Dieses Bild stammt aus dem Museum in Wallsend und zeigt, wie sich wohl die piktischen Bauern gefühlt haben müssen, als sie von den Römern von ihrem Land vertrieben wurden, damit diese ihre Mauer bauen konnten.
Heute heißt es Abschied nehmen im Grand Hotel. Wir wollen nun in Richtung Westküste aufbrechen und am Hadrians Wall entlang fahren. Das Hotel hat uns so gut gefallen, dass es sicher noch einmal Startpunkt für eine Schottland Runde sein könnte.
Bei den Ausgrabungen fand man nicht nur das Fort, sondern auch Reste eines alten Rundbaus aus vorrömischer Zeit und die Furchen eines frisch gepflügten Feldes. An diesem Exponat im Museum wird gezeigt, wie vor 2000 Jahren hier die Häuser gebaut wurden
Eine Fahrt entlang des Hadrians Wall braucht natürlich einen richtigen Ausgangspunkt und dieser soll Wallsend an derTyne sein. Wallsend ist einfach zu finden, da es in ganz North Shields gut ausgeschildert ist. Allerdings sieht man bis kurz vor der Ausgrabungsstelle nur die Schilder. Dies liegt daran, dass von den Ruinen des Forts Segedunum nur noch Grundmauern und der angedeutete Grundriss zu sehen sind.
Die Erbauer (Centurio) des jeweiligen Abschnitts der Mauer haben dort ihre Namen hinterlassen. Deshalb weiß man zumindest deren Namen und hat sie hier auf diesem Stein zusammengetragen und noch Platz gelassen für weitere Namen. Ob man das für die innerdeutsceh Grenze auch mal macht?
Von dem Fort Segedunum aus führte ein letzter Zipfel des Hadrians Wall bis in die Mitte der Tyne und wurde vermutlich durch Statuen oder ähnliches am Ende abgeschlossen. Davon ihst hier noch ein kleiner Rest zu sehen. Alles weitere dahinter ist das Gelände der Swan Werft.
Außerhalb des Forts gab es nahe am Fluss ein Badehaus. Ein Nachbau davon steht hier auf dem Ausstellungsgelände
Das Museum hat einen Aussichtsturm, von dem aus das Gelände des Forts gut überblickt werden kann. Es sind die Reste der Grundmauern zu sehen. Wo sie nicht mehr vorhanden sind, werden sie durch Steine zumindest markiert.
Nur ein Teil des Forts ist hier zu sehen, andere Teile liegen unter der Straße, die über das Gelände führt. Auf der anderen Straßenseite liegt auch der weitere Verlauf des Hadrians Wall und gleich daneben die Rest eines Kohlenschachts.
Ein Postdampfer der Cunnardline wurde auch hier auf der Swan Werft gebaut
Nach Farmhaus, Römerlage samt Mauer, Kohleschächten, Werft und Museum ist die Frage an die Besucher, was hier als nächstes kommen soll. Die Besucher können auf kleinen Kärtchen ihre Ideen und Wünsche hinterlassen.
Im Museum ist ein Innenraum eines Kavalleriegebäudes nachgebaut, hier die Schlafstätte zweier Soldaten.
Als die Römer sich aus England zurückzogen, zerfielen viele Anlagen und auch dieses Fort. Im 18. Jahrhundert wurde hier sogar Kohle abgebaut und im 19. Jahrhundert erkannte die Schiffbauindustrie die Bedeutung dieses Ortes an der Biegung der Tyne. In der Folge wurde das Gelände des Forts mit Werftgebäude und Unterkünften für die Arbeiter und ihre Familien überbaut und viele Artefakte aus der Römerzeit gingen verloren. Auch eine Straße geht heute quer über das ehemalige Römerfort.
Im Museum hat mal jemand nachgezählt, was alles gebaut werden musste, um den Hadrians Wall zu errichten. Dazu gehörte nicht nur die Mauer, sondern auch Wachtürme, Forts, Brücken usw.
Hinter dem Verlauf des Hadrians Wall ist hier der Nachbau eines Mauerstücks zu sehen. Vor der Mauer wurden Sträucher gepflanzt, vermutlich mit Dornen und davor gab es noch einen Graben. Es sah also nicht so aus, wie auf dem gemalten Bild im Museum!
Am Nachbau eines Mauerstücks wurde auf der Rückseite demonstriert, wie vielleicht die Oberfläche der Mauer ausgesehen hat. Man weiß es nicht, aber man vermutet, dass sie bemalt war
Als die Werft in den 80er Jahren den Betrieb einstellte, verfielen die Gebäude und man entschied diese abzuräumen und die Reste des Forts freizulegen. Die zugehörige Ausstellung wurde in alten Gebäuden der „Swans & Hunter Werft“ untergebracht, die z.B. solche Vorzeigeschiffe wie die Mauritania gebaut hat. Auf der anderen Straßenseite befinden sich neben den Grundrissen der Baracken für die Legionäre auch Überbleibsel eines Schachts der alten Kohlenmine, ein Rest des Hadrians Wall und die Nachbildung eines Mauerstückes, damit man einen Eindruck von den Dimensionen bekommt.
Die Mauer selbst bestand aus zahnförmigen Steinen an den Außenseiten und einer Mischung aus geschütteten Steinen und Schutt im Inneren. So war es auch unerfahrenen Menschen, wie den Soldaten möglich, eine Mauer zu bauen.
Unser Ziel ist von nun an, möglichst nahe an der Mauer entlang nach Westen zu fahren und uns jeweils dort auch Unterkunft zu suchen. In Newcastle ist es nicht so einfach diesen Plan in die Tat umzusetzen. Trotzdem sehen wir auch hier einige Fragmente entlang der Straßen. In Heddon on the Wall gehen wir auf die B6318, die von nun an immer an der Mauer entlang führt.
Mauerrest in Heddon on the Wall
Hier in Heddon on the Wall lässt sich schön erkennen, dass die behauhenen Steine an der Außenseite nach dem Abzug der Römer bei der örtlichen Bevölkerung als Baumaterial besonders beliebt waren. Von der losen Schüttung im Inneren der Mauer ist jedenfalls deutlich mehr übrig geblieben
Wenn wir uns den Ort so anschauen, können wir usn gut vorstellen, wo die fehlenden Teile der Mauer geblieben sind. Die kleine Knutschkugel in der Mitte ist übrigens unserer Mietwagen.
Unsere erste Unterbringung finden wir in Wylam etwas südlich direkt hinter der Tyne Brücke und dem Bahnübergang im Boathouse, einem Pub mit einigen Gästezimmern.
Blick auf die Tyne im Abendlicht
Wir machen noch einen Spaziergang entlang der Tyne, auf einem Weg, der eigentlich seit März 2021 wegen Uferrutschungen an einer Stelle gesperrt ist. Die örtliche Verwaltung hat ihn selbstverständlich mit Absperrungen versehen, aber weiter ist nichts geschehen. Die Bevölkerung scheint sich dagegen zu wehren. Die vorhandenen Absperrungen sind abgesägt oder umgestoßen. Neuen nachgesetzten Absperrungen widerfuhr das gleiche Schicksal. Am Ende des ufernahen Weges geht es plötzlich auf einen Golfplatz. Wir machen hier kehrt, da wir keine Golfbälle an den Kopf bekommen wollen, aber uns wird klar, dass es bei diesem Weg noch andere Interesse gibt und wer im Gemeinderat wohl das Sagen hat!?!
Das „Boathouse“ neben dem kuriosen kleinen Bahnhof von Wylam. Die Schranken sind gefühlt fast immer geschlossen, aber morgen wird bei der Bahn gestreikt. Dann ist freie Fahrt.
Den Rest des Abends verbringen wir noch im Pub im Bereich, wo sich eine Gruppe Teenager aus Wylam trifft. Neben unserer Beschäftigung mit den Texten und Bildern müssen wir häufig schmunzeln.Es hat sich doch nichts geändert.
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….oder wo man mit dem Segelboot nicht so schnell hinkommt