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Pelikane, Seelöwen, Robben und Salmon Taco

Eine Robbe wartet auf Fischabfälle am Pier

Heute haben wir nach dem Frühstück erst einmal eine Einkaufstour in SLO gestartet. Als wir fertig waren, war es zu spät zu dem eingentlich geplanten Strandspaziergang. Schade, denn die Küste war ausnahmsweise ohne Wolken. Aber zu einem Besuch auf der Pier von Port San Luis hat es dann doch noch gereicht.

Ein brauner Pelikan wartet auch auf Fischabfälle

Pelikane und Unmengen von Seelöwen und Robben zauberten ein breites Grinsen auf unsere Gesichter. Uns überfiel gleichzeitig spontaner Appetit auf ein Fischbrötchen. Die gibt es hier natürlich nicht, aber Salmon Taco taugt als vollwertiger Ersatz, insbesondere wenn man dabei in der Sonne sitzen darf und den Lebensäußerungen eines Seelöwen lauschen kann.

Ein brauner Pelikan trocknet sein Gefieder in der Sonne

Wir genießen den Platz, schauen den Robben und Seelöwen zu und kaufen schließlich ein großes Stück Fisch für den Grill bevor wir wieder Richtung Creston fahren.

Die Sonne scheint wunderbar warm, die Kolibris fliegen mit Geräuschen wie dicke Käfer. Ich mache mich mit dem Teleobjektiv auf die Jagd und verärgere dabei eine Eidechse, der ich dafür ihren Sonnenplatz streitig machen muss. Das sieht sie sicherlich nicht ein…

Kolibri an der Tränke

Nach leckerem Fisch vom Grill beschließen wir die heutigen Aktivitäten mit einer Merengue-Tanzstunde für Natalie.

St. Margarita Lake

Einsteigen in San Francisco

Gestern Nachmittag sind wir von San Francisco mit einem kleinen Flieger nach San Luis Obispo geflogen. Vor Ort mussten wir noch eine ganze Weile auf die Taschen warten.  Zu unserem Schrecken war eine Tasche mit Klebeband zugepflastert. Wir kontrollieren erst einmal den Inhalt:  Es ist noch alles da, aber komplett durcheinander. Also gab es noch eine Kontrolle, aber sie haben den Reißverschluss nicht wieder zu bekommen und ihn dabei noch halb ruiniert…
Auf dem Weg nach Creston probieren wir unsere neueste Errungenschaft, ein Tom Tom, aus. Es ist merkwürdig, die vertraute Stimme hier in USA zu hören. Wir finden den Weg auch ohne Navi, aber wir wollen doch erst einmal sehen, ob das hier so richtig funktioniert. Die Skepsis ist berechtigt, denn er versucht uns kurz vor Creston über eine private Schotterpiste zu schicken. Darauf fallen wir nicht herein, auch nicht als er uns an der richtigen Hausnummer nicht erzählt, dass wir unser Ziel erreicht haben.

Rehe am Seeufer

Nachdem wir die Nacht fast 12 Stunden geschlafen haben, fühlen wir uns heute ganz prima. Nachts war es kalt, aber tagsüber wärmte die Sonne sehr angenehm. Natalie hat noch Kajaks für uns und wir fahren mit dem Truck und den beiden Kajaks zum St. Margarita Lake. Dort paddeln wir 4 Stunden lang auf dem See herum. Zwischendurch schmerzt zwar das Hinterteil und die Hände neigen zur Blasenbildung, aber es macht viel zu viel Spaß, um aufzuhören.

2 Kormorane auf dem See

Die Tiere lassen uns alle sehr nah heran und neben vielen Enten und Tauchern sehen wir Reiher, Geier, Schildkröten, Kormorane, viele Libellen und Rehe. Mitten auf dem See treffen wir ein schwimmendes Erdhörnchen, das wir in einigem Abstand begleiten, bis es völlig erschöpft und zitternd das Ufer erreicht. Das war sicherlich so nicht geplant und für ein Erdhörnchen eine sportliche Meisterleistung.  Auf dem Rückweg treffen wir zwei Geier, die am  Ufer landen, um zu trinken. Ich lasse mich vom Wind bis auf 5 Meter herantreiben. Die Geier scheint es nicht zu stören. Auch als ich das Paddel sanft eintauche, um mich wieder zu entfernen, bleiben sie ruhig sitzen. Da es Montag ist, sind außer uns nur sehr wenige Leute auf dem See unterwegs. Gegen 18 Uhr machen wir uns auf die Rückreise. Die Sonne steht schon tief und es wird kühl.

Seegurke mit Mittelscheitel

Juhu, wir sitzen zusammen vor dem Rechner, Klaus ist wieder fit. Wir haben zusammen zu Abend gegessen nach einem ganzen Tag auf dem Tauchschiff. Klaus hat nun alle Freitauchgaenge zusammen fuer seinen Tauchschein. Ich habe gestern einen Schnuppertauchkurs gemacht und war nicht so angetan. Deshalb bin ich beim Schnorcheln geblieben. Dazu hatte ich heute auch reichlich Gelegenheit. Dabei habe ich so ein seltsames Wesen mit Mittelscheitel entdeckt. Klaus vermutet, dass es sich um eine Seegurke handelte. Kurz und gut: uns geht es prima!


Aber eigentlich wollten wir noch ein wenig ueber unsere Wuestentour berichten. Den groben Verlauf hatte ich gestern erzaehlt. Vorgestern hatten wir, als wir im Internet erfolglos waren, ueberlegt, was wir in der Wueste so gelernt haben:

Der Sinai
– gehoert politisch zu Afrika und geografisch zu Asien
– ist im Wesenlichen von Beduinen bevoelkert
– war lange Zeit von Israel besetzt, das auch die Strassen gebaut hat, auf denen wir gefahren sind
– wird nach den zahlreichen Kriegen von der UN beobachtet und ist in zahlreiche Zonen unterteilt, militaerische, touristische, Naturparks etc., an deren Grenzen Kontrollen stattfinden
– besteht ausschliesslich aus Wueste

Die Wueste
– hier zaehlt Wasser, Wasser und Sonnenschutz
– Mangel kann auch durchaus zu akutem Durchfall fuehren
– hier gibt es im Allgemeinen keine Klos oder wenn man so will ein ganz grosses, das aber nur solange attraktiv ist, wie man allein ist und bald weiterzieht….
– hat nur bei Neumond einen schoenen Sternenhimmel
– ist nur bei wenig Wind zum Schlafen unter freiem Himmel geeignet

Die Beduinen
– sind urspruenglich samt Kamelen (eigentlich Dromedare) und Akazien aus Arabien eingewandert
– sprechen im Gegensatz zu den Aegyptern hocharabisch
– kleiden sich anders als Aegypter
– haben praktische Tuecher, die vor Sonne, Wind und Sand schuetzen
– sind bei den Aegyptern unbeliebt
– lieben die Freiheit und sind als Knechte denkbar ungeeignet, ihre bevorzugten Berufe sind Kameltreiber, Haendler, Bootsfahrer, Jeepfahrer, LKW-Fahrer
– arbeiten nur bis sie ausreichend Geld haben (also Beduinen immer erst nach der Arbeit bezahlen!)
– sind in Staemme unterteilt, die jeweils einen Sheikh als „gewaehlten“ Sprecher haben. Dieser uebernimmt auch das Amt des Richters, was jedoch selten benoetigt wird, da die Ehre des einzelnen sehr wichtig ist (also keine Gefahr fuer die Wertsachen)
– schreiben nichts auf, koennen sich aber viel merken
– leben nicht mehr in Zelten, sondern in festen Haeusern und Dorfgemeinschaften
– haben einen Stamm, die Jebelaya, die schon seit Jahrhunderten sesshaft sind, da sie aus SO-Europa stammen und von Kaiser Justinius zum Schutz des Kahtharinenklosters im Katharinengebirge angesiedelt wurden. Sie unterscheiden sich auch aeusserlich von den anderen Beduinen und haben auch heute noch andere Sitten, wie de facto einen Sozialismus, der dafuer sorgt, dass es viele nicht fuer noetig erachten, sich bei der Arbeit anzustrengen

Ausbildung
– Lehrer, die auf den Sinai geschickt werden, betrachten das als Strafversetzung
– oeffentliche Schulen sind so schlecht, dass ein Unizugang ohne Privatunterricht unmoeglich ist
– viele ersetzen im spaeteren Leben mangelnde Ausbildung durch Geschrei und Grosstuerei
– mangelnde Qualitaet der Ausbildung zeigt sich in vielem: wackelnde Fliesen auf neugebauten Balkons, schlechter Fahrstil auf dem Wasser und auf der Strasse, schlechter Wartungszustand von Fahrzeugen, gruselige Elektroinstallationen etc.

Die Kamele
– heissen mit einem Buckel Dromedare
– ihr Buckel verschwindet durch den Sattel und ist kein Wasserspeicher
– fressen mit Genuss Pappkartons und alle anderen organischen Kuechenabfaelle
– sind Wiederkaeuer, machen also nachts Geraeusche und Gerueche
– haben Hornhaut am Bauch und an den Knien
– haben ein durchsichtiges zusaetzliches Augenlid, das sie vor Sand schuetzt
– sind notwendig fuer die Fortpflanzung von Akazien
– haben praktische Reitsaettel, die auch als Rueckenlehne und als Windschutz zu gebrauchen sind
– sehen alle unterschiedlich aus und haben einen eigenen Charakter
– werden zur Rente in die Wueste geschickt