Auch wenn mir heute nach einem Zahnarztbesuch etwas der Appetit vergangen ist, will ich trotzdem noch von meinem gestrigen kulinarischem Experiment berichten. Mich hatte immer sehr unser Mittagsmahl beeindruckt, auf das ich mich jeden Tag (bis auf einen…) gefreut habe. Nun hatte ich gestern Gäste zum Abendessen und habe versucht, einiges davon auf dem heimischen Grill zu zaubern. Unser Menü sah so aus:
Einen alten Alu-Wasserkessel habe ich benutzt, um auf dem Grill Wasser zu kochen. Das ging prima solange er nicht zu voll ist, denn sonst löscht das überschwappende Wasser das Feuer. Aus Charm hatten wir Karkade (Hibiscusblüten) und Nana (Pfefferminz) mitgebracht. Diese wurden mit dem Wasser aufgegossen und ergaben die erste Erfrischung für die eintreffenden Gäste. Außerdem hatte ich beim Einkaufen im Asia-Laden ein ungesüßtes Mangosaftkonzentrat entdeckt. Mit Wasser verdünnt und mit etwas Limonensirup gesüßt fand dies durchaus Anklang.
Vorweg hatte ich Teig gemacht für Fladen aus Mehl, Wasser und etwas Salz. Außerdem hatte ich vorbereitet:
- Tomaten-Gurken-Salat mit ein paar Blättern von unserer Wasserminze etwas orientalisch angehaucht,
- Frischkäse, Joghurt und Tomaten gewürzt mit Salz, Chilipulver und im Mörser frisch geriebenem Kreuzkümmel
- Thunfisch aus der Dose mit frischer Zwiebel, Salz, Pfeffer und Olivenöl
- Baba-Ganusch nach einem Rezept aus dem Internet. Die Aubergine hatte ich stilecht über dem Feuer geröstet. Tahin hätte nach meinem Geschmack etwas weniger sein können. Außerdem hatte ich weniger Zitronensaft genommen. Auf die Petersilie habe ich aus Zeitmangel verzichtet und die Dekoration mit Olivenöl habe ich mir auch erspart.
Den Fladenteig habe ich in mehrere Kugeln von je etwa 5cm Durchmesser geteilt und in der Küche mit dem Nudelholz ausgewalzt. Diese habe ich dann auf dem Grill in einem Pizzablech (ohne Fett!) gebacken. Das ging wunderbar. Die Fladen blähen sich beim Backen richtig auf.
Zum Nachtisch gab es Dattelkekse aus El Tur und türkischen Mokka aus der schönen Kanne, die Klaus unterwegs gekauft hat. Ich habe während des Essens wieder den Wasserkessel aufgesetzt und den Kaffee in der Kanne mit dem heißen Wasser aufgegossen. Es ist mir leider nicht gelungen, ihn in der restlichen Asche wieder zum Kochen zu bringen, da bei dem gestrigen Wind das Feuer sehr schnell runter brannte. Ich hatte keine Holzkohle und habe alles mit Holzscheiten gemacht, die gut durchgetrocknet waren und beim Brennen gut geduftet haben. Der Kaffee hat trotzdem gut geschmeckt.
Da alle bereits sehr gut gesättigt waren, habe ich darauf verzichtet, noch Bananen zum Nachtisch zu servieren. Guaven habe ich beim Einkaufen auch gesehen, aber bei 2,50 € das Stück hatte ich keinen Appetit mehr auf diese Früchte.
Fazit: Ein voller Erfolg, die Gäste waren begeistert. Die Zubereitung war super einfach und es war sehr lecker.
Also, noch etwas, was wir in der Wüste gelernt haben.
Der Wasserkessel ist jetzt übrigens schwarz 🙂