Archiv der Kategorie: Spanien

Zu den alten Mauren

Heute Morgen haben wir zunächst einmal ein gutes Frühstückslokal gefunden. Es ist direkt neben der Markthalle und man bekommt hervorragende Bocadillos (belegte Brötchen). Das Lokal brodelt vor Vitalität.
Der Weg in die Alcazaba führt durch maurische Torbögen mit römischen Säulen
Der Weg in die Alcazaba führt durch maurische Torbögen mit römischen Säulen

Der heutige Tag soll unter dem Thema ‚Mauren-Festung‘ stehen. Wenn man sich mit der Geschichte von Málaga beschäftigt, stellt man fest, dass dieser Ort schon immer sehr begehrt war.

Der Weg in die Alcazaba ist sehr verschlungen und führt durch lauschige Ecken mit kleinen Wasserspielen
Der Weg in die Alcazaba ist sehr verschlungen und führt durch lauschige Ecken mit kleinen Wasserspielen

Schon in der Steinzeit siedelten hier Menschen (siehe Höhlenmalerei). Später nutzten die Phönizier (aus dem Nahen Osten) diesen Ort als Handelsplatz. Dann kamen Römer, Karthager, nachdem sich der alte Kriegstreiber Cato durchgesetzt hatte, wieder die Römer, danach die Westgoten und schließlich die Mauren, die diesen Platz für eine vortreffliche Hafenstadt hielten. Ihnen war natürlich klar, wenn sie hier so einfach hereinspazieren, können andere, die man dann vorsichtshalber Piraten nannte, das auch.

Holzdecke im Mudéjares-Stil
Holzdecke im Mudéjares-Stil

Praktischer Weise befindet sich ganz in der Nähe des Hafens ein kleiner Berg, von dem man einen guten Überblick über das Land und die See hat.

Interessante Dächer
Interessante Dächer

Dies hatten bereits die Phönizier erkannt, die bereits auf der Spitze einen Leuchtturm errichteten (Gibralfaro). Die Römer und Karthager behielten diese Sitte dann bei und errichteten am Fuß ein Theater und eine Festung.

Orangenhof im Nasridenpalast der Alcazaba
Orangenhof im Nasridenpalast der Alcazaba

Als dann die Mauren die Westgoten vertrieben, haben sie diese nützliche Anlage weiter ausgebaut und dabei auch Steine des für sie nutzlosen Theaters verarbeitet. In der Folge zieht sich vom Fuß bis auf die Spitze eine Festungsanlage. Sie beherbergte auch den örtlichen Herrscher in der Alcazaba, man will ja standesgemäß und sicher leben. Die Anlage war übrigens mit der Stadtmauer verbunden und damit auch zum Hafen angebunden.

Ausgestellte Schale zum Thema "Maurische Keramikkunst"
Ausgestellte Schale zum Thema „Maurische Keramikkunst“

Als dann Isabelle von Kastilien mit ihrem Mann Ferdinand von Aragon die Mauren wieder aus Spanien vertrieben, mussten sie diese Festung aushungern. Sie war zu damaliger Zeit schlicht uneinnehmbar.

Blick vom Gibralfaro (Leuchtturmberg) auf die Wehrmauern, die ihn mit der Alcazaba verbinden
Blick vom Gibralfaro (Leuchtturmberg) auf die Wehrmauern, die ihn mit der Alcazaba verbinden

Da Isabelle und Ferdinand mit der maurischen Kultur nicht viel am Hut hatten, wurden alle Moscheen entweder zerstört oder zu Kirchen gemacht und andere Bauten verfielen, so auch die Festung. Um 1920 herum fing man an, sich für das Erbe wieder zu interessieren und ab 1940 wurde die Anlage Stück für Stück wieder restauriert.

Blick vom Gibralfaro über den Hafen und die Stadt
Blick vom Gibralfaro über den Hafen und die Stadt

Definitiv ist dies im Sommer ein schöner Ort, da über der Stadt immer ein Wind weht und die Hitze besser zu ertragen ist. Jetzt ist es zwar nicht heiß, aber in der Sonne kann man es sich sowohl in dem Cafe der Alcazaba als auch in dem Cafe des Gibralfaro sehr gut gehen lassen.

Blick vom Gibralfaro Richtung Norden und Osten
Blick vom Gibralfaro Richtung Norden und Osten

Auf dem Weg hinunter suchen wir einen weniger ausgetretenen Pfad, da wir eigentlich noch zum englischen Friedhof wollen, aber der ist zu. Hier liegen alle nicht Katholischen begraben. Bis zu seiner Eröffnung wurden Ungläubige, übrigens auch Protestanten, am Strand verscharrt. Na ja, nicht ganz nett, aber sie haben davon auch nichts mehr mitbekommen. Soviel zum Thema radikale Gläubige.

Costa del Sol

Eigentlich ist gutes Wetter angesagt und wir haben eine Tour entlang der Küste nach Osten geplant. Beim Aufstehen hängt wieder eine geschlossene Wolkendecke über uns. Macht nichts, es regnet nicht und vielleicht kommt wie gestern ab und zu ein wenig Sonne heraus.
In der Cueva del Tesoro
In der Cueva del Tesoro

Nach dem Frühstück springen wir ins Auto und machen uns auf den Weg.  Der Verkehr ist wie an einem normalen Arbeitstag und wir sind froh, als wir den Stadtkern hinter uns gelassen haben und auf der Küstenstraße entlang rollen.  Allerdings scheint die Stadt kein Ende zu nehmen. Bis an den Strand hat man, neben der alten niedrigen Bebauung, auch hohe Apartmenthäuser gebaut. Hier hat die Tourismus-Industrie seit den 70er Jahren ganz kräftig zugeschlagen.

In der Cueva del Tesoro
In der Cueva del Tesoro

Unseren ersten Stop legen wir vor Rincón de la Victoria bei der ‚Cueva del Tesoro‘, einer alten Meereshöhle, die heute aber 135m über dem Meeresspiegel liegt. In den 40er Jahren wurden hier Malereien aus der Steinzeit entdeckt. Über den Hintergrund dieser Zeichnungen ist man sich nicht im Klaren. Die Überlieferungen dieser Zeit waren nur mündlich und damit der Kontext bis heute nicht nachzuvollziehen. Es wird immer noch fleißig daran geforscht.

Der Mondgöttin 'Luna Noctiluca' wurden früher in der Höhle Opfer gebracht.
Der Mondgöttin ‚Luna Noctiluca‘ wurden früher in der Höhle Opfer gebracht.

Wir besichtigen die Höhle, allerdings sind die Teile mit den Malereien für die Besucher gesperrt, da man befürchtet, dass diese dann Schaden nehmen. Dies ist auch nicht von der Hand zu weisen, da überall wo Beleuchtung ist, sich grüne Algen bilden, die von Helfern wieder entfernt werden müssen. dabei würden natürlich auch die Zeichnungen entfernt werden.

In Rincón de la Victoria besorgen wir uns erst einmal jede Menge Obst, da es dies im Hotel und in den Cafés für das Frühstück nur dürftig gibt. Danach setzen wir uns in eines der Strandlokale, die derzeit nicht gerade von Touristen überfüllt sind. Man merkt deutlich, dass es hier keine Saison ist. Jede Menge Läden, Bars und Restaurants haben geschlossen, die Einheimischen sind im großen und ganzen unter sich.
Der Strand von Rincón Victoria
Der Strand von Rincón Victoria

Der ältere Teil von Rincón de la Victoria ist ganz in Ordnung, aber auf unserem längeren Strandspaziergang kommen wir auch in den neueren Teil. Nun ja, hier möchte ich nicht im Sommer sein. Man kann sich gut die Massenabfertigung vorstellen.

Glücklicherweise gibt es auch schönere Strände
Glücklicherweise gibt es auch schönere Strände

Weiter die Küstenstraße entlang wird es dann etwas ursprünglicher mit Landwirtschaft, felsiger Küste und wildem Strand. Hier ist der Tourismus noch nicht angekommen. Aber auch das hält nicht lang. Wieder geht es in eine Küstenlinie mit Hochhäusern. Eigentlich mag ich schon gar nicht mehr weiter fahren, aber die nächste Möglichkeit ins Landesinnere ist bei Nerja. Also weiter.

Blick auf Nerja
Blick auf Nerja

Nerja selbst macht beim Hineinfahren einen guten Eindruck. Hier hat man auf Hochhäuser verzichtet. Wir entschließen uns diesem Ort einen eingehenderen Besuch abzustatten und werden mit einem netten kleinen Touristenort belohnt, der zwar aus seinem ‚Erwerb‘ kein Geheimnis macht, aber dabei trotzdem seinen Charme bewahrt hat. Hier gibt es den sogenannten ‚Balcón de Europa‘, einen Felsvorsprung, der den spanischen König Alfons XII beeindruckt hat und der ihm diesen Namen gab. Heute gibt es dort ein 5 Sterne Hotel und direkt am Felsende ein Restaurant und unten einmal wieder jede Menge Katzen.

Bronzestatue von Alfons XII am Balcón de Europa
Bronzestatue von Alfons XII am Balcón de Europa

Offensichtlich ist dieser Ort bei Deutschen sehr beliebt. In den Gassen dringen viele deutsche Gesprächsfetzen an unser Ohr. In einem Weinladen decken wir uns für den Abend mit einer Flasche örtlichen Wein und zwei Weingläsern ein. Mittlerweile ist es dunkel geworden. Heute Abend wollen wir im Hotel verbringen und einige Zeilen in den Rechner bringen.

Abendliche Brandung am Balcón de Europa
Abendliche Brandung am Balcón de Europa

Also machen wir uns auf den Heimweg. Der Weg zurück ist dann sehr einfach. Er führt über eine Autobahn in nur 40 Minuten zurück nach Malaga. Tja, Modern Times.

Auf den Spuren Picassos

Im Palacio de Buenavista aus dem 16. Jahrhundert befindet sich das Picassomuseum
Im Palacio de Buenavista aus dem 16. Jahrhundert befindet sich das Picassomuseum

Es ist bedeckt heute morgen und der Wetterbericht verheißt keine Besserung, also bestes Wetter für einen Museumsbesuch. Wir nehmen das Picassomuseum in Angriff. Pablo Picasso wurde in Málaga geboren, hat aber die Stadt schon als Kind verlassen, da sein Vater als Kunstlehrer in La Coruna eine besser bezahlte Anstellung fand. Er war zwar als junger Mann noch einmal hier, danach aber nie wieder. Trotzdem hatte er sich gewünscht, dass es in Málaga ein Museum mit seinen Werken geben sollte. Seine Erben haben deshalb ihre Picassowerke für ein solches Museum gestiftet und die regionale Regierung Andalusiens hat ein altes Stadtschloss für den Zweck gekauft und renoviert. Dabei sind alte Mauern aus dem 6. und 7. Jahrhundert vor Christus entdeckt worden, die im Untergeschoss des Museums auch zu besichtigen sind.

Der Innenhof des typisch andalusischen Palastes
Der Innenhof des typisch andalusischen Palastes

Erstaunlicherweise kennen wir keines der ausgestellten Werke obwohl wir schon in vielen Picasso-Ausstellungen waren. Wer bei uns zu Hause war, kennt meine Sammlung an Picasso-Plakaten, die ich aus diversen Ausstellungen mitgebracht habe. Die Werke in der Sammlung sind nach Motiven sortiert und so sehen wir z.B. Portraits aus seinen frühen Jahren neben Portraits aus seinen späten Jahren. In einer Sonderausstellung wird der Frage nachgegangen, wie das Fernsehen seine Motive in den letzten Lebensjahren beeinflusst hat. Ich hatte mich schon gefragt, woher die vielen Musketiere stammen, hier gab es dann die Antwort.

Petra schaut nach, was Picasso auf der Plaza de Merced zeichnet...
Petra schaut nach, was Picasso auf der Plaza de Merced zeichnet…

Gegen Mittag kommt dann die Sonne raus. Wir suchen uns ein kleines libanesisches Restaurant und ein Plätzchen draußen in der Sonne für ein Mittagessen und ein Tässchen Tee.

... vielleicht die spielenden Kinder?
… vielleicht die spielenden Kinder?

Anschließend besuchen wir noch die Plaza de la Merced, wo Picasso als Kind gewohnt hat. Eine Bronzestatue von ihm sitzt auf einer Bank und er scheint den kleinen Jungs zuzuschauen, die so wie er vor 130 Jahren auf dem Platz spielen.

Den Papageien schmecken die frischen Datteln
Den Papageien schmecken die frischen Datteln

Nun haben wir Lust, endlich einmal ans Wasser zu kommen. Wir umrunden die Alcazaba und steigen im wunderschönen Garten mit vielen laut kreischenden Papageien hinab zum Hafen.

Blick über den Hafen von Málaga
Blick über den Hafen von Málaga

Die Mole ist offensichtlich neu umgebaut mit zahlreichen Geschäften und Restaurants und einem Kunsthandwerkermarkt. Außerdem gibt es Stände mit Spezialitäten. Auf dem Rückweg müssen wir hier noch einmal vorbei. Wurst und Käse lachen uns zu sehr an.

Sogar Glühwein gibt es, nur von der Nachfrage sind sie noch nicht überzeugt...
Sogar Glühwein gibt es, nur von der Nachfrage sind sie noch nicht überzeugt…

Ein paar Yachten liegen auch an der Mole. Weiter draußen liegt ein Tankschiff. Auf der anderen Seite des Hafenbeckens liegen eine Fähre und ein Kreuzfahrtschiff. An einer weiteren Mole liegen zwei ältere Frachter mit Ladekränen. Viel los ist hier nicht. Dabei war Málaga mal ein bedeutender Hafen.

Teenager beim Fotografieren auf der Pier
Teenager beim Fotografieren auf der Pier

Die Mole ist verlängert durch eine Pier, an deren Ende ein weiteres Kreuzfahrtterminal ist und ein offensichtlich neuer Yachthafen. Am Ende der Mole steht ein hübscher Leuchtturm.

Verwilderte Katze
Verwilderte Katze

Als wir vom Yachthafen umdrehen, leuchtet er uns schon entgegen. Es wird langsam dämmrig. Wir machen noch einen Abstecher an den Strand, wo wir als erstes eine Großfamilie Katzen entdecken, die hier offensichtlich in den aufgeschütteten Felsen der Pier lebt.

Verwilderte Katzenfamilie
Verwilderte Katzenfamilie

Zurück auf der Mole, sind die Stände größtenteils bereits abgeräumt – Schade! Ganz am Ende entdecken wir noch ein paar Stände, die zwar offiziell geschlossen haben, aber noch nicht abgeräumt sind. Sie lassen sich von uns erweichen und verkaufen uns noch Wurst und Käse.

Kathedrale vom Hafen aus gesehen
Kathedrale vom Hafen aus gesehen

Nun haben wir uns eine Pause verdient. Wir laufen zurück zum Hotel und es gelingt mir endlich, das Hotel WLAN davon zu überzeugen nicht nur das Handy ins Internet zu lassen, sondern auch mein Netbook, so dass endlich der erste Blogeintrag online gehen kann.

Abendbrot in einer Bodega
Abendbrot in einer Bodega

Gegen halb neun machen wir uns wieder auf den Weg in die Stadt, um etwas zu Essen zu bekommen. Die Stadt ist noch voller als gestern. Wieder spielt an jeder Ecke Musik. Wir gehen in eine Bodega, in der viele Schinken unter der Decke hängen und bekommen für nur 10€ ein leckeres Abendbrot mit geröstetem Brot, passierten Tomaten, einem großen Teller voll Schinken, einem kleine Teller Wurst und zwei kleinen Gläsern Bier.

Life-Musik am 4. Advent
Life-Musik am 4. Advent

Danach lassen wir uns durch die Stadt treiben und genießen unsere Lieblings-Combo von gestern, der es diesmal sogar gelingt, die Leute zum Tanzen zu bringen. Als wir an der Bar vorbei kommen, in der wir gestern gegessen hatten, kehren wir noch einmal ein und beschließen dort den Abend.

Ankommen im Bayern Spaniens

Wenn wir Deutsche ins Ausland reisen, werden wir gern mit den typischen Klischees über Deutschland konfrontiert: Lederhosen, Oktoberfest etc,. „Nein“, sagen wir dann, „dass ist doch nur in Bayern so, wir sind doch ganz anders“. So und nun mal der umgekehrte Test: Woran denken wir, wenn wir an Spanien denken? Kommt da Stierkampf, Flamenco und Sherry drin vor? Na super, wir können das ja genauso. All das kommt aus Andalusien und der Rest der Spanier sagt: „Nein, wir sind doch ganz anders!“ Deshalb haben wir heute kurzerhand Andalusien zum Bayern Spaniens erklärt 😉

Im Landeanflug auf Málaga
Im Landeanflug auf Málaga

Gegen 14 Uhr ist unser Flieger am Flughafen Málaga – Costa del Sol gelandet. Nach einer längeren Diskussion bei der Autovermietung über die Versicherungsbedingungen und einer längeren Suche nach dem Mietwagen im Parkhaus machen wir uns auf den Weg Richtung Innenstadt. Da das Navi etwas braucht, um unsere Position zu finden (Im Parkhaus hatte es schließlich keine Chance), fahren wir erst einmal entlang der Küstenstraße nach Osten. Das kann nicht so verkehrt sein. Hier ist anscheinend viel neu gebaut worden in den letzten Jahren. Es sieht jedenfalls neu aus. Schließlich hat auch unser Navi die Orientierung wieder gewonnen und nach zweimaligen Kreisen um den Block finden wir auch die Einfahrt zum Hotel-Parkhaus. Wir müssen mit dem Auto durch eine Fußgängerzone. Es ist halt Altstadt hier. Das Zimmer ist einfach und sauber.

Die weihnachtlich beleuchtete Einkaufsmeile Calle Marqués de Larios
Die weihnachtlich beleuchtete Einkaufsmeile Calle Marqués de Larios

Wir haben Hunger und Durst und das genau zur falschen Tageszeit. Trotzdem versuchen wir unser Glück in der Stadt. In einem kleinen Café bekommen wir etwas zu trinken und ein Stück Tortilla. Es ist etwas ausgestorben in der Stadt. Gegen 17 Uhr rasselt ein Fensterladen nach dem anderen wieder nach oben und es kommt Leben auf. Eine Gruppe Frauen stellt sich auf den kleinen Platz und singt spanische Weihnachtslieder, inklusive Jingle Bells auf Spanisch.

beeindruckend professionelle Flamencomusik in der Einkaufsstraße
beeindruckend professionelle Flamencomusik in der Einkaufsstraße

Leicht gestärkt machen wir uns wieder auf den Weg und stromern durch die zum Leben erwachende Innenstadt. Es wird von Minute zu Minute voller und lebhafter. Ganze Gruppen ziehen zur gemeinsamen Weihnachtsfeier los. Gut zu erkennen sind sie an einer einheitlichen Kopfbedeckung oder eine Gruppe gar am einheitlich blauen Weihnachtsmannkostüm. An jeder Ecke spielt Musik. Nichts ist getragen, alles eher schmissig. Musikalisch sind wir schon auf halber Strecke in die Karibik. Es macht Spaß. hier durch die Gegend zu laufen.

Pärchen beim Picknick unter den Pomeranzenbäumen vor dem Seiteneingang der Catedral Nuestra Senora de la Encarnación
Pärchen beim Picknick unter den Pomeranzenbäumen vor dem Seiteneingang der Catedral Nuestra Senora de la Encarnación

Auch in die Kathedrale werfen wir einen Blick. Sie ist gigantisch groß. In jeder Nische steht ein Altar. Wahrscheinlich sind es insgesamt etwa ein Dutzend Altäre. Über jeden einzelnen wäre jede normale Kirche schon stolz… Hier müssen wir noch einmal mit Kamera wiederkommen.

Klaus hat Sehnsucht nach Glühwein ;-)
Klaus hat Sehnsucht nach Glühwein 😉

Als wir wieder in der Nähe unseres Hotels vorbei kommen, machen wir einen Abstecher auf unser Zimmer, um uns wärmer anzuziehen und die Kamera zu holen. Alle anderen Taschen bleben auf dem Zimmer. Sie stören bei dem Gedränge nur. Wir lassen uns weiter durch die Gassen treiben. Um halb neun haben wir nun endgültig richtig Hunger und lassen es uns in einem kleinen Fischrestaurants bei leckeren Tapas schmecken. So kann der Urlaub bleiben…

Rückreise

Unser Flug von Teneriffa zurück nach Deutschland geht um 13:30 Uhr.  Um 11:30 Uhr ginge eine Fähre von San Sebastian. Das ist leider zu knapp, um rechtzeitig am Flughafen zu sein, also müssen wir um 07:30 Uhr die Fred Olsen Fähre nehmen.  Da wir noch Tickets brauchen, müssen wir um 07:00 Uhr am Hafen sein, das heißt um 06:00 Uhr losfahren.

Gepackt haben wir schon gestern abend. Das Auto holen wir lieber ein Stück vor zu unserem Haus. Um diese Uhrzeit kommt eh noch keiner die Straße entlang. Da können wir sie auch eine Weile blockieren. Es ist so finster, dass wir Mühe haben, im Dunkeln den Fußweg zu finden. Ich trete mit Gepäck einmal ins Leere. Glücklicherweise habe ich Wanderschuhe an, so dass nichts passiert. Die Taschenlampe ist schon gut verpackt. Die hätten wir jetzt prima gebrauchen können.

Teneriffa im Sonnenaufgang von San Sebastian aus gesehen

In der Dunkelheit auf den engen Straßen durch die Berge zu kurven ist nicht ganz ohne, speziell oben im Nebel. Gegenverkehr haben wir bis kurz vor San Sebastian keinen, aber nachdem wir erst noch ganz allein auf der Straße waren, merkt man nun, wie es zunehmend mehr Autos werden, alle wollen eine der beiden frühen Fähren erreichen.

Das Auto lassen wir am Hafen einfach offen stehen. So hatte man es uns gesagt. Auf der Fähre von Fred Olsen gibt es leider nicht so schöne Decks wie auf der Armas Fähre, die wir auf der Hinfahrt benutzt hatten. Trotzdem bleiben wir draußen. Die 10 Minuten, die sie schneller ist als die Armas-Fähre erkaufen wir mit 12 € mehr pro Person, seltsamen Schlingerbewegungen auch bei glattem Wasser und einer Dreckspur die Fähre in der Luft hinter sich herzieht.

In San Sebastian sehen wir, dass noch eine andere An- und Abreise möglich gewesen wäre: Die kleine Fähre von Fred Olsen, die um die Insel herum fährt hat direkten Anschluss an die große Fähre nach Teneriffa. Wir hätten also auch bis Playa de Santiago fahren können. Nur hätten wir dann unser Auto auch in Playa de Santiago mieten müssen.

La Gomera versinkt hinter uns in den Wolken

In Teneriffa haben wir nun viel Zeit zum Totschlagen. Unser Versuch die Taxigebühren zu sparen und mit dem Bus zum Flughafen zu fahren, schlägt fehl, da wir nicht herausfinden, welchen Bus wir nehmen müssten. Mit unserem Gepäck haben wir auch keine Lust noch länger durch die Gegend zu laufen. Also nehmen wir doch ein Taxi und verbringen die Zeit draußen in der Sonne mit Lesen und Dösen. Dabei weht ein kräftiger Wind.

Der Rückflug führt uns diesmal weiter westlich an der Ostküste von Teneriffa entlang, wo wir noch viele Solaranlagen sehen und dann über Portugal Richtung Nürnberg.