und Wandmalereien in den Seitenkapellen.

Auf dem Rückweg zu unserem Appartement gehen wir noch ein wenig shoppen und kommen an einem sehr nett aussehenden Lokal vorbei, wenn wir nicht schon reserviert hätten…

Unsere Einkäufe laden wir in unserer kleinen Wohnung ab und laufen dann zum Domplatz, um wieder eine Fahrkarte zu kaufen. Bevor es abends losgeht, haben wir noch einige Bauten aus der Zeit des Art Nouveau und Art Deco herausgesucht, die wir uns  anschauen wollen. Sie liegen alle im gleichen Quartier an der Porta Venezia. Auf dem Weg dorthin, statten wir noch dem Palazzo von Giorgio Armani, der in der alten Adels Gegend bei der Scala liegt, einen Besuch ab – alles sehr gediegen und gepflegt.

Das Jugendstil-Haus, das wir dann zu sehen bekommen, ist ein absolutes Schmuckstück und super in Schuss. Die Fassade ist mit bemalten Fliesenflächen geschmückt und die Balkongeländer ranken sich Pflanzen gleich empor. Benachbart gibt es einige Art Deco Bauten. Wir schlendern weiter durch die Straßen zu einen ausgeprägten Gebäude-Ensemble und landen in einem Palazzo, der das Institut für Blinden Ausbildung beinhaltet.

Wir werden auf den Eingang zu der Großindustriellen Villa von Necchi Campiglio aufmerksam, die man besichtigen kann. Diese Villa wurde 1934 von Piero Portalupi im Stil des Mailänder Novecento entworfen und erbaut. Der Eintritt ist mit 14€ pro Person zwar gewaltig, aber wir entscheiden uns dafür, dieses Geld zu investieren und werden nicht enttäuscht.

Zunächst einmal sind die Mitarbeiter des FAI, der diese Villa als Museum betreibt ausgesprochen kompetent und engagiert Erklärungen zu dem Bau und zu den enthaltenden Kunstgegenständen zu geben. Die Villa war mit Unterbrechung durch den 2. Weltkrieg und die Zeit danach bis 2001 von der Necchi Campiglio Familie bewohnt. Danach wurde sie an die FAI vererbt mit der Maßgabe sie so zu erhalten, wie sie entworfen wurde.

In den Jahre war sie Schauplatz für Besuche von Großindustriellen, Adeligen und Gekrönten.

Nach dem 2. Weltkrieg wollte die Familie Necchi Campiglio das Innere noch etwas aufpäppeln und ließ einige Räume deutlich barocker gestalten. Leider sind damals einige Möbel aus der Anfangszeit verloren gegangen. Heute dient die Villa als Museum, Filmkulisse und manchmal auch als Event Location. Darüber hinaus beherbergt sie einige Kunstschätze z.B. von Picasso, Matizze.

Nach dem Besuch der Villa bummeln wir zurück zu unserer Behausung. Auf dem Plaza Duomo gibt es viele Menschen, aber es nicht zu erkennen, dass wie in den früheren Jahren Life Musik hier sein würde. Durch Corona und einige negative Erlebnisse der jüngeren Vergangenheit hat Mailand offensichtlich darauf verzichtet, diese Tradition wieder aufleben zu lassen.

Als wir gegen 18:00 Uhr bei dem Restaurant vorbeikommen, in dem wir für 20:00 einen Tisch reserviert haben, ist immer noch alles dunkel. Vielleicht macht der Laden ja gleich noch auf. Da es morgen wieder Richtung Heimat geht, wollen wir so weit es geht bereits unsere Koffer packen. Gegen Acht machen wir uns auf zum Restaurant, aber es ist geschlossen. Wir haben keine Ahnung, was da schief gelaufen ist. Vermutlich hat uns der Mitarbeiter nicht verstanden und einfach geflissentlich die Reservierung entgegengenommen, ohne uns zu informieren, dass der Laden am 31.12 gar nicht öffnet.

Was nun? Wir handeln nach der Devise „Auf Reisen soll man alles so hinnehmen wie es kommt und sich dann über alles freuen was funktioniert!“ und ziehen wir weiter, um ein Restaurant zu finden, das ein Plätzchen für uns hat. Eines, das uns bereits gestern von aussen aufgefallen war, bedeutet uns zwar, dass ohne Reservierung nichts gehen würde, aber wir sollen warten, vielleicht kann man etwas machen und so ist es auch, man quetscht noch einen Tisch für zwei Personen dazwischen. Noch ist der Laden fast leer und wir können in aller Ruhe unsere Bestellungen loswerden. Gegen 21:00 ändert ich die Situation schlagartig. Eine Gesellschaft mit gut 30 Personen, sowie einige Gesellschaften mit 6-8 Personen betreten wie auf Kommando fast gleichzeitig das Restaurant.

Nun haben die Bedienungen zwischen den Plätzen nur noch etwa 40 cm Platz. Trotzdem fegen sie mit hoher Geschwindigkeit durch die Reihen, nehmen Bestellungen auf und servieren Getränke. Wir sind froh, dass wir bereits unsere Vorspeise hinter uns haben und dann bald auch die Hauptspeise kommt. Dass dabei die Bestellung des Salates als Beilage auf der Strecke bleibt, nehmen wir nicht als weiter tragisch hin. Wie gesagt: Über alles freuen, was funktioniert. Wir sitzen an unserem Tisch zwischen einer Gruppe aus der Schweiz und einem Pärchen aus Israel und beobachten amüsiert das Treiben. Irgendwann gelingt es der Restaurantbesatzung die Situation in den Griff zu bekommen und es setzt für eine Weile „gefräßige Stille“ ein.

Wir nutzen die Situation noch Getränke und Desert zu ordern, was dann einige Zeit später auf unserem Tisch steht. Na also, geht doch!

Nachdem wir gezahlt haben, begeben wir uns auf die Straße. Leider hat es angefangen zu nieseln. Trotzdem treiben sich auf der Straße viele Youngster herum und der eine oder andere Knallkörper geht hoch. Das ist aber nichts im Vergleich zu dem, was wir vor vielen Jahren in Rom erlebt haben, als sich durchaus gewaltbereite Gruppen gegenseitig mit größeren Kalibern beworfen haben. Damals haben wir uns in unser Hotel zurückgezogen.

Wir bummeln zum immer noch weihnachtlich beleuchteten Naviglio Grande, wo alle Restaurants und Bars mit Musik kräftig belegt sind. Auf der Straße bieten einige Stände karibische Cocktails an und haben die Lautstärker mit entsprechenden Klängen aufgedreht. Irgendwie ist uns nicht danach, uns dazwischen zu drängen und für den Zeitvertreib auf der Straße ist das Wetter zu schlecht. Also gehen wir zurück in unsere Unterkunft, wo wir zu Mitternacht mit unserem letzten Bitter Lemon anstoßen.

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