Höhepunkt der Mauer überschritten

Nach dem Frühstück verabschieden wir uns ganz herzlich von unseren Gastgebern. Es war einfach schön und sehr freundschaftlich bei ihnen.

Im Roman Army Museum bekommen wir von einem etwas herablassenden virtuellen römischen Lehrer aus Neapel unter anderem die lateinische Schreibschrift näher gebracht
Im Roman Army Museum bekommen wir von einem etwas herablassenden virtuellen römischen Lehrer aus Neapel unter anderem die lateinische Schreibschrift näher gebracht

Wir fahren zurück auf die Straße an der Mauer und wollen dem „Roman Army Museum“, dem 2. Ausstellungshaus des Vindolanda Cheritable Trusts, einen Besuch abstatten. Hier hat man versucht, den Alltag der römischen Soldaten darzustellen. Wir sind von dieser Ausstellung nicht so begeistert. Das Soldatenleben wird zu heroisch dargestellt und eigentlich kommt nichts Neues mehr hinzu.

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Wir wollen bei dem heutigen guten Wetter lieber auf die Mauer und machen eine kleine Wanderung Richtung Westen. Nicht allzu weit entfernt gibt es an der Mauer eine Burgruine, das Thirlwall Castle. Das Castle liegt  an einem kleinen Fluss in Greenhead. Auf dem Weg zurück lassen wir noch einmal unsere Drohne über der Mauer fliegen. Die Mauer ist hier nur als langer Wall zu erkennen, der sich gerade durch die Landschaft zieht. Die Schafe und Rinder, die auf dem Wall weiden, lassen sich durch die Drohne nicht beeindrucken.

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Die Mauer ist hier nur noch an einem gerade durch die Landschaft führenden Graben zu erkennen, einem Teil der Verteidigungsanlagen
Die Mauer ist hier nur noch an einem gerade durch die Landschaft führenden Graben zu erkennen, einem Teil der Verteidigungsanlagen

Hinter Greenhead scheint die Mauer die Wasserscheide zu überschreiten. Die Bäche und Flüsse fließen nicht mehr nach Osten in die Tyne, sondern nach Westen in die Eden, die in den Solway Firth mündet.

 

So sieht ein Fort aus, wenn es noch nicht ausgegraben wurde. Was dort wohl noch zu finden sein wird? Aus geophysikalischen Untersuchungen weiß man, dass es auch hier ein angrenzendes Dorf gab. Darauf konzentrieren sich derzeit, die nicht sehr umfangreichen Ausgrabungen
So sieht ein Fort aus, wenn es noch nicht ausgegraben wurde. Was dort wohl noch zu finden sein wird? Aus geophysikalischen Untersuchungen weiß man, dass es auch hier ein angrenzendes Dorf gab. Darauf konzentrieren sich derzeit, die nicht sehr umfangreichen Ausgrabungen

Nächste Station ist das Fort in Birdoswald. Es liegt auf dem hohen Ufer am Fluss Irthing, der durch eine tiefe Schlucht mäandert. Von dem Fort ist nur sehr wenig ausgegraben. Nur der Bereich um das Herrenhaus des Gutes, das auf der Fläche des Forts steht, ist freigelegt. Die Ausgrabungen zeigen, dass der Ort nach den Römern weiter durch die lokale Bevölkerung als Schutz gegen Angriffe aus Norden, also Schottland, genutzt wurde.

 

Blick vom Fort Birdoswald auf die Irthing
Blick vom Fort Birdoswald auf die Irthing

Etwas weiter östlich setzte die Mauer über die Irthing. Da der Fluss sehr wechselnde Wasserstände hat und bei Hochwasser gern seine Lage in Richtung Osten verlagert, musste die Brücke dreimal neu errichtet werden. Heute steht der östliche Brückenkopf hoch und trocken und vom westlichen fehlt jede Spur. Hier haben die römischen Ingenieure ihren Meister gefunden. Selbst die heutige Fußgängerbrücke hat mit dem Fluss zu kämpfen und musste mehrmals aufwendig erneuert werden, wie ein Schild verrät.

Von Birdoswald fahren wir über kleine Straßen nach Carlisle.

 

Vom Fort Birdoswald führt die Mauer deutlich sichtbar zum Fluss Irthing
Vom Fort Birdoswald führt die Mauer deutlich sichtbar zum Fluss Irthing

Als wir uns Carlisle nähern, merken wir, dass wir wieder in eine größere Stadt kommen. Der Verkehr wird merklich dichter und der Baustil der Häuser wird urbaner. Unsere Unterkunft liegt an einer stark befahrenen Straßenkreuzung kurz vor den Stadtzentrum. Offene Fenster werden mit entsprechendem Lärmpegel bestraft. Die Luft ist von leichtem Duft nach Kohlenbrand geschwängert.

 

Auf der anderen Seite der Irthing liegt der Brückenkopf noch deutlich sichtbar hoch und trocken auf einer Schafweide
Auf der anderen Seite der Irthing liegt der Brückenkopf noch deutlich sichtbar hoch und trocken auf einer Schafweide

Zum Abendessen gehen wir in ein nahe gelegenes griechisches Restaurant. Da es drinnen schon sehr voll ist setzen wir uns zunächst nach draußen, aber der Lärm der Straße treibt uns bald hinein. Auch dort ist der Lärmpegel nicht viel niedriger.

Schöner Oldtimer in Carlisle
Schöner Oldtimer in Carlisle

Nach dem Essen kommen wir mit der jungen Bedienung ins Gespräch, die hier als Ferienaushilfe arbeitet und in der Schule seit drei Jahren Deutsch lernt. Sie traut sich aber noch nicht, mit uns Deutsch zu reden. Sie erzählt uns, dass sie bereits bei einem Schüleraustausch in Bayern war. Wir erklären ihr, das Bayern zum Deutsch lernen nicht die beste Gegend ist und geben ihr den Tip das nächste Mal Städte wie Hannover, Hamburg oder Bremen zu wählen.

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