Was wollte James Cook in Hawai’i?

Als wir vor einigen Jahren in Australien waren und die dortige Ostküste erkundeten, trafen wir allerorten auf James Cook: Von Cooktown, über Cape Tribulation bis hinunter nach Botany Bay erinnerte alles an ihn und seine Reisen. Nach einer Weile hatten wir jedoch den Eindruck eine Bildungslücke zu haben, denn ehrlich gestanden wussten wir eigentlich fast nichts über Cooks Reisen. Im nächsten Buchladen erstanden wir „The Voyages of Captain Cook„, um diese Lücke schnellstmöglich zu schließen.  Begeistert las ich mich durch die detaillierten Reiseberichte. In Erinnerung geblieben ist mir, dass Cook während seiner dritten Reise in Hawai’i war und dort schließlich ums Leben kam, aber was wollte er dort eigentlich? Es ist Zeit, das Buch mal wieder hervor zu holen und auch noch ein zweites Werk zu befragen. Von einer Cousine bekam ich vor einiger Zeit zum Geburtstag „James Cook – Entdeckungsreisen im Pacific“ geschenkt, das ich jedoch noch gar nicht angerührt hatte.

Captain Cook hatte bereits zwei Entdeckungsreisen geleitet. Die Erste hatte zum Ziel, den Sonnendurchgang der Venus auf Tahiti zu beobachten, um die Entfernung zwischen Erde und Sonne genauer bestimmen zu können. Darüber hinaus sollte Cook südlich des 40. Breitengrades nach einem weiteren Kontinent suchen. Trotzdem er auf seiner Reise viele Entdeckungen machte und der erste Brite in Australien war, gab man sich zu Hause in England nicht zufrieden mit den Ergebnissen. Es gab eine Theorie, nach der es einen weitaus größeren südlichen Kontinent geben solle, den man nicht den Franzosen oder Protugiesen überlassen wollte. Man rüstete also eine zweite Expedition aus, die die bei der ersten Reise unerforschten Gebiete erkunden sollte. Nach der Rückkehr von dieser Reise 1775 war Cook berühmt und hatte ausgesorgt. Eine weitere Reise hatte er nicht mehr nötig. Als man jedoch eine weitere Expedition losschicken wollte, um einen Seeweg im Norden von Amerika zu finden, der die lange Reise nach Asien um das Kap der Guten Hoffnung herum verkürzen sollte, fragte man Cook um Rat und bat ihn einen geeigneten Kandidaten vorzuschlagen, der die Expedition leiten sollte. Das Gespräch endete damit, dass Cook Feuer fing und sich bereit erklärte, auch diese Expedition zu leiten.

Ein Gedanke zu „Was wollte James Cook in Hawai’i?“

  1. Wenn man bedenkt, dass die Briten, um ihren Tee trinken zu können, diesen wahlweise um Kap Horn oder das Kap der Guten Hoffnung segeln mussten (Suez-Kanal und Panama-Kanal gab es noch nicht), wird verständlich, dass eine Abkürzung hochwillkommen war. Man war sich zu der Zeit noch nicht einmal sicher, ob es die Bering-Straße gibt. Herr Bering hatte sie zwar erforscht, aber man traute seinen Berichten nicht so recht. Alternativ gab es übrigens noch den Landweg über Panama, aber Panama war spanisch kontrolliert und somit für die Briten keine Alternative.

Schreibe einen Kommentar