
Es ist bedeckt heute morgen und der Wetterbericht verheißt keine Besserung, also bestes Wetter für einen Museumsbesuch. Wir nehmen das Picassomuseum in Angriff. Pablo Picasso wurde in Málaga geboren, hat aber die Stadt schon als Kind verlassen, da sein Vater als Kunstlehrer in La Coruna eine besser bezahlte Anstellung fand. Er war zwar als junger Mann noch einmal hier, danach aber nie wieder. Trotzdem hatte er sich gewünscht, dass es in Málaga ein Museum mit seinen Werken geben sollte. Seine Erben haben deshalb ihre Picassowerke für ein solches Museum gestiftet und die regionale Regierung Andalusiens hat ein altes Stadtschloss für den Zweck gekauft und renoviert. Dabei sind alte Mauern aus dem 6. und 7. Jahrhundert vor Christus entdeckt worden, die im Untergeschoss des Museums auch zu besichtigen sind.

Erstaunlicherweise kennen wir keines der ausgestellten Werke obwohl wir schon in vielen Picasso-Ausstellungen waren. Wer bei uns zu Hause war, kennt meine Sammlung an Picasso-Plakaten, die ich aus diversen Ausstellungen mitgebracht habe. Die Werke in der Sammlung sind nach Motiven sortiert und so sehen wir z.B. Portraits aus seinen frühen Jahren neben Portraits aus seinen späten Jahren. In einer Sonderausstellung wird der Frage nachgegangen, wie das Fernsehen seine Motive in den letzten Lebensjahren beeinflusst hat. Ich hatte mich schon gefragt, woher die vielen Musketiere stammen, hier gab es dann die Antwort.

Gegen Mittag kommt dann die Sonne raus. Wir suchen uns ein kleines libanesisches Restaurant und ein Plätzchen draußen in der Sonne für ein Mittagessen und ein Tässchen Tee.

Anschließend besuchen wir noch die Plaza de la Merced, wo Picasso als Kind gewohnt hat. Eine Bronzestatue von ihm sitzt auf einer Bank und er scheint den kleinen Jungs zuzuschauen, die so wie er vor 130 Jahren auf dem Platz spielen.

Nun haben wir Lust, endlich einmal ans Wasser zu kommen. Wir umrunden die Alcazaba und steigen im wunderschönen Garten mit vielen laut kreischenden Papageien hinab zum Hafen.

Die Mole ist offensichtlich neu umgebaut mit zahlreichen Geschäften und Restaurants und einem Kunsthandwerkermarkt. Außerdem gibt es Stände mit Spezialitäten. Auf dem Rückweg müssen wir hier noch einmal vorbei. Wurst und Käse lachen uns zu sehr an.

Ein paar Yachten liegen auch an der Mole. Weiter draußen liegt ein Tankschiff. Auf der anderen Seite des Hafenbeckens liegen eine Fähre und ein Kreuzfahrtschiff. An einer weiteren Mole liegen zwei ältere Frachter mit Ladekränen. Viel los ist hier nicht. Dabei war Málaga mal ein bedeutender Hafen.

Die Mole ist verlängert durch eine Pier, an deren Ende ein weiteres Kreuzfahrtterminal ist und ein offensichtlich neuer Yachthafen. Am Ende der Mole steht ein hübscher Leuchtturm.

Als wir vom Yachthafen umdrehen, leuchtet er uns schon entgegen. Es wird langsam dämmrig. Wir machen noch einen Abstecher an den Strand, wo wir als erstes eine Großfamilie Katzen entdecken, die hier offensichtlich in den aufgeschütteten Felsen der Pier lebt.

Zurück auf der Mole, sind die Stände größtenteils bereits abgeräumt – Schade! Ganz am Ende entdecken wir noch ein paar Stände, die zwar offiziell geschlossen haben, aber noch nicht abgeräumt sind. Sie lassen sich von uns erweichen und verkaufen uns noch Wurst und Käse.

Nun haben wir uns eine Pause verdient. Wir laufen zurück zum Hotel und es gelingt mir endlich, das Hotel WLAN davon zu überzeugen nicht nur das Handy ins Internet zu lassen, sondern auch mein Netbook, so dass endlich der erste Blogeintrag online gehen kann.

Gegen halb neun machen wir uns wieder auf den Weg in die Stadt, um etwas zu Essen zu bekommen. Die Stadt ist noch voller als gestern. Wieder spielt an jeder Ecke Musik. Wir gehen in eine Bodega, in der viele Schinken unter der Decke hängen und bekommen für nur 10€ ein leckeres Abendbrot mit geröstetem Brot, passierten Tomaten, einem großen Teller voll Schinken, einem kleine Teller Wurst und zwei kleinen Gläsern Bier.

Danach lassen wir uns durch die Stadt treiben und genießen unsere Lieblings-Combo von gestern, der es diesmal sogar gelingt, die Leute zum Tanzen zu bringen. Als wir an der Bar vorbei kommen, in der wir gestern gegessen hatten, kehren wir noch einmal ein und beschließen dort den Abend.