Archiv der Kategorie: Kalifornien 2010

King Snake

Wir feiern die Fertigstellung des neuen Stalls für die Pferde. Natalie findet vorher beim Füttern eine King Snake bei den Ziegen und setzt sie in einen großen Bottich. So darf sie an unserer Party teilnehmen. Sie ist nicht giftig und sie frisst Klapperschlangen. Das heißt, sie wird morgen früh wieder freigelassen, um sich weiterhin nützlich zu machen.

Eine Kalifornische Kettennatter im Eimer
Eine Kalifornische Kettennatter im Eimer

Fahrt über Land nach San Simeon zu den See-Elefanten

Blick vom Pass auf den Seenebel an der Küste

Heute sind wir früher wieder auf. Die Nacht war warm. Nach dem Frühstück starten wir zu einer Fahrt über Land. Wir wollen nach San Simeon. Dort sollen die See-Elefanten angekommen sein. Es ist keine Wolke zu sehen, erst als wir über den Pass kommen, sehen wir, wie der Seenebel wieder ins Land zieht.

Altes Auto an einer Tankstelle

In Cambria biegen wir von der Strecke ab, da sich der Tankanzeiger bedrohlich auf das E zu bewegt. Wir entdecken ein niedliches kleines Städtchen, mit vielen Künstlerlädchen, Cafés und Hotels. Nach einiger Suche finden wir auch die Tankstelle samt ein paar attraktiven alten Autos. Wie beschließen auf dem Rückweg hier wieder vorbei zu kommen und noch einen Kaffee zu trinken.

Erdhörnchen

Am Hwy 1 biegen wir an mehreren Aussichtspunkten ab, um Ausschau zu halten, aber finden erst einmal nur viele zutrauliche Erdhörnchen.
Nördlich von San Simeon gibt es ein Hinweisschild und dann ist der große Parkplatz mit den vielen Autos auch nicht mehr zu

Junge See-Elefanten Kuh

übersehen.

Vom Parkplatz sind zwischen den Felsen bereits die ersten See-Elefanten zu sehen. Junge Bullen üben im seichten Wasser das Kämpfen.

Ein Stück weiter den Strand rauf, liegen ein paar einzelne fast ausgewachsene Bullen. Noch ein Stückchen weiter liegen über hundert Jungtiere dicht gedrängt am Strand, schütten sich gelegentlich Sand über den Rücken. Wenn es ihnen zu heiß wird, robben sie ins Wasser zum Abkühlen. Unterwegs bleiben sie gelegentlich erschöpft liegen.  Eine ältere Dame von einer Tierschutzorganisation erklärt uns, dass die Tiere am Strand erst die Knochenstärke für ein Leben an Land bilden müssen, um später in der Lage zu sein, dort ihre Jungtiere aufzuziehen. Im Wasser brauchen sie so starke Knochen nicht.

Junger See-Elefanten Bulle

Auf einer Anschlagtafel lesen wir, dass die See-Elefanten fast ausgestorben waren und alle heutigen See-Elefanten von einer kleinen Herde abstammen, die vor der mexikanischen Küste überlebt haben.

Morro Bay: Surfer im Nebel und Seelöwen auf Capt. Jack

Surfer am Morro Rock

Heute setzte langsam der Urlaubseffekt ein: wir schlafen länger, frühstücken noch länger und entscheiden erst gegen Mittag womit wir den Tag verbringen wollen. Wir sind phantasielos und wählen den Klassiker: einen Spaziergang in Morro Bay. Auf der Hinfahrt lassen wir uns vom Navi führen. Hinter San Luis Obispo wird das Land weit. An der Küste steht kein Nebel, nur weiter draußen ist eine Wolkenbank zu sehen. Ein paar Surfer hoffen auf Wellen.

Nebel am Morro Rock

Kurze Zeit später kommt etwas mehr Wind auf, innerhalb von Minuten zieht die Wolkenbank heran und hüllt Morro Rock, die Surfer und den Strand in dichten Nebel. Die Luft ist kalt. Im Inland hatte uns die Sonne noch so schön gewärmt.

Am Strand treffen wir die gleichen Vögel wie gestern und zusätzlich noch ein paar kleinere Strandläufer, vermutlich Willets und Sanderlinge.

Sanderlinge

Nach dem Spaziergang fahren wir einen Stück mit dem Auto in die Stadt, laufen am Hafenpier an den vielen Restaurants und Andenkenläden entlang, um schließlich in einer Bar mit großen Fenstern auf die Bucht hinaus einzukehren. Wir suchen uns einen Tisch am Fenster und können von dort aus dem Schauspiel zuschauen, wie eine Herde Seelöwen, die sich auf einem Fischerboot niedergelassen haben, vom Hafenmeister vertrieben werden.

Seelöwen flüchten vom Fischerboot Capt. Jack

Sie warten in der Nähe bis das Hafenmeisterboot verschwunden ist, um dann so schnell wie möglich wieder auf das Boot zu klettern. Der gigantische Bulle sucht sich mit viel Getöse wieder den höchsten Platz.

Auf dem Rückweg wählen wir den landschaftlich schöneren Weg über Atascadero, vorbei an vielen Avocado-Plantagen, die uns daran erinnern, dass wir schon lange keine Avocados mehr gegessen haben.

Eigentlich wollten wir abends nach Pozo in den Saloon, um dort Hamburger zu essen und die Atmosphäre zu genießen, aber der Saloon hat geschlossen und soll auch nicht mehr so schön sein, wie wir ihn in Erinnnerung haben, also fahren wir stattdessen nach Templeton, eine süße kleine Westernstadt und gehen in den dortigen Saloon. Leider kann man dort nicht draußen sitzen. Das Essen ist super gut, ich bin schon satt bevor der Hamburger kommt. Mit zwei großen Doggy Bags fahren wir wieder nach Hause und trinken an diesem lauen Abend zum ersten Mal ein Bier im Garten.

Los Osos: Dünen und Strand

Heute wollen wir nachholen, was wir gestern nicht mehr geschafft haben: einen Strandspaziergang.

Long-billed Curlew

Wir fahren gegen Mittag nach Los Osos. Auf dem Weg dort hin fallen uns die bunten Blumenfelder auf. Tagetes leuchten in knalligen Farben in der grau-braunen Landschaft. Die haben wir bisher so noch nie hier gesehen. An der Küste zieht der Nebel über die Berge und löst sich im Sonnenschein auf.

Pelagic Cormorant

Wir haben in Erinnerung, dass es einen Parkplatz mit direktem Strandzugang gab, aber haben Schwierigkeiten, ihn wiederzufinden. Wir landen auf den Dünen von Montana de Oro und versuchen es trotzdem. Wir parken als einziges Auto auf einem Parkplatz, studieren die Sicherheitshinweise zu Zecken, Poison Oaks, Klapperschlangen und Pumas und machen uns auf den Weg.

Treibholz-Kunst am Strand

Nach einem kurzen Spaziergang stehen wir an der Steilküste und beschließen, dass uns der weitere Weg zu gefährlich ist. Wir drehen wieder um, fahren mit dem Auto ein Stück der Strecke zurück, parken auf einem anderen Parkplatz, an dem ein Schild auf Strandzugang hinweist. Dieser erweist sich als tief ausgetretener Reitweg mit sehr losem Sand durch die Dünen.

gigantische Algen

Nach etwa einem halben Kilometer durch die dicht bewachsenen Dünen landen wir endlich am Strand, freuen uns an dem türkisfarbenen Wasser, der Brandung und den ungewöhnlichen Möven, die aussehen, wie eine Kreuzung aus Taube und Möve. Das Bestimmungsbuch verrät uns später, dass sie „Heermann’s Gull“ heißen, wie sie auf Deutsch heißen, wissen wir nicht. Außer den seltsamen Möven gibt es Strandläufer und Kormorane. Wir finden auch wieder gigantische Algen und ein Hai-Ei.

Heermann's Gull

Leider müssen wir bald umdrehen, denn wir sind um halb vier in der Stadt verabredet. Der Rückweg durch die Dünen ist sehr schweißtreibend, da mittlerweile die Sonne sich ihren Weg durch den Nebel gebahnt hat.

Pelikane, Seelöwen, Robben und Salmon Taco

Eine Robbe wartet auf Fischabfälle am Pier

Heute haben wir nach dem Frühstück erst einmal eine Einkaufstour in SLO gestartet. Als wir fertig waren, war es zu spät zu dem eingentlich geplanten Strandspaziergang. Schade, denn die Küste war ausnahmsweise ohne Wolken. Aber zu einem Besuch auf der Pier von Port San Luis hat es dann doch noch gereicht.

Ein brauner Pelikan wartet auch auf Fischabfälle

Pelikane und Unmengen von Seelöwen und Robben zauberten ein breites Grinsen auf unsere Gesichter. Uns überfiel gleichzeitig spontaner Appetit auf ein Fischbrötchen. Die gibt es hier natürlich nicht, aber Salmon Taco taugt als vollwertiger Ersatz, insbesondere wenn man dabei in der Sonne sitzen darf und den Lebensäußerungen eines Seelöwen lauschen kann.

Ein brauner Pelikan trocknet sein Gefieder in der Sonne

Wir genießen den Platz, schauen den Robben und Seelöwen zu und kaufen schließlich ein großes Stück Fisch für den Grill bevor wir wieder Richtung Creston fahren.

Die Sonne scheint wunderbar warm, die Kolibris fliegen mit Geräuschen wie dicke Käfer. Ich mache mich mit dem Teleobjektiv auf die Jagd und verärgere dabei eine Eidechse, der ich dafür ihren Sonnenplatz streitig machen muss. Das sieht sie sicherlich nicht ein…

Kolibri an der Tränke

Nach leckerem Fisch vom Grill beschließen wir die heutigen Aktivitäten mit einer Merengue-Tanzstunde für Natalie.