Eine Gasse in Carlisle

Das andere Ende der Mauer

Bevor wir Carlisle verlassen, begeben wir uns in die Innenstadt, um einige Besorgungen zu machen. Carlisle ist die Hauptstadt und einzige Stadt von Cumbria und sehr gut mit Geschäften und Banken ausgestattet. Wir haben noch alte Geldscheine, die man nur in einer Bank umtauschen kann und Klaus braucht dringend einen Pullover, da er die Temperaturen in England falsch  eingeschätzt hat.

Wie auch alle anderen Kirchen, die wir bislang in Carlisle gesehen haben, ist auch die Kathedrale gedrungen und niedrig. Auch der rote Stein ist sehr typisch für die Stadt
Wie auch alle anderen Kirchen, die wir bislang in Carlisle gesehen haben, ist auch die Kathedrale gedrungen und niedrig. Auch der rote Stein ist sehr typisch für die Stadt

Nachdem dies erledigt ist, besuchen wir die alte Kathedrale von Carlisle. Auch hier wieder das altbekannte Muster: erst hatten die Ureinwohner hier einen besonderen Ort, dann haben die Römer diesen Ort mit irgendwelchen Bauten übernommen und dann kam die Kirche mit einem ersten Bau und einem Kloster, das dann ständig erweitert wurde.

Über die Jahrhunderte hat Carlisle sowohl unter der Grenzlage zu Schottland durch regelmäßige Kriege gelitten, aber auch stark davon profitiert. Dieser Ort lag einfach strategisch optimal an der Eden, die in den Solway Firth mündet. Auch der Hadrians Wall verlief durch das heutige Stadtgebiet von Carlisle. Entsprechend hat sich über die Jahrhunderte so einiges in der Schatzkammer der Kathedrale angesammelt und das Innere der Kirche ist reich verziert.

Eine Ausstellung im Tullie Haus beschäftigt sich mit stark befestigten Grenzen im Allgemeinen. Das passt für mich gut zum Ende unseres Besuchs am Hadrians Wall und den Vergleichen, die auch wir schon angestellt hatten. Dieses Motto nehme ich deshalb gerne mit.
Eine Ausstellung im Tullie Haus beschäftigt sich mit stark befestigten Grenzen im Allgemeinen. Das passt für mich gut zum Ende unseres Besuchs am Hadrians Wall und den Vergleichen, die auch wir schon angestellt hatten. Dieses Motto nehme ich deshalb gerne mit.

Zu guter Letzt besuchen wir noch das Tullie House, Museum and Art Gallery, eine Art Landesmuseum für Cumbria. Dort befindet sich eine bunte Mischung aus verschiedenen Ausstellungsinhalten: Römer, Eisenbahnen, ein angeschwemmter toter Finnwal, Ausgrabungen von skandinavischen Gräbern, heimische Tier- und Pflanzenarten, viktorianische Gewänder, Kunst usw.

Im Museumsrestaurant gibt es ein gutes Lunch. Trotzdem merken wir, dass wir bezüglich Museen langsam abgefüttert sind und machen uns auf den Weg zum anderen Ende des Hadrians Walls. Dazu fahren wir über eine Straße am Solway entlang, die bei Springhochwasser unter Wasser stehen soll. Die Straße geht direkt durch das Marschland vor dem  letzten Stück des Hadrians Walls. Der Wall hat hier eher die Form eines kleinen Deiches.

Heute mal kein Schaf, sondern ein Rind: "Mir ist es etwas peinlich, habe das Waschmittel genommen und nun sind meine schönen schwazen Flecken völlig ausgewaschen!"
Heute mal kein Schaf, sondern ein Rind: „Mir ist es etwas peinlich, habe das Waschmittel genommen und nun sind meine schönen schwazen Flecken völlig ausgewaschen!“

Wir haben halbe Tide und lassen das Auto auf einem Haltestreifen zurück, um das Marschland zu erkunden. Auf dem Marschland und auf dem Wall können sich Rinder frei bewegen und so stehen sie dann auch schon einmal auf der Straße und blockieren den Verkehr. Bei Bowness on Solway ist dann das andere offizielle Ende des Hadrians Walls erreicht.

Auch hier gab es ein Fort, vermutlich auch mit Anlegestellen für die Versorgung der Truppen. Davon und von dem Fort ist aber nichts mehr zu sehen, da die Ortschaft direkt auf dem Gelände des Forts steht, also höchstwahrscheinlich vom Fort direkt in eine Ortschaft übergegangen ist und die für andere Bauten wie z.B. die alte Kirche wiederverwendet wurden.

Offizielles Ende des Wanderwegs am Hadrians Wall, aber die Mauer ging vom Fort aus vermutlich noch bis an das Ufer und vermutlich auch darüber hinaus noch ein Stück in den Solway Firth hinein.
Offizielles Ende des Wanderwegs am Hadrians Wall, aber die Mauer ging vom Fort aus vermutlich noch bis an das Ufer und vermutlich auch darüber hinaus noch ein Stück in den Solway Firth hinein.

Unsere heutige Unterkunft liegt wieder in einem Inn mit Pub, Restaurant, einigen Gästezimmern und einem Stellplatz für Camper etwas landeinwärts bei Kirkbride.

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