Zweiter Weihnachtsfeiertag und damit wieder ein Tag an dem alle Museen und Ausstellungen geschlossen haben. Aber kein Problem, das Wetter spielt mit.

Nicht weit vom Hotel liegt der Nationalgarten mit dem Zappeio. Viele Athener nutzen diesen Garten als Laufstrecke. Ob die Luft hier wirklich so gut ist, dass man hier laufen sollte, sei noch dahin gestellt, aber das Grün der Büsche und Bäume vermittelt zu mindestens den Eindruck, dass es hier gesünder sei.

Vor dem Präsidentenpalast, der an den Garten grenzt, können wir eine weitere Form der sportlichen Aktivitäten beobachten – das Männerballet in Uniform. Vor dem Palast schiebt die Nationalgarde choreografiert Wache.


Wir winken dann noch bei Herrn Tsipras und begeben uns nach Kolonaki. Dies ist einer der teuersten Stadtteile von Athen und hier befinden sich auch die Botschaften von Frankreich, Deutschland und Großbritannien. Allerdings ist die Botschaft von Großbritannien ziemlich scheußlich. Wir steigen die Ploutarchou zur Lycabettus Funicular, einer Schrägseilbahn zur Spitze. Dieses Mal lassen wir uns hoch befördern, um dann beim Abstieg über den Serpentinenweg die Aussicht genießen zu können. Wir sind offensichtlich nicht die Einzigen, die diese Idee haben. Oben an der Kirche auf dem Lycabettus ist es ziemlich voll. Auf dem Weg nach unten verläuft es sich aber.

Nun ist Kontrastprogramm angesagt. Nordwestlich vom Lycabettus befindet sich der Stadtteil Exarchia, der eine Hochburg der autonomen Szene von Athen ist. Die Mauern sind voll mit Graffii und einige Häuser sind ziemlich heruntergekommen. Es gibt aber auch sehr liebevoll zurechtgemachte Ecken und ansprechende Cafés.


Auf der Panepistimiou lassen wir uns dann von dem Großstadtleben treiben und schauen uns die Bauten der Nationalbibliothek, der Universität und der Akademie der Wissenschaften an. Alles Bauten die von Nordeuropäern erdacht und zu Otto’s Zeiten gebaut wurden. Ein Stück weiter in Richtung Syntagma befindet sich dann noch das Schliemann-Haus, dass heute die Münzsammlung beherbergt. Gar keine so schlechte Idee, wenn man bedenkt, dass Schliemann einer der Superreichen seiner Zeit war und dies aus ärmlichstem Verhältnis. Über ihn nachlesen lohnt sich! Nachdem wir noch kurz durch die Galerie des Kaufhauses Attika gegangen sind lassen wir uns noch ein Wenig durch die Plaka bei der Hadrians Bibliothek treiben, um dann im Hotel eine Pause bis zum Abend einzulegen.

Heute wollen wir die zweite verbliebenen Kellertaverne in der Plaka ausprobieren. Es sieht so aus, als wenn es diese Art der Restaurants kaum noch gibt. Wir werden sehr herzlich empfangen und der Fisch ist auch wirklich gut. Trotzdem werden wir den Eindruck nicht los, hier einen Dinosaurier kennengelernt zu haben.
Zum Abschluss des Abends gehen wir noch einmal mit Kameras bewaffnet den Weg am Fuß der Akropolis entlang zum Areopagus Hügel. Hier treffen sich die Jugendlichen.


Als wir nach Monastiraki absteigen, wissen wir wo die Partyzone ist. Hier boxt der Papst! Je weiter wir in die Plaka kommen, desto mehr geht alles schlafen. Das war vor 30 Jahren definitiv anders. So ändern sich die Zeiten.