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Tatsächlich ein Strand

Die ehemalige Straße nach Las Playas dient jetzt nur noch als Wanderweg
Die ehemalige Straße nach Las Playas dient jetzt nur noch als Wanderweg

Wir arbeiten uns so langsam um die Insel herum und haben heute tatsächlich ein Stück Strand gefunden. Es heißt auch so, Las Playas. An der SO-Seite von El Hierro gibt es wieder einen Bereich, wo ein Hang ins Meer gerutscht ist. Die Erdmassen waren etwas lockerer, so dass sich daraus ein etwas grober Lavastrand gebildet hat.

El Hierros einzige Ampel
El Hierros einzige Ampel

An diesem Strand befindet sich dann auch das beste Hotel der Insel, das Parador El Hierro. Die Zufahrt ist aber eine ziemlich lange Sackgasse und führt durch einen einspurigen Tunnel, in dem durch El Hierros einzige Ampel die Begegnung von Fahrzeugen verhindert wird.

Rocke de la Bonanza
Rocke de la Bonanza

Am Tunnel gibt es eine Felsformation, die Rocke de la Bonanza genannt wird. Wenn man sich ein wenig anstrengt, soll man darin einen Löwen und einen Bären beim Kämpfen sehen können. Wir sehen darin eher einen Pavian und ein Eichhörnchen ohne Schwanz. Nun gut, so hat jeder seine eigene Phantasie. Wir gehen jedenfalls dort in einem kleinen Felspool baden.

Felsformation vor Tamaduste
Felsformation vor Tamaduste

Auf dem Weg zurück machen wir noch einen Schlenker über Tamaduste. Dieser Ort ist nun außerhalb der Touristensaison ziemlich verschlafen. Es gibt dort aber einen Wanderweg an einer dramatisch zerklüfteten und rabenschwarzen Küste. Das müssen wir uns auf jeden Fall noch einmal genauer anschauen.

Baden auf El Hierro

Schwarze Lavaklippen bei Tacoron
Schwarze Lavaklippen bei Tacoron

Dass man auf El Hierro gut tauchen kann, haben wir ja bereits gelernt. Nun hatten wir gedacht, hier auch ein wenig zu baden – also ab zum Strand.

Moment – Wo gibt es hier Strand?

Da El Hierro vulkanischen Ursprung und noch sehr jung ist, fällt die Küste fast überall steil zum Atlantik ab. Zudem treibt der NO-Passat den Seegang auf die Insel.

Die Lavaklippen können außer schwarz auch rot oder grau sein
Die Lavaklippen können außer schwarz auch rot oder grau sein

Im Reiseführer wird auf die SW-Seite mit dem verheißungsvollen Namen ‚Mar de las Calmas‘ verwiesen.  Allerdings gibt es nur eine Zufahrt zum ‚Caja de Tacoron‘, da auch hier das Land steil zur  See abfällt. Als wir dort ankommen, sehen wir auch hier die See auf eine zerklüftete Lavaküste laufen. Der Strand wäre nur über eine waghalsige Klettertour zu erreichen. Dafür kann man sich an der See erfreuen.

Die Gischt erfreut uns mit Regenbögen
Die Gischt erfreut uns mit Regenbögen

An einer Stelle klettern wir dann über rundgeschliffenen Basalt zum Wasser und lassen uns von einigen Wellen nass spritzen.

Kanarische Eidechsen fressen Obst und Gemüse und werden deshalb von den Landwirten bekämpft
Kanarische Eidechsen fressen Obst und Gemüse und werden deshalb von den Landwirten bekämpft

Nach dem Badevergnügen nutzen wir eine Picknickstelle. An dieser Stelle sind, unter einem Sonnenschutz, Holzbänke und Steingrille aufgestellt. Diese Stelle ist auch Heimat für eine Großfamilie Kanarischer Eidechsen. Eigentlich dachten wir, dass Eidechsen sich vornehmlich von Insekten ernähren, aber wir müssen feststellen, dass diese hier auch ganz besonders an Apfelresten interessiert sind und wenig Scheu vor uns besitzen. Dadurch entstehen eine Menge schöner Eidechsen Portraits.

Nach Aqaba!

Nein, wir werden heute nicht mit kriegerischen Absichten aus dem Wadi Rum nach Aqaba aufbrechen.

Eine große Wüstenameise - die waren allerdings unschuldig ;-)
Eine große Wüstenameise – die waren allerdings unschuldig 😉

Wie befürchtet, hatten wir eine unruhige Nacht. Es war sehr warm in den Zelten und zusätzlich wurden wir in Ermangelung eines Mückennetzes von diesen kleinen Viechern gepiesackt. Sie ließen sich selbst von Autan Tropical nicht beeindrucken. Also müssen wir das nächstemal doch wieder das Reisenetz mit Tauwerk einpacken.

Alter Zug
Alter Zug

Bevor wir das Wadi Rum verlassen, halten wir noch einmal an der Aqaba-Bahn. Am Bahnhof steht ein alter Zug mit einer Dampflok

Im Inneren der Dampflok
Im Inneren der Dampflok

Unser Reiseleiter erzählt uns, dass mit ihnen die Szenen aus Lawrence von Arabien nachgespielt werden. Wir haben die Möglichkeit, auf Ihnen herumzuklettern und zu fotografieren.

Aqaba vom Wasser aus gesehen
Aqaba vom Wasser aus gesehen

Wir nähern uns Aqaba von Osten in dem Tal eines trockenen Flussbettes, das bei Regen im Wadi Rum große Wassermassen führt, allerdings kommt dies heute nicht mehr oft vor. Lawrence mit seinen arabischen Kämpfern hat sich nach dem Durchqueren der Nefud Wüste Aqaba damals von Norden genähert. Der Ausgang dieses Überraschungsangriffes ist bekannt.

Ausflugsboote am öffentlichen Strand in Aqaba
Ausflugsboote am öffentlichen Strand in Aqaba

Heute ist Aqaba der Hafen von Jordanien. Durch die Einrichtung einer Freihandelszone hat sich auch viel Industrie und Handel hier niedergelassen.

Badende am öffentlichen Strand von Aqaba
Badende am öffentlichen Strand von Aqaba

Da man in Jordanien den Wert des Tourismus sieht, versucht man derzeit die Hafenanlagen weiter südlich aufzubauen und die alten Anlagen zu einem Kreuzfahrt-Terminal umzugestalten. Da haben wir sie also wieder – Die Kreuzfahrer – 😉
Wir gehen direkt nach der Ankunft erst einmal schnorcheln und machen anschließend die Gassen des Suq unsicher.

Auf den Spuren der Bibel-Geschichten

Bodenmosaik einer Kirche auf dem Berg Nebo
Bodenmosaik einer Kirche auf dem Berg Nebo

Da wir heute wieder ein reichhaltiges Programm mit viel Fahrerei haben, erfolgt der Aufbruch heute wieder früh. Der Verkehr auf den Straßen ist heute Morgen sehr dünn. Klar, der Freitag ist für die Moslems, was der Sonntag für die Christen ist.

Blick vom Berg Nebo
Blick vom Berg Nebo

Unser Fahrer fährt uns zunächst durch das reiche West-Amman an der stark bewachten amerikanischen und der großen saudischen Botschaft vorbei. Dieser Teil von Amman ist ein krasser Gegensatz zu Marka, wo wir gewohnt haben. Man sieht, dass die Schere zwischen Arm und Reich in Jordanien stark auseinander klafft. Weiter geht es Richtung Madaba. Unser Reiseleiter kommt aus Madaba und kann viel über die Gegend berichten.

Mosaikherstellung in einer modernen Werkstatt zwischen dem Berg Nebo und Madaba
Mosaikherstellung in einer modernen Werkstatt zwischen dem Berg Nebo und Madaba

In Madaba waren früher mehrheitlich christliche Beduinen ansässig. In 1967 kamen nach dem zweiten Nah-Ost-Krieg viele palästinensische Flüchtlinge, die das Verhältnis zwischen Christen in Richtung Muslime verschoben haben. Bevor wir in dessen Zentrum fahren, besuchen wir den Berg Nebo.

Erste Blicke auf das Tote Meer
Erste Blicke auf das Tote Meer

Der Bibel nach soll Moses von hier das gelobte Land gesehen haben, allerdings hat er es nicht mehr erreicht, da er hier verstarb. Auf diesem Berg hat zu Zeiten der Byzantiner eine Basilika gestanden. Diese zerfiel dann und wurde 1933 von Franziskaner Mönchen wieder entdeckt, ausgegraben und aufgebaut.

Blick in ein Tal auf dem Weg zum Toten Meer
Blick in ein Tal auf dem Weg zum Toten Meer

In der Basilika befanden sich auch einige Mosaiken. Eines davon zeigt ein eigenartiges Tier, dass aussieht wie eine Kreuzung aus Giraffe und Kamel. Wir taufen es kurzerhand ‚Giramel‘. Hier hatte der Künstler wohl das Problem, dass ihm eine Giraffe beschrieben wurde, er sie aber nie gesehen hat. Deshalb hat er sich bei der Fellzeichnung an die Beschreibung gehalten und beim Körperbau an das Kamel.
Unser Führer erzählt uns, dass Madaba sowohl in der Vergangenheit aus auch heute ein Zentrum für die Mosaik-Kunst war. Wir haben dann auch noch kurz die Möglichkeit eine Fabrikation zu besichtigen, die natürlich auch einen großen Verkaufsraum hat. 😉

Interessante Fels-Strukturen
Interessante Fels-Strukturen

Unser Kaufinteresse hält sich aber in Grenzen, so dass wir bald im Zentrum von Madaba sind und die St. Georgs Kirche mit dem berühmten Palästina-Mosaik besichtigen. Es handelt sich um eine Landkarte, auf der alle wichtigen Pilgerstätten des Nahen Osten verzeichnet sind.

Herodes-Festung
Herodes-Festung

Von Madaba auf fahren wir zur Herodes-Festung. Der Bibel nach soll sich hier auch die Enthauptung von Johannes des Täufers abgespielt haben.

Überreste der Herodes Festung
Überreste der Herodes Festung

Die Festung wurde später von den Römern belagert und nach deren Einnahme dem Erdboden gleich gemacht. Heute sieht man nur noch zwei Säulen, eine Zisterne und viele Grundmauern. Von dort hat man einen weiten Blick über das Tote Meer und bis nach Ost-Jerusalem mit seinen Hochhäusern.
Die Fahrt ins Jordan-Tal zu unserem Hotel führt uns durch eine dramatische Landschaft mit vielen tollen Ausblicken.

Kleine Ziege am Weg zur Herodes Festung
Kleine Ziege am Weg zur Herodes Festung

Den späten Nachmittag nutzen wir dann zu einem Bad im Toten Meer. Da das Tote Meer jedes Jahr erheblich an Wasser verliert, sind die Hotels, die vor einigen Jahren an das Ufer gebaut wurden, heute weit von Wasser entfernt.

Treiben auf der Wasseroberfläche
Treiben auf der Wasseroberfläche

Wir bevorzugen es trotzdem zu Fuß zum Wasser zu gehen und einen Eindruck über den Wasserverlust zu bekommen. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl in dem sehr salzhaltigen Wasser zu schwimmen. Arme und Beine wollen ständig zur Wasseroberfläche und es ist einfacher auf dem Rücken zu schwimmen.

Abschied nehmen

Heute ist unser letzter Tag in Málaga. Morgen geht es mit dem Flieger wieder in die Heimat. Bereits vor unserem Urlaub haben wir geplant, einige herausragende Lebensmittel mit nach Hannover zu bringen. Aus meiner Zeit mit vielen Reisen nach Galizien weiß ich, dass man nicht an einem guten Schinken, Chorizos und Manchego-Käse vorbeikommt. Auch damals habe ich es gewagt, einen ganzen Ibero-Schinken mitzunehmen, den ich immer liebevoll ‚Die spanische Geige‘ nenne, da er in verpackter Form sehr daran erinnert. In den letzten Tagen sind wir häufiger an einem Spezialitätengeschäft vorbeigeschlichen und haben uns die Nase an der Scheibe mit den vielen leckeren Sachen plattgedrückt, die wir in den letzten zwei Wochen in diversen Bars probiert haben.
Fassadengemälde am Parkhaus gegenüber
Fassadengemälde am Parkhaus gegenüber

Also rein ins Geschäft! Wir wollen uns die Sachen dort gleich reisefertig verpacken lassen. Wir fragen vorsichtig, ob hier jemand Englisch kann, da unsere Spanisch-Kenntnisse  für ein solches Vorhaben nun doch nicht reichen. In Galizien hatte ich den Vorteil, dass ich von unserer Chef-Assistentin begleitet wurde, deren Mann einen solchen Laden betreibt. Es erweist sich aber als problemlos. Am Ende verlassen wir den Laden mit mehreren Tüten gut verpackten Würsten, Käse und einem geruchsdicht verpackten 6kg schweren Ibero-Schinken. Auf dem Weg ins Hotel finden wir vor einem anderen Geschäft sogar noch Pappe um das gute Stück noch besser zu schützen. Klebeband und Schnur bekommen wir im Schreibwarenladen. Man muss eben nur kreativ sein.

Warte, warte nur ein Weilchen - seltsame Begegnung im Comic-Laden
Warte, warte nur ein Weilchen – seltsame Begegnung im Comic-Laden

Nachdem wir die Köstlichkeiten reisefertig haben, steht ein weiterer Einkaufsbummel auf dem Programm. Direkt neben dem Hotel befindet sich ein grosser Comic-Laden. Da zumindest ich den Ehrgeiz habe, mein Spanisch zu verbessern, liegt es nahe, mir einige davon zuzulegen. Des Weiteren bin ich ein Fan von gut gezeichneten Geschichten in Feder-Technik. Wir bringen ziemlich lange in dem Laden zu, der allerdings zu einem großen Teil von den üblichen Comic-Publikationen dominiert wird.  Man muss schon genau suchen, um spanische Zeichner zu finden.

Im Hafen
Im Hafen

Mit unseren Erwerbungen aus dem Comic-Laden schlendern wir dann in Richtung Hafen. In der Nacht haben dort mehrere Kreuzfahrtschiffe und ein polnischer Rahsegler festgemacht. An der ‚Muelle Uno‘ finden wir einen wunderbaren Platz in der Sonne und mit einem Tee und einem Kaffee fangen wir gleich an, in den Comics zu stöbern.

– Einfach nur schööön –
An der Muelle Uno
An der Muelle Uno

Einige Tassen später haben wir den Eindruck, uns bewegen zu müssen. Also gehen wir um die Mole herum zum Hausstrand. Langsam fühlen wir uns hier schon richtig zu Hause. Allerdings machen wir etwas, was hier eigentlich nur die Touristen machen: Wir versuchen gegen 17:30 etwa 30 Minuten vor Sonnenuntergang in einem Strandlokal etwas zu essen. Es klappt, das Essen ist gut, aber wir sind absolut die letzten Gäste und um uns herum wird bereits abgebaut, sauber gemacht …

Als die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist, ergibt sich wieder einmal ein atemberaubendes Bild und als wir kurz vor dem Hafen sind können wir zusehen, wie einer der Kreuzfahrer ablegt, im Hafen dreht und dann ausläuft. Sein Ziel ist Barcelona (Vesseltracker).
Abschiedstrunk
Abschiedstrunk

Den letzten Abend beschließen wir bei einem Glas Manzanilla im Restaurant gegenüber vom Hotel. Er gehört im weitesten Sinne zu der Gruppe der Sherrys, ist aber definitiv trocken. Eine gute Beschreibung findet sich bei Wikipedia. Dieser Wein hat es uns angetan, allerdings macht es keinen Sinn ihn mitzunehmen und Glasbruch im Koffer zu riskieren. Man kann ihn bestimmt auch in Deutschland bekommen.

Zeit diese Reise ein wenig Revue passieren zu lassen. Es war ein sehr schöner Urlaub, auch wenn wir mit mehr Wärme gerechnet hatten. Zu unserer Überraschung sind wir hier in dieser Ecke Europas auf Zusammenhänge der Geschichte gestoßen, von denen wir vorher nicht den Hauch einer Ahnung hatten. Unser Geschichtswissen war sehr lückenhaft. Wir können uns gut vorstellen, hier noch einmal zu reisen.