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Das große und das kleine Palais

Nachdem wir gestern unverrichteter Dinge wieder abziehen mussten, sind wir heute wild entschlossen, den Besuch im Grand Palais nachzuholen. Nach dem Frühstück in der Brasserie um die Ecke, wo wir die Sonne genosse haben, die aus allen Knopflöchern schien, vertun wir keine weitere Zeit und fahren mit der Metro hin. Zur Auswahl stehen drei Ausstellungen. Wir entscheiden uns für „Beauté animale“. Dabei geht es um die Darstellung von Tieren in der Kunst. Eine ähnliche Ausstellung habe ich bereits vor kurzem im Landesmuseum in Hannover gesehen.

Das wunderschöne Café im kleinen Palais

Die Ausstellung ist wunderbar, aber wir hatten die Hoffnung auch das Innere des Gebäudes mit der großen Glaskuppel zu sehen. Diese Hoffnung erfüllt sich nicht. Dazu hätten wir die Monumenta besuchen müssen. An der Kasse stand jedoch eine sehr lange Schlange. Selbst das Café ist geschlossen, aber man rät uns, das kleine Palais zu besuchen, dort sei ein Café.

Im Innenhof des kleinen Palais‘

Gesagt, getan. Der Eintritt ist frei und so besuchen wir auch noch das kleine Palais. Das Café befindet sich im Innenhof sehr romantisch in den Arkaden mit Blick auf sehr viel Grün. Nachdem wir nun schon einmal hier sind, besichtigen wir auch noch die ständige Ausstellung. Sie umfasst verschiedene Perioden der Kunstgeschichte. Besonders beeindruckt uns die Sammlung an Jugendstilobjekten.

Im kleinen Palais

Für unseren letzten Abend in Paris haben wir uns vorgenommen, ein paar Spezialitäten einzukaufen und uns damit anschließend im Jardin du Luxembourg zum Gourmet Picknick niederzulassen. Wir finden einen kleinen korsischen Laden, in dem wir Käse und Wurst einkaufen In der Galerie Lafayettes kommen noch Rotwein und Pain Rustique hinzu. So ausgestattet, treten wir den Heimweg in der Metro an und probieren einmal aus, wie sich Sardinen wohl in der Dose fühlen mögen.

Skulptur von Rodin im kleinen Palais: Amor und Psyche

Wir sind froh, als wir wieder an der frischen Luft sind und haben Mitleid mit jedem, der dies täglich ertragen muss. Auf den Bahnsteigen standen um diese Uhrzeit etliche Angestellte der Metro und sorgten dafür, dass sich die Türen schließen konnten, indem sie alle Jackenzipfel, Taschen und ähnliches noch schnell ins Wageninnere drückten. Gelegentlich blieb auch noch ein kleiner Zipfel eingeklemmt in der Tür.

Im Treppenhaus des kleinen Palais‘

Wie schön, dass wir uns jetzt in den Park setzen können. Dort suchen wir uns ein schönes Plätzchen mit Blick auf das Palais, greifen uns drei Stühle und freuen uns über unser stilvolles Abendbrot. Draußen spielt wieder die Band, die wir schon am Sonntag erlebt hatten. Kurz vor Sonnenuntergang laufen einige Polizisten vorbei. Kurze Zeit später wissen wir warum. Sie fangen an, auf ihren Trillerpfeifen zu blasen und die Besucher mit lauten Rufen aus dem Park zu scheuchen. Um halb zehn schließt der Park.

*1: Amor und Psyche in Kopenhagen

 

Die SS Great Britain

Der heutige Nachmittag steht zur freien Verfügung. Wir haben die Auswahl, uns der Besichtigung eines alten Gutshauses anzuschließen oder etwas eigenes zu tun. Wir beschließen, dass wir die SS Great Britain noch einmal besuchen wollen, die wir vor ein paar Jahren schon einmal besichtigt hatten. Sie wurde vom legendären Brunel gebaut, der auch die Hängebrücke über die Avon Schlucht gebaut hat.

Das nachgebaute Ruder und der nachgebaute Propeller der SS Great Britain

Das Besondere an dem Schiff ist, dass es zum einen das erste Stahlschiff war, welches für Atlantiküberquerungen gebaut wurde. Zum anderen hatte es als erstes derartiges Schiff eine Propellerschraube als Antrieb statt des bis dahin üblichen Schaufelrads und es hatte ein balanciertes Ruder. Mit einer Länge von 98 Metern war es zudem im Jahr der Fertigstellung 1845 das größte existierende Schiff. Für die Atlantiküberquerung erreichte es damals eine neue Rekordzeit.

Das wunderschön erneuerte Heck

Bei der Taufe ging so einiges schief und das schien sich im Laufe der Zeit fortzusetzen. Es wurde mehrfach repariert und überarbeitet, bevor es 1886 außer Dienst gestellt wurde und anschließend 50 Jahre lang auf den Falkland-Inseln als schwimmendes Lagerhaus diente. 1937 endete auch diese Phase und man versuchte das Schiff in einer Bucht zu versenken und es dort verrotten zu lassen.

Unter Deck

30 Jahre später war davon jedoch noch genügend über, um einige Leute auf die Idee kommen zu lassen, dieses historische Schiff nach Bristol an seinen Bauort zurückzuholen. Dies passierte dann tatsächlich in einer sehr spektakulären deutsch-englischen Gemeinschaftsaktion zusammen mit der Firma Harms Bergung.  Die BBC hat darüber einen sehr sehenswerten Film gedreht. Die SS Great Britain liegt nun in ihrem ehemaligen Dock auf dem Trockenen.

Eine Nachbildung der Kombüse

Dort ist ein Museum entstanden. Das Schiff selbst wurde in einen Zustand versetzt, der einerseits am Unterwasserschiff den Verfallszustand zeigt, andererseits das Deck und das Innere im Zustand nach dem Bau zeigt, als es für Atlantiküberquerungen genutzt wurde. In vielen liebevollen Details ist das Leben an Bord eines solchen Schiffes vor 150 Jahren nachempfunden, so dass es wie eine Zeitreise für die Besucher ist. Wir verbringen viel Zeit damit, alles anzuschauen und uns vorzustellen, wie es wohl an Bord gewesen sein mag. Um das Schiff herum wurde eine Glasdecke auf Höhe des Wasserspiegels eingezogen, so dass es so aussehen soll, wie die Wasseroberfläche. Darunter kämpfen Belüftungs- und Entwässerungsanlagen darum, dass Unterwasserschiff trocken zu halten.

Besuch in einem Museums Lager

Für den heutigen Nachmittag steht ein Besuch im ehemaligen Industriemuseum Mshed auf dem Plan. Das Museum ist umgebaut und soll nun die Geschichte und die Geschichten der Stadt Bristol erzählen. Um das wirklich würdigen zu können, müssten wir viel Zeit mitbringen. Die Zielgruppe sind eindeutig die Bristolians selbst, denn ohne die Erklärungen unserer Gastgeber erschließt sich vieles nicht.
Wir bekommen eine kurze Einführung von einem Mitarbeiter des Museums und dann das Angebot im Anschluss an unseren Rundgang, das Lager des Museums zu besuchen. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und sind natürlich pünktlich am vereinbarten Treffpunkt. Aus dem Lager sind wir dann auch kaum mehr heraus zu bekommen. Fotomotive gibt es hier reichlich:

Tauchen im Coral Garden

Heute habe ich mir einen Wunsch erfüllt: Einige Tauchgänge auf Maui! Petra fährt mit und geht mit einer anderen Begleiterin Schnorcheln.

Aber nun der Reihe nach. Die Tauchgänge beginnen erst nachmittags, da der ‚Coral Garden‘ in Lee von Maui liegt und die Tauchbasen vormittags Molokini anfahren, da nachmittags der Wind dort die See zu stark aufbaut.

The Sugar Museeum

Den Vormittag vebringen wir mit einem gemütlichen Frühstück und gehen dann in das süßeste Museum der Insel – The Sugar Museeum.

In einem alten Verwalterhaus ist eine Sammlung untergebracht, die die Historie und die Zucker- Herstellung dokumentiert. Nebenan läuft noch die alte Fabrik, die erheblich die Luft verschmutzt. In der Ausstellung klärt sich auch, warum vor einigen Tagen eine dicke Rauchwolke von Maui Richtung SW trieb. Das Zuckerrohr wird nach 2 Jahren Reife vor der Ernte angesteckt um das lose Blattwerk zu verbrennen. Das Rohr selbst nimmt dadurch keinen Schaden und wird danach eingefahren und verarbeitet. Die holzigen Rückstände werden gleich zum Befeuern der Kessel benutzt. Umweltfreundlich ist diesesVerfahren nicht gerade.

Freckled Hawkfish

Nach dem Mittag schiffen wir uns auf dem Boot des Maui Dive Shop ein. Wir sind nur vier zahlende Gäste an Bord und werden vom Skipper und zwei Dive-Guides betreut, da der andere Taucher noch in der Ausbildung ist. So habe ich eine exklusive Betreuung. Leider passt mein Regleradapter nicht auf die erste Flasche und ich entscheide mich den Regler des Dive Shops zu nutzen.

Yellow Tang und Ornate Butterfly

Während des Tauchganges bereue ich es, da er sehr großen Atemwiderstand hat und ich mich erst einmal daran gewöhnen muß. Nach einer Weile geht es dann.

Spotted Pufferfish

Den zweiten Tauchgang habe ich dann doch mit meinem Regler gemacht, der dann auf eine andere Flasche passte. Dieser Tauchgang lief dann wesentlich entspannter.

Der Coral Garden verdient seinen Namen, auch wenn er mit den Korallengärten im Roten Meer nicht mithalten kann. Die Anzahl kleiner Fische ist enorm.

White-Spotted Damsel

Größere Fische habe wir allerdings nicht gesichtet. Dafür aber Moränen und Octupus, die sich in Höhlen verkrochen hatten. Interessant waren auch einige Nacktschnecken.

Highlight war auch ein Scorpionfish, der an einem Lavabrocken auf seine Tarnung vertraute.

Arc-Eye Hawkfish

Den größten Fisch, den wir aufstöberten war ein Squirrelfisch von etwa 30cm Länge.

Clearfin Lizardfish
Blackside Hawkfish
Dragonfish
The 'scrambled egg slug' - Varicose Phyllidia
Feather worms in corals
Squirrelfish

Nachdem wir wieder im Hafen angekommen sind fahren wir zum Strand and der N. Kihei Rd. und genießen den Sonnenuntergang. Als wir ganz ruhig sitzen, kommen in der Dämmerung viele kleine Krebse aus dem Sand.

Sandkrebs

A Guarda und die Rias Baijas

Ein wieder aufgebautes keltisches Wohnhaus
Ein wieder aufgebautes keltisches Wohnhaus

Als wir nach dem Auschecken noch das Museum besuchen wollen, um zu schauen, was man von den Kelten noch gefunden hat,  bevölkern bereits einige Busladungen an Touristen den Berg. Erstaunlicherweise interessieren sie sich kein bißchen für die keltischen Gemäuer und die dazugehörigen Ausgrabungen, sondern schießen nur laut schnatternd gegenseitig Fotos von sich vor dem Panorama der portugiesischen Küste. Wir können uns also das Museum ganz in Ruhe ansehen. Das Ganze runden wir ab mit einem Gang durch die Ausgrabungen der keltischen Gebäude. Wir sind beeindruckt vom Entwicklungsstand der damaligen Kultur, über den reinen Lebensunterhalt waren die Kelten schon weit hinaus.

Nun verlassen wir den Berg, um endlich die Füße in den kalten Atlantik zu stecken. Unter der brennenden Sonne und durch glühenden Sand laufen wir ein gutes Stück den Strand entlang bis zur Mündung des Rio Mino. Wieso hat der Wetterbericht eigentlich 20 Grad vorhergesagt und wieso haben wir die kurzen Hosen deshalb wieder ausgepackt?

Denkmal der Fischer am Hafen von A Guarda
Denkmal der Fischer am Hafen von A Guarda

In A Guarda am Hafen legen wir eine Siesta ein, wie alle anderen auch. Die Fischpreise sind hier deutlich niedriger als auf dem Berg und wir lassen uns ganz mutig eine Meeresfrüchteplatte servieren. Mit dem passenden Werkzeug und viel Humor machen wir uns an die mühevolle Aufgabe, an unser Essen zu gelangen. Es lohnt sich, nur ein paar seltsame Gebilde, die aussehen, wie Elefantenkrallen und die sich weder knacken noch auslutschen lassen, bleiben auf dem Teller zurück.

Gesättigt beschließen wir, diesen Teil der Küste zu verlassen und ein möglichst großes Stück Richtung Costa da Morte vorzudringen. Die nächsten Stunden schlängeln wir uns eine dicht bebaute Küste entlang, die Straßen blockiert von Baustellen, vor uns lauter Fahrschüler. Für einen Blick auf das Meer ist kaum Muße, geschweige denn Platz. Diese Gegend ist im Gegensatz zum Rio de Sil definitiv touristisch sehr erschlossen. In der Hauptsaison möchten wir hier nicht mehr sein. Wir passieren Baiona, Vigo, Pontevedra und legen in Combarro die erste Pause ein. Es ist bereits halb acht und wir brauchen dringend eine Erfrischung. Der Reiseführer empfiehlt eine Besichtigung des alten Dorfes. Auch dieses ist touristisch sehr erschlossen, besteht im Wesentlichen aus Andenkenläden und Restaurants und zugegeben auch alten Häusern. Wir stärken uns mit Eis und Limo, sowie Anisgebäck und fahren dann weiter nach Cambados, wo die Parador-Kette ein altes Herrenhaus zum Hotel gemacht hat. Unser Zimmer geht raus Richtung Meer und leider auch Richtung Sonne. Es ist sehr warm, aber dafür stilvoll und luxuriös. Wir setzen uns lieber in den Innenhof und genießen den hiesigen Weißwein.