
Nach dem Frühstück springen wir ins Auto und machen uns auf den Weg. Der Verkehr ist wie an einem normalen Arbeitstag und wir sind froh, als wir den Stadtkern hinter uns gelassen haben und auf der Küstenstraße entlang rollen. Allerdings scheint die Stadt kein Ende zu nehmen. Bis an den Strand hat man, neben der alten niedrigen Bebauung, auch hohe Apartmenthäuser gebaut. Hier hat die Tourismus-Industrie seit den 70er Jahren ganz kräftig zugeschlagen.

Unseren ersten Stop legen wir vor Rincón de la Victoria bei der ‚Cueva del Tesoro‘, einer alten Meereshöhle, die heute aber 135m über dem Meeresspiegel liegt. In den 40er Jahren wurden hier Malereien aus der Steinzeit entdeckt. Über den Hintergrund dieser Zeichnungen ist man sich nicht im Klaren. Die Überlieferungen dieser Zeit waren nur mündlich und damit der Kontext bis heute nicht nachzuvollziehen. Es wird immer noch fleißig daran geforscht.

Wir besichtigen die Höhle, allerdings sind die Teile mit den Malereien für die Besucher gesperrt, da man befürchtet, dass diese dann Schaden nehmen. Dies ist auch nicht von der Hand zu weisen, da überall wo Beleuchtung ist, sich grüne Algen bilden, die von Helfern wieder entfernt werden müssen. dabei würden natürlich auch die Zeichnungen entfernt werden.

Der ältere Teil von Rincón de la Victoria ist ganz in Ordnung, aber auf unserem längeren Strandspaziergang kommen wir auch in den neueren Teil. Nun ja, hier möchte ich nicht im Sommer sein. Man kann sich gut die Massenabfertigung vorstellen.

Weiter die Küstenstraße entlang wird es dann etwas ursprünglicher mit Landwirtschaft, felsiger Küste und wildem Strand. Hier ist der Tourismus noch nicht angekommen. Aber auch das hält nicht lang. Wieder geht es in eine Küstenlinie mit Hochhäusern. Eigentlich mag ich schon gar nicht mehr weiter fahren, aber die nächste Möglichkeit ins Landesinnere ist bei Nerja. Also weiter.

Nerja selbst macht beim Hineinfahren einen guten Eindruck. Hier hat man auf Hochhäuser verzichtet. Wir entschließen uns diesem Ort einen eingehenderen Besuch abzustatten und werden mit einem netten kleinen Touristenort belohnt, der zwar aus seinem ‚Erwerb‘ kein Geheimnis macht, aber dabei trotzdem seinen Charme bewahrt hat. Hier gibt es den sogenannten ‚Balcón de Europa‘, einen Felsvorsprung, der den spanischen König Alfons XII beeindruckt hat und der ihm diesen Namen gab. Heute gibt es dort ein 5 Sterne Hotel und direkt am Felsende ein Restaurant und unten einmal wieder jede Menge Katzen.

Offensichtlich ist dieser Ort bei Deutschen sehr beliebt. In den Gassen dringen viele deutsche Gesprächsfetzen an unser Ohr. In einem Weinladen decken wir uns für den Abend mit einer Flasche örtlichen Wein und zwei Weingläsern ein. Mittlerweile ist es dunkel geworden. Heute Abend wollen wir im Hotel verbringen und einige Zeilen in den Rechner bringen.