Ein Gruppenfoto zum Abschluss

Der Hängestuhl

Heute ist der letzte Tag mit Tanzkurs. Da sich der Hausherr der Wohnung in der wir getanzt haben, verletzt hat, wurde kurzerhand eine andere Location organisiert. Um 9:50 werden wir abgeholt und es geht ein Stück die Obispo hinab Richtung Hafen. Dann stehen wir vor einer Tür, hinter der wir etliche Treppen hinaufgeführt werden und landen in einem großen Zimmer mit zwei großen Spiegel. Gar nicht so schlecht. Was fehlt, sind unsere Tanzlehrer. Dann klingelt das Mobiltelefon. Unsere Tanzlehrer sind doch wieder in der alten Wohnung und warten dort auf uns, also umdrehen und zurück. Der Eigentümer der neuen Location ist nicht begeistert, aber wird ein wenig entlohnt.

Vor dem Kreuzfahrterminal hoffen viele auf Kundschaft
Vor dem Kreuzfahrterminal hoffen viele auf Kundschaft

Heute ist eigentlich Wiederholen angesagt. Unsere Lehrer sind aber so zufrieden mit uns, dass sie uns auf die schnelle noch einige Figuren beibringen wollen und es klappt auch einigermaßen. Zum Abschluss gibt es die große Übergabe von Geschenken und den Lohntüten. Wir verabreden uns mit einigen Lehrern für den Abend auf der Dachterrasse des Hotels Inglaterra zur Abschlussparty. Auf der wunderbaren Dachterrasse spielen abends wechselnde Bands und man bekommt kühle Drinks.

So einen Hängestuhl hatten wir an einem der Andenkenstände in El Morro gesehen
So einen Hängestuhl hatten wir an einem der Andenkenstände in El Morro gesehen

Nach dem Mittag machen wir erst einmal eine längere Pause, um danach noch einmal Geld zu besorgen und einen anschließenden Bummel durch die Halle mit den Andenken zu machen. Ich hatte mich in El Morro in einen Hängestuhl verguckt und wir wollen sehen, ob es den auch dort gibt. Durch diese Hallen zu schlendern ist echt ‚Hard Core’. Ständig wird man angesprochen und auf die „besondere Ware“ mit „best price only today“ hingewiesen. Am Ende werden wir fündig. Petra würde das Teil gerne ausprobieren und fragt, ob man es hier nicht irgendwo aufhängen könne. Nein, die Konstruktion der Stände hält das nicht aus. Also werden schnell einige Männer zusammengetrommelt, die den Hängestuhl hochhalten, während Petra sich hineinsetzt. Das Ganze findet mit viel Spaß und Gelächter statt. Auch auf einen Preis können wir uns mit der Verkäuferin einigen. Im Hotel stellen wir dann fest, das der Ring dann doch nicht in den Koffer passt. Für den Transport müssen wir noch eine Lösung suchen.

Die Suppe wird vorbereitet zum Tag der Revolution
Die Suppe wird vorbereitet zum Tag der Revolution

Auf dem Rückweg zur Casa kehren wir auf eine Stärkung im ‚El Dandy‘ ein. Zuverlässig werden wir hier bedient und wir bekommen genau das, was wir brauchen. Wenn es den Laden nicht schon gäbe, müsste man ihn auf der Stelle erfinden. Auf den Straßen sehen wir einige Feuer, auf denen große Eintöpfe erhitzt werden. Uns wird erklärt, dass am Vorabend zum 28.09. die CDR (Komitees zur Verteidigung der Revolution) Spenden sammeln und nachts eine Speisung für Bedürftige in der Nachbarschaft veranstalten. Wir haben bereits gelernt, dass die drei wichtigsten Probleme der Revolution Frühstück, Mittag und Abendbrot sind. Die Speisung endet dann in einer öffentlichen Salsa Party.

Stolz bestätigt mir diese Frau, dass der Slogan zur Feier des Tages frisch gepinselt wurde - so wie viele andere Slogans auch, die wir heute sehen.
Stolz bestätigt mir diese Frau, dass der Slogan zur Feier des Tages frisch gepinselt wurde – so wie viele andere Slogans auch, die wir heute sehen.

Wir treffen uns mit unseren Lehrern um 21:00 Uhr im Hotel Inglaterra und legen auf dessen Dach eine „Salsa-Sohle aufs Parkett“. Leider ist die Band heute nicht ganz so gut. Es wird also vor allem in den Pausen zur Musik aus der Anlage getanzt. Unsere Lehrer sind zufrieden mit uns und denken, dass man uns auf die freie Wildbahn lassen kann. Gleich zu Beginn haben wir noch die Chance, einen ordentlichen Cha-Cha-Cha zu tanzen und ernten anerkennende Blicke der Lehrer. Die Kubaner tun sich damit erstaunlicherweise schwer, obwohl dieser Tanz hier seine Wurzeln hat.

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