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Bananen pflücken während der Fahrt verboten

Gestern Abend hatten wir Schwierigkeiten unseren Ofen in Gang zu bekommen. Die Holzstücke waren wohl zu groß und die trockenen Palmzweige, die wir zum Anfeuern nutzen wollten, brannten wohl nicht ausgiebig genug. Der Ofen hat die dumme Angewohnheit, bei geöffneter Klappe ganz jämmerlich in den Raum zu rauchen. So dass wir uns langes Herumgestochere ersparen. Glücklicherweise hat unser Ferienhaus einen offenen Dachstuhl, so zieht der Rauch wenigstens nach oben. Noch ist das Holz im Dachstuhl hell. Wie das wohl in ein paar Jahren aussieht? Nach dem dritten Versuch haben wir aufgegeben. Dann wurde es zu kalt, selbst im Bett war es nicht viel besser.

Es gibt doch Eidechsen auf Gomera – hier ein Exemplar vor unserem Ferienhaus

Gegen halb fünf wachen wir beide von heftigem Getrappel auf dem Dach, nagenden und kratzenden Geräuschen auf. Was das wohl ist? Auch die Nächte zuvor haben wir entsprechende Geräusche gehört, aber so laut war es noch nie. Ich gehe mit der Taschenlampe nach draußen. Auf dem Dach ist nichts so sehen. Ich kann allerdings nur die Vorderseite richtig sehen. Mit der Rückseite steht das Haus am Berghang, so dass ich von hinten nicht heran komme. Lautes Rufen oder Türen knallen hilft auch nicht.

Irgendwann hören die Geräusche auf und wir können wieder einschlafen. Erst gegen neun Uhr wachen wir wieder auf. Die Sonne scheint, aber im Süden sind am Himmel Zirren zu sehen. Auch über uns stehen hohe Schleierwolken. Wir haben den Eindruck, dass der Tagesgang der Bewölkung nicht so einsetzt, wie die Tage zuvor. So genießen wir den Vormittag den Sonnenschein auf der Terrasse. Dann beschließen wir heute die Insel stärker zu erkunden.  Vorher machen wir jedoch noch den Ofen fertig für heute Abend. Ich gebe mir diesmal besonders viel Mühe.

Gefahr heavy Wellengang!

Auf dem Weg halten wir noch am Supermarkt, um ein wenig Proviant zu kaufen. Dort treffe ich Izik und berichte ihm von den Bewohnern im Dach. Er tippt auf Mäuse, aber das glaube ich nicht so recht.

Mit dem Auto fahren wir quer über die Insel an die Nordküste. Der Weg führt wieder durch die sehr grünen Berge. Auf der Nordseite wird deutlich mehr Landwirtschaft betrieben. Die Luft ist auch erheblich feuchter als auf der Südseite und die Flüsschen führen tatsächlich Wasser. Wir stellen das Auto in Santa Catalina am Strand haben. Zum Baden ist das hier nichts. Der Strand ist steinig und sehr steil. Obwohl kaum Wind geht, donnern die Wellen mit lautem Grollen an den Strand.

Bananenplantage

Wir ziehen die Wanderschuhe an und machen einen kurzen Spaziergang zum alten Anleger für die Bananenfrachter, von dem nur noch einige Reste übrig sind. Heute ist er überflüssig, aber damals gab es noch keine Straße aus dem Tal heraus und so waren Hermigua und alle anderen Ortschaften im Tal nur per Schiff erreichbar. Im  ersten Anlauf biegen wir einmal falsch ab und landen in einer Bananenplantage. Die Bäume hängen voll.

Der alte Anleger für die Bananenfrachter

Dann finden wir doch den richtigen Weg und bestaunen die Überreste des alten Anlegers, an dem die Wellen des Atlantik nagen. Dazwischen liegt ein Meerwasserschwimmbecken. Ob es noch offiziell betrieben wird, ist uns nicht klar. Die Anlagen wirken sehr verlassen. Am Strand wird gerade ein neues Bad gebaut. Bei dem heutigen Wetter ist es einigermaßen gefahrlos zu benutzen, aber wie das wohl bei mehr Seegang ist?

Das Meerwasserschwimmbecken mit Santa Catalina im Hintergrund

Benutzt wird es hauptsächlich von vielen kleinen Fischen, die sich darin tummeln. Auch bei schönem Wetter wie heute, ist der Weg um den Beckenrand gefährlich. Da er ständig von Wellen überspült wird, ist er von Algen bewachsen und ungefähr so sicher zu begehen, wie gefrorener Schneematsch.

Das Meerwasserschwimmbecken bei wenig Seegang

Izik hatte uns geraten, Lepe zu besuchen. Mit dem Auto fahren wir das kleine Stück über eine enge steile Straße, an der uns die Bananen fast ins Fenster ragen, in den Ort und haben das Problem, einen Parkplatz zu finden. Der Ort ist zu winzig, um Autoverkehr zu ermöglichen. Wir parken eher etwas provisorisch und machen einen kleinen Rundgang. Außer Bananenstauden entdecken wir Mangobäume, Papayastauden, Sternfruchtbäume und Orangenbäume. Morgen ist Markttag in San Sebastian – hmmh!

Blick in ein Tal zwischen Vallehermoso und Agulo

Von Lepe aus fahren wir den Bogen um die Insel weiter. Die Landschaft ist spektakulär: schroffe Berge und tiefe Schluchten wechseln sich ab. Die Häuser kleben an den Bergen. Die Felder sind mühselig in Terrassen aus dem Berghang gebaut. Gegen halb sechs halten wir nochmal in den Bergen bei Laguna Grande. Wir sind mitten in den Wolken. Es ist kalt. Mit unseren kurzen Hosen, sind wir hierfür völlig falsch gekleidet. Da hilft auch keine Jacke, also fahren wir weiter. Die Wolken scheinen an den Berghängen förmlich zu kochen. Auch in Alajero ist es nun kalt. Wir machen den Ofen an. Diesmal tut er uns wieder den Gefallen und böllert den ganzen Abend freundlich vor sich hin. Draußen hängen weiter die Wolken und es kommt Wind auf, der in der Dattelpalme vor unserer Tür kräftig rauscht.

 

 

Los Angeles und weiter südlich

Heute morgen um 6 Uhr kalifornischer Zeit (3 Uhr hawaiische Zeit) landen wir sicher in L.A. Alles hat gut geklappt, aber am Mietwagenschalter erleben wir unseren ersten Kulturschock. Die Kunden vor uns verhandeln sehr aggressiv um ein Upgrade. Solch ein Verhalten haben wir die letzten zwei Wochen nicht mehr erlebt.

Wir bekommen ein Chrysler Cabrio. Das sieht zwar sehr nett aus, hat aber eine Straßenlage wie ein altes Sofa. Alles über 100 km/h ist definitiv zu schnell! Die Straßen am Flughafen sind in desolatem Zustand. Im Hotel geben wir unser Gepäck ab, trinken erst einmal einen Tee zum Aufwecken und machen uns dann auf den Weg zu Raymond nach Fullerton. Auf dem Hotelparkplatz werden wir angebettelt. Wir sollen 18,5 Dollar geben, um ein abgeschlepptes Auto zu befreien. Auf Maui haben wir zwar anderes erfahren, aber das ist mir echt zu dreist. Wir lehnen freundlich ab. Unser Navi könnten wir auf dem Weg zu Raymond in diesem Dschungel an 8-spurigen Autobahnen echt knutschen.

Raymond wohnt mit 3 Kommilitonen in einer Wohnung in einem Studentenwohnheim. Wir gehen als erstes zusammen frühstücken bei Starbucks. Als ich für uns drei Plätze am Fenster reserviere, werde ich von einem seltsamen Zeitgenossen wüst beschimpft. Als die mich begleitenden wohlgebauten Herren sich zu mir gesellen, gibt er fluchend auf und verlässt wütend den Laden. Noch von draußen starrt er uns wütend an. Er scheint psychisch krank zu sein und muss sich wohl ohne fachkundige Unterstützung durch’s Leben schlagen.

Olamendis Restaurant

Wir beschließen ans Meer zu fahren – wohin auch sonst? Unser erstes Ziel ist Huntington Beach. Von dort aus fahren wir auf dem Hwy 1 weiter nach Süden und halten des öfteren an, um einen Strandspaziergang zu machen oder einen Hafen zu erkunden. Die Yachthäfen hier sind gigantisch groß. In Capistrano Beach essen wir bei einem sehr originellen mexikanischen Restaurant und machen uns anschließend auf den Rückweg.

Die Fahrerei ist nicht nur wegen unser Müdigkeit und der Dunkelheit sehr stressig. Die Fahrweise ist unserer Meinung nach definitiv aggresiver geworden. Wir sind sehr froh, als wir das Auto wieder abgeben können und beruhigen unsere Nerven in der Hotelbar mit einem Bier.

Badetag

Heute ist der letzte vollwertige Tag für uns in Kihei. Morgen müssen wir bis 15 Uhr die Wohnung verlassen haben. Unser Flieger geht abends um halb elf. Möglicherweise bleibt das Blog morgen kalt.

Der Wecker klingelt wieder um 6 Uhr – Frühsport! Wir fahren erneut zum Kihei Canoe Club zum Auslegerkanu paddeln. Diesmal sitzen wir in einem anderen Boot mit anderer Crew. Ich sitze auf Platz 3,  Klaus wieder auf Platz 5. Wie am Dienstag sehen wir auch heute wieder sehr viele Schildkröten. Anders ist diesmal der Seegang. Es hängen dicke Wolken über der Insel. Es ist noch windstill, aber die Brandung donnert an den Strand. Es gibt deshalb eine Sonderansprache an die Mitglieder, die auf uns Besucher Rücksicht nehmen sollen. Trotz der Brandung klappt alles bestens. Draußen ist der Seegang kaum noch zu merken. Zwischen Klaus und mir sitzt ein einbeiniger Rentner aus Alaska. Ein hühnenhafter Kerl, der uns erzählt, dass er im Staat Washington aufgewachsen sei und seit 1940 in Alaska gelebt habe. 2000 habe er sich ein Haus in Maui gekauft und sei 2003 in Rente gegangen und hierher gezogen. So alt sah er eigentlich gar nicht aus.

Landgang in Makena Beach

Da wir nun schon nass sind, können wir auch anschließend gleich schnorcheln gehen. Unsere Vermieterin hatte uns noch eine E-Mail mit Tips geschickt. Alle empfohlenen Strände liegen in Makena, zwei Orte südlich von Kihei. Wir fahren in die Richtung, halten aber schon vorher an der Makena Slipbahn, die der Tauchführer empfohlen hatte. Es geht eine ziemliche Brandung an den Strand, nichts zum Schnorcheln. Ein Stück weiter ist der Makena Beach. Auch dort ist die Brandung nicht zum Schnorcheln gemacht. Klaus probiert es trotzdem und sieht nichts. Wir bleiben bis Mittags am Strand. Es ist eine ruhige familiäre Atmosphäre dort. Zwischendurch beobachten wir, wie ein sehr großer Katamaran heransegelt, die Segel birgt und dann auf den Strand zuhält. Auf Deck stehen sehr viele Leute. Der Katamaran fährt so dicht auf den Strand, wie er kann. In der Mitte werden zwei Treppen hinuntergelassen und dann steigen die Leute samt Gepäck aus, das sie oftmals auf dem Kopf tragen müssen, wenn es nicht wasserdicht ist, während sie durch die Brandung auf den Strand waten. Ich glaube bei uns würden Urlauber ihren Reisepreis zurück verlangen, wenn sie das tun müssten, aber hier scheint es normal zu sein.

Eine frische Kokosnuss wird für uns „geschlachtet“

Wir gönnen uns nun eine kleine Mittagspause und fahren anschließend los, um noch einen Briefumschlag zu kaufen und mal durch ein paar Kunsthandwerker-Märkte zu schlendern. Dabei erledigen wir gleich auch noch das Wichtigste, was wir hier noch tun wollten: den Saft einer frischen Kokosnuss trinken. Geschmacklich hatte ich das aus Indien besser in Erinnerung, aber dafür hat diese Kokosnuss noch sehr viel Fleisch.

Eigentlich wollten wir auch noch das Walinformationszentrum besuchen, aber das hatte schon um 15 Uhr geschlossen. Wir fahren also wieder an den Strand und folgen dieses Mal der Empfehlung unserer Vermieterin und fahren zum Makena Beach Park.  Auch hier donnert die Brandung an den Strand und viele junge Hawaiianer nutzen das aus, um mit ihren Boogy-Boards wahre Kunststücke zu vollführen. Wir gehen spazieren und finden zum ersten Mal Muscheln und Überreste von Seeigeln.

Surferkunststücke in Makena

Bevor die Sonne untergeht, fahren wir schnell zurück nach Kihei, holen noch einmal die Badesachen und springen zum Sonnenuntergang am Keawakapu-Strand in die Fluten. Wir genießen noch einmal das Wasser und die Wellen. Morgen werden wir das vermutlich nicht mehr schaffen.

Wassersport

Auslegerkanus am Strand von Kihei

Heute morgen werden wir vom Wecker geweckt: Frühsport!

Ich hatte gelesen, dass Dienstags und Donnertags Gäste beim Kanuclub gegen einen kleinen Beitrag in die Clubkasse hawaiische Auslegerkanus mit paddeln dürfen. Auf den letzten Drücker stehen wir am Clubhaus.
Während die Clubmitglieder schon hawaiische Lieder zur Einstimmung singen, werden wir schnell noch registriert, bekommen ein Paddel in die Hand gedrückt und anschließend in die Kunst des Einsteigens und Paddelns eingewiesen. Nachdem wir einem Kanu zugeteilt sind, werden wir auf unsere speziellen Aufgaben vorbereitet.

Insgesamt sitzen 6 Leute im Kanu: vorne sitzt der Schlagmann (ein Klimaanlagenbauer aus Chicago, der noch nie Schlagmann war), dann ich (zusammen mit Platz 4 muss ich in den Pausen das Kanu stabilisieren, d.h. ich muss mich nach Backbord auf die Querstrebe zum Ausleger setzen), Platz 3 und 4 müssen besonders kräftig paddeln, Klaus auf Platz 5 und der Steuermann auf Platz 6. Alle Kommandos werden auf hawaiisch gegeben, also gibt es noch einen kurzen Sprachkurs. Die Kanus liegen am Strand und werden erst einmal zum Wasserrand getragen. Dann stellen wir uns alle auf die Backbordseite und fangen an zu schieben, sobald die Knöchel im Wasser sind muss jeder im vollen Lauf einsteigen. Da ich direkt vor der Querstrebe laufe, darf dabei nichts schief gehen! Vielleicht hätte ich doch das Protemonnaie im Auto lassen sollen, statt in der Hosentasche…

„Unser“ Kanu

Der Schwung reicht, um das Kanu ins Wasser hinaus zu tragen. Nun geht es erst einmal in flotter Fahrt vom Strand weg. Wir müssen versetzt paddeln, alle paar Schläge wechseln wir auf Kommando die Seite. Allzu anstrengend ist es nicht, das Wasser ist glatt, die Sonne hat noch nicht so viel Kraft und es macht enormen Spaß zu sehen, wie schnell das Kanu über das Wasser gleitet. Wir sehen ein paar Schildköten in einiger Entfernung, draußen lassen wir uns einfach treiben. Jemand auf einem anderen Kanu hat Geburstag und eine Dose Donuts wandert von Kanu zu Kanu. Dann fahren wir weiter und treffen eine Gruppe großer Meeresschildkröten, die sich von uns kaum beeindrucken lassen, so dass wir ganz nah herankommen. Auf der Rückfahrt zeigt man uns noch eine alte hawaiische Fischfarm. Damals haben die Polynesier Bereiche vom Strand mit Mauern eingefasst, durch deren Lücken kleine Fische hineinschwimmen konnten. In den Bassins wurden sie gefüttert. Sobald die Fische entsprechend gewachsen waren, konnten sie durch die schmalen Lücken nicht mehr hinaus.

Abschiedszerenomie beim Kanuclub

Das Anlanden am Strand erfolgt rückwärts, unser Schlagmann vor mir springt bereits sehr früh ins Wasser  und versinkt fast bis zur Nasenspitze. Das will ich nicht, schließlich soll doch mein Portemonnaie trocken bleiben! Ich drehe mich um, um zu schauen was die anderen machen und stelle fest, dass ich die Letzte im Kanu bin, also nichts wie raus. Mitlerweile haben schon andere mit zugefasst und das Kanu fährt in solcher Geschwindigkeit den Strand hinauf, dass ich beim Herausspringen das Gleichgewicht verliere und bis zum Bauch im Wasser lande. Das arme Portemonnaie!

Nach dem Paddeln sollen wir noch dableiben. Es gibt eine Abschiedszeremonie und anschließend Geburtstagstorte. Wir beiben eine Weile und erfahren, dass derzeit ein Kanu und eine Crew vorbereitet werden auf eine Weltumpaddelung. Auf der Webseite hatten wir gelesen, dass regelmäßig Rennen zwischen den Inseln stattfinden. Wir sind jedenfalls fest entschlossen, die Sache mit dem Frühsport zu wiederholen und Donnerstag wieder zu kommen.

Schaufensterpuppe vor einem Laden in Paia

Der Wetterbericht hatte für heute gute Wellen an der Nordküste vorhergesagt, also ideales Wetter für Surfer. Wir machen uns auf nach Paia, um am berühmten Surfspot von Ho’okipa den Wellenkünstlern zuzuschauen. Vorher schlendern wir jedoch noch durch Paia, eine ehemalige Stadt der Farmarbeiter auf den Zuckerrohrfeldern, die lange ausgestorben war und nun durch die Surfer belebt wird. Es gibt zahlreiche Restaurants, Modeläden und was der Surfer sonst noch zum Leben braucht.

In Ho’okipa ist viel los. Ich schraube das Tele auf die Kamera und die Ergebnisse seht Ihr hier (bitte die Bilder einzeln anklicken):

Zum Sonnenuntergang begeben wir uns an unseren Hausstrand und können dort noch weitere Formen von Wassersport bewundern:

Paddler vor Keawakapu
Kopfstand am Keawakapu-Strand