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Empfang beim Lord Mayor

Begrüßung durch den Lord Mayor

Zu jedem offiziellen Besuch in Bristol gehört auch der Empfang beim Lord Mayor. Der Lord Mayor bzw. die Lady Mayoress ist der für jeweils ein Jahr gewählte Vertreter des Stadtrates, der die Sitzunges des Stadtrates leitet und die repäsentativen Aufgaben für die Stadt Bristol übernimmt. Das bedeutet, wir werden bei jedem Besuch von jemand anders im Mansion House empfangen. Nur die Hausangestellten sind schon alte Vertraute für uns.

T-Shirt zum 60. Jubiläum der Städtepartnerschaft

In diesem Jahr ist es ein Mann, der uns zusammen mit seiner Frau empfängt. Zuerst schütteln wir dem Hausangestellten die Hand, der uns nach unseren Vornamen fragt und diesen dann dem Lord Mayor und seiner Frau laut zuruft, die uns dann wiederum freundlich mit unseren Vornamen ansprechen und willkommen heißen. Anschließend werden Tee und Kaffee und ein paar Kekse serviert. Der Lord Mayor hält eine Ansprache, in der er die Bedeutung der Städtepartnerschaft von Hannover und Bristol betont und die friedensstiftende Wirkung von persönlichen Beziehungen der Bewohner untereinander. Simon, als Vertreter für unsere Gastgeber und ein Vertreter unserer Gruppe sprechen anschließend

Nach einem Gruppenfoto auf der Treppe haben wir die Gelegenheit, das neu eingerichtete kleine Museum im ersten Stock zu besuchen. Es zeigt etwas Stadtgeschichte und etwas zur Geschichte des Amtes ‚Lord Mayor‘ und zur Geschichte des Mansion House. Viele Exponate, die sonst unten im großen Saal ausgestellt waren, stehen hier nun hinter Glas.

The Lady's Powder Room

Eine weitere Attraktion für den weiblichen Teil der Gruppe ist der Lady’s Powder Room, ein gr0ßzügiger Raum mit Chaiselongue, Schminktisch, Waschtisch und angeschlossener Toilette.

Nach diesem Besuch geht es zum Mittagsbuffet zu einem unserer Gatgeber nach Hause. Dort trifft dann auch endlich der Rest der Gruppe zu uns.

Ein humpelnder Fuchs

Im Landeanflug auf Bristol

Wir sind heute morgen sehr frueh um 4 Uhr aufgestanden, um kurz nach 6 Uhr via Amsterdam nach Bristol zu fliegen. Fuer uns hat das alles gut geklappt. Ein anderer Teil unserer Gruppe hatte jedoch den Flug ueber Bruessel gebucht. Der Flug wurde gestrichen und so blieben sie erst einmal in Hannover sitzen. Von dort wurden sie umgebucht und mussten ueber Paris nach Amsterdam fliegen, um von dort aus mit 5 Stunden Verspaetung auch endlich nach Bristol zu gelangen.

Ein Fuchs mitten in der Stadt

Wir durften uns in der Zwischenzeit bei unseren Gastgebern erholen. Als wir mit dem Auto in die Straße einbiegen, in der wir die naechsten Tage wohnen werden, liegt scheinbar ein struppiger Hund mit spitzer Schnauze und roetlichem Fell auf der Straße. Jedenfalls denken wir im ersten Moment an einen Hund, was soll das hier mitten in der Innenstadt von Bristol auch sonst sein? Er schaut uns interessiert an, aber macht keine Anstalten, sich in Sicherheit zu bringen. Unser Gastgeber Andrew erklaert uns, dass es ein Fuchs ist, der hier in der Stadt lebt und dass das ganz normal ist. Naja, fuer mich ist das nicht normal. Ich schraube mein Tele auf die Kamera und gehe erst einmal fotographieren.

Der Fuchs humpelt davon

Als ein weiteres Auto kommt, das ihm nicht auszuweichen scheint, steht er dann auf und bringt sich langsam humpelnd in Sicherheit. Gesund wirkt er nicht. Ob das am Stadtleben liegt? Oder lebt er in der Stadt, weil er krank ist?

Das Programm

Gestern kam nun auch das Programm unserer Reise. Das erhöht auf jeden Fall die Vorfreude. Natürlich ist der obligatorische Empfang beim Buergermeister wieder dabei. Ich freue mich da schon auf den ‚Lady’s Powder Room‘.
Darüber hinaus werden wir ein neues Museum in Bristol besuchen, eine Cider Farm und einen Vergnügungspark. Besonders witzig fand ich, dass für jedes Event der Dress Code angegeben ist: Von Smart Casual für den Empfang beim Bürgermeister über Casual für den Besuch der Farm bis hin zu ‚Self made Toga‘ für die besagte Party. Da kann nichts schief gehen, nicht so wie bei der Einschulung, die wir vor ein paar Tagen miterleben durften, auf der einige Mütter im Strandkleidchen erschienen sind.
Untergebracht sind wir bei denselben Gastgebern wie beim letzten Mal. Wir freuen uns auf das Wiedersehen.

Was ist bloß eine Toga-Party?

Demnächst steigen wir mal wieder in den Flieger. Es geht für ein verlängertes Wochenende nach Bristol. Dies ist nicht unser erster Besuch dort. Hannover und Bristol sind durch eine Städtepartnerschaft verbunden und so hatten wir schon öfter die Gelegenheit, diese schöne Stadt zu besuchen. Untergebracht sind wir diesmal, wie auch die letzten Male, privat. Wir haben also schon eine kleine Selbstdarstellung geschrieben, damit man vor Ort die passenden Gastgeber für uns aussuchen kann. Wir lassen uns überraschen.

Sari Anprobe

Genauso gespannt sind wir auf das Programm. Bislang ist nur durchgesickert, dass wir den ersten Abend Essen gehen werden und am zweiten Abend zu einer Toga-Party eingeladen sind. Daraufhin setzte in unserer kleinen Reisegruppe eine hektische E-Mail Konversation ein, was das um Himmels willen ist und wie wir uns kleiden werden. Bislang habe ich gelernt, dass die Toga-Party aus Studentensitten in den USA stammt und dass man sich vorzugsweise in Bettlaken kleidet. Ich habe beschlossen, davon etwas abzuweichen und einen meiner Saris aus Indien wieder zu Ehren kommen zu lassen – das römische Reich war schließlich groß und hatte bestimmt auch Besucher aus anderen Reichen 😉
Andere haben sich mittlerweile entsprechende Karnevalskostüme im Internet bestellt. Der Organisator versucht noch immer, einheitliche Lorbeerkränze für alle zu kaufen und einige hadern immer noch mit der Idee sich zu verkleiden. Es bleibt also spannend.

Coventry

Nach einer langen Spielenacht zu Sylvester mit Sekt und Feuerwerk im Fernsehen um Mitternacht, schlafen wir erst einmal aus und verpassen wunderschönen Sonnenschein. Das Frühstück wird einfach durch das Mittagessen ersetzt und wir lernen noch Yorkshire-Pudding kennen. Zum Nachtisch gibt es Christmas Pudding mit Vanilleeis und Sahne. Dann müssen wir aber auch schon packen.

großes Glasfenster in der Kathedrale von Coventry
großes Glasfenster in der Kathedrale von Coventry

Die Fahrt nach Stansted variieren wir mit einem Umweg über Coventry. Die Stadt ist im 2. Weltkrieg stark zerstört worden und Klaus erinnert sich aus der Schulzeit noch an das Glasfenster der neu erbauten Kathedrale, das ihn damals tief beeindruckt hat. Also müssen wir dort hin, um die Erinnerungen aufzufrischen.

Von Nottingham geht es diesmal über die Autobahn. Der Himmel hat sich inzwischen teilweise bewölkt und es fallen vereinzelt Schneeflocken.

Eingang zur neuen Kathedrale von Coventry
Eingang zur neuen Kathedrale von Coventry

In Coventry folgen wir einfach nur der Ausschilderung zur Kathedrale. Einen Stadtplan haben wir nicht, aber das ist kein Problem. Der Parkplatz ist zwischen Betonhochstraßen und Sportzentrum eingezwängt. Auf dem Weg zur Kathedrale passieren wir den Busbahnhof und die Universität. Alles ist sehr dicht beeinander und wirkt sehr zerrissen. Dass wir an der Kathedrale entlang gehen, merken wir auch erst, als uns ein Schild darauf hinweist.

Wir haben Glück und werden gerade noch hineingelassen. In 10 Minuten wollen sie die Kathedrale schließen, dabei sollte sie doch laut Schildern und Reiseführer bis 17 Uhr auf haben. Wie versprechen, uns zu beeilen und schlüpfen noch hinein, nachdem wir eine angemessene Spende in die Truhe geworfen haben.

Innenansicht der neuen Kathedrale von Coventry
Innenansicht der neuen Kathedrale von Coventry

Die Kathedrale ist sehr groß, sehr modern, viel Beton, große Glasfenster, zarte Säulen, die ein wabenartiges Dach tragen. Von der Kirche aus geht der Blick auf den Chor der zerstörten mittelalterlichen Kathedrale. Als Deutsche fühlen wir uns doch manchmal etwas merkwürdig und freuen uns, eine kleine Friedensglocke zu entdecken, die unser Bundespräsident vorbei gebracht hat oder eine Skulptur, die die Aktion Sühnezeichen beigetragen hat.

Blick von der neuen Kathedrale auf die Ruinen der alten Kathedrale
Blick von der neuen Kathedrale auf die Ruinen der alten Kathedrale

Wieder draußen, machen wir noch einen kleinen Spaziergang um die Ruinen der alten Kathedrale und erfreuen uns an zwei Einhörnchen, die davor Kriegen spielen. Dann geht es zurück zum Auto und zurück auf die Autobahn Richtung Osten. An einer Raststätte tanken wir uns und das Auto wieder auf und erreichen gegen 18:30 Uhr Stansted. Nach der Sicherheitskontrolle statten wir noch dem Whiskeyladen einen Besuch ab und kehren beladen mit zwei Flaschen Whiskey, etlichen neuen Büchern, drei Gläsern Lemon curd und dem sonstigen Gepäck gegen Mitternacht wohlbehalten nach Hause zurück.