Archiv der Kategorie: Nordamerika

Kanada, USA, Mexiko

Kalifornien blüht

Willow - die alte Dame
Willow – die alte Dame

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg, meine Nichte und ihre Pferde zu besuchen, die tägliche Pflege und Beschäftigung benötigen. Also wird erst einmal die alte Dame ‚Willow‘, deren Hufgelenke geschwollen sind, gepflegt. ‚Brego‘, ein junger Wallach, hingegen muss dringend bewegt werden. Er hat über Winter eine Fettschicht angesetzt. Bevor wir gehen, werden beide noch einmal auf dem Geländer herumgeführt.

Bregow braucht Bewegung
Bregow braucht Bewegung

Wie schon berichtet, ist alles derzeit enorm grün hier. Aber es ist nicht nur grün – nein überall, wo es Wiesen gibt, blühen Blumen.

Blühende Wiesen am Shell Creek
Blühende Wiesen am Shell Creek

Die Natur nutzt die Zeit bis alles wieder verdorrt. Ein ganz besonderer Ort, um dies hier zu sehen, ist Shell Creek. Wir kennen diesen Ort bereits aus vorherigen Besuchen. Aber diesmal ist Shell Creek überzogen mit einer farbenfrohen Blütenschicht.

Da heute Sonntag ist, sind wir nicht die Einzigen, die sich dies anschauen wollen. Die Straße am Shell Creek ist gesäumt mit Autos und viele Familien nutzen das schöne Wetter, um hier einen Spaziergang zu machen.

Lupinen und Co
Lupinen und Co

Das Areal ist durchzogen mit kleinen Wegen und im Großen und Ganzen halten sich auch alle daran, die Pflanzen nicht nieder zu trampeln.

Ein Windrad und der Mond am Shell Creek
Ein Windrad und der Mond am Shell Creek

Auf dem Rückweg probieren wir noch eine andere Straße aus, die über Pozo führen soll, aber nach einem kurzen geteerten Stück, dann einer Schlaglochstrecke geht sie in eine unbefestigte Piste über und wir drehen um. Das ist uns mit dem Mietwagen zu heikel.

The Wedding

Heute ist also der große Tag und Auslöser dieser Reise: Mein Neffe heiratet seine langjährige Freundin.

Der Bräutigam posiert mit seinen "best men" für den Fotografen, "Best men" und Brautjungfern werden vorher einheitlich vom Brautpaar in den passenden Farben eingekleidet.
Der Bräutigam posiert mit seinen „best men“ für den Fotografen, „Best men“ und Brautjungfern werden vorher einheitlich vom Brautpaar in den passenden Farben eingekleidet.

Hochzeiten hier in USA laufen ganz anders ab als in Deutschland. Erst einmal muss man mit der Hochzeitsgesellschaft nicht an einen festen Ort, wie ein Standesamt, sondern man kann den Ort frei wählen. In diesem Fall war es Santa Margarita State Lake, wo die beiden sich kennen gelernt haben.

Der See bietet den wunderchönen Hintergrund für die Zeremonie. Akustisch wird alles untermalt von den Wasservögeln und gelegentlich einem Motorboot.
Der See bietet den wunderchönen Hintergrund für die Zeremonie. Akustisch wird alles untermalt von den Wasservögeln und gelegentlich einem Motorboot.

Die Trauung nimmt auch nicht ein Standesbeamter vor, sondern eine offiziell bestätigte Person, dass kann der Bürgermeister, Richter oder ähnliches sein, in diesem Fall war es der große Bruder der Braut, der aus Oregon angereist war.

Zur Feier des Tages kreist noch ein Weißkopfseeadler  das amerikanische Wappentier, über uns
Zur Feier des Tages kreist noch ein Weißkopfseeadler das amerikanische Wappentier, über uns

Bräutigam und Braut müssen nicht nur Ja oder Nein sagen, sondern den ganzen langen Schwur-Text nachsprechen. Also, „Kann ich noch einmal den Absatz mit den schlechten Zeiten hören?“ geht nicht.

"Wer will noch mal, wer hat noch nicht?" - Zur amerikanischen Hochzeit gehören auch die zahlreichen Toasts für die man bitte sein Glas Sekt oder Champagner zum Ende jeder Ansprache erhebt udn immer nur um ein kleines Schlückchen leert, damit auch noch für die letzte Ansprache etwas übrig ist. Theatralik und Tränchen sind erlaubt und werden vom Publikum entsprechend gewürdigt.
„Wer will noch mal, wer hat noch nicht?“ – Zur amerikanischen Hochzeit gehören auch die zahlreichen Toasts für die man bitte sein Glas Sekt oder Champagner zum Ende jeder Ansprache erhebt udn immer nur um ein kleines Schlückchen leert, damit auch noch für die letzte Ansprache etwas übrig ist. Theatralik und Tränchen sind erlaubt und werden vom Publikum entsprechend gewürdigt.

Das Wetter spielte ganz hervorragend mit. Ein sonniger schöner Tag. Klar flossen einige Tränchen und es war ein wunderbares Fest.

Bei Sonnenuntergang endet die Party und die Karawane reist zum Haus der Brauteltern für die Afterparty
Bei Sonnenuntergang endet die Party und die Karawane reist zum Haus der Brauteltern für die Afterparty

Morro Bay

Ein Besuch in Kalifornien bei meiner Schwester ohne einen Abstecher nach Morro Bay geht gar nicht und unsere geschundenen Nasenschleihäute verlangen nach frischer Meeresluft.

Wir frühstücken im Café und erzeugen damit mal wieder einen Berg Müll :-( Es wird Zeit einzukaufen und uns wieder selbst zu versorgen.
Wir frühstücken im Café und erzeugen damit mal wieder einen Berg Müll 🙁
Es wird Zeit einzukaufen und uns wieder selbst zu versorgen.

Die Inspektion unserer Unterkunft in Santa Margarita ergab zudem, dass wir noch in unsere Versorgung mit Frühstück investieren müssen.

Auf dem Weg nach Morro Bay fahren wir Landstraßen durch ein Kalifornien, wie wir es bisher noch nicht kennengelernt haben. Da es diesen Winter kräftig geregnet hat, führen die Flüsse alle Wasser und die Hügel sind grün. Die Landschaft erinnert fast an unsere Mittelgebirge.

Wir machen erst einmal einen ausgedehnten Strandspaziergang und sammeln einige Muscheln und Seeigel. Auch die Strandläufer sind kräftig dabei die Strandzone zu inspizieren. Bei Giovanni‘s am Fischereihafen gibt es dann ein zünftiges Mittag.

Genau so muss ein Ankommen in Kalifornien aussehen 🙂

Reisetag

Heute geht es von New Mexico nach Kalifornien. Das Wetter hat sich wieder einigermaßen beruhigt, nur unsere Nasenschleimhäute beschweren sich noch heftig über den Beschuss mit Staub.

Da die Familie ihrem normalen Tagesablauf bezüglich Schule, Arbeit und Ähnlichem nachgeht, zieht sich der Abschied über den Vormittag hin.

Die amerikanische Stadt El Paso und die mexikanische Stadt Juarez grenzen direkt aneinander. Viele Menschen pendeln täglich über die Grenze, die wir vom Flugzeug aus gut sehen können. Auch zu sehen sind die langen LKW-Schlangen auf der mexikanischen Seite.
Die amerikanische Stadt El Paso und die mexikanische Stadt Juarez grenzen direkt aneinander. Viele Menschen pendeln täglich über die Grenze, die wir vom Flugzeug aus gut sehen können. Auch zu sehen sind die langen LKW-Schlangen auf der mexikanischen Seite.

Gegen 14:00 Uhr sind wir dann am Flughafen von El Paso und geben das Gepäck ab. Nachdem wir schon beim Einchecken bei American Airlines 128$ für die Sitzplätze zusätzlich  bezahlen durften, sind hier noch einmal 30$ für jedes Gepäckstück fällig, aber natürlich sehr unkompliziert per Kreditkarte am Checkin-Automaten. Beim Buchen der Flüge sollte man ganz genau hinschauen, was enthalten ist und was nicht. Jetzt hat der ganze Flug für zwei Personen El Paso – San Louis Obispo etwa 900€ gekostet. Das hätten wir auch über das Reisebüro vermutlich günstiger buchen können.

Die amerikanische Stadt El Paso und die mexikanische Stadt Juarez grenzen direkt aneinander. Viele Menschen pendeln täglich über die Grenze, die wir vom Flugzeug aus gut sehen können. Auch zu sehen sind die langen LKW-Schlangen auf der mexikanischen Seite.
Weiter draußen in der Wüste ist die die Grenze immer noch gut zu erkennen als gerader Strich in der Landschaft, der hier im Bild oberhalb der Straße verläuft

Trotz anderer Ankündigung durch den Kapitän, verläuft der Flug von El Paso nach Phoenix ganz ruhig. Bei der Sicherheitseinweisung kommen wir in den Genuss einer ‚gerappten‘ Version. Als dann auch noch auf den Gebrauch der Schwimmwesten hingewiesen wird, können wir uns vor Lachen kaum halten. Sollten wir diese auf dem Flug brauchen, ist hier einiges schief gegangen. Wasser ist unter uns weit und breit nicht zu sehen. Aber wie sagte noch jemand in Las Cruces: Wir haben hier die schönsten Strände, uns fehlt nur das Wasser…

Kalifornien empfängt uns mit viel Grün und viel Wasser - ein sehr ungewohnter Anblick!
Kalifornien empfängt uns mit viel Grün und viel Wasser – ein sehr ungewohnter Anblick!

In Phoenix haben wir einigen Aufenthalt und laufen am Gate meiner Mutter und meinem Bruder über den Weg, die auch auf dem Weg zur Hochzeit in Kalifornien sind –  also großes Familientreffen auf dem Flughafen von Phoenix.

San Louis Obispo empfängt uns dann mit einem komplett neuen Terminal. Die kleine enge Abfertigung des alten Terminals hat ausgedient, nun ist alles schick und neu hier. Zum Empfang hat sich auch der Mann unserer Nichte eingefunden, um uns zu begüßen.

Heute: Petralogie

Für alle die es noch nicht wissen, Petra bedeutet der Fels bzw. Stein. Da heute morgen ein heftiger Sturm mit viel Staubverwehung eingesetzt hat, haben wir heute keine Wanderung im Freien vor.

Die Welt versinkt im Grau des Sandsturms

Stattdessen besuchen wir das Zuhl Museum. Dort erwartet uns eine überragende Ausstellung versteinerter Baumstämme und anderer Fossilien. Die Schnitte durch die Versteinerungen sind poliert, so dass man auch noch feinste Strukturen erkennen kann.

Die Versteinerungen entstehen, wenn die Baumstämme ohne Sauerstoff in silikathaltigen Schlamm fallen. In dem nachfolgenden Prozess werden die organischen Substanzen durch die Mineralien ersetzt. Das Silikat ist normalerweise farblos. Die vielen Farben entstehen durch Verunreinigungen mit anderen Mineralien. So entstehen wundervolle Strukturen, die wir hier bewundern können.

Mittlerweile hat der Wind auf satte Sturmstärke aufgefrischt und wir besuchen nach dem Mittag ‚Old Mesilla‘ und bummeln, nein fliegen, von einem Shop zum nächsten. Dabei fühlen wir uns wie in einem alten Western. Es ist kaum jemand auf der Straße und die Schilder über den Shops quietschen im Wind.